Seite 5: The Elder Scrolls Online im Test - Das Spiel mit den zwei Gesichtern

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Zerg vs. Zerg

Das PvP, in dem wir um Burgen und Minen und Schriftrollen kämpfen, ist bereits mit Stufe zehn spielbar. Wenn wir das PvP-Gebiet als Anfänger betreten, werden unsere Attribute und Skills nach oben justiert, aber gegen Veteranen sind wir trotzdem chancenlos. In diesem Fall ist es gut, dass Kleingruppen-PvP oder gar Kämpfe Mann gegen Mann selten sind. Allerdings hat Zenimax die PvP-Karte vom Größenwahn persönlich basteln lassen: Allein der Ritt von einer Burg zur anderen dauert mehrere Minuten, einmal quer über die gesamte Karte sind wir sogar eine gute Dreiviertelstunde unterwegs.

Das frustet dann ganz besonders, wenn wir beim Kampfgeschehen ankommen und gleich darauf tot am Boden liegen. Ist kein Mitspieler willens, uns wiederzubeleben, steigen wir in der nächstgelegenen Burg wieder ein, dort dann wieder aufs Pferd und reiten und reiten und reiten.

Im PvP Große Schlachten sind das Salz in der PvP-Suppe, machen aber nur dann Spaß, wenn es einigermaßen ausgeglichen zur Sache geht.

Auf dem Weg zum PvP Dieses ewige Reiten: Die Wege im PvP-Gebiet Cyrodiil sind zu lang!

In einem ausgeglichenen Kampf zwischen zwei Großgruppen entfaltet das PvP seine wahre Stärke. Jetzt kommt es auf taktisch kluge Aktionen wie Hinterhalte, Zangenangriffe oder auch Zermürbungstaktik an. Leider sind diese Schlachten ziemlich selten, in der Regel walzt ein alles beherrschender Zerg einer Fraktion über die anderen beiden Fraktionen drüber.

Das liegt nicht zuletzt am Bonussystem, das den Stärkeren immer stärker macht und personell unterlegene Fraktionen unberücksichtigt lässt: Für jede gehaltene gegnerische Burg gibt es Boni, die eroberten Schriftrollen der gegnerischen Fraktionen geben Boni und der Kaiser (der aktuell beste Spieler) gibt Boni, wenn er aus den eigenen Reihen kommt. Solange ein beherrschender Zerg auf der Karte unterwegs ist, bekommen die anderen Allianzen nur ganz schwer einen Fuß auf den Boden.

Neben der verbesserungswürdigen Fraktionsbalance (beispielsweise könnten unterlegene Fraktionen ja stärkere NPCs spendiert bekommen) ist die Klassen-Balance noch eine große Baustelle. Vampire sind dabei momentan ein heikles Thema: Über bestimmte Ausrüstung und Skills können sie ihre ultimative Fähigkeit fast ohne Unterbrechung nutzen. Berichte von einzelnen Vampiren, die ganze Großgruppen ohne Mühe auslöschen, sind keine Seltenheit - auch wir haben mehrere Begegnungen mit dieser Problematik hinter uns.

Aber auch andere Klassen benötigen die Aufmerksamkeit der Entwickler: Wenn leichtbekleidete Zauberer den vereinten Bemühungen von einem knappen Dutzend Spielern partout nicht zum Opfer fallen wollen, ihrerseits aber Schaden jenseits von Gut und Böse austeilen, dann ist das nicht mehr nur mit hervorragender Spielweise zu erklären.

Noch viel Arbeit vor der Brust

Zenimax hat noch viel Arbeit vor sich. Die ganzen Questbugs, die technischen Probleme (Lags, Phasing-Fehler), Hindernisse beim gemeinsamen Questen und die rudimentären, teilweise schlecht umgesetzten MMO-Inhalte sind Punkte, die unbedingt verfolgt und verbessert werden müssen. Doch trotz der Probleme ist ESO ein Spiel, das weit über hundert Stunden sehr großen Spaß macht (und unter den genannten Voraussetzungen auch darüber hinaus).

Allerdings können die existierenden Hürden auch zu einem zukünftigen Spielerschwund führen, wenn sie gar nicht oder nicht schnell genug angegangen werden. Es liegt nun an Zenimax, dem Feedback ihrer Spielerschaft Gehör zu schenken und sinnvolle Verbesserungen einzuführen - dann kann aus einem hauptsächlich sehr guten Spiel ein hervorragendes werden.

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