Das ist meine Welt!

Performance und Installation Je nach PC Konfiguration kann das Spielerlebnis sicher sehr unterschiedlich sein. Daher eine kleine Info. Ich spiele mit einem...

von witcher777 am: 03.07.2015

Performance und Installation

Je nach PC Konfiguration kann das Spielerlebnis sicher sehr unterschiedlich sein. Daher eine kleine Info. Ich spiele mit einem High End System und allen Details auf Ultra, samt Haiworks und HBAO+. Dazu spiele ich mit Patch 1.05 auf einem 24“ Monitor. Das Spiel habe ich auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad (Stufe 2 von 4) gespielt.

Die Installation samt herunterladen des Patches verlief reibungslos und dauerte ca. eine Stunde.

Das Spiel läuft ohne DVD direkt von der Festplatte. Innerhalb weniger Sekunden sieht man den Startbildschirm. Es gibt nur sehr wenige Ladezeiten und die dauern nur ein paar Sekunden. Zu jeder Zeit lief das Spiel stabil und in über 150 Stunden Spielzeit gab es nur ca. 10 Abstürze. Große Fehler und Bugs sind mir nicht aufgefallen.

Noch eine Info zu mir.

Ich bin 44 Jahre alt und spiele seit über 30 Jahren PC-Spiele.

 

Geralt von Riva

Geralt von Riva ist ein Hexer, ein Monsterjäger in einer düsteren, mittelalterlichen Fantasywelt. Gegen Bezahlung bekämpft er Monster und andere Plagen.

In dem dritten Witcher-Abenteuer macht er sich auf die Suche nach seiner Ziehtochter Ciri.

Sie ist mit Geralt durch das Gesetz der Vorsehung und Überraschung verbunden. Immer wieder kreuzten sich ihre Wege, so dass Geralt sie schließlich mit nach Kaer Morhen, der Hexerfestung nahm und sie dort ausbildete. Doch Ciri verschwand eines Tages.

Geralt erfährt, dass die wilde Jagd hinter Ciri her ist. Die wilde Jagd ist eine Geisterarmee, die sich Ciri bemächtigen will. Denn Ciri ist die letzte Trägerin des älteren Blutes und dadurch sehr mächtig.

 

Grafik vom Feinsten

Die Grafik ist bombastisch und gehört mit zum Besten was man in einem Spiel bisher gesehen hat. Personen, Gebäude und Landschaften sind mit sehr viel Liebe gestaltet worden. So kann man an der Mimik der Personen sehen, was sie fühlen. Die Landschaften sind einfach nur klasse und die Städte sind sehr realistisch.

Das erste Mal gestaunt habe ich, als ich im Tutorial auf den Balkon in Kaer Morhen trat. Ich sah mir diese tolle Landschaft mit den Bergen und Tälern an. Und wie die Bergspitzen im Nebel funkelten. Diese tollen Licht- und Schatteneffekte.

Dann kurz später nochmal, als Geralt und Vesemir nach ihrer Rast in den Sonnenaufgang hineinritten. Ich konnte Vesemir zuerst nicht folgen, da ich den Sonnenaufgang und die Landschaft bewunderte. Einfach nur Wow!!!

Das Wettersystem ist genial. Es verhält sich sehr realistisch und ist zu keinem Zeitpunkt gleich. Wenn man das erste Mal bei Regen gegen ein Monster kämpft und sich dann einige Sonnenstrahlen durch die dichten Wolken kämpfen und man vom Licht geblendet wird, das ist schon ein geiler Moment.

Oder bei Vollmond. Wenn das Mondlicht sich einen Weg durch das dichte Geäst des Waldes bahnt und nur einige Teile des Waldes beleuchtet werden. Einfach genial.

 

Die Musik und die Sprecher sind top

Die mittelalterlichen Klänge im Spiel passen sich jederzeit der Spielsituation an. Manche Stücke bekommt man nicht mehr aus dem Kopf. Sie sind einfach nur klasse und werden nie nervig.

