Seite 2: The Elder Scrolls Online: Tamriel Unlimited im Test - Fantastische Abenteuer ohne Abozwang

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Für die Gerechtigkeit!

Ob im Tutorial, im mittelstufigen Spielbereich oder tief in einem öffentlichen Dungeon im entlegensten Winkel eines Veteranengebiets - in wirklich allen Bereichen von ESO trafen wir pausenlos auf Mitspieler. Grundsätzlich ist das auch gar nicht übel, weil die Quests und diverse Bosskämpfe einfach flotter von der Hand gehen, wenn man nicht alleine losziehen muss. Stellenweise sind die fremden Abenteurer aber auch echte Atmosphärekiller.

Die Festungsbelagerungen beim Fraktionskrieg in Cyrodiil laufen rund um die Uhr und sind stets gut besucht. Die Festungsbelagerungen beim Fraktionskrieg in Cyrodiil laufen rund um die Uhr und sind stets gut besucht.

Beispielsweise, wenn uns ein Geist dramatisch erklärt, dass wir der erste Held sind, der seit Hunderten von Jahren eine geheime Schatzkammer durchsucht, während im Hintergrund Spieler mit Namen wie Cannabis und Dosengulasch wie die Gestörten im Kreis rumhüpfen. Andererseits spielt man ein MMO doch gerade, um Quests nicht alleine zu bestreiten, oder? Und ob man sie liebt oder hasst - man trifft wirklich überall im Spiel auf andere Abenteurer, und darüber freuen wir uns natürlich.

Apropos Atmosphäre: Durch das kürzlich implementierte Gerechtigkeitssystem konnten wir immer wieder mal einige Spieler beim Taschendiebstahl beobachten. In den Städten stehen jetzt deutlich mehr NPCs herum, die man beklauen und hinterrücks abmurksen kann. Wer erwischt wird, hat die Stadtwache am Hals und bekommt ein Kopfgeld aufgedrückt. Je nach Höhe des Kopfgeldes lassen sich die Wachen durch Zahlung abwimmeln.

Notorische Mörder und Kriminelle werden jedoch gnadenlos von den Wächtern umgehauen. Konnte man früher noch einfach unbehelligt in jedes Haus reinlatschen und alles ratzekahl plündern, sind die meisten Türen inzwischen abgeschlossen. Wer beim Einbruch erwischt wird, fängt sich ebenfalls ein Kopfgeld ein. Zudem findet man in den Häusern der NPCs inzwischen sinnvoller verteilte Beute. Fischte man früher noch einzelne Kartoffeln und Kupferbrocken aus Schreibtischen und Kleiderschränken, stecken Lebensmittel inzwischen in entsprechenden Körben und Fässern, Handwerksmaterialien stecken in Lagerkisten und so fort. Die geklaute Ware kann man auch nicht einfach beim nächstbesten NPC verhökern, sondern muss das Zeug beim speziellen Hehler versilbern. Derlei Änderungen sorgen für deutlich mehr Elder-Scrolls-Feeling.

Mehr Komfort

Endlich dürfen wir unsere Rüstungsteile einfärben. Zusätzliche Farben werden beim Erreichen von Erfolgen freigeschaltet. Endlich dürfen wir unsere Rüstungsteile einfärben. Zusätzliche Farben werden beim Erreichen von Erfolgen freigeschaltet.

ESO wurde mit den sechs großen Updates um viele große und kleine Komfortfunktionen bereichert. Reittiere, Kostüme und kosmetische Begleiter werden nun allesamt als Sammlungen geführt und müllen nicht länger das Inventar voll. Zudem können Mounts inzwischen in sämtlichen Attributen (Geschwindigkeit, Ausdauer, Traglast) voll aufgewertet werden. An den neuen Färbetischen verleiht man seiner Ausrüstung einen neuen Look und schaltet über Erfolge immer neue Farben frei.

