Der Krieg ist die Hölle!

Allgemeine Informationen Spec Ops: The Line ist vom deutschen Entwickler Yager entwickelt wurden und von 2K Games im Jahre 2012 verlegt wurden. Das Spiel ist...

von DerKranz am: 10.03.2013

Allgemeine Informationen

"Spec Ops: The Line" ist vom deutschen Entwickler "Yager" entwickelt wurden und von "2K Games" im Jahre 2012 verlegt wurden. Das Spiel ist hierzulande 100% Uncut veröffentlicht wurden, bietet einen Multiplayermodus sowie Koopmodus und wollte sich von den ganzen Standardshootern absetzen. Das Spiel basiert auf der Unreal Engine 3 von Epic Games.

 

Singleplayer

Fangen wir von vorne an: Wir sind Cpt. Walker und haben ein "Delta Force" Aufklärungsteam. Unser Team besteht insgesamt aus 3 Leuten (mit uns eingerechnet). Als wir ein Funksignal aus der "toten" Stadt Dubai bekommen, werden wir dorthin entsandt um nach Überlebenden zusuchen und diese zu evakuieren. Doch bald dort angekommen stellen wir fest, dass dort schon ein Haufen tote US Soldaten liegen und der Notstand (umgedrehte USA Flagge) ausgerufen wurde. Was genau dort los ist und was genau passiert ist, muss nun unser Delta Force Team herausfinden. Mehr zu der Story möchte ich jetzt nicht spoilern, denn dieses Spiel sollte man selbst gespielt haben und auch verstehen.

Die Kampagne umfasst 15 Kaptiel + Epilog (also insgesamt 16 Kapitel) und nach ca. 5 Stunden hat man diese manchmal sehr drastische und harte Kampagne durch. Was genau heißt "drastisch und hart"? Ich kann einige Leute bestimmt erstmal beruhigen: Hier fliegen nicht tausende von Körperteilen rum, sondern es wird drastisch inszeniert. Manchmal stehen wir vor schweren Entscheidungen, oder müssen uns furchtbare Sachen ansehen. *ACHTUNG SPOILER*: So zum Beispiel gibt es eine Stelle wo wir von einen Haufen Soldaten umgeben sind. Nun liegt es an uns wie wir vorgehen. Ich hatte mich (da ich davon ausging, dass es dort keine Zivilisten gibt) für Phosphor entschieden. Das Endresultat war, dass nicht nur alle gegnerische Soldaten verbrannt sind, sondern auch ein Haufen Zivilisten. Und anstatt man jetzt trostlos vorbeigeht, wird eine Zwischensequenz abgespielt, in der wir alles ganz genau sehen: Verbrannte Körper, fehlende Körperteile und auch wie eine Mutter ihrer Tochter die Augen zuhält und beide komplett verbrannt sind (mit Narben, Verstümmelungen und fehlenden Körperteilen). Das war schon ein sehr drastischer Anblick. *SPOILER ENDE*

Nachdem wir immer weiter in die Kampagne eindringen merken wir auch, dass sich unsere Charaktere verändern: Am Anfang noch die ganz "Harten" und am Ende drehen so ziemlich alle "frei" und sind nur noch verrückt und unser Charakter kann nicht mehr zwischen Realität und Vorstellung unterscheiden. Die Entwickler haben es sehr gut geschafft eine emotionale Anbindung an unseren Charakter zuschaffen und mit ihm zufühlen. Das kriegen andere Entwickler (Stichwort: Danger Close) bei weitem nicht so gut hin!

Ich denke das was die Entwickler uns damit veranschaulichen wollen, hat sehr gut geklappt: Krieg ist die reinste Hölle und wir sollten alle froh sein, dass nicht wir mitten in so einem Krieg stecken und diese Grausamkeiten erfahren müssen. Ich kann den Entwicklern nur danken, dass es Storymäßig kein weiterer 0815 Shooter ist.