Auch die Sprecher sind sehr gut. Sie sind meist passend und sprechen (spielen) ihre Rolle gut herunter.

Sehr gut sind auch die Musikstücke. Alle Lieder gibt es auch auf dem mitgelieferten Soundtrack der 31 Stücke umfasst. Wenn man bei „The Trail“, „Silver for Monsters“, „Kaer Morhen“ oder „The Song of the Sword-Dancer“ die Anlage aufdreht, bekommt man schon das ein oder andere Mal Gänsehaut. Genauso wie bei den langsamen Stücken wie "Spikeroog", "Yes, I Do", "Farewell, Old Friend" oder "After the Storm." Dabei muss man immer wieder an die dazugehörigen Spielszenen und Charaktere denken.

Und die flotten mittelalterlichen Klänge zu „The Nightingale“ und „Drink Up, There’s Plenty More“ bekommt man lange Zeit nicht mehr aus dem Kopf.

Ich habe noch nie so einen guten Soundtrack gehört. Man kann sich die gesamten Lieder auf der CD immer und immer wieder anhören.

Einfach nur brillant.

 

Atemberaubende Atmosphäre in einer großartigen Welt

Die Atmosphäre ist vielleicht das größte Plus des Spiels. Die Welt lebt. Überall wo wir hinkommen finden wir glaubwürdige Charaktere mit ihren Geschichten und Problemen. Kriege durchziehen das Land und Mord, Raub, Rassismus und Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Dazu kommen noch die speziellen Monster, die die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Die Welt ist einfach schlecht und jeder versucht zu überleben.

Der Detailgrad der Welt ist sehr gut. In den Wäldern springen Hasen und Rehe umher. Vögel zwitschern und Krähen krächzen. Wenn man genau hinhört, kann man sogar einen Specht klopfen hören. Wölfe und Bären streifen durch die Gegend, immer auf der Lauer um Beute zu reißen. Im Gebirge klettern Gamsböcke und Wale durchziehen die Meere.

Auch die Landschaften sind wunderschön. So sieht man Flüsse und Bäche. Es gibt zu Hauf märchenhafte Seen, Wälder und Gebirge. Auch die Städte und Dörfer sehen sehr schön aus und sind lebendig gestaltet.

 

Novigrad ist hierbei natürlich das Maß aller Dinge. Schöner und realistischer hat noch nie eine Stadt ausgesehen. Alles sieht absolut natürlich aus und das Treiben in den Gassen füllt die Stadt mit Leben. So gibt es Marktplätze mit Händlern und Musikern. Gaukler ziehen durch die Straßen. Handwerker gehen ihrem Tagwerk nach. Besoffene grölen Lieder. Bettler bitten um Gaben. Diebe stehen bereit, um zuzuschlagen. Hunde und Katzen streifen umher. Soldaten patrouillieren in den Straßen. Kinder spielen und Huren bieten ihre Dienste an.

Im Hafen liegen große Schiffe vor Anker. Seeleute feiern in den Schenken und Tagelöhner löschen die Ladungen. Möwen kreischen und Schmiede bieten ihre Arbeit an. Redner stehen auf Pulten und hetzen die Leute auf.

Es gibt zahlreiche Gasthäuser, Schenken, Bordelle, Badehäuser, Theater, Barbiere und Banken. Und die normale Bevölkerung (Menschen, Elfen, Zwerge, Anderlinge) geht ihrem Tagwerk nach. Nachts geht es ruhiger zu, da die Bevölkerung dann zum größten Teil schläft.

Die Menge der Bevölkerung ist hierbei sehr hoch, wodurch sich die gesamte Stadt mit Leben füllt und dadurch sehr realistisch wirkt.

Und wie schon erwähnt, tragen auch das großartige Wettersystem und der Tag und Nachtwechsel zur gelungenen Atmosphäre bei.

