Seite 2: The Elder Scrolls Online - Endgame-Check nach Level 50

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Buntes Allerlei haut uns zu Brei

Die Verliese von ESO gibt's in einer neuen, heftigeren Variante. Sehr cool: Im Veteranenmodus warten nicht die alten Schergen auf härtere Schläge, wir bekommen neue Bosse. Warum uns Zenimax aber schon in den ersten (!) Verliesen Gegner bis Veteranenstufe fünf vor die Nase setzt, bleibt ein (ärgerliches) Geheimnis. Um das Problem zu verdeutlichen: Das ist ein bisschen so, als würden in den normalen Verliesen der Stufe zwölf Bosse der Stufe 40 bis 50 auf uns warten. Okay, wir übertreiben mild - wir haben mit einer Gruppe aus Veteranen der Stufe eins bis drei den ersten (Fünfer-)Boss des Verlieses »Spindeltiefen« (Dolchsturz-Bündnis) erfolgreich zurecht gestutzt.

In den ersten Veteranenverliesen haben die Bosse schon Vetranenrang fünf. Dieser hier muss dazu gegen die Zeit getötet werden. In den ersten Veteranenverliesen haben die Bosse schon Vetranenrang fünf. Dieser hier muss dazu gegen die Zeit getötet werden.

Am zweiten Boss allerdings sind wir gnadenlos gescheitert, da dieser innerhalb einer bestimmten Zeit das Zeitliche segnen muss - und das war für uns und unsere Ausrüstung eine bis dato (VR3) unlösbare Aufgabe. Abgesehen von der merkwürdigen Monster-Bestufung sind die Veteranenverliese eine echte Herausforderung und bauen auf effektives Gruppenspiel - das gefällt uns sehr gut!

Zerg-Flipper

Mit vielen Mitstreitern eine gegnerische Burg anzugreifen, macht richtig Freude und fühlt sich auch fast schon »episch« an. Mit vielen Mitstreitern eine gegnerische Burg anzugreifen, macht richtig Freude und fühlt sich auch fast schon »episch« an.

Karussell fahren ist allen ein Begriff, Eltern können ganze (Lob-)Lieder auf die Kinderkreisel des Dorfjahrmarktes singen: Leuchtende Augen, juchzendes Lachen und diverse Wutanfälle wenn's vom Hoppe-Pferdchen runter soll. ESO bietet sowas ähnliches im Allianzkrieg, dem PvP in Cyrodiil. Auf einer dem Größenwahn anheimgefallenen Riesenkarte dürfen wir uns mit den anderen beiden Fraktionen um Burgen, Schriftrollen und Kaiserthron prügeln. Aus Dark Age of Camelot oder jüngst Guild Wars 2 kennen wir das Zerg-Karussell: Eine Unmenge Spieler walzt von Burg zu Burg, während im Rücken des Zergs die Burgen wieder zurückgeholt werden, bis der Zerg zurückkommt - und so weiter und so fort.

In ESO springt das PvP hauptsächlich als Flipper von Burg zu Burg: Dabei wird weniger im Kreis sondern mehr hin und her gezergt. Das macht echt Laune und diese skaliert sogar mit der Größe des Zergs: Je mehr Leute unterwegs sind, desto spaßiger. Riesige Belagerungsschlachten, Ausfälle, (schlechte) Einfälle, fetzige Scharmützel. Das einzige, was uns echt fehlt, ist das Kilometergeld. Das fordern wir vehement von Zenimax Online - denn trotz Teleportations-System sind die Wege in die nächste Schlacht häufig absurd lang.

Sind wir endlich da, kann uns eine tolle Schlacht erwarten, oder wir werden humorlos von einer der unglaublich vielen Kontrollfähigkeiten feindlicher Spieler geparkt und in Millisekunden tiefer gelegt. Und entweder wir werden dann von einem Mitspieler wiederbelebt oder es gibt einen Neustart für den Pferde-Scooter: immer der Nase nach bis zum nächsten Kampfsymbol, wo wir entweder einen tollen Kampf... okay, das hatten wir schon.

Anders als beim lackierten Karussell-Pferdchen wartet der Wutanfall hier nicht beim Absteigen sondern dem trillionsten Dauergewaltritt ins Kampfgebiet. Die Hälfte der aktuellen Kartengröße hätte es echt auch getan. Ob das Prinzip des Burgen-Ping-Pongs auf Dauer Laune bereitet, hängt vom Spielertyp ab. So wie es ist, macht es zumindest zwischendurch wirklich Spaß und ist auch technisch gut spielbar. Mit einem echten europäischen Server dürften die vorhandenen und nervenden Lag-Probleme übrigens kräftig minimiert werden. Hallo Zenimax?

Fazit

Benjamin Danneberg: An Inhalt mangelt es ESO definitiv nicht. Die Kampagne wurde kurzerhand verdreifacht - ich muss nicht erst neue Charaktere in neuen Allianzen erstellen, um deren Gebiete bereisen zu dürfen. Allerdings ist der zunehmende Zwang zur Gruppe in Veteranengebieten ein zweischneidiges Schwert: Wer nicht mit seinem Quest-Partner auf gleichem Level ist, langweilt sich beim Hinterher-Reiten zu Tode oder kann in bereits erledigten Gebieten gar nicht erst helfen. Die Probleme mit dem Questsystem potenzieren sich im Endgame, wo man nicht mehr solo und im Schnelldurchgang durch die Monster fetzen kann.

Allerdings: Bin ich auf gleichem Stand wie mein Quest-Kollege, macht es Spaß. Warum ich in den ersten Verliesen allerdings auf Bosse mit Veteranenrang fünf treffe, die mir dazu noch direkt ein »Damage-Race« abverlangen - das weiß nur der Themenpark-Chef bei Zenimax. Und das PvP in Cyrodiil ist zwar zwischendurch spaßig, aber im Prinzip nur aufgebohrtes Guild-Wars-2-PvP: Der Zergkreisel wurde durch Zergflipper ersetzt, es geht jetzt häufiger von einer Burg zur anderen und zurück. Das muss nicht unbedingt negativ sein, auch das GW2-PvP hat mir lange Spaß gemacht.

Aber eine dauerhafte Motivation sind ein paar Burgen, Punkte oder auch der Kaiserthron wohl nur für hartgesottene Haudraufs. Unsere armen Hottehüs schinden sich bei den Meilen, die sie in Cyrodiil abreißen müssen, glücklicherweise nicht nachhaltig zu Tode. Im ESO-Endspiel wird wirklich viel Inhalt geboten. Ob der Inhalt richtig gut ist und langfristig motiviert, das klären wir nächste Woche im Test-Video bzw. dem Test-Update mit Wertung.

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