Während sich viele Youtuber mit Let's Plays eine goldene Nase verdienen, können die Videos für Entwickler auch mehr Fluch als Segen sein. Das erklärte Ryan Green, einer der Entwickler hinter That Dragon, Cancer, nun über einen Blog-Eintrag.
Ihm zufolge habe sein Indie-Studio Numinous Games noch keinen Cent an dem emotionalen Spiel um ein krebskrankes Kind verdient. Besonders hart für Green selbst, dessen Leidensgeschichte als Vater des Kindes das Spiel beschreibt. Insgesamt soll sich That Dragon, Cancer seit dem Release SteamSpy zufolge ungefähr 14.000 Mal verkauft haben.
Kein Geld für neue Projekte
Nicht gerade viel für ein achtköpfiges Studio, das zunächst seine Schulden abbezahlen muss. Einen Gewinn soll noch keiner im Team gesehen haben.
"»Unser Studio hat noch keinen Cent von den Einnahmen gesehen. Wir haben uns entschieden, zunächst unsere Schulden so schnell wie möglich zu begleichen.«"
Als Grund dafür gibt der Entwickler Lets-Play-Videos an. That Dragon, Cancer ist mit zwei Stunden Spielzeit eher ein kurzes Spiel, weshalb viele Spieler es sich lieber auf Youtube ansehen und das Spiel nicht kaufen. Das falle stark auf, wenn man die Zahlen auf SteamSpy mit den Zuschauern auf dem Videoportal vergleiche. Das Studio habe einfach unterschätzt, wie viele Leute sich mit dem Erlebnis als Zuschauer zufrieden geben würden.
"»Wenn ein Teil derer, die ein Let's Play oder einen Twitch Stream gesehen haben uns einen Dollar auf der Website gespendet hätten (weniger als es kostet einen Film zu leihen), hätten wir genug Geld um weiterzuarbeiten und etwas zugunsten des Spielens und der Lets-Play-Community zu erschaffen.«"
Man habe auch versucht sich mit Rechtsansprüchen auf Youtube zu helfen. Vor allem weil der Soundtrack von Jon Hillman in vielen Videos unerlaubt verwendet wurde. Aufgrund der negativen Reaktionen habe man das aber aufgegeben und sich lieber in einem Blogeintrag an die Spieler gewandt.
That Dragon, Cancer im Test:Und am Ende gibt es Pfannkuchen
»Let's Plays sollen eine eigene Geschichte erzählen«
Trotzdem sei Green persönlich immer noch ein Fan von Let's Plays. Er wünscht sich von den Youtubern, dass sie nicht einfach nur das Spiel zeigen, sondern Teile der Geschichte verwenden, um ihre eigene zu erzählen und mit den Zuschauern zu interagieren. So könnten sie Spieler auch davon überzeugen auf die Seite des Entwicklers zu gehen und etwas zu spenden oder das Spiel zu kaufen, um es selbst zu erleben. Trotz der Schwierigkeiten sei man außerdem weiterhin sehr stolz auf die positive Rückmeldung für That Dragon, Cancer. Hauptziel sei schließlich nicht der finanzielle Erfolg gewesen, sondern das Leben von Joel Green zu ehren.
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