 

Auch finden Kenner der Romane sehr vieles wieder.

So erzählt Gerald mehrere Male von seinem Kampf gegen den Zeugl auf der Müllhalde.

Man spricht auch mit Vespula und erfährt von ihrem Streit mit Rittersporn und wie sie vom Balkon aus, Vasen und seine Laute nach ihm warf.

Im Kartenspiel Gwint finden wir sämtliche Charaktere wieder. Z.B. Eithne oder Borch – Drei Dohlen.

Und Plötze, Geralts Pferd hat es auch ins Spiel geschafft. Es sind echt lustige Momente, wie Geralt mit Plötze redet. „Weiter so Plötze“ oder „Los Plötze.“

Die Atmosphäre ist grandios. Die Hexer-Welt wird zum Leben erweckt.

 

Eine Welt voller Monster

Die Monster in der Hexer-Welt sind einzigartig. So gibt es nicht nur die Standartmonster aus anderen Spielen wie Zombies, Ghule, Spinnen, Vampire usw. sondern auch so eigenartige Wesen wie Kreischlinge, Basilisken, Agule, Zeugl, Flatterer, Greife, Nekker, Ertrunkene, Wyvern, Wasserweiber, Mittagserscheinungen und und und. Es gibt zahlreiche Geschöpfe, die die Welt durchstreifen und denen wir vor allem in den spannenden Hexer-Missionen begegnen.

Die Monster sind fantastisch gestaltet und haben alle verschiedene Verhaltensweisen. Zudem sehen sie sehr gruselig und scheußlich aus. In den Kämpfen brauchen wir für jedes Monster andere Taktiken, Zauber und Tränke.

In den Missionen reden wir meist zuerst mit verschiedenen Personen und machen uns dann auf, um mit unseren Hexersinnen nach den Monstern zu suchen. Die Sinne sind echt cool. So sehen wir verborgene Hinweise und machen Spuren und Gerüche sichtbar. Am Ende der Mission gibt es dann den Lohn, den wir vorher ausgehandelt haben. Echt Spitze.

 

Entscheidungen mit großen Konsequenzen

In den Gesprächen (meist nach Missionen) müssen wir oft schwerwiegende Entscheidungen fällen. Die Konsequenzen sehen wir aber meist erst einige Stunden später als kleinen Film. So können wir nichts mehr rückgängig machen und spielen unser eigenes Spiel in unserer eigenen Welt. Oft geht es hierbei um Leben und Tod.

Ab und zu verpasst man sogar mehrere Aufträge und Charaktere, nur weil wir uns so und nicht anders entschieden haben.

 

Z.B. nach der Missionskette um Keira Metz können wir zwischen drei großen Entscheidungen wählen. Entweder wir bekämpfen und töten sie, wodurch wir sie logischerweise nicht mehr wiedersehn.

Dann können wir ihr noch raten, nach Novigrad zu gehen um mit Radovid zu verhandeln, was keine so gute Idee ist.

Oder aber wir raten ihr zur Hexerfestung nach Kaer Morhen zu gehen. So sehen wir sie nochmal wieder und sie hilft uns in der großen Schlacht um Kaer Morhen.

 

Auch die Auftragskette um den blutigen Baron hat es in sich. Immer wieder fordert und überrascht uns das Spiel. Oft kommt schreckliches zu Tage. Und eine Entscheidung die wir treffen hat wieder einmal fürchterliche Konsequenzen. So habe ich nach einer Mission eine Entscheidung gefällt, wodurch die Frau des Barons umkam und er sich daraufhin erhängte. Das wollte ich eigentlich nicht und musste danach noch eine ganze Weile an sein Schicksal denken. Ja, der Baron war ein Bastard und Säufer, aber das hatte er nach meiner Meinung nicht verdient. Aber ich konnte nichts mehr daran ändern.

