Zu Beginn clever
Die Atmosphäre auf der Groomlake haut uns meistens um. Der Geist vieler SciFi-Horrorfilme ist in den blutbesudelten Gängen zum Greifen nahe: »Alien«, »Resident Evil« und natürlich »Event Horizon«. Die Levels sind sehr detailliert und vermitteln die Grausamkeit der Vorgänge an Bord perfekt. Auch die für Point&Click-typischen Rätsel hinterlassen bei uns anfangs richtig Eindruck. So müssen wir einen Bohrer aus einem medizinischen Roboterarm lösen, indem wir diesen erst aktivieren, dann ausfahren, danach den Strom abstellen und schlussendlich den Bohrer herausnehmen.
Die genaue und überlegte Untersuchung jedes Raums, ja sogar der Notizen, die an die PDAs geklebt wurden, machen Stasis beinahe zu einem Fest für Rätselfans. Wir müssen sogar selbst Hinweise notieren und Pläne zeichnen, um sie in den richtigen Momenten parat zu haben. Übrigens: Wenn wir mal danebenliegen, kann uns das auch das Leben kosten. Zum Glück dürfen wir jederzeit speichern.
Trial & Error
Aber Stasis ist eben nur beinahe ein Rätselfest. Die Knobeleien mutieren immer mehr zu Trial-&-Error-Puzzles, auf deren Lösung wir durch logisches Denken kaum kommen können. Ein Feuerzeug aus sicherer Entfernung mit einem Billard-Queue zu zünden, um der durch die Flamme ausgelösten Explosion zu entgehen, ist ja noch vertretbar.
Aber wer kommt darauf, »veredeltes organisches Material« herzustellen, indem man von der Wand abgekratzte Eingeweide auf einem Chirurgentisch mit dem Griff einer Pistole zermatscht? Wer kommt auf die Idee, riesige Zahnräder einer Sicherheitstür mit Gedärmen, statt mit irgendwas Stabilerem zu blockieren!? Oft fehlen ausreichende Hinweise, um sich einen Reim auf die nötigen Schritte machen zu können.
Sehr gute Technik
Für die Bewältigung der Rätsel steht uns ein minimalistischer Inventarkranz zur Verfügung. Gegenstände können wir kombinieren oder wir ziehen sie auf Interaktionspunkte der Umgebung. Das ist intuitiv und geht gut von der Hand. Ein Doppelklick lässt uns schneller laufen und Mouseover-Anzeigen versorgen uns mit Informationen. Während die meisten Animationen ganz hervorragend aussehen, wurde bei den Bewegungen der Hauptfigur geschlampt. Da nimmt John große Umwege zum Ziel und an deutlich erkennbaren Wegpunkten sieht man die Figur sprunghaft die Richtung wechseln.
Grafisch macht das Spiel ansonsten aber einen sehr guten Eindruck. Die Texturen sind meistens scharf, die Details trotz fester Kameraposition gut zu erkennen. Zumindest solange der Kontrast stimmt, ansonsten sehen wir Texturbrei. Die kurzen 3D-Zwischensequenzen sind toll gemacht und die Umgebungsgeräusche sowie die englischen Sprecher gefallen uns auch gut. Die deutsche Textübersetzung ist bis auf wenige Schnitzer ebenfalls gelungen und transportiert die Atmosphäre des Spiels einwandfrei. (BD)
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