Swtor - Vom

Einleitung Die folgende Rezension basiert auf meinen Erfahrungen aus deutlich über tausend Stunden Spielzeit seid Launch des Spiels und kann in...

von Atlanis am: 01.10.2015

Einleitung


Die folgende Rezension basiert auf meinen Erfahrungen aus deutlich über tausend Stunden Spielzeit seid Launch des Spiels und kann in gewisserweise als Erfahrungsbericht eines alten MMO-Veterans gesehen werden. Zwischendurch habe ich WoW immer mal wieder gespielt und auch Guild Wars und diverse ander MMO Titel ausprobiert und an Betas von TESO und Wildstar teilgenommen. Man könnte sagen, ich bin ein vielgereister Spieler in der MMO-Welt. Vorab die Warnung, natürlich ist meine Meinung nur eine unter vielen und damit genauso subjektiv wie jede Wertung eines Journalisten oder eines jeden anderen Lesers.

Ich möchte im Folgenden daher versuchen meine 92 Punkte zu begründen und am Ende noch einen kleinen Ausblick auf das kommende Addon geben, natürlich stütze ich mich hier nicht auf die Dataminer von reddit sondern auf offizielle Quellen.  Zur Struktur, ich werde mich kurz mit den technischen Fragen auseinandersetzen, um mich dann mit dem Grundspiel und der Inszenierung befassen. Dannach widme ich einen recht langen Abschnitt den verschiedenen PvP-Möglichkeiten um dann kurz auf Festungen, Gildenprogression und Eroberungen im allgemeinen einzugehen. Zum Schluss widme ich noch Flashpoints und Operationen, sowie den diversen Weltbossen. Im Nachgang kommt dann noch ein etwas kurzer Ausblick auf das nächste Addon Knights of the Fallen Empire und dem Biercall auf der Gamescom.

 

Technik - Denkt an Illum!


Es wird sich sicherlich jeder an die Diashows auf dem alten Illum nach Launch erinnern wenn ein paar Hundert Spieler aufeinander getroffen sind. Selbst die NASA PCs sind da teilweise zu Boden gegangen und haben selbst auf niedrigsten Einstellungen kapituliert. Mittlerweile hat sich diese Problem quasi von selbst erledigt, zum einen durch Engineperformancepatches und zum anderen, weil die PC Entwicklung weitergegangen ist. Es gibt noch einige Bereiche wo das Spiel von der Performance bei schlechteren Pcs etwas krankt, der 24er Encounter auf Yavin 4 oder Schlachten mit 50+ Spielern sind hier Beispiele, in 90% der Fälle läuft es aber auch mit einem 800 Euro Aldi - PC von 2013 auf mittleren Einstellungen flüssig. Das Spiel ist immer noch sehr resourcenlastig, wer aber einen PC hat der den optimalen Systemvoraussetzungen entspricht muss sich eigentlich keine Gedanken machen. Trotz des comichaften Stils der Grafik wirken die Welten an sich sehr stimmig, besonders auf den neueren Welten oder in den überarbeiteten Regionen. Sofern nicht gerade jemand mit einem Bantha durch einen Blizzard auf Hoth reitet.

Natürlich gibt es auch einige Glitches oder nervige Bugs in der Regel werden die meisten aber früher oder später behoben. Ein lang bestehendes Problem ist beispielsweise, dass Umhänge zu Clippingfehlern auf Mounts führen können. Dies wird aber wohl mit dem nächsten Addon für die meisten Fahrzeuge behoben. Die meisten Bugs sind aber höchstens nervig. Insgesamt eigentlich technisch sehr rund mittlerweile, auch wenn ich persönlich den ein oder anderen "süßen" Bug vermisse. Die Fleischbaumdeko auf meiner Festung erinnert mich an die eine verbuggte Quest, in der man Fleisch an einem Baum hängen musste und leider der Respawn besagten Baums nicht richtig funktionierte. Als Entschuldigung konnte man später nach Bugfix für 1 Credit bei einem Händler 50 solcher Fleischbäume kaufen.

