Seite 2: Civilization: Beyond Earth - Kein Alpha Centauri 2

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Da liegt ja ein Mensch drin!

Nun wählen wir aber erst mal den Standort unserer ersten Stadt. Und zwar nicht, indem wir eine Siedler-Einheit durch die Dünen schicken, sondern per Klick innerhalb eines rot gefärbten Radius - der größer ist, wenn wir unser Raumschiff anfangs mit »Gegenschub-Düsen« ausgestattet haben. Auf dem Zielfeld geht dann eine Landekapsel nieder, und fertig ist der erste Brückenkopf der Menschheit in ihrer neuen Heimat. Und zwar wirklich der allererste, unsere irdischen Konkurrenten landen erst nach und nach in den folgenden Runden.

Die ersten knapp zehn Züge können wir uns darauf konzentrieren, unsere Startstadt auszubauen, Alien-»Hunde« (die uns meist in Ruhe lassen) zu beobachten und die Entdecker-Einheit auszusenden, mit der wir starten. So stoßen wir auf Bonuskisten voller Energie (also Geld), aber auch auf Riesenskelette und Ruinen. Solche Artefakte können wir untersuchen, wofür der Entdecker ein paar Runden lang stillstehen muss.

Außerirdische Belagerungswürmer zerstören Geländeverbesserungen und sind zähe Gegner. Außerirdische Belagerungswürmer zerstören Geländeverbesserungen und sind zähe Gegner.

Das lohnt sich, ein entstaubtes Skelett beschert uns eine kommandierbare Alien-Einheit, eine durchsuchte Ruine entpuppt sich sogar als Startpunkt einer Quest. Immer wieder gibt uns Beyond Earth solche Aufträge, die mal klein ausfallen (»Finde zwei Bonuskisten«) und mal komplexer wie in diesem Fall: Da hat unser Entdecker in dem verfallenen Gemäuer doch tatsächlich eine Jahrtausende alte Menschenleiche gefunden!

Wie zum Teufel kommt die hierhin? Um das rauszufinden, sollen wir ein Labor bauen, danach folgen weitere Aufgaben. Die können schließlich in einer der fünf Siegbedingungen münden: Wir müssen Kontakt zur den Ureinwohnern des Planeten aufnehmen. Denn der war mal bewohnt - klar, warum sollte es sonst Ruinen geben?

Eine Frage der Einstellung

Die anderen Siegbedingungen umfassen - logisch - die Eroberung aller gegnerischen Hauptstädte sowie je ein spezielles Ziel für jede Affinität. Was das ist? Gewissermaßen unsere Ideologie, die wir vor allem durch erforschte Technologien bestimmen. Statt eines linearen Technologiebaums bietet Beyond Earth ein Technologienetz, in dem wir uns von innen (Grundlagen) nach außen (Hightech) forschen - in welcher Richtung, bleibt uns überlassen.

An jede Technologie koppeln sich zwei Unter-Fortschritte, die wir separat entdecken müssen und die deutlich mehr Forschungspunkte kosten als ihre Muttertechnik. Und viele dieser Unterziele erhöhen eben unseren Wert in einer der drei Affinitäten, die jeweils eigene Einheiten und Gebäude mitbringen und so unseren Spielstil maßgeblich bestimmen.

Anhänger der »Reinheit« sind die Ewiggestrigen von Beyond Earth, die nichts Fremdes an sich heranlassen wollen. Ihre Truppen setzen klassisch auf hohe Feuerkraft und Fernangriffe. Wer sich für die »Vorherrschaft« entscheidet, möchte seinen schwabbeligen Menschenkörper lieber früher als später durch einen glattpolierten Roboter ersetzen; für die Cyborg-Armee sind Formationen wichtig, weil viele ihrer Einheiten benachbarte Verbündete stärken.

Über den Technologiebaum – beziehungsweise das Technologienetz – bestimmen wir auch unsere Affinität. Über den Technologiebaum – beziehungsweise das Technologienetz – bestimmen wir auch unsere Affinität.

Und schließlich wären da noch die Freunde der »Harmonie«, die im Einklang mit der neuen Welt leben und ihre Feinde mit Truppenmassen überrennen wollen. Außerdem nutzen sie das außerirdische Terrain zu ihrem Vorteil: Giftgrünes Miasma, das anderen Einheiten schadet, heilt die Harmonie-Truppen. Durch die Affinitäten gewinnen die austauschbaren Fraktionen also spürbar an Profil.