 

Oder am Anfang des Spiels, wo wir einen Brandstifter suchen sollen. Wir finden ihn schließlich und bringen ihn zu unserem Auftraggeber, einem Zwerg. Wir hoffen, dass der Brandstifter sich entschuldigt und wir einen leichten Auftrag abschließen. Doch der Zwerg scheißt den Brandstifter bei den Besatzern aus Nilfgaard an. Die nehmen ihn mit und hängen ihn an Ort und Stelle auf. Das wollten wir doch auch nicht.

 

Immer wieder schafft es das Spiel und zieht uns in seine düstere Welt. Wir können uns nicht raushalten und fühlen uns oft Unwohl bei den Entscheidungen, da wir die Konsequenzen nicht kennen.

 

Magische Momente

Die vielen Zwischensequenzen tragen gewaltig zur Atmosphäre bei. Oft sehen wir großartige Gespräche und gefühlvolle Momente mit Gänsehaut-Garantie.

 

Z.B. der Moment als Geralt und Zoltan, auf der Suche nach Rittersporn die Passiflora in Novigrad betreten. Dort tritt Priscilla die Bardin auf und singt ein Lied über Geralt und Yennefer. Das Lied und die gesamte Atmosphäre dieser langen Sequenz berührt einen und geht unter die Haut.

 

Dann ist dort auch noch die großartige Mission „Ein Turm voller Ratten“ um Keira Metz. In der Mission müssen wir einen alten Turm erforschen, in dem es spukt. Nach und nach kommen wir hinter das schreckliche Geheimnis, das in den Gemäuern steckt. Eine schaurig schöne Mission mit Gruselfaktor.

 

Oder der Moment, als wir den Muhmen (Hexen) im Buckelsumpf zum ersten Mal begegnen. Ein Moment, in dem wir die Gefahr förmlich spüren. Die Muhmen sind echt ekelig und sehen scheußlich aus. Die widerwärtigen Charaktere der Hexen kommen sehr gut rüber und die geniale Musik dieser Szene verstärkt diese bedrohliche Situation.

 

Und als Geralt eine Rolle in einem Theaterstück spielen muss. Echt zum Schießen.

Oder als wir mit Triss, hoch oben im Leuchtturm eine Nacht verbringen. Romantik pur.

Genauso wie das romantische Dinner mit Keira oder die Szene mit Yennefer, am Ende der Mission „Der letzte Wunsch.“

Gänsehaut gibt es auch in der Szene, wo Geralt Ciri wiederfindet. Ein berührender Moment. Diese liebevolle Beziehung zu Ciri wird während des gesamten Spiels immer wieder gezeigt. Genauso wie das spezielle Eifersuchtsdrama zwischen Geralt, Yennefer und Triss.

 

Den gesamten Figuren hat man Leben eingehaucht. Nicht nur den Hauptcharakteren wie Geralt, Ciri, Triss, Yennefer, Rittersporn und Vesemir, sondern auch den Nebencharakteren wie Keira, Phillipa, Dijkstra, Emhyr, Radovid oder die Hexer Lambert und Eskel.

Vor allem Dijkstra, mit dem wir immer wieder zu tun haben, kommt sehr gut herüber. Er ist wirklich ein Mistkerl der Intrigen schmiedet uns aber dennoch ab und zu hilft. Immer wieder fragen wir uns: Können wir ihm trauen?

Auch haben die Hexer Lambert und Eskel sehr viel Tiefgang. Sehen wir sie am Anfang nur kurz im Tutorial, erfahren wir später in Kaer Morhen viel mehr über sie.

 

Die gesamte Missionskette um die Schlacht von Kaer Morhen ist großartig gelungen und wurde Kinoreif inszeniert.

So müssen wir vorher bei verschiedenen Personen um Hilfe bitten und je nach Zusage, sehen wir die Personen dann tatsächlich in der Schlacht gegen die wilde Jagd wieder (nicht so wie bei Mass Effekt 3, wo wir immer die gleiche Schlacht erleben). Auch können wir vorher festlegen, ob wir Fallen bauen oder Tränke herstellen, oder ob wir die eingefallene Mauer reparieren. Je nach Entscheidungen und Verbündeten ändert sich die gesamte Schlacht.

