Weißer Wolf in grauer Welt

The Witcher Geschichte: Geralt von Riva, genannt Weißer Wolf, ist ein Hexer. Als solcher wurde er von frühester Kindheit an nicht nur zu einem...

von ck001 am: 26.07.2017

The Witcher

Geschichte:

Geralt von Riva, genannt Weißer Wolf, ist ein Hexer. Als solcher wurde er von frühester Kindheit an nicht nur zu einem exzellenten Kämpfer gegen Ungeheuer und Monster ausgebildet, auch wurden seine Fähigkeiten mittels der Benutzung von Mutagenen und toxischer Tränke noch weiter verbessert. Früher respektiert, gefeiert und von Herrschern unterstützt sehen sich die Hexer nun Argwohn und Misstrauen der Bevölkerung ausgesetzt.

Trotz seiner übermenschlichem Fähigkeiten wurde Geralt schwerst verwundet und überlebte nur mit knapper Not. Verbündete bringen ihn zurück auf die Burg Kaer Morhen, der Festung seines Ordens. Kaum zu Bewusstsein gekommen und noch recht schwach auf den Beinen wird die Festung von einer Gruppierung, welche sich Salamandra nennt angegriffen. Angeführt werden sie von einem Mann gemeinhin als Professor bekannt und Azar Javed, einem äußerst mächtigen Magier – sie wolllen die Laboratorien der Hexer stürmen, um an die wertvollen Geheimnisse der mächtigen Mutagene zu kommen.

 

Geschichte, Missionen und Atmosphäre:

Die Geschichte des Spiels basiert auf den Büchern Andrzej Sapkowskis (Das Buch "Der letzte Wunsch" wurde 1993 erstmals veröffentlicht), deren Kenner dürfte so manche Mission und Person bekannt vorkommen.

Die Welt des Hexers ist eine glaubhafte, düstere Version des Mittelalters, gekennzeichnet von Ausbeutung, Armut, Ausgrenzung und Anfeindung. In dieser Welt müssen sowohl Geralt, welcher während des schicksalhaften Kampfes vor Spielbeginn natürlich an Gedächtnisschwund leidet als auch der Spieler ihren Weg finden, was angesichts unzähliger Schattierungen von Grau beide schon mal in eine Lage bringen, das geringere zweier Übel auswählen zu müssen. Immer wieder muss abgewogen werden, was richtiger ist und wird eine Wahl getroffen, so fragt man sich als Spieler, ob man auch tatsächlich die bessere getroffen hat, zumal auch die Konsequenzen erst sehr viel später bemerkbar werden – hervorragend! Besonders der Bürgerkrieg innerhalb des Königreiches Temerien, wohl bereits zu Beginn angesprochen und spürbar, wenn auch nicht sonderlich ausgeprägt, beginnt mit einer relativ einfachen und vergleichsweise geringen Entscheidung, welche allerdings im späteren Spielverlauf auch den Spieler vor Probleme stellt.

 

Hier eine kleine Spoiler-Warnung.

Vor den Toren Wyzimas bittet uns ein zwielichtiger Händler, der mit den Salamandra Geschäfte gemacht hat, auf seine Waren aufzupassen und die nächtliche Bedrohung durch Untote auszuschalten. Nachdem sich Geralt um dieses Problem gekümmert hat, taucht jedoch ein Krieger der Scoia'tael auf, welcher Geralt hinsichtlich bedürftiger Frauen und Kinder der Rebellengruppierung um die Aushändigung der Waren bittet. Kommt der Spieler dem nach, so steigt man im Ansehen der Rebellen, nur um festzustellen, dass die Vorräte auch dazu genutzt wurden, Menschen in Wyzima zu töten. Und eine der Pfeilspitzen, die von Geralt bewacht werden sollten findet er auch wieder – in der Brust eines wichtigen Informanten.

Spoiler Ende.

 

Auf der Suche nach den Salamandra stößt Geralt auch auf unzählige Nebenquests, welche nicht nur simple Botengänge oder Monstertötungen beinhalten sondern ihn ebenfalls vor Entscheidungen mit Konsequenzen stellen, wenn er beispielsweise immerwieder vor die Wahl gestellt wird, eine übernatürliche Kreatur oder menschliches Monster zu töten oder auch zu verschonen – im Allgemeinen sind die Geretteten sehr dankbar und revanchieren sich oftmals, selbst wenn bereits mehrere Kapitel dazwischen liegen sollten.

