Sniper: Ghost Warrior 3 - Ein echter Volltreffer?

In Sniper: Ghost Warrior 3 sind wir Handwerker, Stratege und Scharfschütze in einem. Ein Mix mit extrem viel Potenzial.

Sniper: Ghost Warrior 3 - Video-Fazit: So spielt sich das erste Open-World-Sniper Video starten 1:46 Sniper: Ghost Warrior 3 - Video-Fazit: So spielt sich das erste Open-World-Sniper

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Es ist Mittwochabend auf der Gamescom. Der erste große Messetag ist fast vorbei, die Beine tun weh, träge schleppen wir uns zum letzten Termin des Tages. Doch als die Präsentation von Sniper: Ghost Warrior 3 beginnt, sind wir schlagartig wieder hellwach, denn was wir zu sehen bekommen, ist so richtig nach unserem Geschmack.

Wie schon in dem auf der E3 gezeigten Einsatz sind wir erneut als Elite-Scharfschütze auf verdeckter Mission in Georgien unterwegs. Dieses Mal machen wir aber keinen großen Bogen um unsere Feinde, sondern kämpfen Seite an Seite mit ihnen. Unter falscher Identität hat unser Held eine militante Separatistengruppe infiltriert.

Die gezeigte Mission spielt am Ende des ersten Akts des Spiels, etwa drei bis vier Stunden der auf zwölf bis 15 Stunden angesetzten Haupthandlung liegen hinter uns. Die Miliz hat ihr Hauptquartier in einem Dorf aufgeschlagen und bereitet sich darauf vor, einen Großangriff befeindeter Truppen abzuwehren. Damit unser falsches Spiel nicht auffällt, müssen wir sie dabei tatkräftig unterstützen. Das tolle: Wie wir das machen, bleibt nahezu vollständig unserer Kreativität überlassen.

Die Einsatzgebiete sind deutlich größer als in den Vorgängern. Die Einsatzgebiete sind deutlich größer als in den Vorgängern.

Nach einem kurzen Briefing können wir uns völlig frei im Dorf bewegen. Um uns einen Überblick zu verschaffen, starten wir eine fliegende Drohne und staunen erstmal nicht schlecht. Das Missionsgebiet ist riesig. So groß, dass wir Fahrzeuge benutzen können, um schneller von A nach B zu kommen. Vergessen sind die eng begrenzten Schlauchlevel aus Sniper: Ghost Warrior 2. Während wir die offene Welt frei erkunden, verändert sich die Tageszeit und ein dynamisches Wettersystem sorgt für einen atmosphärischen Wechsel aus Regen und Sonnenschein.

Ballermänner selbst gemacht

Unser erster Gang führt uns in die Waffenkammer. Hier suchen wir uns aber nicht einfach eine Bewaffnung nach unserem Gusto aus, sondern basteln sie uns selbst aus Rohstoffen, die wir beim freien Erkunden der offenen Spielwelt einsammeln. Ähnlich einem Survival-Spiel wie Ark: Survival Evolved craften wir uns nicht nur neue Präzisionsgewehre, die sich in den Werten Lautstärke, Schussrate, Mobilität und Munitionskapazität unterscheiden, sondern stellen sogar eigene Patronen (etwa panzerbrechende Kugeln oder Hohlmantelgeschosse gegen weiche Ziele) und Ausrüstung wie Minen und C4 her.

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Den Sprengstoff pappen wir an eine der Brücken, über die die Angreifer in den Ort kommen müssen. Dabei fällt die bessere Agilität unseres Elitesoldaten angenehm auf. Wo in den Vorgängern gerne mal hüfthohe Mauern den Weg versperrten, kraxeln wir jetzt wie eine Bergziege an der Seite der Brücke entlang. Selbst hohe Häuserfassaden erklimmen wir problemlos, um uns in eine gute Schussposition zu bringen. So stellen wir uns die Arbeit eines Scharfschützen vor.

Um von A nach B zu kommen, können wir auch Fahrzeuge benutzen. Um von A nach B zu kommen, können wir auch Fahrzeuge benutzen.

Die Anti-Fahrzeug-Minen, die wir zuvor eingesteckt haben, verteilen wir auf den anderen beiden Zufahrtsstraßen. Wer die Sprengfallen allerdings gut sichtbar mitten auf der Fahrbahn platziert, wie es in Spielen üblich ist, muss sich darauf einstellen, dass die clevere KI einfach anhält und entweder umdreht, um einen anderen Weg zu wählen, oder aussteigt und die Minen entschärft. Dieses Verhalten können wir uns aber auch zunutze machen, indem wir die Soldaten, die ihre gepanzerten Vehikel verlassen, aus einem gut positionierten Scharfschützennest aufs Korn nehmen.

Und genau das haben wir vor. Deshalb klettern wir zum Abschluss über die Häuserdächer des georgischen Dorfs, das mittlerweile einer kleinen Festung gleicht, und platzieren an geeigneten Orten Schützenstellungen, in denen ein besonders dickes Präzisionsgewehr auf seinen Einsatz wartet. Erst als wir mit unseren Vorbereitungen zufrieden sind, gehen wir zum Anführer der Rebellen und starten damit die eigentliche Mission. Was folgt, ist die einzige Enttäuschung des Abends. Denn statt uns nun einen packenden Kampf zu zeigen, beenden die Entwickler die Präsentation. Oh Mann!

Den Namen verdient

Zum Ausgleich dürfen wir am Besucherstand immerhin die Mission, die Kollege Dimitry auf der E3 nur sehen konnte, selbst anspielen. Schnell müssen wir jedoch feststellen, dass sich ein so taktisches und anspruchsvolles Spiel wie Sniper: Ghost Warrior 3 nicht dazu eignet, mal eben schnell angespielt zu werden. Zum vorsichtigen Vortasten und Auskundschaften der Umgebung bleibt einfach keine Zeit. Und das bezahlen wir und auch die übrigen Besucher um uns herum wieder und wieder mit unserem virtuellen Leben.

Das ändert allerdings nichts an unserem sehr guten Eindruck vom neuen Ghost Warrior, denn ein Scharfschützenspiel, durch das wir einfach hindurch hetzen können, hätte diesen Namen wirklich nicht verdient. Hobby-Scharfschützen, die nicht auf der Gamescom sind, müssen sich noch bis zum zweiten Quartal 2016 gedulden, bis sie Sniper: Ghost Warrior 3 selbst spielen dürfen.

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