FPS Action gepaart mit Tower Defense: kann das funktionieren?

EINLEITUNGUm die in der Überschrift gestellte Frage einmal direkt zu beantworten: Ja, es funktioniert wesentlich besser als man auf den ersten Blick glauben...

von Cherokee67 am: 06.04.2011

EINLEITUNG
Um die in der Überschrift gestellte Frage einmal direkt zu beantworten: Ja, es funktioniert wesentlich besser als man auf den ersten Blick glauben könnte. Sanctum macht eine ganze Menge Spaß. Warum vermittelt Ihnen hoffentlich der folgende Test. Angemerkt muss allerdings noch werden, dass hier nicht die Endversion getestet wird. Sanctum erscheint am 15.04. Wer allerdings das Spiel für den fairen Preis von 13,49€ vorbestellt kann sich jetzt schon die Beta herunterladen und sich ins Abenteuer stürzen. Da es bis zum letztlichen Erscheinen nur noch 9 Tage sind und diese Verkaufstrategie bei Indieentwicklern inwzischen durchaus üblich ist, gehe ich davon aus, dass sich am eigentlichen Spiel in den verbleibenden 9 Tagen nichts mehr ändern wird. Möglicherweise wird aber mit dem letztlichen Release noch einiges an Content hinzugefügt (evtl. eine neue neue Map, ein neuer Turm oder neue Waffen) Dies ist aber für das Spielgefühl ansich nicht entscheidend da Sanctum auch in diesem Stadium meiner Ansicht nach für den Preis schon sehr viel zu bieten hat und zu überzeugen weiß.

SANCTUM, EIN NEUES SPIELKONZEPT

Aber was ist Sanctum nun genau? Sanctum war usprünglich eine Mod auf Basis der Unreal 3 Engine. Aus den Moddern entwickelten sich die unabhängigen 'Coffee Stain Studios' die aus der Mod ein komplettes Spiel entwickelten. Im großen und Ganzen handelt es sich um einen First Person Shooter, der Ihnen aber zusätzlich die Möglichkeit gibt, Ihre Basis mit diversen Verteidigungstürmen zu sichern. So sind auf der einene Seite die Zielgenauigkeit und Geschwindigkeit eines Shooter-Spielers gefragt, auf der anderen Seite aber das strategische Geschick eines Tower Defense Veteranen.


Waffen:

Sanctum spielt in einer schönen comicartig designten Science Fiction Welt. Sie übernehmen die Rolle der Elite-Soldatin Skye, die ihre Heimatstadt Elysion One gegen Horden von eindringenden Alienmonstern verteidigen muss. Dazu stehen Ihnen drei Waffentypen zur Verfügung, die Assaultpistole, das Snipergewehr und die sogenannte 'Freezing Gun' mit der sie ihre Gegner vorübergehend einfrieren können. Die Waffen verfügen über zwei Feuermodi und lassen sich im Laufe des Spiels weiter upgraden. So varieren die Waffen je nach Level in Stärke und Aussehen. Das ist auch bitternötig, um die immer größer und stärker werdenen Aliens abzuwehren die versuchen ihre Basis, im Spiel 'The Core' genannt, zu zerstören. Für jeden getöteten Außerirdischen gibt es sogenannte Credits als Belohnung, die wir später in Türme und Waffen investieren.

Türme: Wie bereits erwähnt sind die Waffen nicht ihre einzige Möglichkeit die Aliens in den 'Alienhimmel' zu schicken. Die Gegner stürmen aus drei Richtungen heran müssen aber, um den Core zu erreichen, noch ein großes in quadratischen Blöcken aufgeteiltes Feld überschreiten. Auf diesem Feld lassen sich auf jedem der vorhandenen Quadrate Verteidigungsstrukturen errichten. Zur Verfügung stehen der einfache 'Blocktower' der dazu dient die Gegnerhorden in eine bestimmte Richtung zu zwingen und der die Basis zum Ausbau zu weiteren Türmen bildet. Der Standard-Verteidigungstum ist der Gatlingtower. Weiter steht uns die Lightning sowie eine AntiAir Waffe zur Verfügung.
Eine besonders gute Idee ist der sogenannte 'Televator' Turm. Er befördert uns wie ein Aufzug auf die Türme um die anstürmenden Massen aus einer erhöhten Position bekämpfen zu können. Die zweite Funktion des Televators ist die Teleportation. Wenn beispielsweise eine dieser Strukturen am Anfang des Feldes und eine kurz vor dem Core errichtet werden kann man per einfachen Knopfdruck eine strategische Karte aufrufen und zwischen den Televator-Strukturen hin und her teleportieren. Dies ist besonders praktisch da es immer wieder etlichen Monstern gelingt, unsere Verteidigungslinie zu überwinden. So haben wir kurz vor dem Core doch noch die Möglichkeit die Gegner mit einer unserer Waffen zu eliminieren.

