Rome II - Verschwendete Zeit

Ich habe viel Zeit mit Rome II verbracht, bis ich mir ein klares Urteil gebildet habe. Es wurde gigantisch angekündigt, gekommen ist dann aber...

von Linguest am: 19.11.2013

Ich habe viel Zeit mit Rome II verbracht, bis ich mir ein klares Urteil gebildet habe.

Es wurde gigantisch angekündigt, gekommen ist dann aber tatsächlich fast nichts.

 

Zugegeben, die Grafik ist schön anzusehen, auch die Diplomatie hat sich verbessert, aber auch nicht überragend. Im Grunde war´s dann auch schon mit den Positiven Seiten.


Auf der anderen Seite gibt es eine ewig lange List mit Dingen die falsch gemacht wurden.

Beginnen wir bei den Schlachten:
1. Die Fernkämpfer sind extrem unausgewogen, kaum Reichweite, aber extremen Schaden, wieso nicht eine gesunde Mischung?

2. Die Massen an spezialfähigkeiten der Einheiten, wieso wurde soetwas eingeführt? In Rome 1 gab es das Truppensammeln des Generals und nicht mehr und das war gut so, aber diese Fülle an Fähigkeiten braucht keiner, zumal das ja keine Formationwechsel oder ähnliches sind, die wurden größtenteils alle rausgenommen und gegen diese Verbesserungen getauscht.

3. Die Truppenführung ist kaum noch ein relevanter Punkt in den Schlachten, man nimmt schwere Truppen und rennt auf den Gegner zu, hofft dass man die besseren hat und sieht, wie die Schlacht ausgeht, das war´s, Kavallerie ist nicht stark, schnell und wendig genug, als dass sie eingreifen könnte und der Kampf ist zu schnell vorbei.

4. Die Dummheit der KI und Truppen, die KI positioniert ihre Truppen immer falsch, man kann Städte erobern, ohne auch nur einen toten in beiden Armeen zu haben!

Die KI lässt einen auf sich feuern, ohne auch nur daran zu denken, etwas zu tun und die eigenen Truppen verhalten sich nicht besser. Sie verlassen einfach die Formation, wiederhergestellt wird  sie nicht, wenn es die Möglichkeit dazu gibt.

5. Es bringt so gut wie nichts, Truppen zu verfolgen, auch mit leichter Kavallerie, denn diese weigert sich einfach die fliehenden zu töten.

Ähnlich ist es bei den Seeschlachten, man rammt den Gegner und einer sinkt dann.

Keine Taktik, keine Bewegung, nur aufeinander zufahren und hoffen, dass die eigenen Schiffe besser sind.

Ausherhalb der Schlachten geht der Ärger direkt weiter, es interressiert nicht, wieviele Verluste man hat, alles was wichtig ist, ist ob man gewonnen oder verloren hat und wieviele Einheiten gestorben sind, die Anzahl der toten Soldaten in der Einheit ist total irrelevant, die Einheiten werden ja automatisch und gratis wieder ausgefüllt und selbst eine Truppe mit nur einem von 160 Mann, ist 2 Runden später wieder voll einsatzbereit, ohne das man jemals etwas dafür tun musste.



Ähnlich ärgerlich sind die Probleme mit den Generälen in Rome II, denn jede Armee braucht einen General, der sie anführt, Hauptmänner gibt es nicht mehr.

Immerhin stehen überall immer Generäle zur Verfügung, solange man nicht eine festgelegte Grenze überschreitet.

Als ich das bemerkt habe, habe ich mir an den Kopf gefasst, wieso darf ich denn, wenn ich Geld, Ausbildungskapazietäten und Männer habe, damit keine Armee aufstellen?

Genau so eine Grenze gibt es auch für Flotten und Agenten, was mich gleich zum nächsten Punkt bringt: Agenten.

Agenten sind der größte Müll, den es in diesem Spiel gibt.

Sie kosten irre viel zum ausbilden, ihre Aktionen kosten auch Geld (da frage ich mich, wieso denn?....) und leisten tun sie nichts.

