Ein Grafikblender, dem man eine Chance geben kann

Grundsätzlich erstmal die Frage, was Ryse überhaupt ist. Es gehört zu den Action Adventures ala God of War: Hack and Slay Gemetzel,...

von Maximilian Decker am: 17.01.2016

Grundsätzlich erstmal die Frage, was Ryse überhaupt ist. Es gehört zu den Action Adventures ala God of War: Hack and Slay Gemetzel, Bosskämpfe, lineare Level mit unzähligen Gegnern die es auf möglichst coolste oder brutalste Art zu töten gilt.
Dabei ist das Rom-Setting in der Antike unglaublich erfrischend und eine sehr willkommene Abwechslung im Genre, da das Ganze ziemlich unverbraucht ist. Auch die Detailverliebtheit ist nicht schlecht, Rüstungen und Architektur wirken sehr realistisch und glaubwürdig. Unterstützt wird der Eindruck natürlich zusätzlich durch Cryteks allzeit excellente Cry Engine, die gerade was Beleuchtung und scharfe Texturen betrifft Muskeln spielen lässt und die gesamte Atmosphäre des Spiels sehr gut umsetzen und vermitteln kann. Das zeigt sich auch in den blidschönen Zwischensequenzen die Hollywoodreif die Geschichte erzählen und gerade dank recht guter Synchro und schönen Gesichtsanimationen glaubhafte Charaktere erschafft.
Doch lassen wir nun endlich mal die zweifellos sehr gute Technik außen vor und konzentrieren uns auf das eigentliche Gameplay. Das macht natürlich kein Geheimnis daraus sich an Genre Kollegen wie Devil May Cry oder God of War orientiert zu haben, Blocken, Schlagen, oder Stoßen sind im Grunde genommen die einzigen ausführbaren Aktionen. Anders als seine sonstigen Genre-Vertreter jedoch, sind nicht unzählige Combos sondern unzählige Finisher das Mittel für abwechslungsreiche Kämpfe bei Son of Rome. Die Finisher lassen sich immer weiter entwickeln und verbessern und dienen als Gesundheitsaufladung. So richtig gut funktioniert das leider nicht, denn recht früh hat man sich dann doch an den etwas unnötig brutalen Finishern satt gesehen und wünscht sich einfach noch etwas mehr Freiheit beim Kämpfen. Langweilig wird es zwar nicht unbedingt, aber man wird das Gefühl nicht los einfach mehr machen zu wollen beim Kämpfen, als man wirklich ausführen kann.
Auch manchmal negativ auffallend ist die Kameraführung, die oft etwas ungünstige Winkel aussucht und so die so schon, trotz Controller, etwas hackelige Steuerung erschwert. Hier merkt man dass Crytek noch nicht allzu viel Erfahrung mit Hack and Slays hat, dazu kommt, das Son of Rome eine Kinect-Vergangenheit hat und eigentlich noch für die Bewegungssteuerung der Xbox 360 gedacht war. Das zeigt sich auch in den zwar sehr schön anzuschauenden, aber spielerisch völlig anspruchslosen Truppenaktionen, bei denen man im Grunde nicht mehr macht als Laufen und Warten. Hinzu kommt eine meiner Meinung nach etwas ungünstig gewählte Tastenbelegung und nicht immer gut Timebare Konter. Grundsätzlich gefiele es mir besser Kontern auf Y statt auf A zu haben und eine bessere Anzeige wann der Gegner angreift wäre auch wünschenswert. Gerade wenn man wie ich vorher häufig die Batmann Arkham Spiele gespielt hat nervt einen diese Umstellung dann doch gewaltig, weil es einfach nicht immer so funktionieren will wie man sich das vorstellt.
 
Hingegen auf ähnlichen Niveau wie die Batman Spiele sehe ich die Story, die ist wie schon gesagt fabelhaft erzählt und hält einen guten Spannungsbogen. Es wird ganz gut geschafft den Spieler so in die Zeit und das Szenario zu ziehen auch wenn es sicherlich hier und da etwas tiefsinniger sein könnte, denn die Grundgeschichte ist eben doch nur ein typischer Rachefeldzug mit einigen Intrigen rund um den Protagonisten Marius und seine Familie.
 
Mein Fazit ist also, dass Ryse Son of Rome ein Spiel ist, dass man am besten vielleicht mit ein paar Freunden an einem Wochenende durchspielt. Es hat tolle Technik, eine durchaus interessante Story und trotz allem solides Hack and Slay Gameplay. Es ist kein Meisterwerk seines Genres, aber für sich genommen ein schönes Spiel dem man durchaus eine Chance geben sollte, vor allem auf Grund des unverbrauchten Settings

Wertung
Pro und Kontra
  • -Technik, vor allem Grafik
  • -solides Gameplay
  • -unverbrauchtes Setting
  • -seelenlos
  • -uninspiriert
  • -zu einfach
  • -zu kurz
  • -wenig Abwechslung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(2)
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