Levelphase - Das "RP" in MMORPG


Hier ist der Punkt wo ihr euch einen warmen Kakao macht und ein paar Kekse nehmt und euch zu Opa Bioware vor den Kamin in eine Decke kuschelt und ihm lauscht während er tollen Geschichten vom Krieg in einer weitentfernten Galaxis spinnt. Wer sich die Zeit nimmt und alle 8 Klassenstories durchspielt und dann mit jeder Klasse noch die fortgesetzte Kriegsgeschichte mit Illum, Makeb, Orricon und Rishi/Yavin 4 durchspielt wird seine ware Freude haben. Die Behauptung Entscheidungen hätten keine Auswirkungen und Klassengeschichten würden nicht weitergeführt ist nur bedingt richtig. Es macht von den Dialogen schon einen Unterschied ob der Darth aus dem Rat der Sith oder der Kopfgeldjäger durch Makeb und weitere Planeten strommert. Es sind Nuancen das ist richtig, aber am Ende steht der Charakter den man selbst formt. Ohne zu Spoilern kann man hier leider nicht zu sehr ins Detail gehen, aber die Inszenierung und die Erzählweise ist einzigartig unter allen MMORPGs da draußen und ein sehr sehr starkes Argument für das Spiel.

 

Mit dem kommenden Addon wird sich das noch verstärkt fortsetzen, was man an Gameplay schon zu sehen bekam ist nicht viel aber was man sah hat mir Lust gemacht noch die zwei Klassenstories zu beenden, welche ich noch nicht gespielt habe. Allein wer mal allein in den Flashpoint "Der Falsche Imperator" gegangen ist, weiß was ich mit Immersion und guter Story meine. Leider darf ich nicht spoilern, aber da die Klassenstories auch als F2Play frei sind, empfehle ich jeden der Kotor gespielt hat dort mal einen Char zu leveln. Die Gefährten sind glaubwürdig und tragen viel zur Geschichte bei.

PvP - Zu Land und in der Luft


Huttenball! Los Froschhunde macht die Faulwürmer platt. Huttenball ist meine liebste PvP Map in Swtor. Es ist dynamisch, es macht Spaß und ist die huttischen Interpretation von Ballsport. Auch die anderne PvP Maps sind ausgewogen, aber leider schon relativ lange im Umlauf ein paar neue 8v8 und 4v4 Maps wären wünschenswert. Langweilig wird es mir aber im PvP nicht, da die Balance eigentlich relativ ordenlich ist. Natürlich stehen immer ein paar Klassen Specs am oberen Ende und einige am unteren Ende der Spread zwischen schlechtesten Combos und den Besten ist aber vergleichsweise gering. Man merkt aber, dass PvP von Bioware als eine Beschöftigung unter vielen gesehen wird. Dennoch macht es immer wieder Spaß sich auf Tatooine um einen Kommandanten zu prügeln, aber dazu später mehr. Die Umstellung von festen Belohnungen für gewertetes PvP auf ein markenbasiertes System muss sich noch bewähren.

Das Weltraum PvP ist eines der Alleinstellungsmerkmale von Swtor, die Lernkurve ist Steil und das Spiel im Spiel scheint viele Einflüsse aus World of Warplanes und alten Flugsimulatoren des Star Wars Franchises gezogen zu haben. Leider kam schon länger keine neuen Inhalte für diesen PvP Modus sondern im wesentlichen Balancingpatches. Eine neue Map wäre mal wieder schön und ein paar neue Raumjäger ebenso. Immerhin bieten die Missionsbelohnungen einen Anreiz diesen Modus zu spielen um Eroberungspunkte und diverse dekorative Items zu erwerben. Es macht aber nach wie vor sehr viel Spaß anderen Leuten in seinem Jäger hinterherzujagen und .......BOOOOM.....da hat der Protonentorpedo gesessen. Das aufleveln aller Schiffe dauert auch relativ lange somit ist für Neueinsteiger hier mehr als genug zu tun. Und ja die Railshooter PvE Missionen gibt es trotzdem noch, für die Liebhaber von Arcadespielen.

