Die etwas andere Art von Borderlands

Das Borderlands-Universum ist mittlerweile stark angewachsen. Da haben wir Borderlands samt Nachfolger, diverse Add-Ons und seit letztem Jahr auch das Pre...

von Bakefish am: 23.11.2015

Das Borderlands-Universum ist mittlerweile stark angewachsen. Da haben wir Borderlands samt Nachfolger, diverse Add-Ons und seit letztem Jahr auch das Pre Sequel, welches die beiden Teile verknüpft.

Doch da ist noch ein weiteres Spiel, welches vom Genre her praktisch keine Gemeinsamkeiten mit den anderen Teilen aufweist. Kein wildes Herumballern, keine geradezu krankhafte Suche nach Loot, kein Koop. Stattdessen ein Spiel, welches fast nur auf seine Geschichte setzt und das Gameplay dafür weit in den Hintergrund setzt. Die Rede ist von Telltale Games´ Episodenadventure „Tales from the Borderlands“. Und ich war anfangs skeptisch, habe ich nie zuvor etwas von Telltale Games ausprobiert. Bin ich enttäuscht worden? Das lest ihr nun.

Allerdings noch eine Warnung: Da „Tales from the Borderlands“ nach allen anderen Teilen spielt, kann es zu Spoilern kommen.

 

Verlogen, verarscht, hintergangen.

 

Zeitlich spielt „Tales from the Borderlands“ nach dem zweiten Teil. Handsome Jack ist voll handsome draufgegangen, die Hyperion Corporation hat auf Pandora praktisch nichts mehr zu sagen, allerdings ist der Planet noch genau dieselbe verruchte Dreckskugel wie schon seit Jahren.

Mitten durch die Wüste latscht der junge Rhys, ein nobel aussehender Mann, kybernetisch verbessert. Der plötzlich von einem unbekannten Mann niedergeschlagen und zusammen mit seiner Freundin- oder eher Bekannten- Fiona gefangen genommen wird. Der Unbekannte will etwas über das „Gortys-Projekt“ wissen. Also fangen die beiden an zu erzählen.

Noch Monate vorher ist Rhys ein aufstrebender Mitarbeiter bei Hyperion, der von all den Dingen, die da unten auf Pandora geschehen, reichlich wenig mitbekommt. Und er steht vor einer fetten Beförderung, als er feststellen muss, dass sein Boss… nun ja… unangenehmen Kontakt mit dem Weltall machen musste und nun ein alter Kollege namens Vasquez die Beförderung erhalten hat. Welcher Rhys gar nicht leiden kann und ihn gleich mal degradiert. Zum assistierenden Hausmeister. Natürlich will Rhys das nicht einfach auf sich sitzen lassen. Also schnappt er sich seinen Kumpel Vaughn und seine Kollegin Yvette und schmiedet einen perfiden Racheplan.

Gleichzeitig auf Pandora: Fiona ist seit ihrer Kindheit eine Diebin und Lügnerin. Gemeinsam mit ihrer „Schwester“ Sasha und ihrem Mentor Felix hat sie schon diverse Leute betrogen, belogen und bestohlen. Und diesmal haben sie einen wirklich dicken Fisch an der Angel. Der Typ heißt Vaughn.

Okay, was ich gerade erzählt habe, macht gerade mal einen Bruchteil von zwölf Stunden aus. Bald schon treffen (fast) alle aufeinander, geraten aneinander, hassen einander, die Stränge verschmelzen. Und es dauert nicht lange, da erfahren sie von einem rätselhaften „Project Gortys“, ein altes Überbleibsel der Atlas Corporation (na, Zocker des ersten Teils, erinnert ihr euch noch an Atlas? ^^). Es scheint etwas sehr Wertvolles, Besonderes hinter diesem Namen zu stecken. Nämlich nichts Geringeres als der Weg zu einer Vault. Und so müssen bald alle kooperieren. Oder nur so tun. Und dabei geraten sie natürlich von einem Schlamassel in den nächsten. Ein richtiges Abenteuer halt.

Klassiker: B-Movie-typische Einführung der Charaktere.