Am schnellsten erledigt man Missionen, indem man Ziele ohne zu hinterfragen tötet. Während das beim gewöhnlichen Ghul nicht sonderlich viel Kopfzerbrechen bereitet, so sollte man, wenn sich die Gelegenheit ergibt, Nachforschungen anstellen und mit den Betroffenen reden, denn mitunter sind die wahren Motive des Auftraggebers von unaufrichtiger Natur und können Geralt an anderer Stelle sogar schaden und seinen Fortschritt verkomplizieren.

Während die eigentliche Geschichte um die entwendeten Geheimnisse der Hexer sich ohne großes Zutun des Spielers entfaltet und man quasi von einem Auftragsgeber zum nächsten geht so findet man Nebenmissionen oftmals nur per Zufall. Die weitläufigen, wenn auch mit unsichtbaren Barrieren begrenzten Abschnitte der Spielwelt (welche man, nachdem man sie verlassen hat nur mehr wieder betreten kann, wenn einen die Hauptgeschichte wieder in diesen Bereich führen sollte) bieten das eine oder andere Geheimnis, seien es versteckte Höhlen oder Hütten von Einsiedlern, es zahlt sich aus, die Welt genau zu erkunden.

In der Welt von des Hexers spielt aber auch Alkohol eine Rolle. Geralt kann seinem veränderten Metabolismus zum Trotze betrunken werden, was im Spiel im Rahmen der Geschichte immer wieder eingeflochten wird, was meines Erachtens die Glaubwürdigkeit der Welt noch unterstreicht. Auch wenn hochwertiger Alkohol seitens des Hexers eher dazu verwendet wird, Tränke herzustellen (dazu später mehr) so genehmigt er sich doch immer wieder einen Humpen Bier oder ein Glas Wein, es gibt dazu sogar ein eigenes "Minispiel", in welchem Geralt sich im Wetttrinken misst, seien es nun Freunde oder Zufallsbekannschaften. In jedem Fall wird er belohnt, sei es nun mit Informationen, an die er sonst nicht ran gekommen wäre oder auch mit Gegenständen wie beispielsweise Büchern.

Das Saufgelage war den Entwicklern sogar so wichtig, dass sie Geralts Talentbaum um Fähigkeiten erweitert haben, welche die Dauer der Betrunkenheit verkürzen oder seine Fähigkeiten im Kampf verbessern. Auch existiert ein Trank, welcher ihn sofort nüchtern macht, was auch dem Spieler selbst entgegenkommt, denn im betrunkenen Zustand kämpft Geralt wohl normal, allerdings kann er nicht mehr geradeaus gehen und torkelt von einer Seite zur anderen, auch die Kamera schwankt und verstärkt das Gefühl der Benommenheit.

Wer einmal eine gefühlte Ewigkeit von einem Ende Wyzimas zum anderen getorkelt ist wird immer einen dieser Tränke mit sich führen.

Ebenfalls als Minispiel kann sich Geralt mit Faustkämpfern messen, welche in der ganzen Spielwelt verstreut und meist in Schenken anzutreffen sind. Hierzu muss Geralt im richtigen Moment blocken und angreifen und kann die Wucht seines Angriffs kontrollieren. Auch hierfür gibt es einen eigenen Skill im Fertigkeitenbaum, welcher zusätzliche Angriffsmuster spendiert.

Einen ebenso großen Anteil nimmt Würfelpoker ein, bei dem es eine eigene Liga gibt, so muss Geralt erst gewisse Spieler besiegen, um einen Rang aufzusteigen und gegen höherwertige Gegner spielen zu können. Mir ist zwar schleierhaft, was Würfelpoker mit einer speziellen Begabung und Fertigkeit zu tun hat, aber man kann es dazu nutzen, etwas Geld zu scheffeln.

Nach Trunk und Spiel kommen die Frauen und zu sagen, Geralt wäre ein Frauenmagnet würde dem noch nicht mal ansatzweise gerecht. Mitunter reicht ein Kopfnicken, mal müssen es schon Blumen oder ein Schmuckstück sein und schon verfallen ihm alle. Auch in die Story und Nebenmissionen werden derartige Liebeleien eingebunden, so gilt es in einem Freudenhaus ein bestimmtes Mädchen anhand eines speziellen Merkmals an ihrem Körper zu identifizieren, was natürlich erst möglich ist, wenn er sich auf eine Nacht mit ihr einlässt. Ja, das Leben als Hexer ist schon hart.

