Review: “Styx: Shards of Darkness (XBOX ONE)”

Im zweiten Teil des gnomischen Schleichspiels ist der kleine, grünhäutige Anti-Held wieder fleissig dabei zu stehlen, zu meucheln und sich in Schatten...

von Brakus am: 20.03.2017

Im zweiten Teil des gnomischen Schleichspiels ist der kleine, grünhäutige Anti-Held wieder fleissig dabei zu stehlen, zu meucheln und sich in Schatten zu verstecken. In 10 offiziellen Missionen – die Spielwelt ist groß genug für diverse Abstecher, um Nebenaufgaben, wie z.B. speedruns zu erledigen -, die grob durch eine Story zusammengehalten werden, agiert er aus dem Dunkeln heraus und belauscht, bestiehlt, vergiftet, betäubt, versteckt und sabotiert.

 

 

Der erste Eindruck war leider ein sehr ruhiger, denn das Intro kam ohne Ton daher! An den Einstellungen und der Hardware lag es nicht, nun denn, sehr schade, auch ein nachträglicher Versuch blieb stumm. Im Spiel und den Zwischensequenzen später lief es problemlos und die Vertonung ist recht gut gelungen.
Sound und Musik sind situativ passend, wenn auch meist eher hintergründig und nicht wirklich spielauffällig, das ist ok so, da man sich eh laufend konzentrieren muss.

 

 

Da kommt dann auch schon der Hauptknackpunkt bei diesem Spiel, denn die Steuerung verlangt einem viel ab. Schon auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad wird jede noch so unbedachte Bewegung gleich von aufmerksamen Wachen bestraft. Eine Auseinandersetzung mit diesen ist natürlich auch völlig sinnlos – in der direkten Konfrontation – und vom Spiel auch gar nicht gewollt, man soll sich ja in der Spielumgebung ein Bild von der jeweiligen Situation machen und alternative Lösungswege finden. Schleichen, schleichen, schleichen, meucheln, schleichen, vergiften, schleichen…..so weit, so nicht ungewollt, aber wie gesagt, bei der holprigen Bewegungssteuerung (gefühlter halber Meter vom Hocker entfernt, dennoch wird dieser angerempelt und fliegt davon, als wenn Ronaldo ihm einen Kick verpasst hätte) kommt kein echter Spielspass auf.
Auch die Tatsache, dass nach jedem Tod der Alter Ego – Gnom am Bildschirm erscheint und einen mit (zugegebenermassen immer witzigen) Sprüchen fertigmacht und bedeutet, dass man es “wohl nicht drauf hat”, zeigt auf, dass die Entwickler (neben ihrem schwarzem Humor^^) davon ausgehen, dass man es SEHR schwer haben wird und mit vielen Toden zu rechnen hat. Die ersten paar dutzend Male ist das auch noch recht neckisch, irgendwann wird es lästig, zumal es auch die ewige Nachladerei bremst.
Die Konsolensteuerung weist dann auch eine dezente Überladung auf, denn am besten muss man gleich immer alle Tasten synchron bedienen, um geschmeidig Situationen bewältigen zu können.

 

 

Die Grafik hat sich deutlich verbessert und zeigt viele schicke Details auf und spielt wesentlich besser mit Licht und Schatten, als noch im ersten Teil.
Die Spielwelt ist groß und hübsch gezeichnet, manchmal zwar zu weitläufig, da man sich in der Hektik problemlos verlaufen kann, aber besser als zu “schlauchig”.
Die KI ist übertrieben empfindlich in ihrer Aufmerksamkeit, aber benimmt sich im großen und ganzen recht realitätsnah was das Verhalten der humanoiden NPCs und Wachen betrifft. So wird sich unterhalten, geschlendert, gestreckt, gegähnt, Selbstgespräche geführt, gepfiffen, gelangweilt, u.v.m., dies macht einen sehr lebendigen Eindruck und gefällt.
So abwechslungsreich sind dann auch die Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen, durch klettern, rutschen, hangeln, springen, usw. (wenn es das Steuerkreuz zuläßt, häufig meint man z.B. ein Seil direkt zum Greifen vor sich zu haben und doch springt der Gnom in die Tiefe) bzw. um bestimmte Aufträge entsprechend zu erledigen, ob eine Wache nun gemeuchelt oder ins Meer geschubst oder vergiftet oder vom Kronleuchter erschlagen wird oder völlig abstrus von anderen NPCs angegriffen wird, wenn es einem gelingt sie gegeneinander aufzubringen.
Via Stehlen lassen sich dann auch manche Aufgaben gänzlich unkreativ lösen, wenn die am Gürtel baumelnde Geldbörse einfach entwendet wird.

 

 

Insgesamt kann man als sehr geduldiger (und vor allem als resistenter Gamepadjunkie) Spieler durchaus einige Stunden im zweiten Styx-Teil verbringen und sich am Witz erfreuen, wenn vielen, vielen, vielen, vielen, vielen zwangsläufigen Tode nicht stören.

Gerade so eben noch 4 von 6 Punkten für die Story-Elemente an sich und die vielen Gags sowie die verbesserte Grafik.

 
Wertung:
Spielspaß: 4 von 6 Punkten.

Daten:
Plattform: XBOX ONE
USK: 16
Publisher: KochMedia

 

Screenshots: ...


Wertung
Pro und Kontra
  • Steuerung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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