 

Okay, so viel dazu. Wie kann man sich die Erzählstruktur des Spiels vorstellen? Nun, fast wie einen Film. In sehr vielen Sequenzen spielen Kamera, Figuren und Handlungsablauf tatsächlich so zusammen, als schaute man gerade einen Film. Das gibt der Handlung eben diesen typischen Filmeffekt, der sehr gut bei Stange hält. Allerdings gibt es da einen besonderen Unterschied.

Je nach Szene übernehmen die Spieler entweder die „Kontrolle“ über Rhys oder Fiona. Unterhalten sich die beiden mit anderen, gibt es ständig Sequenzen, in denen nun der Spieler eingreifen muss. Es stehen stets mehrere Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, die alle verschieden sind. So können wir in einigen Situationen ungehalten, ruhig oder schnippisch reagieren, wann anders kühl, hitzig oder zurückhaltend. Zuletzt gibt es auch immer die Möglichkeit des Schweigens. So gibt uns das Spiel die Möglichkeit, unsere eigenen Gedanken zu implementieren und die Charaktere so mit unserer eigenen Persönlichkeit zu füllen.

Hin und wieder kommt es dabei aber vor, dass sich unsere Freunde/ Feinde einige Sachen merken, die man ihnen erzählt. Dies wird stets durch eine Einblendung am oberen Bildschirmrand deutlich gemacht. Verhalten wir uns also sehr unfreundlich gegenüber einer Person, können wir uns sicher sein, dass dies irgendwann noch auf uns zurückfallen wird. Also sollte man nicht immer gleich drauf losplaudern, wie es einem gerade gefällt. Der Kniff hinter dem Ganzen ist jedoch, dass bei der Auswahl der Antwortmöglichkeiten nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht. So dürfen wir nicht ewig lange nachdenken, was denn nun die beste Entscheidung wäre. Nein, wir müssen schnell und spontan sein. Das kann uns schnell in Bedrängnis bringen, in der kurzen Zeit die richtige Antwort zu geben.

Eine klassische Auswahl an Antworten. Aber immer schön bedenken: Die Zeit ist knapp!

 

Gefährlich ist vor allem, dass man in diesem Spiel immer an das kleine, aber eine wichtige Wort denken muss: Verrat. Ob es nun unsere Feinde sind oder vermeintliche Freunde, jeder scheint irgendwie seine eigenen Gedanken zu haben, jeder scheint bereit zu sein, die anderen ins Feuer zu treten, um selbst besser da zu stehen. Und ob wir nun gerade Rhys oder Fiona spielen, wir können dabei auch kräftig selbst mitmischen. Ob wir unsere Freunde verraten oder ihnen treu bleiben, ist uns selbst überlassen.

Das Prinzip, dass man niemandem so wirklich vertrauen darf, bewirkt auch, dass es im Spiel ein ums andere Mal zu völlig unvorhergesehenen Wendungen kommt. Tatsächlich bleibt das Spiel bis zum Ende meistens unvorhersehbar. Da tauchen plötzlich irgendwelche Charaktere auf, mit denen man nie gerechnet hätte, alte Freunde zeigen plötzlich ihr wahres Antlitz, von einem Moment auf den anderen mischen sich die Karten völlig neu. Man weiß nie, was jetzt plötzlich als Nächstes passieren könnte. Ein weiterer Faktor, der maßgeblich zur guten Inszenierung beiträgt.

Allgemein wird schon nach wenigen Minuten deutlich, dass die größte Stärke des Spiels in der Geschichte liegt. Das liegt unter anderem auch daran, dass Gearbox Software, der Entwickler von Borderlands 1 und 2, seinen Einfluss hinterlassen hat. Sei es nun das Auftreten diverser bereits bekannter Charaktere (Zer0, Athena, Scooter, Brick u.a.) oder der typische Galgenhumor, überall spürt man, dass es hier die waschechte Aura der Borderlands ist, die uns umgibt.

Gleichzeitig tragen all die Wendungen, die sehr detaillierten und tiefgehend gestalteten Charaktere und die sehr filmtypisch präsentierten Sequenzen wunderbar zu einer Immersion bei, wie ich sie noch nie erlebt habe. Nie wurde es langweilig, nie wirkte es irgendwie gestreckt, ich bin stundenlang gut unterhalten worden. Oder, um es mal so auszudrücken: Fast kam mir „Tales from the Borderlands“ wie ein ewig langer Film vor, in dem ich sogar selbst entscheiden durfte, was die beiden Protagonisten nun anstellen.

