Skywind zum Hören
Bei der Arbeit an Skywind stehen die Mitglieder von TES Renewal Project vor ganz anderen Problemen als etwa SureAI, die aktuell am Feinschliff der riesigen Total Conversion Enderal arbeiten. Insbesondere die Vertonung der Morrowind-Texte ist eine extrem knifflige Angelegenheit. Dabei ist die größte Schwierigkeit nicht, die passenden Stimmen für Bosmer und Khajit zu finden - der Vertonungsprozess ist inzwischen in vollem Gange - sondern vielmehr die Textmenge des Originals und die Art und Weise, wie es damit umgeht.
Wo wir in Morrowind nahezu jeden NPC zu mehr als einem Thema befragen können, um anschließend die immer gleichen und oft recht faktisch konstruierten Sätze über Zutaten, Orte oder Personen zu lesen, muss in Skywind aus Vollvertonungsgründen anders vorgegangen werden. Statt nahezu alle Einwohner einer Stadt mit den gleichen Antworten zu versehen, pickt sich TES Renewal Project nicht nur Charaktere und zu ihnen passende Auskünfte heraus, sondern stampft den Umfang der Antworten auch gehörig ein.
Das verlangt viel Fingerspitzengefühl für die Länge der jeweiligen Texte und die darin enthaltenen Informationen, immerhin wollen wir auch in Skywind alles über Dagoth Ur und seine finsteren Machenschaften erfahren. Passend zum Dialogsystem von Skyrim werden obendrein unsere Fragen als ganze Sätze ausformuliert, während wir in Morrowind lediglich Stichworte anklicken.
Aktuelle Spiele beziehungsweise unsere über die Jahre gewachsenen Erwartungen und Gewohnheiten stellen die Modder noch vor eine andere Hürde. Wo wir in Morrowind nur hin und wieder mal Zufallsgesprächen auf den Straßen lauschen können, will Skywind auch in dieser Hinsicht modern sein: NPCs sollen sich unabhängig von uns miteinander unterhalten und zu Wort melden, aber stets passend zu Volk, Ort und sozialer Stellung, um so einen lebendigen und plausiblen Klangteppich in den Siedlungen zu erschaffen. Laut Mod-Team ist der sogenannte »idle banter«, also das Hintergrundgetratsche, das größte Schreibprojekt von Skywind.
Damit Bethesda nicht am Ende doch noch reingrätscht und Skywind still legt, wird auch die von Jeremy Soule komponierte Musik durch eigene Werke ausgetauscht, dynamische Kampfmusik inklusive. Neue und mehr Umgebungsgeräusche wie das Plätschern von Wasser oder Tiergeräusche komplettieren das akustische Erlebnis in Skywind.
Aus 18 mach 27
TES Renewal Project hält mit Informationen nicht hinter dem Berg, sowohl auf der Website der Modder als auch auf Youtube kann man sich über den aktuellen Stand der Dinge informieren. Die beste Quelle ist aber die Facebook-Seite von Skywind. Dort wird alles gepostet: vom Neudesign der Münzen über schicke Rüstungssets bis hin zu einzelnen neuen Musikstücken.
Über eine Sache legt das Team aber noch den Mantel des Schweigens: das Skillsystem. Inwiefern sich die Morrowind-Mechanik mit ihren 27 Fähigkeiten sowie unterschiedlichen Attributen der Skyrim-Mechanik mit 18 Fähigkeiten und diversen Perks unterordnet, steht noch nicht fest. Aktuell sucht man immer noch nach Moddern, die sich mit Skillsystemen auskennen. Vielleicht sollte TES Renewal Project mal bei den Machern von Enderal anklopfen und um Hilfe bitten. Immerhin hat SureAI auch ein komplett neues Skillsystem umsetzen können.
Wann kommt's denn raus?
Man merkt Simon Madsen schon ein wenig Müdigkeit an, als wir ihm die Frage nach dem Release stellen. Die hat er im Laufe der letzten Jahre nämlich schon unzählige Male beantworten müssen. Bei Skywind verhält es sich genau wie bei Enderal: Bei einem Hobbyprojekt lässt sich schlicht nicht zeitgenau planen. Mitarbeiter kommen und gehen, einzelne Teilaufgaben benötigen mehr Zeit als zuvor veranschlagt, Coder XYZ fährt in Urlaub, ein anderer hat einen neuen (echten) Job.
Madsen rechnet vor, dass bisher rund hunderttausend Arbeitsstunden in Skywind geflossen sind, das sind zusammen gezählt fast elfeinhalb Jahre. Und er sagt, dass das Team wohl noch mal so viel Zeit benötigt, um das Spiel fertig zu stellen. Ergo: Je mehr Menschen an Skywind mitarbeiten, desto schneller können wir Morrowind in neu und schön spielen. Interessierte können sich auf der Website des Projekts umschauen und eventuell einsteigen.
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