Test-Tagebuch: Tag 1
Einmal Zerg, immer Zerg. Findet jedenfalls Arcturus Mengsk: Der terranische Tyrann schert sich in Starcraft 2: Heart of the Swarm wenig darum, dass Jim Raynor am Ende der Vorepisode Wings of Liberty das Xel’Naga-Artefakt genutzt hat, um Sarah Kerrigan, nun ja, zu verwandeln.
Wie genau, behalten wir lieber für uns, es soll ja Leute geben, die Wings of Liberty noch nicht gespielt haben. Zum Beginn von Heart of the Swarm jedenfalls wittert Mengsk die ideale Gelegenheit, mit Raynor und Kerrigan gleich zwei Staatsfeinde auf einen Streich zu erwischen. Also entsendet er seine Spitzenmeuchlerin Nova (die ursprünglich die Hauptrolle im eingestellten Konsolentitel Starcraft Ghost spielen sollte), um das Liebespaar aus dem Weg zu räumen.
Sein Sohn Valerian geht die Sache lieber wissenschaftlich an: Er und Raynor haben Kerrigan in ein abgeschottetes Labor gebracht, um herauszufinden, wie viel Zerg noch in ihr steckt. Überraschend viel, wie sich herausstellt: Zwar kann sich Kerrigan nicht an ihre Zeit als Königin der Klingen erinnern, aber die Zerg folgen ihrem telepathischen Befehl noch immer blind.
Diese Tests dienen gleich als ganz unterhaltsames Tutorial von Heart of the Swarm, in dem uns das Spiel beibringt, wie genau sich die Zerg spielen. Gute Idee; schließlich hat nicht jeder Spieler schon mal in eine Multiplayer-Schlacht geschlagen und kann Larven, Overlords & Co. im Schlaf jonglieren. Umkehrschluss: Wer die Zerg schon aus Online-Gefechten kennt und liebt, gähnt erst mal ein wenig, auch wenn Heart oft he Swarm derweil immerhin eine nette Geschichte erzählt.
In diesem Test-Tagebuch fassen wir zusammen, was Heart of the Swarm bislang sonst noch gut – oder schlecht – macht. Der ausführliche Test samt Video folgt dann, sobald wir Heart of the Swarm abschließend beurteilen können.
Die erste Mission
Nach dem Tutorial klopfen die Truppen der Liga an die Tür, wir müssen uns den Weg zum Fluchtschiff freikämpfen. Dabei übernehmen wir die Kontrolle über Kerrigan und lernen so gleich die erste Besonderheit von Heart of the Swarm kennen: Als Hauptfigur der Kampagne mischt Sarah in fast jeder Mission persönlich auf dem Schlachtfeld mit – ganz anders als etwa Jim Raynor, der die Drecksarbeit meist seinen Männern überließ und nur in Ausnahmefällen als Heldeneinheit selbst anpackte.
Jim begleitet uns auch auf unserer Flucht, Befehle erteilen kann Kerrigan ihm aber nicht. Dafür hat sie ein Scharfschützengewehr und verheerende psionische Fähigkeiten im Gepäck. Die bringen genug Durchschlagskraft mit, um problemlos eine Schneise durch Mengsks Soldaten zu schlagen: Die kinetische Welle knallt einem einzelnen Feind eine dicke Ladung Energieschaden ins Gesicht, der zerquetschende Griff hebt kleine Feindgruppen in die Luft und richtet ebenfalls Schaden an. Purer Schaden ist fast immer nützlich, auf Dauer sind die recht simplen Fähigkeiten allerdings nicht sonderlich spannend. Aber gut, wir stehen ja auch noch am Anfang – nachdem Kerrigan ein paar weitere Tricks gelernt hat, spielt sie sich hoffentlich etwas vielschichtiger.
Was nach dieser ersten Mission passiert, verraten wir natürlich nicht. Nicht unerwähnt lassen wollen wir aber, dass Kerrigan danach gute und nachvollziehbare Gründe hat, wieder die Kontrolle über den Zerg-Schwarm zu übernehmen – auch wenn der Übergang von der geläuterten Gefangenen zur Killerkönigin für uns dann doch etwas zu abrupt ausfällt.
Dennoch gelingt es Heart of the Swarm, mit Kerrigan eine zerrissene Hauptfigur zu zeigen: Auf der einen Seite ihre (teils arg herzschmerzlich inszenierte) Liebe zu Jim und die Sehnsucht nach einem friedlichen Leben, auf der anderen Seite ihr Verlangen nach Rache an Mengsk – und die verführerische Macht über die Zerg. So geben Kerrigans erste Schritte zurück an die Spitze des Schwarms dem gesichtslosen Kollektiv eine greifbare Protagonistin und ein Gesicht. Wir sind gespannt, wie die Handlung weitergeht!
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