Belohnt wird der Spieler teilweise mit Informationen und immer mit einer "Sammelkarte", die sich allerdings im Nachhinein nicht mehr anzeigen lässt.

 

Bücher, Alchemie und Ungeheuer:

Aus den unzähligen Büchern, welche in der Welt verteilt sind oder bei Händlern erworben werden können erfährt man nicht nur etwas über die Geschichte der Hexerwelt, sondern erwirbt auch Wissen über Monster und Pflanzen. So wird etwa beschrieben, wie gewisse Ungeheuer entstanden sind und, für das Spiel noch wichtiger, auf welchen Kampfstil und welche Waffe sie besonders anfällig sind. Auch erfordern selbst einfache Aufträge wie das Töten einer gewissen Spezies Einträge zu dieser Monstergattung, zumal auch erst danach deren Körperteile und Innereien eingesammelt werden können, aus denen Geralt mittels Alchemie fähigkeitssteigernde Tränke brauen kann.

Ähnliches gilt auch für Pflanzen, die der Spieler erst einsammeln kann, sobald er über das entsprechende Wissen verfügt. Teils kann er dieses Manko auch über den Fertigkeitenbaum ausgleichen (was natürlich voraussetzt, dass dafür ein Talentpunkt verwendet wird) oder auch über Informationen von NPCs, meist ist er jedoch auf Bücher angewiesen und ich würde empfehlen, diese bei den Händlern zu priorisieren, auch wenn man viele in der Spielwelt verstreut findet. All die angebotenen Waffen und Rüstungen finde ich weniger spielentscheidend, da man im Laufe der Geschichte sowieso mit entsprechendem Equipment versorgt wird und zumindest auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad keine zusätzlichen Gegenstände benötigt.

Wie schon erwähnt bedient sich der Hexer der Alchemie um Tränke herzustellen und auch Bomben zu bauen. Bei den Tränken gibt es eine breite Palette, von denen allerdings nur wenige wirklich sinnvoll und notwendig sind und da auch der Platz im Inventar beschränkt ist habe ich auch kaum mehr als Handvoll benutzt. Schwalbe zur vorübergehenden Heilung ist natürlich sehr wichtig, ebenso wie Katze zum Sehen im Dunkeln oder auch Frauentränen zur sofortigen Ausnüchterung. Es gibt auch etliche zur Kampfwertsteigerung, welche aber nur selten wirklich benötigt werden, auch wenn manche Situationen durch die Einnahme eines entsprechenden Gebräus natürlich leichter werden. Der Kampf gegen den Koschtschei gegen Ende hin wäre mit einem Trank wohl leichter gewesen ...

Zum Brauen der Tränke benötigt der Hexer gewisse Grundstoffe. Zum einen hochwertigen und starken Alkohol, zum anderen beinhalten Pflanzen und beispielsweise Gehirne von Ungeheuern gewisse Substanzen, welche hierfür benötigt werden. Das Spiel unterscheidet sechs verschiedene Stoffe, welche sich extrahieren lassen und Tränke setzen sich aus deren Kombinationen zusammen. Mit dem entsprechenden Eintrag im Rezeptbuch genügt die Auswahl des entsprechenden Tranks und die Zutaten werden automatisch der Mixtur hinzugefügt. Allerdings heißt es hier aufpassen, denn auch ein Missionsgegenstand kann eine der Zutaten enthalten und bei automatischer Auswahl eingefügt werden. Immerhin kann man das Zutatenfach nach den entsprechenden Ingredenzien filtern und manuell auswählen.

 

Ausrüstung und Kampf:

Anfangs muss sich Geralt noch mit einem Stahlschwert begnügen, später erhält er auch eines aus Silber. Während das aus Stahl normalen Gegner wie bspw. menschlichen Wachen und Hunden viel Schaden zufügt so ist jenes aus Silber für die Bekämpfung von Monstren gedacht. Zwar verletzt auch ein Silberschwert Personen, jedoch nicht mit vollem Schaden.

