Silent Hunter 5 - Vorschau zur U-Boot-Simulation von Ubisoft

Tief Luft holen, abtauchen und ausharren. Der neueste Teil der U-Boot-Simulation Silent Hunter 5 ist schon bald zum Auslaufen bereit. Wir haben die Vorschau-Version ausführlich angespielt.

Wenn U-Boot-Simulationen für etwas garantiert nicht berühmt sind, dann wahrscheinlich für knallharte Action oder ein rasantes Spielgeschehen. Auch Ubisofts Silent Hunter 5 schippert eher gemütlich dahin. Andererseits schafft es die U-Boot-Simulation grandios, das Geschehen an Bord atmosphärisch packend einzufangen. Schon im Test zum Vorgänger Silent Hunter 4 kam GameStar-Redakteur Fabian Siegismund zu dem Fazit: »Die Simulation fühlt sich derart echt an, dass wir glatt vergessen könnten, am heimischen PC zu sitzen.« Ganz ähnlich geht es uns auch mit der Preview-Fassung von Silent Hunter 5, in der wir einige historische Missionen als deutscher U-Boot-Kapitän ausprobieren konnten.

Das ist neu

In Silent Hunter 5 ist zwar das Meiste beim Alten geblieben, einiges hat sich allerdings zum Positiven verändert. Unter anderem dürfen wir nun völlig frei durch das U-Boot laufen. Anders als im Vorgänger, wo wir per Knopfdruck auf der Brücke auftauchten, müssen wir nun die Beine in die Hand nehmen und zu Fuß hin eilen.

Direkter Treffer! Unser Torpedo hat den feindlichen Kreuzer erwischt. Direkter Treffer! Unser Torpedo hat den feindlichen Kreuzer erwischt.

Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Von Links und Rechts nehmen Sie zwei feindliche Kreuzer in die Mangel. Kugeln prasseln auf Ihr U-Boot ein. Sie haben keine Wahl, trotz knapper Luft tauchen Sie ab. Tief. Sehr tief. Der Druck steigt. Die Außenwände knarzen, auf dem Boden bildet sich ein Wasserteppich. Es geht durch den dunklen, bedrückenden Mittelgang, vorbei an den Betten der Zweitbesatzung, vorbei am Smutje, der bis eben noch dabei war Kartoffeln zu schälen. Sie sind zu langsam, Sie müssen Herr der Lage werden. Die letzten Meter zur Brücke sprinten Sie. Die feuchte Leiter rauf zum Periskop. Nun macht die nächste Neuerung auf sich aufmerksam. Das Periskop-Interface ist deutlich aufgeräumter und übersichtlicher als noch im vierten Teil von Silent Hunter. So wird das erste Gefecht auf See auch für Einsteiger zugänglicher. Es bleibt aber noch genügend Feintuning für alte Seebären -- Einstellungen für Torpedogeschwindigkeit oder Schusstiefe sind nach wie vor vorhanden.

Ziel markiert, aus allen Rohren feuern. Aber bringen Sie Geduld mit, denn ein Torpedo pflügt nicht wie ein Schuss aus einem Flaggeschütz durchs Wasser und trifft unmittelbar nach Abschuss ins Ziel. Während die Unterwassergeschosse durch die trübe See preschen, tauchen wir wieder ab, um weniger Angriffsfläche zu bieten. Über uns kreist ein weiteres Schlachtschiff. Wir wissen: Ihr Sonar ist hinter der Schiffsschraube praktisch taub. Also drehen wir uns ins Kielwasser des Kreuzers und lassen uns langsam nach unten sinken. Inzwischen haben unsere Torpedos ihr Ziel fast erreicht. Der Sprengkörper prallt auf den Rumpf des Feindkreuzers, ein Blitz erhellt die Wasseroberfläche, Gischt schäumt auf, der Kahn ist getroffen. Die Mannschaft des Zerstörers ist in Panik, ihr Schiff dem Untergang geweiht. Manche Matrosen springen noch über Bord, dann explodiert ein Tank und das Schiff brennt lichterloh. Wir unterdrücken unsere Freude, als würde jeder Laut unsere Position verraten.

Grafik und Atmosphäre

Ortswechsel. Wir verlassen einen der über 160 Häfen aus Silent Hunter 5 und schippern auf die offene See. 17 Knoten, volle Kraft voraus. Wir öffnen die Karte und überprüfen unseren Kurs. Mit virtuellem Zirkel und Lineal legen wir die neue Route fest. Auch das geht nun einfacherer von der Hand. Neben simplen Richtungsangaben lassen sich auch komplizierte Strecken und Berechnungen einzeichnen. Unser Ausguck gibt uns die neuen Daten durch und hält uns über Sichtungen feindlicher wie freundlicher Schiffe auf dem neusten Stand. Die Moral der Männer ist gut, die Sonne scheint und wird von der spiegelglatten Wasseroberfläche reflektiert. Grafisch hat sich Silent Hunter 5 deutlich verbessert. Keine überragenden, aber zeitgemäße Lichteffekte setzen die Schiffsfahrt in Szene.

Silent Hunter 5 - Screenshots ansehen

Im Spiel sind mittlerweile vier Stunden vergangen, dank Zeitraffer grade mal ein paar Minuten. Das Wetter hat unverhofft umgeschlagen und jetzt gießt es in Strömen. Wellen schlagen gegen die Bordwände und schwappen über die Reling. Der Bug pflügt ein ums andere Mal durch die Wellen und schaukelt im Takt hin und her. Auf unserem Sichtfeld bilden sich Wassertropfen. In Sachen Atmosphäre waren zwar auch die Vorgänger von Silent Hunter 5 bereits große Klasse, doch das Mittendringefühl wird nun dank vieler Details und der neuen Bewegungsfreiheit nochmals verstärkt. Was uns noch immer fehlt: Viele der detaillierten Kipp- und Drehschalter im Innenraum bleiben auch im neuen Spiel ohne Funktion.

Vorraussichtlich ab März 2010 kämpfen Sie im 2. Weltkrieg im Mittelmeer und dem Atlantik gegen die Alliierten, denn dann erscheint Silent Hunter 5 in Deutschland.

» Unser Vorschau-Video zu Silent Hunter 5

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