Spiel zu welchen man deutliche Worte finden muss!

Die Total War Serie. Das Maß der Dinge - bis TW:Rome. TW:Rome mit  (als Tipp von mir "Europa Barbarorum" )  Mod - auch heute noch das Maß der Dinge!! 

Im Game Star Test wurden bereits die positiven Dinge zur Genüge angesprochen. Durchaus auch zurecht. Die negativen Dinge allerdings wurden mir aus unerfindlichen Gründen viel zu verwässert,teils beschönigt ,ja sogar als Pro(!) noch mit aufgenommen.  Ich beschränke mich hier also auf die negativen Aspekte. Denn gerade bei einem 18 GB großen Spiel,welches mit viel Tam-Tam angekündigt wurde und wofür man dann noch allen Ernstes 50 Euro und mehr verlangt (wenn der Spieler sich mit 4 weniger spielbaren Parteien als in Rome zufrieden geben möchte-8 spielbare Völker können also kein "Pro" sein!),sollte man sehr genau hinschauen. Und dabei fällt einen schon auf,ohne das man das Spiel überhaupt gekauft haben muss,das kurz nach der Veröffentlichung ein "DLC" mit 3 weiteren spielbaren Völkern angeboten wird. Immernoch nicht die Anzahl welche Rome1 bot,dafür aber gleich nochmal 30 Euro fordernd! Schon da keimte in mir eine unschöne Vorahnung. Denn CA b.z.w. SEGA sind mit dieser Verkaufspolitik bei weitem nicht die Einzigen.

Zu meinen bedauern bestätigte sich diese Vorahnung. Die absolute Stärke (trotz mangelnder KI!) der TW Serie war,zumindest bis Rome1,immer die taktische Schlacht. Man konnte taktisch vorgehen,die Einheiten ansich-ja genau auch das ist ein wichtiger Aspekt-verhielten sich nachvollziehbar,was ihnen dazumal fast schon einen menschlichen Touch UND....vor allem Spielbarkeit gab. Für Rome2 war man der Meinung auch darauf verzichten zu können.

 Beispiele gefällig?

 Einzelne Einheiten (der Befehl Formation-Halten/auflösen ist auch gänzlich weggefallen) halten grundsätzlich keine Formation. Und sie sind auch nicht,wie in Rome1,wenigstens nach der Schlacht bemüht ihre Ordnung wieder einzunehmen. Absolut haarsträubend wird dieser Umstand,wenn makedonische Sarissenphalangen trotz ihrer Reichweite und der Überlebensnotwendigkeit des Haltens der Formation,immer weiter in den Gegner laufen,bis sie Körperkontakt erhalten und damit freilich die komplette Phalanx ad absurdum geführt wird.

Wer an der Stelle glaubt das das noch zu verkraften sei,soll mal ein Auge auf die Plänkler werfen. Die nämlich halten zwar Abstand,kehren aber nicht wieder zurück in ihre befohlene Stellung wenn der Gegner sich zurückzieht. Das macht den Plänkelmodus komplett unbrauchbar,weil man nun jeder einzelnen Plänklereinheit immer und immerwieder den selben Befehl zum rückkehren b.z.w. angreifen geben muss. Nervig! Unverständlich! Zeitraubend. Zeit welche man nicht hat,aber dazu später.

Man hat es ebenfalls auch nicht für nötig erachtet ,sich mal die seit Medieval2 nicht mehr Flüchtende verfolgen könnende Kavallerie anzuschauen und dabei zu dem zu machen,was sie in Rome1 noch war.  Die reiten bei der "Verfolgung" jubelnd und schreiend am flüchtenden Gegner vorbei b.z.w. durch diesen hindurch. Niedergestreckt wird dabei keiner. Das geht über die gesamte Schlacht so. Man schafft es nicht mit der Kavallerie eine Einheit zu vernichten. Dafür benötigt man in Rome2 nun schwere Infanterie zum verfolgen. Natürlich! Vor lauter Bissen existiert die Tischplatte schon nicht mehr.