Allerdings gibt es dabei auch einige Sachen, die ich bemängeln muss. Die eine Sache liegt eindeutig im Ende. Keine Angst, ich spoilere jetzt nicht. Das Ende mag für jeden weitestgehend zufriedenstellend sein. Doch je weiter sich das Spiel dem Ende zuneigte, desto mehr verspürte ich das Gefühl, dass all meine Entscheidungen immer willkürlicher wurden. Egal, wie man sich im Laufe des Spiels für bestimmte Dinge entscheidet, das Ende sieht weitestgehend gleich aus. Mensch Telltale, es ist ja gut, dass meine Entscheidungen im Verlaufe des Spiels schon Auswirkungen tragen, aber warum muss gerade das Ende dann praktisch unberührt davon bleiben? Das ist nicht nur doof, es passt auch einfach nicht ins Spielkonzept.

Der zweite Kritikpunkt soll jetzt nicht wirklich kritisieren, es ist eher ein Hinweis bzw. Fakt. „Tales from the Borderlands“ spielt in der gesamten Zeitlinie von Borderlands erst am Ende. Es ist vorher extrem viel passiert. Das Spiel schafft es dabei nicht, die Geschehnisse der vorherigen Teile komplett zu ignorieren. Wie denn auch, nach all den Dingen, die sich allein in Teil 2 ereignet haben, ist es auch unmöglich, das alles einfach zu ignorieren. Daraus resultierend gibt es immer wieder Sequenzen, die Neulinge ziemlich verwirren dürften. Da ich sämtliche Teile von Borderlands kenne und auch gespielt habe, habe ich auch alles verstanden. Bei all den Insidern und bereits bekannten Charakteren werden sich solche, die mit „Tales from the Borderlands“ den allerersten Schritt ins Borderlands-Universum wagen, allerdings sehr schwer tun. Deshalb rate ich, mindestens Teil 2 gespielt zu haben, bevor man sich in dieses Adventure wagt.

 

Laufen, benutzen und das wars

 

Mag die Geschichte fast sämtlichen Umfang des Spiels ausmachen, gibt es aber immer noch den kleinen Raum für sonstige Spielereien.

Regelmäßig kommt es vor, dass wir Rhys oder Fiona frei durch ein bestimmtes Gebiet bewegen dürfen. Meistens müssen wir dann nach bestimmten Gegenständen suchen und/oder kleine Rätsel lösen. Klingt ja nicht schlecht, allerdings kränkelt diese Funktion doch etwas. Diese Gebiete sind in der Regel extrem klein, sodass wir gerade mal einige Meter hin und her laufen können, bis wir entweder auf sichtbare oder unsichtbare Wände stoßen.

Ab und ab dürfen wir uns auch mal frei bewegen. Allerdings sind die Areale sehr klein.

 

Die Gegenstände, die wir suchen, werden dabei meistens auch ziemlich stark hervorgehoben, sodass man praktisch nicht nach dem Gegenstand, sondern nach dem Icon suchen darf, welches schon nach wenigen Sekunden entdeckt ist. Und die Rätsel? Sehr selten, und meistens auch viel zu simpel, um wirklich das Wort „Rätsel“ tragen zu können. Mal etwas hier hinschieben, da einen Schalter umlegen. Naja.

Und bezüglich der spielerischen Freiheit wars das auch schon. Regelmäßig gibt es Actionsequenzen, in welchen wir entweder einige Tasten in einer bestimmten Reihenfolge drücken oder wie wild auf Q oder E (zumindest nach der Standardsteuerung) hämmern müssen. Ich fand diese Sequenzen ganz witzig, weil man nur eine begrenzte Zeit für das Einhämmern bzw. Drücken in richtiger Reihenfolge hat. Das passt recht gut zu den hektischen Situationen. Allerdings wird man nicht bestraft, wenn man die falschen Knöpfe gedrückt hat, man kann also willkürlich auf die Pfeiltasten bzw. Q und E einhämmern, bis man die richtige Taste erwischt hat.

Einfach die passende Taste drücken, das sind Actionsequenzen. Wer die falsche drückt, wird aber nicht bestraft.