DER CONTENT

Karten und Gegnertypen

Sanctum bietet derzeit drei Karten an. Wie in Tower Defense Spielen üblich müssen Sie erst die erste Karte geschafft haben um die folgende freizuschalten. Die dritte Map wird wiederum zur Verfügung stehen, wenn die zweite überwunden ist. Eine einzelne Karte bietet dabei eine vielzahl von Monsterwellen in vielen Variationen. So gibt es beispielsweise Gegner die nur von hinten vernichtet werden können. Andere käferartige Aliens laufen sehr schnell und im Zick-Zack-Kurs so dass sie schwer zu treffen. Wieder andere Gegner, die sogenannten Sporen, greifen uns aus der Luft an. Zusätzlich gibt es natürlich auch Wellen die aus mehreren Gegnertypen bestehen. Gut so, denn jede Welle bietet uns so etwas Neues. Das macht riesigen Spaß, weil man sich immer wieder neue Strategien überlegen muss. Verkaufe ich einige meiner Gatlings um Anti-Air-Geschütze aufzustellen? Und wenn ja wie viele? Oder sollte ich doch lieber mein Sniper Gewehr upgraden?

weitere Features

toll und sehr übersichtlich unterteilt sind die Features zum einkaufen, upgraden und für den Baumodus. Da wir per Druck auf die Entertaste entscheiden dürfen wann die nächste Gegnerwelle auf uns zu rollt bleibt uns genügend Zeit uns auszurüsten. In der Bauphase wird unsere Hand zu einem sehr gut und optisch überzeugenden Handschuh der als Interface für den Kauf und Aufbau von Türmen dient. Ein einfacher Linksklick auf die gewünschte Stelle auf der die Struktur stehen soll reicht aus. Der erste Turm muss, wie oben erwähnt, ein Blocktower sein. Danach entscheiden wir uns per Mausrad welche Waffe auf den Turm gesetzt werden soll und ob wir die Waffe upgraden möchten.

Per Zahlentasten '1' und '2' wechseln wir zwischen Bau- und Waffenmodus. Sind wir im Waffenmodus entscheiden wir uns wiederum per Mausrad, welche Waffe wir upgraden möchten. Haben wir uns entschieden reicht ein einfacher Linksklick aus und die gewünschte Waffe erhält mehr Schusskraft, eine höhere Nachladekaperzität etc..

Spielmodi und Langzeitmotivation

Sanctum bietet derzeit einen Singleplayer- und einen Coop Modus. Diesen kann man allerdings nur zu zweit absolvieren, was sich aber aufgrund des Spielprinzips sowie der Kartengröße als genau die richtige Anzahl entpuppt. Im Coop-Modus verdient jeder der beiden Mitspieler seine eignen Credits, was uns einiges an strategischen Entscheidungsmöglichkeiten bietet. So kann man zum Beispiel entscheiden, ob einer sich um die Türme kümmert, während der andere die Waffen upgradet und als letzte Verteidigungslinie dient. Oder bauen lieber beide Türme und upgraden ihre Waffen gemeinsam. Will einer der beiden Spieler auf den Türmen spielen während der andere als 'Bodenpersonal' Dienst tut? Derartige Fragen stellen sich mit ansteigender Spieldauer des öfteren.

Da Sanctum über STEAM vertrieben wird bietet uns das Spiel zuästzlich noch eine Rangliste der besten Spieler, Steamcloud sowie 46 Achievements an. Das trägt enorm zur Langzeitmotivation bei

Der Schwierigkeitsgrad

Sanctum ist kein leichtes Spiel und das ist auch gut so. Wie in Tower Defense Spielen üblich sind die ersten anstürmenden Horden noch leicht zu bewältigen. Das ändert sich mit ansteigender Spieldauer aber schlagartig. Immer mehr und immer schwerer zu besiegende Gegnertypen stürzen auf uns ein. So kann es im Singleplayermodus schon einmal recht hektisch werden immer mehr Spannung kommt auf, zumal wir nicht mehr als insgesamt 10 Gegner den Core erreichen lassen dürfen, sonst ist das Spiel verloren.

Grafik

Die Grafik des Spiels ist absolut passend und angemessen. Wer die Unreal 3 Engine kennt und mag wird auch die Grafik von Sanctum mögen. Vorteilhaft ist, dass die Grafik comicartig aufbereitet wurde. Das gereicht der Atmosphäre so wie dem optischen Erlebnis zum Vorteil Sicherlich verfügt Sanctum aber, wie für Indiespiele üblich, nicht über eine Tripple A Grafik. Dies ist aber auch gar nicht notwendig. Es kommt mehr auf Spielspaß und das gesamte Konzept an, welches überaus gut gelungen ist.

Preis

Der Preis für Vorbesteller liegt bei 13,49€. Erwirbt man Sanctum im Doppelpack kostet ein Spiel gar nur 9,99€ Bei Release steigt der Preis dann auf 14,99€. Das ist für ein Spiel dieses Umfangs und mit diesem Spaßfaktor absolut in Ordnung um nicht zu sagen sehr günstig. Für diesen Preis erhält man dann drei gut designte Karten, drei upgradebare Waffen, 4 upgradebare Towertypen sowie eine große Anzahl an Gegnertypen. Zusätzlich dazu gibt einen Singleplayer- und Coopmodus sowie ein Rangsystem und Achievements. Noch fairer kann der Preis für ein Spiel mit diesem Spaßfaktor kaum sein.

Eigene Bewertung:
da mir wie schon in meinem Test zu Dog Fighter erwähnt das GS-Bewertungssystem für Indiespiele absolut ungeeignet erscheint, möchte ich auch dieses Spiel wieder mehr nach dem Spaßfaktor und dem Preis-Leistungsverhältnis bewerten.

Wenn ich Faktoren wie Preis/Leistung, Spaß Langzeitmotivation, Inhalte, Spielkonzept und Idee auf einer Skala von 1 bis 10 bewerte, bekommt das Spiel folgende Bewertungen

Inhalte: 8/10
Spielkonzept und Idee: 8/10
Spaßfaktor: 8/10
Langzeitmotivation: 7/10
Preis/Leistung: 10/10


GESAMTWERTUNG:
8,2/10


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(6)
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