Ein packend Erlebnis!

Mitten in der Nacht sind wir unterwegs zu unserem nächsten Patienten. Als Teil der Sigmund Corp. ist es unsere Aufgabe, diesem vor seinem Tod eine...

von - Gast - am: 14.01.2013

Mitten in der Nacht sind wir unterwegs zu unserem nächsten Patienten. Als Teil der Sigmund Corp. ist es unsere Aufgabe, diesem vor seinem Tod eine Erinnerung an ein glückliches Leben "einzupflanzen". Dazu reisen wir mit Hilfe eines kleinen Koffers durch seine Erinnerungen und verändern diese so, dass sein letzter Wunsch in Erfüllung geht. Wir sind schon nach einer kleinen Wanderungen am Haus unseres Patienten angekommen. Sein Dienstmädchen öffnet uns die Tür und schon nach wenigen Spielminuten stehen wir an Johns Sterbebett. Wir steigen mit Hilfe des Koffers gleich in seine Gedanken ein und erfahren in einer seiner Erinnerungen von ihm selbst, was wir für ihn tun sollen. Er will auf den Mond, jedoch nicht wegen dem Ruhm oder des Geldes. Doch warum will John dann auf den Mond? Und was sollen die ganzen Origami-Faltungen in der Wohnung? "To the Moon" ist ein einziges großes Rätsel, dass nur so darauf wartet gelöst zu werden. Ob es sich lohnt gut 4 Stunden Spielzeit in die Lösung dieses Rätsels zu investieren, möchte ich mit diesem Test klären.

 

Der Hintergrund

John ist nur einer von vielen Patienten und doch etwas besonderes.  Auf den ersten Blick wirkt sein jetziges Leben einsam und langweilig. Er lebt seit dem Tod seiner Frau vor etwa 2 Jahren alleine in einem großen Haus. Das Haus selbst liegt an einer Klippe, direkt neben einem alten Leuchtturm, der schon seit Jahren außer Betrieb ist. Bis auf diesen Leuchtturm ist kein anderes Gebäude in Sichtweite. Johns Hausmädchen Lily ist sein einziger sozialer Kontakt.

Um mit einem lächeln zu sterben hat John Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts engagiert. Sie sollen ihm buchstäblich eine neue Chance zu Leben geben. Der Mond ist sein letztes Ziel, doch um ihn dorthin zu bringen müssen Dr. Eva Rosalene und Dr. Neil Watts durch seine Erinnerungen bis hin zum Anfang seines Lebens reisen.

Die verschiedenen Handlungsfetzen die der Spieler in diesen Erinnerungen erhält sind stark miteinander verwebt und bilden zum Ende des Spiels hin ein "großes Ganzes".

 

Das Gameplay

"To the Moon" ist wie der Entwickler selbst zugibt, kein Spiel. Beim Abspann des "Spiels" wollte ich sogar per Escape-Taste den Vollbildmodus des Films schließen, da ich das nach solchen Erfahrungen gewohnt bin. Während des Spiels wird weder geschossen, noch irgendwas gebaut, lediglich kleine Rätseleinlagen, die zur Vertiefung der Geschichte dienen, bringen immerhin ein wenig Gameplay ins Spiel. Wer Herausforderungen sucht ist hier fehl am Platz, das schadet dem Spiel selbst allerdings nicht.

 

Die Grafik und Atmosphäre

Der 2-dimensionale Retro look von "To the Moon" ist sicher nicht jedermanns Sache. Die pixeligen Stühle, Bücher etc. passen jedoch perfekt zusammen und bilden so eine gute Atmosphäre. Einzig allein die gezeichneten Zwischensequenzen sind eher Mittelmaß und wirken zwischen der fast perfekten Pixelkunst etwas fehl am Platz.

Die 2 Wissenschaftler bringen zudem durch Neckereien und Anspielungen an bekannte Videospiele und Fernsehserien (wie "Final Fantasy" oder "How I met you Mother") etwas  Humor ins Geschehen und Lockern die eher dramatische Handlung etwas auf. Trotzdem sind die kleinen Witze manchmal etwas fehl am Platz. Man fühlt sich dadurch an manchen stellen kurz aus dem Spielgefühl herausgerissen.

 

Sound und Musik

Die Sounds in "To the Moon" sind eher mittelmäßig bis schwach. Die zur Grafik passenden Retro-Sounds wirken im Vergleich zum gleichnamigen grandiosen Titelsong nämlich lieblos und schnell "dahingeschmiert". Eine Sprachausgabe hat mir nicht gefehlt, da die Handlung sowieso sehr textlastig ist, wäre das Spiel durch eine Audiospur wahrscheinlich auch gleich auf die dreifache Größe gewachsen.

 

Fazit

Johns Erinnerungen sind hier nicht die einzigen die ordentlich durchgewühlt werden. Spätestens wenn der Abspann erscheint und "To the Moon" am Bildschirm steht, beginnt man sich Gedanken über sein eigenes Leben zu machen. Was würde ich mir wünschen? Welche Stellen in meinem Leben würde ich gerne ändern? Und wie viel ist Liebe eigentlich wert? "To the Moon" ist nach "Dear Esther" das zweite Spiel, dass mich nach dem Spielen dazu bringt über das Geschehen nachzudenken und mich auch Tage später noch fesselt.

Wer Filme mit viel und vor allem auch komplizierter Handlung mag sollte auf jeden Fall zugreifen. Alle anderen können mit der 1-Stündigen Demoversion "To the Moon" auch erstmal nur testen.

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Fesselnde Handlung...
  • ...die auch über das Spiel hinaus zum Nachdenken anregt
  • Fast perfekte Atmosphäre
  • An manchen Stellen unpassende Witze/Sprüche
  • Kein Wiederspielwert

Zusätzliche Angaben

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Weniger als 5 Stunden



Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.