Mehr Inszenierung, mehr Gespräche
Weil die Betaversion den Anfang des ersten Aktes umfasst, erleben wir auch erstmals, wie Diablo 3 seine Geschichte erzählt – und zwar mit deutlich mehr Skriptsequenzen. Gleich zu Beginn stoßen wir vor den Toren Neu-Tristrams auf einen Hauptmann, der gemeinsam mit einigen Soldaten gegen Zombies kämpft – und uns um Hilfe bittet. Also zerprügeln wir die Untoten gemeinsam mit den KI-Wächtern. Freilich nur kurz, die Szene ist simpel. Aber auch ein Fingerzeig dafür, was im späteren Kampagnenverlauf möglich wäre.
Blizzard verspricht nämlich auch Großschlachten, darunter eine Belagerung, bei der man eine Burg gegen die höllischen Heerscharen verteidigt. Der Lead Technical Artist Julian Love geht ins Detail: »Da wird man auch Seite an Seite mit KI-Charakteren kämpfen, und es wird Skriptsszenen geben – wie man es von einer richtigen Belagerung erwartet.« Das Gefecht soll also nicht so statisch ablaufen wie die Belagerung der Barbarenstadt Harrogat in Diablo 2: Lord of Destruction, bei der man sich nur von einem verschneiten Mäuerchen zum nächsten hackte.
Auch in den Dungeons sehen wir immer mal wieder Skripterignisse. Beispielsweise wird unser alter Kumpel Deckard Cain vom Skelettkönig verfolgt, der die Katakombendecke zum Einsturz bringt und dem Opa Skelettkrieger auf den Hals hetzt. Wenn wir eine solche Sequenz im Koop-Modus alleine starten, fragt das Spiel unsere Mitstreiter, ob sie sich zu uns teleportieren wollen. Falls sie ablehnen, verpassen sie die Sequenz und damit einen Teil der Story.
Nachdem wir Cain gerettet haben, kehren wir mit ihm ins Dorf zurück. Und zwar über das Wegpunkt-System, das wie in Diablo 2 funktioniert: Von einer einmal freigeschalteten Teleport-Plattform können wir uns zu alle anderen beamen. Wenn wir das Spiel neu starten oder sterben, starten wir am zuletzt besuchten Checkpoint, also in einer Stadt oder in einem anderen unveränderlichen (also nicht zufallsgenerierten) Level-Bestandteil – etwa der Pforte zum Thronsaal des Skelettkönigs.
Als wir Cain ins Dorf zurückbringen, entspinnt sich ein Dialog zwischen dem Weisen und seiner Nicht Leah – also dem Mädchen, das auch im ersten Render-Trailer zu Diablo 3 auftrat. Leah wird in der Kampagne eine wichtige Rolle spielen. Ihre Mutter ist übrigens ebenfalls eine alte Bekannte, nämlich die Hexe Adria aus Diablo.
Solche Quest-Gespräche (an denen sich auch unser Held beteiligt) erleben wir häufiger, das sorgt für Atmosphäre – auch wenn Diablo 3 die Gespräche sparsam inszeniert, mehr als Textkästchen und statische Portraits gibt‘s nicht zu sehen. Dafür sind die Charaktere von guten (englischen) Sprechern vertont.
Auch beim Monsterjagen stolpern wir über Skriptereignisse und Mini-Quests, die Diablo 3 zufallsbasiert in seinen Levels verteilt. Beispielsweise buddelt sich ein Trupp Skelettkrieger samt mächtigen Anführer aus dem Boden. Oder wir stoßen auf einen Grabstein, den wir anklicken können – woraufhin sich ebenfalls Knochenmänner auf uns stürzen.
Falls wir einen KI-Mitstreiter (bei manchen Quests begleitet uns Leah, außerdem gibt‘s ja die Gefährten) dabei haben, kommentiert der die Situation sogar. So belebt Blizzard die Charaktere und die Welt – auch das ist ein Fortschritt im Vergleich zu Diablo 2.
Stadtportal-Steine und andere Überraschungen
Im Verlauf der Story lernen wir nicht nur unseren ersten KI-Gefährten (den Templer) und den ersten Handwerker (den Schmied) kennen, sondern bekommen wir auch drei wichtige Gegenstände, die neue Spieloptionen freischalten:
- Cauldron of Jordan: Mit diesem Kessel können wir Gegenstände in Gold umwandeln. Einfach so und überall. Wir müssen also nicht ständig in die Stadt zurückkehren, um überflüssige Beute loszuwerden.
- Stone of Recall: Es gibt also doch ein Stadtportal – auch wenn es anders funktioniert als früher. Mit dem Rückruf-Stein können wir uns in die Stadt und zurück teleportieren, allerdings nur außerhalb von Kämpfen. Denn der Held muss einige Zeit stillstehen, um den Stein zu verwenden. Und wenn er währenddessen von Gegnern getroffen wird, muss er wieder von vorne anfangen.
- Nephalem Cube: Nein, das ist nicht der Horadrim-Würfel – auch wenn er genauso aussieht. Der Nephalem Cube zerlegt Gegenstände zu Materialen, aus denen wir beim Schmied neue Ausrüstung herstellen.
Blöd nur, dass uns das Spiel diese wichtigen Items kommentarlos zusteckt, wenn wir bestimmte Story-Quests erledigen. Der Stone of Recall etwa ploppt einfach in unserem Inventar auf, nachdem wir die Krone des Skelettkönigs gefunden haben. Da war der Horadrim-Würfel in Diablo 2 sinnvoller in die Story eingebettet.
Den Templer und den Schmied lernen wir hingegen im Rahmen von Aufträgen kennen: Der Krieger möchte sich an einem Verräter rächen, der Schmied seinen Keller von Untoten säubern – darunter seine geliebte Frau, die sich in ein Monster verwandelt hat. Diese Missionen sind nicht optional, wir müssen sie erfüllen. Daraufhin schließen sich Schmied und Templer unserem Helden an.
Eine Schatztruhe gibt‘s übrigens auch wieder, diesmal ist das Ausrüstungslager zudem wesentlich größer – allerdings nur, wenn wir massenhaften Gold in zusätzlichen Stauraum investieren. Der Clou: Alle unsere Charaktere greifen auf denselben Schatz zu, sodass wir mühelos Gegenstände von einem Helden zum anderen verschieben können.
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