Gameplaymäßig spielt sich "Spec Ops" wie jeder gängige 3rd Personshooter: Deckung gehen, blind feuern und Rambomäßig vorgehen. Hier hätte ich mir sehr gewünscht, dass die Entwickler sich etwas mehr Mühe gegeben hätten und das Gameplay besser in die Story hätten integrieren können. Was aber wiederum gelungen ist (und was bei Warfighter gründlich schief gelaufen ist): Unser Charakter kriegt während des Spielens Schuldgefühle, fragt sich ob das alles richtig ist was wir tun (was zum Ende immer stärker zunimmt!) und sieht auch manchmal nur Hirngespinnste. Das ist wiederum sehr gut gelungen!

Grafisch ist "Spec Ops: The Line" hübsch: Gute Partikeleffekte, schöne Skyboxen, gute Weitsicht und an sich sehr schöne, aber etwas lineare Level. Abzüge gibts bei einigen Texturen die unscharf sind, (sehr) hässliche Gesichter, Kantenflimmern trotz Antialiasing und einigen anderen kleinen grafischen Mängel.

Soundmäßig schlägt sich das Spiel gut: gute Waffensounds, passende Musikuntermalung, gute Synchronisation. Rundum gut gelungen!

 

Multiplayer

Den Multiplayer konnte ich leider nicht ausreichend testen, aber von den Spielmodi her bietet er nichts besonderes. Da ich mir sicher bin, dass das MP Spiel genauso ausfällt wie der Koop bin ich aber auch ehrlich gesagt froh darüber, dass ich mir den Multiplayer nicht antun muss.

Koop

Ein "Koop Modus" macht jedes Spiel besser, so zumindest heißt es. Dies trifft aber bei einem Singleplayerspiel wie "Spec Ops: The Line" garantiert NICHT zu. Wir spielen mit einem 2. Kameraden im Koopmodus die vier kleinen Missionen durch: Mal müssen wir aus einem Flüchtlingslager ausbrechen welches überwacht wird, dann wiederum müssen wir einen Helikopter erreichen, dann wiederum einen VIP erledigen etc.

Dieser KOOP Modus ist reines 0815 Standardumgebolze und bringt dem Spiel keinen Mehrwert. Es zieht das Spiel mit dem großartigen Singleplayer in den Dreck. Einfach stupide in Deckung springen, ballern, weiter vorrücken und das ganze nochmal von vorne. Der Koopmodus und (ich denke auch) der Multiplayermodus wirken einfach nur dahingeschludert, damits diese "Multiplayer-only" Spieler kaufen. Schade, hätte man die Ressourcen doch eher in einen etwas längeren Singleplayer stecken können.

 

Fazit:

"Spec Ops: The Line" ist ein Meisterwerk. Ja es ist tatsächlich ein Shooter, den ich als Meisterwerk bezeichne. Der Singleplayer ist einer der Besten die ich gespielt habe und ich bin froh darüber, dass sich wenigstens ein Entwickler solch eine Problematik mit dem Krieg als Thema genommen hat und auch (drastisch) zeigt, wie furchtbar Krieg ist. Vielleicht soll das Spiel aber auch zeigen, dass wir Verständnis dafür haben sollten, wenn Soldaten nach Hause kommen und nicht mehr dieselben Menschen sind, die sie mal waren. Wir können vieles was im Krieg passiert nicht nachvollziehen, wir können vielleicht nicht verstehen, warum sich die Väter (oder auch manchmal Mütter) verändert haben, wenn sie nach Hause kommen. Auch "Spec Ops" kann uns längst nicht alles zeigen und uns wirklich so schlecht fühlen lassen, wie im realen Krieg. Aber es zeigt ein was ganz deutlich: Wir wollen das auch nicht fühlen! Das Spiel ist ein absoluter Pflichtkauf, auch wenn es standardmäßiges Gameplay ist,die Kampagne mit 5 Stunden relativ kurz geraten ist und noch ein aufgesetzter Multiplayermodus mit dazu ist. Die Story ist der Hauptkauffaktor!


Wertung
Pro und Kontra
  • sehr gute Story
  • guter Sound
  • sehr gute Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg
  • emotionale Anbindung an den Charakter
  • kurze Kampagne
  • aufgesetzer Multiplayermodus und Koopmodus
  • grafische Mängel

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.