C&C Generäle: Das beliebteste Mehrspieler-C&C
Das Spiel
Von den unzähligen Titeln, die das Command & Conquer-Universum seit 1995 hervorgebracht hat, war ausgerechnet der Ableger C&C Generäle der erfolgreichste, zumindest was die Multiplayer-Akzeptanz angeht.
Dabei ist der Titel unter Serienfans durchaus umstritten, gibt es doch keinerlei Verbindung zu den Alarmstufe Rot- und Tiberium-Geschichten; außerdem fehlen wichtige Serienelemente wie eine durchgängige Story mit markanten handelnden Charakteren, sowie die geliebt-gehassten trashigen Zwischenfilmsequenzen. Stattdessen gab es ein grimmig-ernstes, globales Terroristen- China-USA-Szenario, dessen Missionen (Überfall auf UNO-Hilfstransporte) und Einheiten (Selbstmordattentäter) den deutschen Jugendschützern missfielen. Prompt indizierten sie Generals, dessen geschnittene Fassung in Deutschland ein halbes Jahr später als Generäle erschien.
Von allen Spielen der Command & Conquer-Reihe eroberte sich Generäle aber die größte Multiplayer-Fangemeinde, da es am besten ausbalanciert war. Das lag unter anderem daran, dass die Entwickler fleißig bei Starcraft abgekupfert haben. So gibt es drei höchst unterschiedlichen Fraktionen. Während die Terroristen auf massenhaft billige und sehr mobile Einheiten setzten, dominierten die Chinesen mit ihren Panzern am Boden, wogegen die USA mit starken und spezialisierten, aber teuren Einheiten konterten. Dieses Schema sollte dem Starcraft- Spieler irgendwie bekannt vorkommen.
Die Serie
Das komplette C&C-Universum darzustellen, würde hier jeden Rahmen sprengen, daher hier das wichtigste in aller Kürze. Nach dem Klassiker Dune 2 im Jahr 1992 schufen die Westwood Studios mit Command & Conquer: Der Tiberium-Konflikt 1995 den Startpunkt einer Reihe von erfolgreichen Echtzeit-Strategspielen, die uns bis heute begleiten.
Auch nachdem Westwood von Electronic Arts aufgekauft worden war, erschienen regelmäßig neue C&C-Titel. Der Hauptstrang um den Tiberium-Konflikt zwischen GDI und Der Bruderschaft von Nod (mit ihrem charismatischen, glatzköpfigen Anführer Kane) wurde nach dem spielerisch traditionellen C&C 3: Tiberium Wars mit C&C 4: Tiberian Twilight vorerst abgeschlossen.
Leider stellt das Abschlusskapitel auch gleichzeitig den Tiefpunkt der wechselvollen C&C-Geschichte dar, weil die Entwickler wesentliches Spielelemente wie den Basisbau gestrichen und die Spielmechanik grob vereinfacht hatten. Auch der zweite große Strang der C&C-Serie, die Alarmstufe Rot-Reihe, zeigte zuletzt mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 bereits deutliche Ermüdungserscheinungen. Rufe der Fangemeinde nach einem C&C Generäle 2 verhallten bislang ungehört.
C&C Generals - Screenshots ansehen
Das hat Starcraft besser gemacht
Die Marke Command & Conquer ist Opfer ihres eigenen Erfolges geworden. Gemäß dem Serien- Denken des Branchenriesen Electronic Arts (Fifa, Sims, Need for Speed) erreichte im Schnitt alle zwei Jahre ein neues C&C-Spiel den Markt, von den Addons ganz zu schweigen. Dementsprechend waren viele Titel gar nicht auf Nachhaltigkeit angelegt, ganz im Gegensatz zu Starcraft, das über ein Jahrzehnt hinweg mit Patches gehegt und gepflegt wurde. So wackelte bei den meisten Titeln im Multiplayer die Balance, was oft zu spät und noch öfter gar nicht korrigiert wurde. Generäle konnte sich als einzige Ausnahme eine Zeit lang behaupten.
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