Wieder mal verflixt hübsch
Binnen weniger Minuten hat uns das Street-Fighter-Fieber wieder fest im Griff, zumal der Comicstil im Vergleich zum Vorgänger noch knackiger und lebendiger daherkommt. Vor allem die Hintergrundkulissen der beiden Demo-Levels strotzen vor Details.
In der China-Stage prügeln wir uns auf dem Hinterhof eines Restaurants. Hier baumeln Lampions an der Fassade, über uns knistern grelle Neonreklamen, Autos schieben sich durch den verstopften Feierabendverkehr, während sich abseits ein pummeliger Asiate Reisbällchen in den Schlund schaufelt.
Das Serienurgestein Ryu gehört zu Street Fighter wie Milch zu Cornflakes und ist bisher in jedem Teil der Reihe spielbar gewesen. Er ist der Allrounder unter den Kämpfern.
Diesen Detailreichtum bewundern wir auch im London-Level: Auf einem Bahnhof musiziert eine Gruppe Beefeater-Wachleute vor einer Lokomotive, die im Rhythmus Dampfschwaden in die Luft bläst. Die 2D-Prügeleien laufen mit 60 Bildern pro Sekunde in 1080p. Trotzdem: Einen Begeisterungssturm löste Street Fighter 5 zumindest in der frühen Demoversion nicht aus.
Das liegt auch an den noch sehr statischen Umgebungen, denen es an interaktiven Objekten mangelt. Einzig die Neonreklamen im China-Level ächzen unter unseren Hieben und brechen nach einigen Treffern schließlich aus der Verankerung. Leicht ernüchtert sind wir auch über die neuen Stage-Übergänge. Zwar können wir unseren Kontrahenten mit einem KO-Treffer durch die Tür des asiatischen Restaurants treten, der Innenraum ist allerdings gerade mal so groß wie eine Abstellkammer.
Aber sei's drum, Street Fighter 5 ist zweifelsohne eines der schönsten Kampfspiele und dürfte ohnehin mehr eine Evolution statt eine Revolution werden. Das ist keinesfalls negativ gemeint, die Probepartie hat schon mächtig Laune gemacht. Letztlich bleibt die Frage, wie umfangreich das Spiel wird. Zum Thema Charakter- und Levelauswahl schweigt Capcom noch beharrlich. Nach der E3-Präsentation werden wir mehr wissen.
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