Nach Spielabschnitten folgen immer wieder Filmsequenzen, die wahnsinnig gut sind. So sehen wir wie Geralt und Lambert im Wald vor der Festung kämpfen, wie Eskel sich einer Übermacht im Burghof stellt und Ciri ihm zu Hilfe eilt, wie Geralt Triss zur Hilfe eilt, wie Lambert im Burghof kämpft und Keira (falls wir so entschieden haben) ihm hilft, wie Zoltan (unsere Entscheidung) auf der Mauer kämpft, wie Yennefer versucht den Schutzschild aufrecht zu erhalten und wie Vesemir Ciri beschützt (ein tragischer Moment).

Nach der Schlacht folgen wieder weitreichende Entscheidungen und große Gefühle.

 

Das Saufgelage der drei Hexer vor der Schlacht sollte man auf keinen Fall verpassen. Es ist sehr aufschlussreich und witzig gemacht.

Die gesamte Schlacht ist so bombastisch inszeniert, dass ich sie gleich anschließend nochmal gespielt habe.

 

Steuerung mit Tastatur und Maus und mit dem Gamepad

Das Spiel lässt sich leicht mit Maus und Tastatur steuern. Die Bewegungen, Gespräche und die Bedienung des Menüs machen wir hiermit. Wenn es dann zum Kampf kommt, wechseln wir schnell und flüssig zum Gamepad hinüber.

Das haben die Entwickler genial gelöst. Das Spiel erkennt die Steuerung (nach Berührung) und wechselt blitzschnell zwischen Gamepad und Maus und Tastatur hin und her. Ohne Verzögerung.

 

Die Kämpfe mit dem Gamepad machen sehr viel Spaß und gehen flüssig von der Hand. Man braucht zwar so ein bis zwei Stunden aber danach hat man alles verinnerlicht und will das Gamepad nicht mehr missen. Über die Tasten macht man schnelle und schwere Hiebe, eine Rolle oder weicht aus. Über die rechten und linken Steuertasten aktiviert man das Kreismenü, blockt Angriffe, schießt mit der Armbrust und aktiviert Zauber. Mit den Sticks steuert man Gerald, aktiviert Tränke und schwenkt die Kamera.

Alles ist logisch gemacht und sehr gut gelöst.

Vor allem in höheren Leveln fühlt man sich in den flotten Kämpfen, wirklich wie ein übermächtiger Hexer.

Und zur Abwechselung dürfen wir in einigen Missionen auch Ciri steuern, die sich auch anders spielt. Ciri ist zwar nicht so zäh wie Geralt, verfügt aber über mächtige Angriffe und bewegt sich schneller. So kann sie sich z.B. zu einem oder mehreren Gegnern teleportieren, blizschnell zuschlagen und sich wieder zurück teleportieren.

Echt cool.

 

Charaktersystem

Das Charaktersystem empfinden viele als die größte Schwäche in The Witcher 3. Darum war ich auch zuerst skeptisch, wurde aber eines besseren belehrt. Natürlich gibt es bessere Lösungen, aber nach einer kleinen Eingewöhnungszeit bin ich damit sehr gut zurechtgekommen und finde es eigentlich ganz gut.

So hat man vier Bereiche (Kampf, Zauber, Alchemie und zusätzliche Fähigkeiten) und einen Bereich für Mutagene.

Jetzt kann man für einen Erfahrungspunkt eine Fähigkeit steigern. So findet man unter Kampf sehr viele Fähigkeiten. Z.B. schnelle und starke Hiebe. So hat man pro Kategorie zuerst fünf Möglichkeiten zur Auswahl. Wenn man irgendwann genug Punkte verteilt hat, werden wieder fünf Fähigkeiten freigeschaltet. So hat man pro Kategorie insgesamt 20 Fähigkeiten, die wir wiederrum mit bis zu fünf Punkten steigern können. Also Auswahl ohne Ende.

