Viel Spielspaß trotz Spielweltrecycling

Ich hätte nach Teil 3 nicht gedacht, dass Saints Row noch abgefuckter werden könnte. Wie man sich irren kann!  Saints Row IV könnte mit dem...

von - Gast - am: 17.09.2013

Ich hätte nach Teil 3 nicht gedacht, dass Saints Row noch abgefuckter werden könnte. Wie man sich irren kann! 

Saints Row IV könnte mit dem Typen verglichen werden, der in der Irrenanstalt von allen Irren am meisten durchdreht.

Die Story: Mit einem kleinem Raumschiff als mobiles HQ, sitzen die Saints in einem riesigen Alien-Mutterschiff fest. Mitsamt einer Anlage auf dem Saints-Raumschiff, geht's nun (ähnlich wie in Matrix) in eine virtuelle Welt, die die aus dem Vorgänger bekannte Hauptstadt Steel Port nachstellt. Weil diese Simulation aber von den Aliens erstellt wurde, haben diese sich überall breit gemacht und ein riesiges Raumschiff über die Stadt gestellt.

Whoa. Alles klar. Einmal durchatmen, von vorne bitte.

Im langen Spielintro schaffen es wir, als Anführer der Saints, einen Atomschlag auf Washington zu verhindern.

Daraufhin werden wir einfach mal Präsident der USA.

Allein dieses Intro ist komplett absurd und nimmt ganz nebenbei die ganzen Klischees der Militärshooter (CallofDuty) auf die Schippe.

Es folgt der Editor. Wie gewohnt lässt sich der Held/die Heldin selbst zusammenstellen. Ob absurd, super cool oder super sexy, ist wie immer dem Spieler überlassen. Für mich bis jetzt ein riesiger Pluspunkt für die ganze Serie!

Anschließend wird Washington von Aliens attackiert, die meisten Menschen entführt und die Erde gesprengt. Im Mutterschiff der Invasoren fliehen wir in ein kleines Raumschiff, dass von jetzt an für das ganze Spiel unser Hauptquartier bleibt.

Ab jetzt laufen wir eine Anspielung und Parodie nach der anderen auf Games und Popkultur bis zum Abspann ab.

Allein das kleine Raumschiff, in dem wir frei herum laufen können, ist eine komplette Mass-Effect Parodie, mit vielen Anspielungen auf ME und Dialogen mit der Crew. Auch eine KI ist am Board. Und die sieht fast genau so aus wie Weatley aus Portal 2.

Aber das nur als kleines Beispiel! In den Missionen oder in der Spielwelt selber gibt tausende Anspielung, bzw. Parodien auf andere Spiele. Auch die Popkultur wird nicht ausgelassen.        

So ist Dubstep die offizielle Musikrichtung der Alien Invasoren, wie im Spieleradio berichtet wird. Das ganze wird von der (ultimativ geilen!) Dubstep Kanone unterstützt.

Wo wir bei den Waffen wären. Neben halbwegs normalen Flinten, gibt es allerhand Spaß wie eine Kanone, die Köpfe aufbläst und platzen lässt. Oder eine Waffe die schwarze Löcher verschießt, alles aufsaugt und zerstört. Die Knarren lassen sich jetzt sogar upgraden und vom Aussehen her anpassen.

Nebenbei wird der Spieler selbst zur Waffe, denn in der Steelport Simulation besitzen wir Superkräfte! Dazu zählen Monstersprünge, Feuerbälle oder harte Bodenstampfer. Die Superkräfte sind fest im Spiel intrigiert und in fast allen Missionen notwendig. Und sie lassen sich spürbar verbessern, was dem Spiel noch mehr Rollenspiel Farbe gibt. Dafür müssen wir kleine, leuchtende Felder einsammeln, die wirklich überall in Steelport verteilt sind. Über 1000 Stück schwirren in der Stadt herum. Das notwendige Sammeln um stärker zu werden empfand ich aber schnell als nervig. Was mich zu den störenden Punkten bringt.

So ist die Spielwelt 1 zu 1 aus dem Vorgänger übernommen (nur das jetzt ein Raumschiff über der Stadt fliegt und es ständig dunkel ist). Selbst Läden aus dem Vorgänger stehen genau an der selben Stelle und fast alle Klamotten sind aus Teil 3 übernommen.

Die Superkräfte machen den eigentlich großen Fuhrpark komplett unnötig. Zu Fuß geht es nach ein paar Upgrades sogar schneller, als mit den Karren und Flugzeugen, die das Spiel bietet.

Und Nebenmissionen, sowie Mini-Aufträge, sind wie schon im Vorgänger immer das gleiche. Jedoch sind sie nun notwendiger als früher. Um einige neue Waffen oder Kräfte zu bekommen, müssen wir diese Nebenmissionen nun zwanghaft abklappern.

Ansonsten ist Saints Row IV ein klasse Spaß-Spiel. Open-World Fans werden schon allein durch die Superkräfte in der Spielwelt, abseits der Missionen, Spaß haben. Das Spiel sollte nun wirklich nicht mehr mit GTA in den Vergleich gestellt werden. Dazu ist es zu abgefuckt und „Minispiel-lastig“. Ich sehe mich aber schon, wie ich später in GTA 5 versuchen werde der Polizei durch Supersprünge und Überschallsprints zu entkommen.

Rein aus Gewohnheit. 


Wertung
Pro und Kontra
  • Superkräfte machen großen Spaß
  • Klasse Humor
  • Dubstepkanone!
  • Toller Soundtrack
  • Fast die gleiche Spielwelt wie im Vorgänger
  • Nebenmissionen immer das gleiche
  • Dumme Gegner

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



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