Wobei nichst ist eventuell übertrieben, mit viel Glück und einem rießigen Haufen Gold kann ich dafür sorgen, dass eine feindliche Armee eine Runde lang nicht marschieren kann, dass ich für das Gold nicht einfach eine eigene Armee aufstellen und die feindliche vertreiben kann, haben die Macher wohl übersehen.

 

Kommen wir nun zur Verwaltung des Reiches:
Die Karte ist in Provinzen eingeteilt, jede Provinz umfasst 2-4 Städte, eine Hauptstadt und 1-3 Nebenstädte.

Wozu es dieses System gibt, ist mir unklar, es hat einfach keinen Einfluss auf das Spiel, sondern nervt nur.

In den Nebenstädten kann man jeweils 3-4 Gebäude bauen, das Haputgebäude schon eigeschlossen, also effektiv 2-3 Gebäude und auch nur Kasernen, Tempel, Bauernhöfe und Häfen. Was soll das? Damit kann man ja nichts anfangen, etwas besser sieht es in den Hauptstädten aus, dort kann man 5-6 Gebäude bauen und hat auch sehr viel Auswahl. Aber nur 5 Gebäude? Das kann doch nicht der Ernst der Macher sein, damit kann man nichst anfangen, wenn man bedenkt, dass man, wenn man vernünftig Truppen rekrutieren will, dafür eine Kaserne, einen Tempel des Kriegsgottes und Massenhaft Ausbildungslager und Schmieden braucht, um die Grund Moral, Erfahrung, Waffen und Rüstungen zu verbssern, somit hat man eine reine Militärstadt, in der man vernünftige Truppen ausbilden kann, aber auch nur eine Truppengattung, für mehr ist kein Platz bei den Gebäuden, außerdem sind diese Städe permanent unglücklich, denn große Gebäude bringen einen rießigen Malus an Zufriedenheit in der Bevölkerung, den man aufgrund der wenigen baubaren Gebäude nur sehr schwer ausgleichen kann.

 

Das sinnloseste in diesem Spiel ist aber die Innenpolitik, es gibt in dem eigenen Staat mehrere konkurierende Familien, die unterschiedlich viel Macht besitzen, jenachdem, wie gut ihre Charaktere sind, man soll also möglichst die eigenen leveln und die anderen in den Schatten stellen, dass ist aber Aufwand, den man sich getrost sparen kann, es hat tatsächlich keine Auswirkung, wieviel Macht man beitzt oder eben nicht besitzt, dafür Armeen und Generäle anderer Familien nicht einzusetzten ist verschwendung.


Zuletzt komme ich noch auf die Forschung, die zumindest annehmbar gelungen ist.

Die verschiedenen Völker haben unterschiedliche Forschungsbäume, was unbedingt notwendig war, allerdings gibt es keine Möglichkeiten, die Forschung effizient zu erhöhen, man kann immer nur eine Technologie erforschen, nicht wie in Empire, in dem man Schulen bauen konnte und dann viele Technologien erforschen konnte, übnrigens das einzige TW in dem ich das Forschungssystem als gelungen ansehe.

Aber in Rome II forscht man so vor sich hin, in furchtbar unübersichtlichen Forschungsbäumen.

 

Als Fazit kann ich nur sagen:

Lasst die Finger von Rome II, die 50€ und noch zusätztlich den DLCs, die unnötigerweise immer weiter herausgebracht werden sind reine Geldverschwendung.

Das Spiel hat falsch gemacht, was man falsch machen konnte, schlechter geht es nur noch, wenn man direkte Sabotage betreibt. Es ist unfertig, mit zahlreichen Bugs, einer furchtbar schlechten KI, vielen unnötigen, schlecht umgesetzten Neuerungen.

Rome 1 ist ganz einfach die viel bessere Wahl.

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • gute Grafik
  • verbesserte Diplomatie
  • keine taktischen Schlachten mehr
  • massenhaft unübersichtliche neue Systeme
  • katastrophale KI
  • Teuer, vor allem mit den DLCs
  • unfertig
  • verbuggt

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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