Jetzt muss man die Fähigkeit nur noch aktivieren, denn sonst nützt sie einem nichts. Haben wir z.B. einen Punkt auf schnelle Hiebe verteilt, müssen wir die Fertigkeit noch in einen freien Slot legen. Insgesamt gibt es zwölf Slots, die nach und nach freigeschaltet werden. Dazu kommen noch vier Plätze für Mutagene. Jeder Mutagen-Slot ist dabei drei Fertigkeiten-Slots zugeordnet und gibt entsprechende Boni. Hat man die drei Slots auch noch aus einer Kategorie (z.B. Zauber) und hat das Mutagen auch dieselbe Farbe (z.B. Blau für Zauber), dann gibt es noch einen größeren Bonus auf die entsprechenden Fertigkeiten.

Auch werden die Erfahrungspunkte gut verteilt. Ich hatte nie das Gefühl, dass etwas zu lange dauerte. Gefühlt steigt man ca. alle 45-75 Minuten in der Stufe auf. Am Anfang etwas langsamer, gegen Ende des Spiels dann schneller.

Ich habe das Spiel mit 12 Fertigkeiten durchgespielt, die ich fast alle bis zum Limit gesteigert habe. Vor der letzten Mission hatte ich Level 34 erreicht (danach dann 35).

 

Gegenstände ohne Ende

Überall in der Welt findet man Gegenstände wie Waffen, Rüstungen, Tränke, Nahrung und vieles mehr. Das Inventar ist ausreichend und übersichtlich. Nur ein einziges Mal in der gesamten Spielzeit musste ich einige Dinge wegwerfen, da ich überladen war. Allerdings habe ich auch ohne Satteltaschen gespielt, die das Inventar noch vergrößert hätten.

Zudem gibt es überall Schnellreisepunkte, von denen wir jederzeit zu einem Händler reisen und Gegenstände verkaufen können.

 

Gwint, das Spiel im Spiel

Gwint ist ein altes Kartenspiel der Zwerge, das wir gleich am Anfang in Weißgarten kennenlernen. Es simuliert den Zusammenprall zweier Armeen. Dabei gibt es vier Fraktionen sowie vier besondere Fähigkeiten je Anführer. Eine Schlacht geht dabei über maximal drei Runden. Wer zuerst zwei Runden gewonnen hat, gewinnt das Spiel. Eine Runde gewinnt man, indem man nach dem Passen einen höheren Stärkewert seiner Armee hat, als der Gegner.

Zu Anfang bekommt jeder Spieler zehn Karten aus seinem Kartensatz. Karten zeigen dabei Helden (Geralt, Triss u.a.) und Armeetypen (Katapulte, Bogenschützen u.a.) sowie besondere Fähigkeiten (Kälte, Nebel u.a.). Von den Einheiten gibt es sehr viele verschiedene, die alle einen Stärkewert zwischen 1 und 15 haben. Bevor das Spiel beginnt, kann man noch bis zu zwei Karten tauschen.

Dann legen beide Spieler abwechselnd ihre Karten aus. Die Anführer-Fähigkeit darf man aber nur einmal während der Schlacht benutzen. Zu jeder Zeit im Spiel können die Spieler passen. Passt z.B. ein Spieler, so kann sein Gegner noch so viele Karten legen, wie er möchte. Doch sollte man immer die Anzahl der Karten auf seiner Hand im Auge behalten. Denn wer mehr Karten hat ist immer leicht im Vorteil. Nachgezogen wird nicht und es gibt nur wenige Karten und Fähigkeiten, wodurch man neue Karten auf die Hand bekommt. Ab und zu ist es besser, eine Runde abzuschenken um dann anschließend die anderen Runden zu gewinnen.