Kurzum: Die Einheiten in Rome2 können absolut gar nichts! Im Grunde ist es schon erstaunlich das es nicht zwei klickbare Buttons zusätzlich gibt. Einen für das linke Bein,den anderen für das rechte Bein,zum laufen. Man bedenke hier noch einmal das alle oben angesprochene Beispiele entgegen zu Rome1 stehen,wo das sehr wohl ging und man sich dafür um die wirklich wichtigen Dinge der Schlacht kümmern konnte.Damit kommen wir zur Zeit.
Wenn eine befestigte Stadt,mit knapp 2000 Soldaten durch eine Armee von etwas über 2000 Soldaten innerhalb von 5 Minuten und 30 Sekunden "Schlacht"dauer erobert ist,kann niemand wirklich taktisch vorgehen!  Der Höhepunkt der TW-Serie! Die "epische Schlacht"! Dort wo man sich als Taktiker und General beweisen will. Das worauf man sich gefreut hat! Das verkommt zu einem 5 Minuten Werbetrailer. Fastfood. Hollywoodtrash ohne Tiefgang. Angriffsbefehle geben,frontal aufeinander zurennen lassen,nur noch auf schiere Stärke verlassen könnend. Jedweder Umfassungsversuch,jedweder Versuch taktischen Tiefgangs wird zunichte gemacht,weil sich innerhalb einer halben Minute bei einer Einheit entscheidet ob sie flieht oder nicht. Und das mitunter auch weil sie in jener kurzen Zeit bereits die Hälfte ihrer Mannzahl verloren hat. Einheitengröße ist bei mir übrigens-trotz 660GTX und Quadcore (p3 Xeon 2500) und 3GB Ram - auf groß. Ultra ist,trotz runtergeschraubter Grafik undenkbar. Mit 4 Armeen gab es Schlachten in einer Stadt mit 1 Bild. .....pro 3 Sekunden! NICHT übertrieben! Entnervt gab ich lieber auf und lies meine Verbündeten im Stich, als mir das anzutun. Im übrigen wirkt sich die hohe Anforderung (wofür eigentlich? Im EB Mod bei Rome1 hat man wunderschön detailverliebt gezeichnete Einheiten,anderen Himmel,wiegendes Gras,Details über die gesamte Armeelänge u.s.w. und das flüssig) nicht einfach nur auf die FPS aus!
 Es kann passieren das man selbst keine Befehle mehr erteilen kann,oder der Befehl einfach nicht mehr befolgt wird,während die KI Armee jedoch durchaus noch in der Lage ist den Spieler anzugreifen und entsprechende Befehle zu erteilen.

Man könnte noch fasst unendlich so weitermachen. Von anderen Unzulänglichkeiten  wie in Sachen Sound (Musik ist sehr gut) und anderen "Einsparungen" fange ich nicht mehr erst an. Aber wo bleiben sie nun,die deutlichen Worte? Ich weiß ja nicht wie es den offiziellen Testern geht,aber  schon bei diesen Beispielen hier wird deutlich das ein kompletter Teil dieses Spiels-und zwar der ehemals Wichtigste(!)- unbrauchbar und geradezu unspielbar ist. Man hat den strategischen Teil aufgewertet,jedoch den Taktischen dafür geradezu aufgegeben. Wofür? Für ein paar bessere Schatten!? DAS sind 10 Jahre Fortschritt?
10Jahre Entwicklung? Entwicklung wohlgemerkt unter dem kritischen Auge einer Spielcommunitiy,welche  viele Sachen schon x mal bemängelt hat. Eine Entwicklung,wo immer wieder erst Mods zeigen mussten,wie so ein Spiel wirklich aussehen könnte,was wirklich in ihm steckt. Oder stecken könnte. Denn die KI dürfte harcoded sein. Was wird denn hier eigentlich gemacht!? Ganz einfach! Die Hälfte des Budgets in die Werbung gesteckt und die andere Hälfte in ein paar Grafikverbesserungen. Großspurige Ankündigungen und die Trailer vermittlen zumindest epische Atmosphere. Diejenigen Konsumenten welche heutzutage immernoch nicht dazugelernt haben,bestellen überteuert vor. Die Anderen fängt man etwas später mit einem "Sonderpreis". Und die Letzten vielleicht durch die Arbeit von Hobbyprogrammiern über tolle Mods. Da kann das Spiel unfertig,ungetestet und in Teilen auch stark mangelhaft sein. Im Grunde ,gerade im Vergleich zu Rome1 muss man schon von dreister Frechheit sprechen was hier dem Konsumenten angeboten wird. Da reißt auch kein aufgewerteter Strategieteil mehr was. Und schon gar nicht detailliertere Schatten! Und weil man das weiß,bietet man das Ganze über Valves Steam an,damit die verscheisserten Konsumenten nicht in Scharen das Game im A&V wieder loswerden wollen/können. Würde vor allem den anvisierten Preis für die zweite Kaufwelle schaden.

Egal.Die Unzulänglichkeiten gerade gegenüber dem 9 Jahre älteren Vorgänger können nur zu einer Abwertung führen! In diesem Sinne---> für Fans.