Das äußert sich auch in den Siegbedingungen: Während Harmonie-Spieler nach der Transzendenz forschen und mit dem Planeten verschmelzen wollen, streben sowohl Reinheits-Prediger als auch Vorherrschafts-Cyborgs danach, ein Warptor zu bauen, um zur Erde zurückzukehren. Während die Reinheitler jedoch nur die geliebte Heimat wiedersehen wollen, planen die Maschinenwesen, die Menschheit von ihrer körperlichen Existenz zu erlösen. Weil all diese Projekte - also etwa der Bau des Warptores - sehr lange dauern und viel Aufwand erfordern, lässt sich der Sieg einer anderen Affinität übrigens oft noch aufhalten. Und zwar, natürlich, mit Krieg.

Aufrüstung auf drei Pfaden

Und damit Bühne frei für die Einheiten! Es gibt sieben grundlegende Truppentypen, vom Standard-Soldaten über den Standard-Panzer und den Standard-Flieger bis zum Standard-Kriegsschiff. So weit, so gähn. Doch wenn man in der Affinitätsstufe aufsteigt, lassen sich die 08/15-Truppen bis zu dreimal aufrüsten. Der erste Schritt ist dabei noch für jeden gleich (ein Soldat etwa wird immer erst zum Marine), die nächsten beiden Stufen sind jedoch für jede Ideologie individuell.

Während etwa Reinheits-Fanatiker ihre Infanteristen in immer dickere Rüstungen stecken, setzen Harmonie-Hippies auf schnelle, flexible Trupps. Der Clou: Welche Spezialfähigkeiten eine Einheit genau bekommt, bestimmen wir selbst, indem wir pro Upgrade-Stufe einen von zwei alternativen Perks wählen. Beispielsweise erhöhen wir die generelle Feuerkraft oder die Selbstheilungs-Rate unserer Marines. Der andere Perk bleibt uns verwehrt, wir müssen unsere Streitkräfte spezialisieren.

So können selbst zwei Armeen mit derselben Affinität unterschiedliche Schwerpunkte setzen - eine schöne Idee. Nach dem Upgrade werden dann alle unsere Einheiten dieses Typs kostenlos ausgerüstet. Landesweit. Das fühlt sich seltsam an - ziehen sich die Krieger ihre neuen Knarren einfach aus der Nase? Zudem entfallen die aus Civ 5 bekannten, individuellen Beförderungen für kampferprobte Veteranen. Zwar steigen Einheiten in Beyond Earth ebenfalls im Level auf, dürfen dann aber lediglich ihre Kampfkraft erhöhen - oder sich einmal komplett heilen.

Infanterie-Upgrades: Reinheit Von links nach rechts: Soldat, Marine, Sentinel, Centurion.

Vorherrschaft Von links nach rechts: Soldat, Marine, Disciple, Apostle.

Harmonie Von links nach rechts: Soldat, Marine, Brawler, Marauder.

Dennoch motivieren die Upgrades, zumal sich unterschiedliche Waffengattungen unterschiedlich schnell aufrüsten lassen. Während wir etwa für den besten Infanteristen unsere Affinität »nur« auf Stufe 9 hochschrauben müssen, setzt das beste leichte Fahrzeug schon Level 13 voraus. Artillerie und Flugzeugträger sind noch teurer. Obwohl wir theoretisch in mehreren Affinitäten gleichzeitig aufsteigen können, sollten wir's also lieber lassen, sonst gehen uns die stärksten Krieger durch die Lappen.

Zumal jede Gesellschaft auf sehr hohen Stufen auch noch vier individuelle Supereinheiten rekrutieren darf. Harmonie-Fans etwa züchten Xenotitanen, riesige Alien-Kolosse, während Reinheits-Waffennarren mit schwebenden Schlachtschiffen über Land, Meer und Berge gleichermaßen hinweg düsen. Im späteren Spielverlauf dürften sich die Fraktionen so enorm unterscheiden. Und sich gegenseitig bekriegen, denn Nachbarn mit unterschiedlichen Ideologien kommen nicht sonderlich gut miteinander aus.

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