Gwint ist ein sehr anspruchsvolles Spiel, das sehr viel Spaß macht. Ich habe im gesamten Witcher-Spiel ca. 50 Partien gespielt und davon ca. 8 verloren. Dabei gab es jede Menge knappe Spiele. Man muss schon gut überlegen, denn Fehler werden schnell bestraft. Der Einstieg ist leicht, da die Gegner am Anfang auch nur schwache Karten haben. Mit der Zeit werden die Gegner aber immer besser und haben auch sehr viele Helden im Kartensatz.

Einsteiger kommen gut ins Spiel hinein und gute Spieler (ich würde mich dazu zählen) werden auch immer wieder gefordert. Vor allem im späteren Verlauf, z.B. beim Turnier in Novigrad, muss man schon alles geben und natürlich auch ein wenig Glück haben.

Allein dem Spiel Gwint würde ich 92 Punkte geben, da es wirklich süchtig macht.

 

Fazit

Um es mit den Worten von Michael Graf zu sagen: Dem Spiel weniger als 90 Punkte zu geben wäre Heuchelei. Derjenige der das nicht versteht, hat das Spiel nicht verstanden.

Dem kann ich mich nur anschließen.

 

Von daher kann ich auch die eine 70’er Wertung auf dieser Seite nicht verstehen. Die ist total ungerecht. Natürlich hat jeder seine eigene Meinung, aber das geht gar nicht. Es wird davon geredet, dass das Spiel wohl eher ein Action-Adventure ist statt ein Rollenspiel usw.. Von mir aus kann sich dieses Spiel auch Brot-Back-Simulator nennen. Hauptsache es ist das gigantisch gute Spiel geworden, was es auch ist. Und ich will auch nicht sämtliche Eigenschaften auswürfeln wollen und z.B. Meister des Angelns werden und mich einer Gilde anschließen und mich in irgendeinem Dorf niederlassen um zu heiraten und Kinder zu bekommen und um mein Geld als Bäcker zu verdienen.

Nein, ich will diese großartige Geschichte in dieser wunderschönen, düsteren Welt erleben und ich will der Hexer Geralt von Riva sein. Und als Hexer muss ich vor allem mit dem Schwert kämpfen und Zauber wirken.

Dieses Spiel erzählt eine fantastische Geschichte. Es haucht der Hexer-Welt leben ein. Es lässt uns zittern, lachen, weinen. Es berührt und verzaubert einen. Dieses Spiel ist ganz großes Kino.

Ich habe über 150 Stunden in dieser Welt verbracht. Wobei ich hauptsächlich der Story gefolgt bin und nur ca. 1/3 der Nebenmissionen gelöst habe. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte endet und was mit den Charakteren geschieht.

Das Ende ist gut, doch war ich auch traurig, als es vorbei war. Man kann zwar noch weiterspielen und Missionen lösen, doch war der Zauber für mich vorbei. Nach der letzten Mission steht man in der großen Halle von Kaer Morhen. Doch irgendwie war eine Leere in mir, denn die anderen Charaktere waren nicht mehr da und die Geschichte war halt aus.

Ich werde dieses Spiel jetzt für einige Tage (Wochen) aus der Hand legen und es dann nochmal durchspielen. Ich werde dann ein paar andere Entscheidungen fällen und andere Wege gehen. Und dann mal sehen, was am Ende herauskommt.

Wie gesagt, ist das Ende gut und ändert sich je nachdem wie wir spielen und welche Entscheidungen wir treffen. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten, wie das Spiel enden könnte. Und es endet auch nicht abrupt. So spielt man nach der letzten Mission noch einige Dinge durch und führt letzte Gespräche. Anschließend wird dann ein Film gezeigt, von dem was in der Welt passiert ist und was sich durch unsere Entscheidungen ergeben hat.

