Gute Ansätze mies umgesetzt

The Walking Dead: Survival Instinct ist ein gutes Beispiel dafür, warum Spiele mit großen Namen keine Garantie besitzen, das es gut wird. Das muss...

von DanieD00 am: 17.10.2015

The Walking Dead: Survival Instinct ist ein gutes Beispiel dafür, warum Spiele mit großen Namen keine Garantie besitzen, das es gut wird. Das muss aber auch nicht heißen, dass das Spiel schlecht ist, oder?

Die Gebrüder Dixon

The Walking Dead: Survival Instinct erzählt die Geschichte von Daryl und Merle Dixon vor der eigentlichen Serie. Daryl und sein Vater sind auf der Suche nach Nahrung, werden aber von Beißern überrascht. Sein Vater stirbt durch einen Beißerangriff  und Daryl macht sich auf dem Weg, seinen Bruder Merle zu suchen, mitzunehmen und aus der Apokalypse zu fliehen. Mehr gibt es nicht zu sagen. Die Geschichte wird schlecht inszeniert und ist nach der ersten halben Stunde dem Spieler egal, denn im Prinzip geht es nur darum, zu fliehen. Dabei können wir während unserer Flucht durch das ganze Land Überlebende aufsammeln. Diese Überlebenden sind aber noch langweiliger inszeniert und im Grunde genommen ist es einem egal, ob sie sterben oder nicht. Immerhin werden Daryl und Merle von den Originalsprechern synchronisiert und sehen auch genauso ordentlich aus.

Leise vorrücken oder laut ballernd?

Auf unserer Flucht durch das Land kommen wir oft genug an Städten vorbei, welche wir plündern müssen. In einer Stadt angekommen, können wir vor dem eigentlichen Einsatz unsere Ausrüstung zusammenstellen und die Überlebenden, die wir aufgesammelt haben, zu Plündertouren schicken, damit sie später mit Treibstoff, Munition oder Lebensmittel (Die unsere Gesundheit auffrischen) wiederkommen. Haben wir unsere Ausrüstung beisammen, folgt eine kurze Zwischensequenz und es geht los. In jedem Gebiet haben wir ein Missionsziel, so müssen wir z.B die Generatoren einer Tankstelle anschmeißen, damit wir dort auftanken können, oder in einem Krankenhaus bei Nacht Medikamente suchen. Treffen wir auf Beißer, dann können wir sie leise per Messer von hinten ausschalten. Alternativ benutzen wir die Daryl-typische Armbrust oder eine andere Fernkampfwaffe. Logischerweise locken laute Waffen jedoch Beißer an, also benutzen wir vorzugsweise Nahkampfwaffen und die Armbrust, die wir aber auch erst finden müssen. (Warum auch immer!) Wir haben außerdem nur begrenzten Platz zum Mitnehmen von Gegenständen, also sollten wir gut abwägen, was wir brauchen und was nicht. Haben wir eine Mission geschafft, nehmen wir potenzielle Überlebende mit, wenn wir denn noch Platz im Wagen haben und werfen überschüssiges Zeug weg, denn auch unser Auto hat auch keinen unendlich großen Laderaum. Dann entscheiden wir gelegentlich, wo unsere Reise hingeht. Dabei entscheiden wir einfach zwischen zwei Städten, von denen wir die andere erst in einem anderen Durchlauf besuchen können. Dann können wir noch entscheiden, welche Straßen wir nehmen. Highways verbrauchen kaum Treibstoff, dann finden wir aber auch kaum Stellen, wo wir anhalten und plündern können. Nebenstraßen sind das genaue Gegenteil und Hauptstrassen sind der Mittelweg. Finden wir mal ein Gebiet zum Plündern, dann merken wir, wie mies die zufälligen Gebiete designt sind. Dennoch kommen wir gelegentlich nicht rum, solche Gebiete nicht plündern zu müssen. Stichwort: Reifen geplatzt, such dir einen neuen. Schön ist jedoch, dass das Spiel nie zu schwer oder zu einfach ist.

