Mich laust der Affe. Es ist Monkey Island!

Es war einmal in einer Zeit, bevor dieser ganze Grafik-Schnick-Schnack selbst qualitativ schlechte Spiele gut wirken ließ, wo Entwickler noch auf andere...

von Krawaller am: 07.11.2013

Es war einmal in einer Zeit, bevor dieser ganze Grafik-Schnick-Schnack selbst qualitativ schlechte Spiele gut wirken ließ, wo Entwickler noch auf andere Tugenden zurückgreifen mussten. Damals wurde bei Lucasfilm Games an einem Spiel gearbeitet, welches den Vormarsch der Point-and-Click-Adventure fortführen sollte. Mit dem damaligen VGA 256 Farben Grafik-Standart erschien der erste Teil einer einzigartigen und faszinierenden Geschichte, die liebevoll und mit viel Humor erzählt wird! Die Charaktere wurden detailliert ausgearbeitet und hatten ihre eigene Persönlichkeit, welche einem mal mehr und mal weniger bei seinen Abenteuern hilfreich waren. Die vielen unterschiedlichen Schauplätze, welche von der kleinen Hafensiedlung bis hin zu einer einsamen Insel reichen, sind bis ins kleinste Detail durchdacht.

Damals 1990 war die Grafik noch Top of the Art, doch heute wirkt sie ehr wie ein Pixelbrei. Aus diesem Grund haben Lucas Arts 2009 eine Special Edition veröffentlicht, die dem Klassiker mit moderner Grafik zu neuem Leben verhelfen soll. Ein Gimmick dieser Version ist es das der Spieler per Tastendruck zwischen der alten und der neuen Grafik hin- und herschalten kann. Diese Spielerei ist grade für Nostalgiker wie mich ein Highlight. Einfach der Wahnsinn wie es damals aussah und was heute mit geringen Mitteln möglich ist, denn Lucas Arts hat die Special Edition bewusst einfach gehalten ohne den ursprünglichen Charm des Spiels zu gefährden.
      

Lucasfilm Games hatte ein neuartiges Interfacemenü entwickelt, welches auch in The Secret of Monkey Island zum Einsatz kam! Das so genannte SCUMM System vereinfachte die Bedienung von Adventures und machte sie somit Massentauglich! SCUMM steht für Script Creation Utility for Maniac Mansion und wurde 1987 von Ron Gilbert entwickelt. Wie der Name schon verrät kam dieses System zum ersten mal in Maniac Mansion zum Einsatz! Damit war es möglich über ein Verb-Gegenstands-Interface die Handlungen des Charakters zu steuern. So wurden die damaligen Adventures ganz bequem per Maus bedient, ohne das es nötig war irgendwelche Begriffe einzutippen, wie es vorher der Fall war. An der Steuerung, welche einfacher nicht sein könnte gab es damals wie heute nichts zu bemängeln!

In der Special Edition wurde dieses damals innovative Steuerungselement durch ein schlankes Curser-Overlay-Menü ersetzt. Das Inventar ist nun per Tastendruck zuschaltbar und nicht mehr ständig im Bild. Dadurch wurde das Interface im Grunde komplett vom Screen entfernt und bot somit mehr Sicht auf Guybrushs Abenteuer.
      

Die SCUMM-Engine sorgte aber nicht nur für eine einfachere Bedienung der damaligen Adventures, sondern schraubte auch die Audioqualität deutlich nach oben. Abhängig davon, welche Version (CD/Disketten) man sein eigen nennt gab es deutliche Unterschiede bei der Soundkulisse! Eine Sprachausgabe suchte man dagegen egal auf welcher Version vergebens. Der Wiedererkennungswert der Titelmelodie ist unverkennbar und nach nur einem Ton kann man gleich wieder mitsummen. Die Musik von Monkey Island stammt übrigens von Chris Hülsbeck, welcher seine Werke auch auf einer Audio-CD veröffentlicht hat.

Auch hier hat man die Special Edition mit einer Sprachausgabe deutlich aufgewertet. Einzigster Wermutstropfen in dem Fall ist das sie leider nur in englisch realisiert wurde. Aber es handelt ich um rellativ einfaches englisch und zusammen mit dt. Untertiteln ergibt es einen stimmigen Gesamteindruck.

   
1990, zur Ära der Point-and-Click-Adventures hatte Ron Gilbert die Idee zu diesem Meisterwerk der Spielegeschichte. Zusammen mit der Firma Lucasfilm Games entwickelte er eine phantastische Geschichte rund um einen Piratenanwärter, namens Guybrush Threepwood, der Abenteuer in der Karibik zur Blütezeit der Piraterie bestehen musste. Guybrush bekommt 3 Aufgaben gestellt bevor er sich Pirat nennen darf. Während man sich daran macht die Aufgaben zu meistern lernt Guybrush viele Leute kennen, die ihn bei seinen Schwierigen Aufgaben helfen. Da wären z.B. Herman Toothrot der durchgeknallte Schiffbrüchige, Die Voodoo-Lady mit ihrem Gummihuhn und Stan der Gebrauchtschiffverkäufer, welcher einem eine Kante ans Bein labern kann, das sich die Spielzeit verdoppelt. Zu guter letzt war da noch die wunderschöne Gouverneurin Elaine Marley in die sich Guybrush Hals über Kopf verliebt hat, doch leider macht ihm ein Geisterpirat namens G. P. LeChuck einen Strich durch die Rechnung!
      

The Secret of Monkey Island erzählt eine der schönsten Piraten-Abenteuer-Geschichten die es gibt und das voller Humor! Ein Highlight des Spiels ist das Beleidigungsfechten, welches enorm witzig umgesetzt wurde. Dies und Sätze wie „Hinter dir! Ein dreiköpfiger Affe!“ zwingen mir immer wieder ein Schmunzel ab. Guybrush Threepwood ist für mich mit Abstand einfach einer der tollsten Helden, die ich je in einem Spiel kennen gelernt habe. Es macht einfach viel Spaß sein erstes Abenteuer zu bestreiten und dem schrecklichen Le Chuck dabei immer näher zu kommen! Ein Adventure-Klassiker, welcher in keiner Sammlung fehlen darf! Die altbackene Grafik sollte einen dabei nicht abschrecken, diese Geschichte einmal zu erleben! Mit sehnsucht warte ich auf weitere Fortsetzungen der Serie und hoffe das es gelingt wieder soviel Humor und Spaß in ein Spiel zu bringen, welches selbst Blockbuster wie "Der Fluch der Karibik" beeinflussen konnte! Natürlich wäre ich gegenüber einem Monkey Island Film auch nicht abgeneigt, aber das ist eine andere Geschichte.


Mit der Special Edition hat es Lucas Arts geschafft The Secret of Monkey Island wieder attraktiv zu machen und dennoch den alten Charm nicht zu verlieren. So sollte jeder Adventure Fan dem Spiel eine Chance geben, denn hier erlebt man gespielte Geschichte.


Wertung
Pro und Kontra
  • Monkey Island
  • Tolle Geschichte mit viel Humor
  • Rellativ schnell durchgespielt

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(1)
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