Während der gesamten Spielzeit habe ich mich nie über irgendetwas aufgeregt oder empfand etwas als unfair. Nur einmal habe ich vom mittleren Schwierigkeitsgrad auf den leichten umgestellt, da ich zum Ende hin, viermal gegen einen Endgegner verloren hatte. Die Kämpfe waren zwar eng, doch verlor ich immer wieder. Auf der leichten Stufe habe ich dann sofort gegen ihn gewonnen und konnte der spannenden Geschichte danach weiter folgen. Die KI ist insgesamt gut, die Kämpfe sind fair und machen sehr viel Spaß, es gibt genügend Schnellreisepunkte, genügend Gegenstände, fast keine Bugs, flüssiges Spielen und und und.

Man kann gar nicht alles beschreiben und aufzählen, was Klasse ist. Ich empfand das gesamte Spiel als nahezu perfekt.

 

Noch ein Wort zu meiner Bewertung.

Ich bin ein riesiger Hexer-Fan. Ich habe alle Romane gelesen, die ersten beide Witcher-Spiele gespielt, den Film gesehen (finde ich gar nicht mal schlecht) und das Brettspiel gespielt. Das ganze Hexer-Universum fasziniert mich.

Und dieses Spiel erweckt das Universum zum leben. In diesem Spiel bin ich wirklich der Hexer Geralt von Riva. Dieses Spiel hat mich berührt und mir eine Riesenfreude bereitet.

Ich hatte drei Wochen Urlaub und habe dieses Spiel in ca. 2 ½ Wochen durchgespielt. Ich habe an den Nachmittagen für 2-3 Stunden gespielt und dann wieder vom späten Abend bis tief in die Nacht hinein. Einmal spielte ich sogar bis fünf Uhr morgens. Ich konnte das Spiel einfach nicht beenden. Immer wieder musste ich sehen, was passiert. Nur noch eine Mission, nur noch ein Monster töten, nur noch ein Gespräch, nur noch ein Partie Gwint usw..

 

Ich hoffe sehr, dass es noch einen vierten Teil der Geralt-Saga geben wird. Ich will Geralt, Yennefer, Triss, Rittersporn und die anderen Charaktere wiedersehen. Die große Story aus den Romanen ist zwar zu Ende erzählt, doch hoffe ich, dass die Jungs von CD Projekt sich noch mehr einfallen lassen. Denn dass sie große Geschichten mit glaubwürdigen Charakteren erzählen können, haben sie mehr als bewiesen.

Dieses Spiel ist episch. Dieses Spiel ist fantastisch. Es ist eines der besten Spiele aller Zeiten und für mich schon jetzt das Spiel des Jahres.

Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Kinofilm.

 

"Das Spiel kommt daher wie eine Urgewalt. Es packt dich, zieht dich mit sich, lässt dich nicht wieder los. Und du bist gefangen in einem gigantischem Sog aus Geschichten und Gefühlen. Irgendwann lässt es dich gehen und du blickst mit Sehnsucht zurück. Denn dieses Spiel hat dir die Augen geöffnet und dein Herz berührt."

 


Wertung
Pro und Kontra
  • wunderschöne erwachsene Spielwelt
  • atemberaubende Atmosphäre
  • Hexer-Universum nach Romanvorlage
  • super Soundtrack
  • sehr gute Sprecher
  • sehr wenige und kurze Ladezeiten
  • spielen ohne DVD
  • stabiles und flüssiges Spielen
  • glaubwürdige Charaktere
  • bombastische Story
  • Entscheidungen mit großen Konsequenzen
  • großes Gefühlskino
  • coole Hexermissionen
  • außergewöhnliche Monster
  • unzählige Nebenmissionen
  • spannende Kämpfe mit dem Gamepad
  • Gwint, das süchtigmachende Kartenspiel
  • Plötze, des Hexers Pferd
  • hoher Wiederspielwert
  • viele verschiedene Enden
  • so gut wie keine Bugs
  • ein paar minimale Schwächen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



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