Mein Haus, Mein Flaggschiff und Mein Planet


Und hier seht ihr unseren Gildenrancor, sein Name ist Ralph. So oder so ähnlich endet die Tour über unsere gildeneigene Festung auf dem Planeten Yavin 4 die dieses Frühjahr zu den bestehenden vier Festungen erschien. Stilsicher und auf einem variablen Hakensystem haben wir unsere Festung unseren wünschen angepasst und mit Cantina samt funktionierender Musikbox, einem Huttenballminigame, ein paar Spielautomaten und diversen anderen Dingen dekoriert. Doch das größte Streben einer jeden Gilde ist der eigene Sternkreuzer umd diverse Gildenperks nutzen zu können und Planeten zu erobern. Ja richtig man kann Planeten erobern und kriegt dann einen besonderen Titel auf dem Planeten und jeder der über den Planet wandert wird regelmäßig dran erinnert wer diesen gerade hält. Je nach Woche gibt es für gewisse Dinge die man tut Eroberungspunkte und die Gilde welche am meisten hat, erhält den Planten, alle anderen erhalten Credits und Craftingmats zum trösten.

Natürlich ist das nichts was uns mit offenem Mund dastehen lässt, aber es gibt Gilden neue Ziele ohne Ihnen übergroße Vorteile zu gewähren. Den Eroberungspunkte sammeln und die Eroberungstrostpreise einsammeln kann man auch noch ohne Gilde. Die eigen Festung kann man dann mit erworben Dekorationen schmücken und auch Bilder und Köpfe von erlegten Bossen an die Wand hängen.

Operationen - Kephess returns (always)


In Swtor gibt es einen running Gag, Kephess returns, es handelt sich hier um einen Boss der alle Jahre wieder in Raids auftaucht aber jedes mal anders ist. Dieser kleine Entwicklerscherz führt immer wieder zu erheitertem Gelächter auf Community Cantinas und in Livestreamchats. Insgesamt ist aber das Bossdesign der Raidencounter von Swtor mit eins der besten die ich in meinen vielen Jahren der MMOs erlebt habe. Natürlich gibt es hier und da ein paar Schnitzer, wo man sich fragt, muss dass so gemacht werden. Sprich es gibt Mechaniken wo man auch mal eine große Portion Glück braucht.

Insgesamt fand und finde ich die Bosse nach wie vor alle sehr Interessant und die Raids an sich gut abgerundet und in eine Storyentwicklung integriert. Zu bemängeln ist lediglich, dass ich gerne mehr solch schöner Raids hätte aber Quantität und Qualität sind leider meist entgegengesetzte Kräfte. 

Flashpoints - Vier Mann sind eine Armee


Was auch für Raids gilt ist auch für die Flashpoints richtig, teilweise sehr schöne Geschichten und Bossmechaniken. Leider werden diese durch den Mangel an relevanten Belohnungen im Endgame nicht ausgeglichen. Die Quantität an Flashpoints erscheint ist mir persönlich etwas zu gering. Ein paar mehr im Zuge des neuen Addons wären schön. Wie sich die Levelskalierung auswirkt wird sich hier aber auch noch zeigen, müssen.

Secretbosse - Bosse die einfach frei drehen


Was passiert wenn man Raiddesigner erlaubt frei zu drehen? Sie bauen sackschwere Bosse ein, die man erstmal finden oder beschwören muss und gemeinerweise nur mit 24 bzw. 16 Leuten zu besiegen sind. Wenn man richtig gemein ist packt man sie noch in den höchsten Schwierigkeitsgrad einer Instanz oder lässt sie im Falle des Secretbosses vom letzten Addon einfach mal nur auftauchen wenn man vorher eine Stunde Items eingesammelt und komische Rituale durchgeführt hat. Dann kann man ihn nur einmal beschwören und muss nach einem Wipe neu sammeln gehen. Wenn ich diesen Yavin 4 Weltboss vor meinem geistigen Auge sehe wird mir klar was ein schwerer Boss ist und was ein Enwicklerscherz ist. Eine gute Kombo die zu viel Tränen, Wut und Siegwillen führt.