Überhaupt sind viele Rüstungen inzwischen deutlich detaillierter und sehen einfach besser aus als zu Release. Die lästigen Armeen von Bots und Goldspammern, die kurz nach Spielstart über die Server herfielen, gehören längst der Vergangenheit an. Wir wurden während unserer Abenteuer in Tamriel Unlimited kein einziges Mal durch irgendwelchen Spam belästigt.

Bequem einkaufen beim Gildenhändler
Klassische Auktionshäuser hat Tamriel zwar immer noch nicht, zumindest können Gilden nun aber spezielle Handels-NPCs nutzen, mit deren Hilfe sie anderen Spielern allerlei Ausrüstung, Crafting-Rohstoffe, Lebensmittel und Tränke und haufenweise wichtige Goodies gegen Gold anbieten. Fehlt noch der Helm zur Komplettierung eines Rüstungssets? Keine Lust, Erze fürs Schmieden zu farmen? Besonders die Gildenläden in der Nähe gut besuchter Städte bieten alles, was das Abenteurerherz begehrt. Und die Preise sind in der Regel sehr human. Wer dem Spielerhandel nichts abgewinnen kann, stellt seine Ausrüstung einfach weiterhin selbst über das Handwerkssystem her.

Bei der Benutzeroberfläche hat sich derweil allerdings herzlich wenig gebessert. Ohne entsprechende Addons ist es beispielsweise unmöglich, den Überblick über die Erforschung der Gegenstandsboni im Handwerk zu behalten. Dass lebenswichtige Details wie aktive Buffs und Debuffs standardmäßig immer noch nicht angezeigt werden können, ist einfach nervig. Zugegeben, über hervorragende Addons aus der Community lassen sich problemlos all diese Features und noch vieles mehr ins Spiel einbinden.

Lustige Aussetzer: Animationen Manchmal werden Gesichtsanimationen nicht richtig dargestellt. Dieser Herr wirkt etwas verstopft.

Regen im Keller Im Keller dieses Hauses regnet es in Strömen, ab und zu donnert es. Im Wohnzimmer obendrüber ist alles trocken.

Lebende Tote Der Stallbursche ist über seine ermordeten Überreste gestolpert und fegt diese schnell weg.

Eine Minimap, Schadenszahlen im Kampf, ein Quest-Tracker, mit dem man mehr als nur eine kümmerliche Mission gleichzeitig im Auge behalten kann - mit entsprechenden user-generierten Tools wird ESO deutlich komfortabler. Wer es minimalistisch mag, muss es ja nicht benutzen. Trotzdem wäre es schön, auch ganz ohne Addons wenigstens die Wahl zu haben.

Viel Spiel fürs Geld

Unser Hauptcharakter hat inzwischen über 250 Stunden Spielzeit auf dem Konto, wir haben auch schon die Geschichte aller drei Fraktionen im Spiel erlebt. Okay, wir haben uns Zeit gelassen, jede Zone im Spiel komplett erforscht und zwischenzeitlich auch die eine oder andere Stunde in Cyrodiil verbracht. Aber selbst, wenn man es eilig hat und schneller durch die Zonen hetzt - ESO bietet verflixt viel Inhalt, etwa unzählige spaßige, vollvertonte Quests, in denen wir kein einziges Mal zehn Wildschweine umhauen mussten. Und schon dafür lohnte sich unser erneuter Abstecher nach Tamriel, auch ganz ohne Premium-Abo.

Jetzt sind wir auf die kostenpflichtigen Downloadinhalte gespannt, besonders was deren Preis, Umfang und Qualität betrifft. Und wie sieht es mit Features wie Housing aus, das in Elder Scrolls bisher immer eine Rolle spielte? Wann dürfen wir endlich in die Kaiserstadt? Dürfen rechtschaffene Spieler später einmal die Kopfgelder ihrer kriminellen Mitspieler eintreiben? Möglichkeiten für neue Inhalte gibt es reichlich. Bleibt zu hoffen, dass Zenimax die Fans nicht mehr allzu lange darauf warten lässt.

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