Das Leben ist schön, denn ich bin ein flauschiger Weltraumraptor-Revolverheld. Ich beame mich auf einen Planeten runter, den ich gerade erst entdeckt habe. Mit dabei ist mein Chefingenieur, ein grüner Kakadu mit einem riesigen Raketenwerfer. Ebenfalls mit am Start ist mein Schiffsarzt, ein Argonier, sowie ein Scharfschütze, der zufällig ein Drache ist. Danke, Steam-Workshop!
Aber auch ganz ohne Mods bin ich in Starbound auf Wunsch als abgefahrenes Alien unterwegs, während es in Terraria nur spielbare Menschen gibt. Überhaupt ist Starbound für mich das bessere Terraria.
Freiheit im Pixel-Weltraum:Starbound im Test
Der Autor
Sascha Penzhorn (35) ist freier GameStar-Redakteur und spielte erstmals auf dem Atari 2600 seiner Eltern, als er drei Jahre alt war. Natürlich verstand er damals noch nicht, worum es überhaupt ging und drückte wahllos auf irgendwelche Tasten - eine Taktik, mit der er bis heute sehr erfolgreich in Diablo 3 und Heroes of the Storm unterwegs ist. Schicke Grafik ist ihm zwar wichtig, doch das darf in Budget-Titeln auch gerne mal gut gemachte Retro-Pixelgrafik statt schlechtem 3D sein.
Alles im Blick
Natürlich darf bei meiner Expedition auch das Schiffsmaskottchen nicht fehlen: eine Weltraumziege. Die habe ich irgendwann mal eingefangen und zu meinem Haustier gemacht. Jawoll, in Starbound sammelt man Viecher, indem man sie mit Kapseln bewirft!
Die Welt, die ich mit Professor Bock und meinem Team erforsche, beobachtet mich pausenlos. Die Bäume haben riesengroße Augen, überall hüpfen kleine Augapfelmonster umher und starren mich an, und am Ende gelangen wir an einen riesigen Berg aus unzähligen Augen. Zum Klettern ist es hier zu steil, also fange ich an zu graben und löse eine Lawine aus, die mich sofort überrollt. Mit Augäpfeln.
Ich bin mehrmals im Spiel fast ertrunken, ging im Sand verschüttet, aber das hier ist neu. Ich buddele mir einen Weg nach unten zum Kern des Planeten. Der besteht komplett aus Fleisch. Wäh!
Jeder Planet in Starbound steckt voller merkwürdiger Überraschungen und Sehenswürdigkeiten. Ich habe eine unterirdische Stadt entdeckt, die aus unzähligen winzigkleinen Häusern, Geschäften und Wolkenkratzern voller Gnome besteht. Auf anderen Welten treffe ich auf Roboter in mittelalterlichen Festungen, sprechende Pilze, Froschmenschen, Samurai-Fischtypen auf dem Meeresgrund und Cowboy-Energiewesen in Wildwest-Siedlungen mitten in der Wüste.
Es gibt mutierte, radioaktive Welten, Planeten, die von Eis und Schnee oder Lava bedeckt sind, und Welten, auf denen Gemüse mit Bewusstsein lebt. Einmal wurde ich von einem Rudel Monsterkarotten attackiert. Das offensichtliche Vorbild Terraria setzt mich auf eine Welt, die eine Handvoll Biome bietet.
In Starbound habe ich unzählige Welten mit verschiedensten Tieren, Pflanzen und Bewohnern. Hier gibt es ganze Städte voller Geschäfte und Quests, während die meisten Bewohner Terrarias erst dann auftauchen, wenn ich selbst vorher ein Haus für sie baue.
Natürlich hat man auch hier irgendwann mal alles gesehen und Inhalte wiederholen sich, doch zur Not gibt's ja entsprechende Mods, die neue Landschaften, Kreaturen und (spielbare) Rassen hinzufügen. Gefällt mir ein Planet besonders gut, kann ich dort meine eigene Kolonie gründen. Mag ich eine Welt so gar nicht, passe ich sie per Terraforming meinen Vorstellungen an. Ansonsten dekoriere ich eben mein stetig wachsendes Raumschiff, mein Zuhause, das immer mitkommt.
Sandbox mit Sinn
Die Quests und Kämpfe in Starbound sind nicht sonderlich spannend, geben mir aber immer wieder kleine, schnell erreichbare Ziele. In Terraria verlangt der einzige Questgeber, dass ich für ihn angeln gehe - mehr nicht. In Starbound gehe ich abseits der Hauptstory für Dorfbewohner jagen und sammeln. Ständig rette ich irgendwelche NPCs vor Monstern, die ich simpel zu Tode klicke.
Immerhin ist mein Waffenarsenal prall gefüllt mit Schrotflinten, Raketenwerfern, Schwertern, Äxten und überhaupt allem, was irgendwie wehtut. Zudem haben die meisten Prügel eine Spezialattacke, damit man im Kampf nicht immer nur die linke Maustaste abnutzt wie in Terraria. In Starbound kann ich zudem aktiv blocken oder zwei einhändige Waffen gleichzeitig führen.
Helfe ich brav den Bewohnern eines Planeten, darf ich auch mal einen von ihnen für meine Crew anheuern oder bekomme Technologie für neue Spezialmanöver. Doppelsprünge, Sprint und ein Morphball wie Samus Aran? Dafür haue ich gerne noch ein paar Karotten um!
Wird mir der Zufallskrempel zu bunt, gibt's in Starbound außerdem eine zusammenhängende Story mit handgefertigten Dungeons und bockschweren Bossen. Ob ich die durchspielen möchte oder nicht, bleibt mir überlassen. Zur Belohnung gibt es hier neben haufenweise Lore auch ein paar echt spaßige, einzigartige Waffen.
Und wenn ich so gar keinen Bock auf Ballern und Entdecken habe, lade ich drei Kollegen im Multiplayer ein und wir gründen eine Band. Immerhin gibt es reichlich Musikinstrumente im Spiel, die den meisten Spaß machen, wenn man sie gemeinsam mit Freunden benutzt.
Alles, was mir an Terraria gefällt, gibt es auch in Starbound. Nur noch größer und besser. Mehr Welten, mehr abgefahrene Kreaturen, mehr Ausrüstung und so viel mehr zu entdecken! Obendrauf gibt es KI-Mitstreiter und Kampf-Pets zum Zähmen, eine richtige Story und Quests, in denen man nicht immer nur angelt.
Wer bei Starbound von einem Terraria-Klon spricht, tut dem Spiel Unrecht, denn es bietet eine ganze Ecke mehr als sein Konkurrent. Das bedeutet natürlich auch, dass die Lernkurve hier etwas steiler und der eine oder andere Gang zum Wiki unvermeidlich ist. Wer sich daran nicht stört, bekommt hier viele Stunden Spielspaß zum Taschengeldpreis.
Endlich wieder Mehrspielwert:Terraria 1.3 im Test
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