Ausblick - Warum Knights of the Fallen Empire besser als Legion wird!

Hinweis: Der Ausblick fließt nicht mit in die Wertung ein, mit Launch von KOTFE findet eine Umarbeitung des obenstehenden statt und der Ausblick wird gelöscht.
Die wichtigste die sich jeder von euch Stellen wird, was ist eigentlich mit diesen megacoolen Railshooter Raumschiffmissionen geworden? Tja die gibt es immer noch. Und damit wären wir schon bei einem großen Unterschied zwischen dem Swtor-KotFE, welches diesen Herbst erscheint, und WoW-Legion. Bioware setzt darauf altes bestehen zu lassen und neues darauf aufzubaun oder danebenzustellen. Mit dem Space PvP hat Bioware ein gute Nebentätigkeit die ähnlich World of Warplanes für zwei bis drei Runden pro Abend Beschäftigung bietet, genauso bieten die Railshootermissionen eben dies: Beschäftigung und relevante Belohnungen.

Natürlich hätte man auch Blizzardstil mit dem Vorschlaghammer mit KotFE alles Zertrümmern können: Levelphase, Festungen, Gildenschiffe und so weiter. Man tut es aber nicht.

Umgekehrt man baut das ganze Flashpoint/Operationssystem um, in Zukunft wird das ganze skaliert soll heißen:

1. Alle bestehenden Instanzen geben relevante Beute

2. Alle Ops und Hc-FPs werden von 50-Maxlevel skaliert

3. Neue Ops werden sich in dieses System einfügen (welche vermutlich zeitweise das beste Gear droppen, bis nach einem Zeitraum X alle anderen Raids eine Beutehochskalierung bekommen)

Zum einen bedeuted dies, dass Content recycled wird. Was ja mittlerweile wirklich jeder macht um mal TESO als extremstes Beispiel zu nennen. Zum anderen bleibt da mit der Content immer "gleich" schwer. Da die Skalierung auch alle Weltbosse betrifft, Furchtzahn der alte 24er Encounter aus 50ger Zeiten wird wieder 24 Leute erfordern. Die sackschweren Geheimbosse werden wieder sackschwer. Natürlich, wäre es schön gewesen, wenn zum Launch von KotFE ein echter neuer Raid erscheinen würde.

Wie soll das Ganze loretechnisch funktionieren? Naja, der Level 1 Jedi auf Tython ist zeittechnisch vor dem Level 65 unterwegs. Natürlich können wir als Spieler auf die alten Planeten gehen, aber wir können dort keine Storymissionen mehr machen. Wer mit KotFE anfängt, wird keine Storymissionen von der Zeit davormachen können. Man kann aber mit dem Freund der levelt auch mit seinem höherstufigen Charakter rumrennen ohne, dass er Nachteile hat und kriegt selber für die Heldenmissionen entsprechen der Levelstufe bessere Belohnungen. Besucher/Zuschauermodus gibt es für jeden Storydialog und damit muss man bei Storyinstanzen nicht draußen warten.

Viel mehr darf man nicht schreiben ohne sich auf Gerüchte und Dataminer stützen zu müssen, ja Klassen kriegen neue Skills und das Crafting wurde überarbeitet. Natürlich weiß mittlerweile jeder, dass das Addon episodischen Storycontent mit sich bringt, aber bei dem Setting würde es mich wundern, wenn nicht das ein oder andere Kapitel einen neuen Raid, Flashpoint oder gar neue PvP Maps und Festungen mit sich bringt ;-)


Wertung
Pro und Kontra
  • Stimmige Inszenierung
  • Umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Solides Balancing
  • Konstante Patchpolitik
  • Faires F2Playsystem
  • Anspruchsvolle Systemanforderungen
  • Fehlender Crosserversupport
  • Teilweise leidet die Quantitöt unter der guten Qualität
  • Viele dekorative Items nur Indirekt über Credits erwerbbar

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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