So hübsch wie ein Beißergesicht

Ich übertreibe nicht mit der Überschrift. Das Spiel ist unglaublich hässlich, und das für ein Spiel aus 2013. Die Texturen könnten aus einem Spiel von 2006 stammen.  Die Animationen sind lächerlich, schießt man einem Beißer in den Kopf, fällt er wie ein Dominostein um. Schlägst du mit einer Axt auf den Kopf eines Beißers, dann fliegt der Körper so weit weg, das nicht mal der Roadrunner schnell genug ist. Ich mein das ernst. Außerdem kann ich mich nicht daran erinnern, das in der Serie gegen Klonbeißer gekämpft wird. Es gibt nähmlich ca. 5 verschiedene Beißerfiguren. Der Sound von Waffen klingt langweilig, und Beißer klingen blöd, aber die Sprecher leisten allesamt eine recht gute Arbeit, besonders Daryl und Merle stechen heraus. Dafür hat das Spiel keine zerstörenden Bugs, ich konnte keinen Absturz, Grafikfehler oder sonstiges feststellen. Außerdem ist die Atmosphäre gut gelungen. Allein schon, weil das Spiel nach einem kurzen Tutorial mit Daryls Vater direkt das typische The Walking Dead Intro laufen ließ. Auch die Musik ist ordentlich, und wird bedrohlich, wenn uns Beißer Gesellschaft leisten. Die KI der Beißer ist jedoch unterirdisch. Sie reagieren zwar auf Geräusche, allerdings ist es ihnen ziemlich egal, wenn sie von unserer Taschenlampe angeleuchtet werden. Theoretisch könnte man stundenlang sie anleuchten, sie würden nichts merken. Außerdem macht sie gerne auch mal nichts, selbst wenn wir einem Beißer ins Knie schießen würden, obwohl wir genau vor ihm stehen. Interessanterweise wissen dafür gelegentlich, wo wir sind, wenn wir etwas bestimmtes Triggern. Da bin ich schon ein paar mal gestorben, obwohl die Beißer gar nicht wissen konnten, das ich mich irgendwo in einem Raum versteckt habe.

Fazit

The Walking Dead: Survival Instinct hätte eigentlich ein gutes Spiel werden können, hätte man den Entwicklern doch nur 3 bis 6 Monate mehr Zeit gegeben. Trotz allem muss ich dennoch zugeben, das ich irgendwie Spaß an dem Spiel hatte. Es ist kein gutes Spiel, aber es ist auch kein abgrundtief schlechtes. Das Spiel ist jedoch nur 6-8 Stunden lang, und nach einem Durchlauf kann man höchstens noch einmal die Gebiete durchsuchen, in denen man vorher nicht war. Außerdem werden dann noch Relikte freigeschaltet, die Boni zu Anfang geben, wie z.B ein Sturmgewehr.  Abschließend kann ich nur sagen: Wer ein knallharter The Walking Dead Fan ist, dem könnte das Spiel durchaus gefallen, wenn man sich nicht von der Grafik abschrecken lässt. Wer kein Fan ist, Finger weg! Und bitte: Kauft euch das Spiel nicht für 40 Euro, wartet lieber, bis es 5 bis 10 Euro kostet, dann ist es in Ordnung.


Wertung
Pro und Kontra
  • Handlung: Daryl und Merle sind dabei
  • Gameplay: Tag/Nacht Missionen
  • Gameplay: Gelegentlich spannende Gebiete wie ein Krankenhaus bei Nacht
  • Balance: Ressourcenjagd macht Spaß
  • Balance: Nie unfair
  • Umfang: 6-8 Stunden Spielzeit
  • Umfang: Wiederspielwert durch Relikte und Weggabelungen
  • Steuerung: frei änderbare Steuerung
  • Atmosphäre: Walking Dead Intro
  • Technik: Ordentliche Musikuntermalung
  • Technik: Verdammt hässliche Texturen
  • Technik: Klonbeißer
  • Technik: Langweilige Waffensounds
  • Technik: Beißer sehen ungefährlich aus
  • Technik: Lächerliche, fast schon unfreiwillig lustige Animationen
  • KI: Reagiert nicht auf Licht
  • KI: Vergisst gerne mal, was sie machen will
  • Umfang: Ständig die selben Zufallsgebiete
  • Handlung: Langweilig und uninteressant
  • Gameplay: Teils unfaire unsichtbare Wände
  • Gameplay: Waffen fühlen sich gleich an
  • Gameplay: Schlauchige Level

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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