Schwertern verleihen gewisse Zutaten wie bspw. Schleifsteine oder Diamantstaub einen temporären Buff, so dass der Schaden für eine schwierige Passage wie etwa einen Bosskampf kurzfristig gesteigert werden kann. Auch Öle, welche man mittels Alchemie erzeugt, bringen Boni, um bspw. Geisterscheinungen effektiver bekämpfen zu können. Waffen wie auch sonstige Ausrüstung (so zum Beispiel Fackeln für wirklich dunkle Höhlen und nächtliche Einsätze) erhält man bei Händlern, grundsätzlich findet man aber alles, was man braucht in der Spielwelt (und das ist nicht viel, es gibt einfach keine nennenswerte Anzahl an Rüstungen und Waffen). Das gilt auch für Meteoriten – ein Schmied stellt aus drei Stücken ein neues Schwert her. Von diesen Meteoriten existieren verschiedene Farben, kombiniert man verschiedene so erhält man eine Waffe mit einer relativ breiten Palette an Boni, benutzt man stattdessen drei gleichartige so erhält man eine spezialisiertere Waffe, die wenige Boni, dafür jedoch umso stärkere bietet.

Der Kampf ist eine kleine Besonderheit von The Witcher, die allerdings schon zum Erscheinen nicht jedem gefallen hat. Mit dem üblichen Linksklick führt Geralt einen Schwerthieb aus, auf dem Monitor wird der Cursor kurzzeitig als flammendes Schwert dargestellt, ein Zeichen, dass jetzt der richtige Moment gekommen ist, ein weiteres Mal die Maustaste zu drücken und damit die Kombo fortzuführen. Je mehr Fähigkeiten der Spieler in Geralts Talentbaum freischaltet, desto länger wird die Kette der Angriffe. Mir hat das System durchaus gut gefallen, die Kämpfe wirken wie aus einem Guss und sehr schön choreografiert, auch wenn manches Angriffsmuster nicht unbedingt Sinn macht und vermutlich des Effektes wegen implementiert wurde.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal stellen unterschiedliche Kampfstile dar, sowohl für das Stahl- als auch das Silberschwert existieren drei Angriffsvarianten. Ein starker Angriff fügt viel Schaden zu und ist für gepanzerte Gegner gedacht, flinkere Widersacher können dem jedoch ausweichen. Für diese ist der schnelle Angriffstil gedacht, bei dem Geralt sie mit einem regelrechten Hagel an Schlägen beharkt; Gegner in Rüstung sind jedoch davor gefeit. Wird Geralt von Feinden umzingelt bietet sich der Gruppenstil an, in welchem seine Hiebe weite Bögen zeichnen und damit einen größeren Bereich abdecken, um möglichst viele Gegner zu erwischen.

Da die gegnerische Intelligenz oftmals nur dazu reicht, auf Geralt loszustürmen kann der Spieler sich darauf vorbereiten, indem er die Angriffstaste gedrückt hält und damit einen stärkeren Angriff auflädt, um den Angreifer bereits mit dem ersten Schlag schwere Wunden zuzuführen. Diese Möglichkeit besteht auch bei Zeichen – Igni zaubert bspw. einen flammenden Kreis um Geralt, während es verstärkt eine einzelne Feuerzunge in Richtung des angewählten Feindes entfacht.

Neben dem Feuerzeichen Igni existieren noch vier weitere:

Aard bezeichnet eine telekinetische Welle, welche Gegner umstoßen und lähmen kann, zudem wird es auch benötigt, um Hindernisse wie Karren und Steine zu entfernen. Für den Spielfortschritt teilweise unerlässlich und auch im Kampf hilfreich.

Axii macht Feinde zu temporären Verbündeten, fand ich auf der mittleren Stufe allerdings äußerst vernachlässigbar. Quen erzeugt ein Schild, welches Schaden absorbiert und Yrden wirkt wie eine Falle, das Zeichen wird von Geralt auf den Boden gewirkt und bei Kontakt mit einem Feind ausgelöst.

Die Wirkung der Zeichen kostet Geralt Ausdauer, welche mittels Tränken und entsprechenden Fertigkeiten wiederhergestellt bzw. erweitert werden kann.

 

Technik:

Konfiguration: Win 7/64, Intel i5-750, Radeon HD5770 (Treiber 15.7.1) und 4 GB, Auflösung 1680 x 1050.

Ich fand die Grafik noch 2009 recht ansehnlich und auch wenn sie technisch zum alten Eisen gehört, so wirken Gestaltung der Welt wie Gasthäuser, Monster und Siedlungen gelungen und meines Erachtens nach auch recht natürlich. Auch die Performance ist mittlerweile besser – besonders das Kornfeld, wenn auch schön anzusehen, verkam damals zur Ruckelorgie, das wurde glücklicherweise behoben.