 

Sonst noch was…? Ah ja! Bewegen wir uns frei herum, gibt es einen kleinen Unterschied zwischen Rhys und Fiona. Rhys besitzt ein kybernetisches Auge und ist somit in der Lage, seine Umgebung und die überall verteilten Gegenstände zu scannen. Somit kann er wertvolle Informationen über bestimmte Dinge erhalten und einige Sachen sogar hacken. Das macht ziemlichen Spaß, denn die Informationen sind meistens von sehr spaßiger Natur und dürften für den einen oder anderen Lacher sorgen. Auch das Hacken kann Spaß machen, doch gibt es diese Funktion viel zu selten im Spiel. Und was hat Fiona? Trommelwirbel… es ist GELD! Mehrmals im Spiel dürfen wir Geld aufsammeln und es dann ausgeben! Toll, nicht wahr? Nun ja… es KÖNNTE toll sein. So haben wir mit dem Geld manchmal die Möglichkeit, beim Kaufen einiger Sachen auch mal die besseren Varianten auszusuchen oder bestimmte Leute zu „überreden“. Doch viel mehr bringt es uns nicht. Dabei hätte man dieses Feature auch an so vielen Stellen noch erweitern können.

Beiden Charakteren liegt ein Inventar zugrunde, mit welchem sie abseits der Dialoge jederzeit nachsehen können, was sich alles in den Taschen befindet. Allerdings ist diese Funktion praktisch nutzlos, da wir einige Gegenstände sehen, aber weder mit ihnen interagieren noch irgendwas anderes anstellen dürfen. So etwas wie Crafting fällt damit auch gleich weg.

Und damit ist das gesamte Gameplay an sich auch schon zusammengefasst. Allzu umfangreich ist es nicht, dennoch gibt es so einiges zu kritisieren. Okay, einige Dinge wie Rhys´ Scanfunktion und das Geld sind an sich ganz cool, kommen im Spiel aber viel zu kurz. Die Actionsequenzen haben auch Spaß gemacht, dafür haben mich die „freien“ Momente umso mehr enttäuscht. Etwas sinnlos herumzulaufen, ein paar Dinge anklicken und das wars? Da war ich wirklich enttäuscht.

Eine phänomenale, aber leider viel zu kurz gekommene Idee: Rhys´ kybernetisches Auge, mit dem wir unsere Umgebung scannen können.


Man könnte jetzt meinen „Ach Mensch Bakefish, man zockt Telltales Spiele doch nicht wegen des Gameplays, da ist die Story doch viiiiiel wichtiger!“ Nein, das lasse ich so nicht durchgehen, da könnte man mich genauso für kritisieren, dass ich Call of Duty hauptsächlich wegen seines Einzelspielers zocke. Die Entwicklung eines Gameplays kostet Ressourcen, die auch in andere Dinge gesteckt werden könnten.

Ich möchte nicht sagen, dass das winzige Etwas an Gameplay so schlecht ist, doch haben mich beispielsweise die Momente, in welchen man sich frei bewegen kann, derart aus dem Spielfluss gerissen, dass ich vor allem gegen Ende meistens die Augen verdrehte und „Och nö, nicht schon wieder!“ dachte. An der Stelle hätte Telltale sich wirklich mehr Mühe geben können. Entweder in Feature, das auch wirklich sinnvoll umgesetzt wurde oder gar keins. Und nichts, was dazwischen liegt.

 

Film + Borderlands = YEAAAAHHH!!!

 

Zur Atmosphäre von „Tales from the Borderlands“ habe ich schon einiges erzählt. Zumindest indirekt.

Dass Gearbox selbst an den Entwicklungen beteiligt war, merkt man an jeder Ecke. Sei es der unglaublich böse und makabre Humor, völlig verrückte Technologien, die allgemein sehr skurrilen Charaktere, viel Action und noch andere Dinge, „Tales from the Borderlands“ atmet durch und durch den typischen Flair eines Borderlands. Kombiniert mit den filmischen Effekten wird das Spiel so zu einer atemberaubenden Odyssee quer über Pandora. Man fiebert aktiv mit, erlebt genau wie die Charaktere Höhe- und Tiefpunkte, man ärgert sich, freut sich, wird traurig. Und denkt nach dem Ende vielleicht sogar noch etwas nach. Da kann ich nur sagen: Wow. Krass, Telltale Games. Verdammt gute Arbeit.

