Skyrim, aus der Sicht eines Außenstehenden.

Ein paar Worte vorab: Ich bin eigentlich kein Rollenspieler. Es gibt durchaus das ein oder andere Rollenspiel, das mir zwar auf kurze Dauer Spaß gemacht...

von Smither am: 11.06.2014

Ein paar Worte vorab: Ich bin eigentlich kein Rollenspieler. Es gibt durchaus das ein oder andere Rollenspiel, das mir zwar auf kurze Dauer Spaß gemacht hat (bspw. Gothic 2 oder Fallout: New Vegas), doch hat mich dieses Genre noch nie so richtig in seinen Bann ziehen können. Generell war ich immer eher der Actionspiel-Fan - so haben mich Crysis, die Arkham-Reihe oder Assassin's Creed 2 förmlich umgehauen - und fand Rollenspiele daher oft über kurz oder lang recht langweilig. Umso erstaunlicher ist es, dass ein Spiel wie The Elder Scrolls V: Skyrim es geschafft hat, mich so zu begeistern.

Gut, ich muss gestehen: Anfangs war ich von Skyrim zugleich überfordert und gelangweilt. Klar fand ich den Einstieg ins Spiel spannend, man wird in die Handlung geworfen, erstellt seinen Charakter, soll sogleich hingerichtet werden und wird von einem Drachen, nun ja, "gerettet" - und das alles in weniger als einer halben Stunde. Doch danach herrschte, wie mir schien, vorerst Flaute. Ich wusste nicht so recht, was ich nun zu tun hatte, wohin ich gehen sollte, kurz gesagt: Wo anfangen in dieser riesigen Welt die offenbar keine Anhaltspunkte bietet außer einer knapp erzählten Hauptquest die mir kein richtiges Ziel bietet?

Dazu kam noch, dass mich das sämtliche Drumherum überforderte, die vielen Möglichkeiten schreckten mich ab. Nach kurzer Zeit hörte ich auf zu spielen, widmete mich einem beliebigen anderen Spiel und vergaß Skyrim schnell wieder.

Doch es holte mich wieder ein, bis ich irgendwann dachte: Es kann doch nicht sein dass dieses Spiel so sehr in den Himmel gelobt wird und ich absolut keinen Gefallen daran finde. Also riss ich mich am Riemen und fing erneut an zu spielen. Ich hangelte mich von Quest zu Quest, vernachlässigte die vielen Dinge die mich anfangs überforderten (wie bspw. das Schmieden, die Alchemie, die vielen Möglichkeiten des Skillens wie Diebstahl, Schleichen und wasweißich nicht alles) und versuchte so, langsam aber sicher in diese Welt einzutauchen. Und siehe da, es sollte mir gelingen.

So dauerte es wahrlich nicht lange, bis ich mich auf Stufe 14 wiederfand, als Drachenblut auf der Suche nach der Schriftrolle der Älteren. Und ich war begeistert!

Wie konnte ich anfangs nicht sehen was für ein Segen es doch für den Spieler ist, so viele Möglichkeiten an die Hand gegeben zu bekommen? Wie spaßig es sein kann, selbst entscheiden zu dürfen, wo man hingeht und was man als Nächstes tut?

Natürlich ganz zu schweigen von den actionreichen Kämpfen, den unglaublich vielen Quests, den spannenden Angriffen von Drachen, der atmosphärischen und wunderschönen Spielwelt und der immer perfekt passenden Musik.

Sicher gibt es Mankos. Doch warum blasse Charaktere und eine fehlende Dramaturgie der Haupthandlung bemängeln, wenn das Spiel auch ohne diese auskommt und trotzdem so unfassbar spaßig ist? Dennoch gibt es natürlich Kritikpunkte, wie bspw. den ein oder anderen Bug, die sich oft wiederholenden Grabkammern oder eben die beiden soeben genannten. Den einzigen Punkt den ich wirklich schade finde, ist dass mein Pferd tatsächlich die Figur ist, die mir im bisherigen Spielverlauf am meisten ans Herz gewachsen ist. Bei allen anderen wäre es mir gänzlich egal wenn sie von einem Drachen in der Luft zerrissen würden. Jedoch sind das, wie bereits gesagt, alles Dinge die sich nicht in extremer Art und Weise auf den Spielspaß auswirken.

Zum Abschluss möchte ich gerne anmerken, dass ich tatsächlich noch nicht allzu viel Zeit in Himmelsrand verbracht habe (so habe ich die Hauptquest noch nicht vollständig durchgespielt, was aber auch daran liegen mag dass ich mich ständig von anderen Dingen abgelenken lasse), daher beruht meine Bewertung nur auf den ca. 15 bis 20 Stunden die ich bisher gespielt habe. Doch die waren wirklich einzig-, und vor allem großartig.


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