Es lässt sich nicht darüber hinweg sehen, dass sich die Innenräume vieler Häuser oftmals nur im Detail unterscheiden und die Welt von vielen Klonen bevölkert wird, die sich oftmals nur bei den Farben ihrer Kleidung unterscheiden. Auch die Sprecher wiederholen sich oft, hinterlassen bei Hauptfiguren meist allerdings einen sehr guten Eindruck. Es kommt allerdings auch vor, dass ein dem Aussehen nach alter Mann mit der Stimme eines sehr viel jüngeren spricht.

Abstürze hatte ich keinen, dennoch gibt es dem Alter zum Trotze immer noch den einen oder anderen Bug, wenn etwa die Wegfindung von Tieren und Monstren mal nicht funktioniert; immerhin wären mir keine spielentscheidenden Hindernisse aufgefallen.

Im Großen und Ganzen bietet das Spiel einen relativ ausgewogenen Schwierigkeitsgrad, wenn auch manche Abschnitte überdurchschnittlich leicht oder schwer ausfallen, aber alles im üblichen Rahmen. Einmal gesäuberte Gegenden werden mit Beginn eines neuen Tages automatisch wieder mit Monstern bevölkert, das macht zwar die Reisen etwas unterhaltsamer, besonders im Sumpf und nach mehreren Aufsteigen im Fertigkeitenbaum habe ich Feinde links liegen gelassen, da oftmals ein Streich genügt hätte, um auch eine größere Gruppe auszuschalten. Ebenso nervig in der Gegend rund um ein altes Herrenhaus und einen Friedhof mit einigen Höhlen, da die Gegner verhindern, dass man diese Höhlen betreten kann. Auch im letzten Abschnitt in Wyzima wurden an der immer gleichen Stelle schon nach meines Erachtens nach kurzer Zeit drei Monster eingefügt, deren Bekämpfung schon bald zur lästigen Routine wurde.

Die Menschen der Hexerwelt gehen ohne Unterlass ihrem Tagesgeschäft nach und vermitteln das stimmige Bild einer mittelalterlich angehauchten Gegend, indem tagsüber die Straßen voll mit Händlern und spielenden Kindern sind, während nachts nur Wachen, Mörder, Monstren und Geralt durch die Gassen der Städte, Siedlungen und Wälder streifen. Die Tageszeit spielt auch bei den Quests eine Rolle, manche Auftraggeber sind nur zu gewissen Zeiten anzutreffen oder zumindest halbwegs nüchtern, um reden zu können. Ebenso haben manche Aufträge eine zeitliche Begrenzung, wenn es also heißt, dass Geralt am Abend bei der Mühle sein muss, dann hat der Spieler auch nur diese eine Chance. Verpasst er sie, kann er die Mission nicht abschließen – dies gilt natürlich nur für optionale Aufgaben. Zur Atmosphäre trägt auch der Regen bei, welcher jederzeit einsetzen kann, die Bevölkerung sucht dann Schutz unter dem nächsten Dachvorsprung.

 

Abschluss:

Den Hexer habe ich erst in der Enhanced Edition kennengelernt, als die meisten Kinderkrankheiten bereits ausgebügelt waren – und ja, die Welt hat mich in ihren Bann gezogen. Die düstere, grimmige Stimmung einer realistischen, glaubwürdigen Version des Mittelalters, die unzähligen großen und kleinen Entscheidungen, die der Spieler im Laufe des Abenteuers treffen muss und ihn vor die Wahl des geringeren Übels stellen – etwas, das mich an vielen anderen Rollenspielen auch moderner Machart stört ist die Auswahl einer offensichtlich guten, schlechten und mittleren Lösung. The Witcher stellt den Spieler oftmals vor die Wahl und manchmal findet er erst später heraus, dass das Problem doch komplexer war als zum damaligen Zeitpunkt angenommen.

Für mich zählt der erste Teil der Trilogie um den Hexer zu den besten Rollenspielen und wird für mich immer ein Meilenstein bleiben.


Wertung
Pro und Kontra
  • Entscheidungen ohne sofort erkennbare Konsequenzen
  • glaubwürdige, grimmige, dreckige Fantasy-Welt in mittelalterlichem Setting
  • Geschichte und Welt mit Tiefgang und Hintergrund
  • (meist) gute Vertonung
  • Wettereffekte
  • (immer noch) ansehnliche Grafik (siehe Contra)
  • Alchemie
  • unzählige Talente/Fertigkeiten
  • viele Charaktere und Monster mit umfangreichen Informationen
  • (meist) Animationen
  • veraltetes Grafikgerüst
  • wenige Bugs
  • viele Talente mit geringem Nutzen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.