 

Emotionen!

 

Auf technischer Seite ist das Spiel durchaus ansehnlich geraten. Typisch für Borderlands wird auch in diesem Action-Adventure auf die Cel-Shading-Grafik zurückgegriffen, welche dem ganzen Spiel einen sehr comichaften Look verleiht. Somit bekommen sämtliche Dinge in der Spielwelt einen sehr eigenen Stil, der aber nicht jedem gefallen könnte. An sich sieht das Spiel sehr gut aus, vor allem die Gesichtsanimationen der Charaktere werden ziemlich gut dargestellt (könnte Gearbox auch mal bei ihren eigenen Spielen probieren…).

Grafisch ist Tales from the Borderlands ungefähr mit den Shootern gleichzusetzen. Einige Aspekte sind dabei besser, andere schlechter umgesetzt.

 

Allerdings ist die Grafik auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Oft genug wirken Texturen recht verwaschen, Partikeleffekte sind recht mau und auch das Grafikmenü ist sehr simpel geraten (abgesehen von der Auflösung und dem Vollbild dürfen wir gerade mal Kantenglättung und die Texturqualität bestimmen). All das hat mich aber kaum gestört. Die teils sehr staksigen Bewegungen der Charaktere (vom Gesicht mal abgesehen) fielen mir sehr viel deutlicher ins Auge. Ein Problem, welches für Borderlands auch recht typisch ist.

Soundtechnisch muss sich das Spiel keine Blöße geben, größtenteils verwendet es Sounds, die ebenfalls schon aus den von Gearbox entwickelten Teilen stammen. Klingt schon mal ziemlich gewohnt. ;-)

Die Steuerung… naja. Rhys und Fiona lassen sich nur recht haklig steuern, das missfiel mir etwas. Auch ärgerlich ist, dass wir in den Menüs nicht einfach mit den Pfeiltasten, Enter oder Escape navigieren können, dafür brauchen wir stets die Maus. Ist ja schön, dass es Mausunterstützung gibt. Aber man möchte auch Alternativen haben.

Kurzum: Technisch ist „Tales from the Borderlands“ gut, aber nicht überragend. Die Grafik ist noch hübsch, der Sound wuchtig. Aber bei den Animationen und der Steuerung hätte man sich etwas mehr Mühe geben können.

 

Fazit

 

Selten bin ich so gut in einem Spiel unterhalten worden wie in „Tales from the Borderlands“. Dieser einfach unnachahmliche Stil der Hauptspiele, welcher nun zu einem Film gebastelt wurde, mit vielen Charakteren und Dialogen, die ich mir selbst zurechtlegen kann. Das hat einen Riesenspaß gemacht, am Ende war ich wirklich traurig, dass es vorbei war.

Und dennoch gebe ich dem Spiel letztendlich „nur“ 85 Punkte. Warum? Nun, abseits der Filme gibt es einige Dinge zu kritisieren. Den Knackpunkt dürfte das Gameplay darstellen, welches größtenteils so wirkt, als sei es nur da, um da zu sein. Es ist viel zu leicht, viel zu sehr an der Leine gehalten, störte den Spielfluss. Die Steuerung bzw. Navigation war etwas ärgerlich und gerade beim wichtigsten Punkt der Geschichte kommt die eine Schwäche: Dass Entscheidungen, egal welcher Art, praktisch keine Auswirkungen aufs Ende haben.

Von diesen Dingen einmal abgesehen kann ich dieses Abenteuer jedem empfehlen, der Borderlands und gute Geschichten liebt. Allerdings sollte man sich mit Borderlands zumindest etwas auskennen. Ich hoffe mal, dass noch eine Staffel 2 kommt. Dann aber bitte mit berücksichtigten Entscheidungen, gar keinem Gameplay oder einem sinnvoll integrierten.


Wertung
Pro und Kontra
  • Lange Spielzeit
  • Spiel ist geradezu ein einziger, unglaublich gut erzählter Film
  • Unverwechselbarer Borderlands-Flair
  • viele Schauplätze
  • storytechnische Entscheidungen gegen Ende kaum berücksichtigt
  • Gameplay praktisch nicht vorhanden...
  • ...und das letzte Bisschen ist nur sehr halbherzig umgesetzt

Zusätzliche Angaben

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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