Fazit: Total War: Attila im Test - Europa wird brennen!

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Fazit der Redaktion

Christian Weigel: Genau wie das römische Reich im Jahr 400 hat auch die Total-War-Reihe mittlerweile eine gewisse Ausdehnung erreicht. Auf der Kampagnekarte ist in Total War: Attila inzwischen beinahe so viel Verwaltungsaufwand und Dynastiepflege zu betreiben wie in einem Crusader Kings 2 - ein Fest für Strategen! Haben wir nur ein paar Provinzen und Heerführer angesammelt, dauert eine Runde eine kleine Ewigkeit, wenn wir uns in Planung und Taktik vertiefen und vielleicht noch eine oder zwei Schlachten schlagen.

Das macht großen Spaß, aber ein bisschen weniger von allem wäre durchaus auch in Ordnung gewesen, um den Spielfluss etwas anzukurbeln. Vor allem, da das Spiel zwar ein schönes, aber nicht unbedingt vollständig durchschaubares Interface bietet. Ein gutes Beispiel dafür ist die Kampagnenkarte: Die ist mittlerweile so wunderschön anzuschauen und strotzt nur so von Details und Animationen, dass sie für die strategische Planung fast unbrauchbar geworden ist. Zu leicht übersieht man Armeen, Charaktere, Handelsrouten oder wichtige Flussübergänge. Wer ein schlankeres Total War möchte, sollte zu Shogun 2 und dem exzellenten Fall of the Samurai greifen.

Positiv bemerkt werden muss aber auf jeden Fall, dass Total War: Attila ein atmosphärisches, rundes Strategieerlebnis bietet, das die Epoche des römischen Untergangs beeindruckend darstellt. Die verschiedenen Fraktionen spielen sich interessant und sehr unterschiedlich. Während die Römer gut gerüstete, aber lausig motivierte Truppen ins Feld führen und die Barbaren mit zähen Fußkämpfer-Raubautzen aufwarten, reiten die Hunnen mit ihrer überlegenen Kavallerie alles nieder. Das macht einen Heidenspaß, wenn nur nicht das leidige Verschnaufproblem wäre, das Creative Assembly hoffentlich noch per Patch entschärft.

Total War: Attila ist jedem Schreibtischstuhl-General wärmstens zu empfehlen, der ein Interesse an der Epoche und genügend Einarbeitungszeit mitbringt. Das Argument »Ich habe doch schon Rome 2, warum soll ich mir das gleiche Spiel nochmal zulegen« zählt nicht, da Total War: Attila mit seinen interessanten Neuerungen und seiner düsteren Atmosphäre ein ganz anderes Erlebnis bietet. Dazu kommt noch der hohe Wiederspielwert: Durch die unterschiedlichen Fraktionen und ihre komplett andere Spielweise werde ich es bestimmt dreimal durchspielen: Einmal, um das römische Reich zu retten, einmal um den Ostgoten eine neue Heimat zu suchen und einmal, um mit den Hunnen auf Plünderzug zu gehen.

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