Solider oldschool Arenashooter

TOXIKK möchte das Spielgefühl von alten Arenashootern wie Unreal Tournament wieder aufleben lassen, mit schnellem Gameplay, ohne neumodischen...

von UlricGunvald am: 26.09.2016

TOXIKK möchte das Spielgefühl von alten Arenashootern wie Unreal Tournament wieder aufleben lassen, mit schnellem Gameplay, ohne neumodischen „Bullshit“ aber mit den guten alten Match-Mutatoren. Nach einiger Zeit im EA von Steam hat Reakktor Studios ihr Spiel nun vollständig released, in einer kostenlosen Testversion und in einer normalen Variante – mehr dazu im Test.

 

Einleitung

Ja, diese Leute wird es geben, die an die „gute alte Zeit“ zurückdenken wo sie noch über die Karten von Unreal Tournament 2004 getobt sind und sich Gefechte mit aktivierten Mutatoren wie Instagib oder verringerter Schwerkraft geliefert haben. Zwar gab es mit UT3 vor einigen Jahren einen Nachfolger, aber so richtig eingeschlagen hatte der nicht. Für viele ruht alle Hoffnung daher auf dem – noch nicht fertigen – neuen Unreal Tournament, dass all das wieder zurückbringen soll. Toxikk soll dabei ebenfalls diese aktuelle Lücke im Genre füllen, auch wenn in kleinerem Rahmen als das Projekt von Epic Games.

 

Gameplay

Natürlich hat das Spiel eine Art Hintergrundgeschichte: Man spielt einen Söldner der für einen der beiden Großkonzerne kämpft, die sich um das neue Element Edenium streiten, aber im Prinzip kann man all das getrost direkt wieder vergessen: Toxikk ist ein Arenashooter in dem man über die Karte rennt, springt und dabei Gegner über den Haufen ballert. Die Story spielt dabei keine Rolle und eine Singleplayer-Kampagne gibts auch nicht.

Stattdessen bekämpft man sich auf auf verschiedenen Karten, von denen einige für mehrere Spielmodi verwendet werden, mit einem begrenzten aber abwechslungsreichen Arsenal von Waffen: Da wären die Standardpistole Raven, eine Schrotflinte und ein Sturmgewehr sowie exotischere Flinten wie die Stingray Plasmakanone oder der Cerberes Raketenwerfer. Alle Waffen haben zwei Feuermodi, das Sturmgewehr kann zum Beispiel auch Granaten verschiessen und die Stingray feuert entweder einzelne Plasmaprojektile oder einen gebündelten Plasmastrahl für größere Distanzen.

Die Karten variieren in Design, von sehr geradlinigen und übersichtlichen wie die Fabrik auf Ehrgeiz über verschneite Gebiete (Twin Peaks) hin zu komplexeren Maps wie die Stadtgefechte auf Foundation oder dem Jungle-/Ruinenmix Artifact. Die meisten Karten bieten dabei etliche Wege und Zonen sowie mehrere Höhenlevel, was bedeutet, dass es mehrere Wege zum Ziel (bspw. in Capture the Flag) gibt, aber natürlich auch eine Vielzahl von Positionen, von denen aus man beschossen werden kann.

In Sachen Spielmodi bietet TOXIKK Standardkost: Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag und Domination. Auf manchen Karten stehen zudem Fahrzeuge zur Verfügung wie ein Jeep, ein Mech oder ein Bomber. Die schon erwähnten Mutatoren können dazu verwendet werden, die Matches noch ein wenig „aufzupeppen“.

Dieses ganze Oldschool-Gefühl wird von den Entwicklern liebevoll als „no bullshit”-Philosophy bezeichnet: keine Loadouts, kein Health-regen, keine Deckung und keine verschiedenen Klassen. Lebensenergie und Rüstungspunkte müssen genauso wie die verschiedenen Waffen und dazugehörige Munition auf der Karte aufgesammelt werden – nach dem Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dabei können generell alle Waffen gleichzeitig getragen und nach Belieben gewechselt werden; nach dem Ableben des eigenen Charakters sind diese natürlich aber erstmal wieder weg.

Die einzige Art eines Progression-Systems sind die 16 Erfahrungslevel; diese haben allerdings keinerlei Einfluss auf das Spiel selbst und der Skill der Spieler wiederum wird separat davon in 12 Levels gemessen und für das Matchmaking verwendet. Allgemein scheint das recht gut zu funktionieren, als Anfänger wird man sich aber dennoch damit abfinden müssen, in den ersten Matches erst einmal fürchterlich in den Boden gestampft zu werden – außer natürlich man ist bereits ein Genre-Veteran.

 

Technik

Die Spielperformance ist, wie erwartet und auch nötig für diese Art Spiel, sehr gut mit moderaten Hardwareanforderungen. Toxikk ist dabei keineswegs ein hässliches Spiel, ganz im Gegenteil, aber trotzdem ist die Grafik nichts Besonderes. Persönlich fand ich den bunten Stil von beispielsweise UT 2004 deutlich besser, Toxikk sieht teilweise ein wenig grau und generisch aus.

Bisweilen traten Severprobleme auf, die mich aus laufenden Matches warfen oder am Joinen hinderten. Da das Neu-Verbinden sehr schnell geht und die Probleme in den letzten Tagen kaum noch auftraten würd ich diesen Punkt aber nicht zu stark gewichten. Insgesamt sind mir keine gravierenden Fehler aufgefallen.

Da das Spiel “old-school Arenashooter” geradezu hinausschreit brauche ich wohl nicht viele Worte zur Steuerung verlieren: Sie ist absolut intuitiv and funktioniert prima.

 

Fazit

Die genauen Unterschieden zwischen der kostenlosen und der normalen Version können auf der Graphic eingesehen werden, die sich auf der Steam-Seite des Spiels befindet (http://store.steampowered.com/app/324810/); hier sind einige interessante Punkte: Die kostenlose Test-Version bietet lediglich Zugang zu einer kleinen Auswahl aller Maps, einem Teil der „Contracts“-Kampagne und keine Customization-Optionen (die zudem rein kosmetischer Natur sind). Außerdem fehlen einige nette Features wie ein Serverbrowser oder das Vote-Map-System. Dabei gilt zu beachten, dass diese Version mehr als eine Art Demo anzusehen ist und nicht als ein F2P-Spiel; Mikrotransaktionen gibt es genauso wenig wie kompetitive Nachteile.

Ich muss gestehen, dass ich persönlich kein riesen Fan dieses Genres bin, irgendwie isses mir zu schnell und zu chaotisch; mir sind Spiele lieber die ein richtiges Schlachtfeld haben, und Frontlinien – meine Performance in diesem Spiel ist entsprechend...verbesserungswürdig.

Nichtdestotrotz hatte ich durchaus meinen Spaß in einigen Matches und finde den Gedanken hinter dem Spiel sehr gut; für gerade einmal 15€ bietet Reakktor hier eine große Packung Action in einer coolen, wenn auch z.T. etwas sterilen Umgebung. Das Spiel erreicht wohl genau das, was es sollte und bietet daher auch nichts Innovatives oder Neues, dürfte aber gerade daher für Fans des Genres interessant sein. Von mir gibts daher mit den 73 Punkten eine absolute Empfehlung für Fans.

 

 

Eine vertonte Version (English) des Tests samt Gameplay meiner überaus herausragenden Leistungen gibts hier: https://www.youtube.com/watch?v=X4aDJD-V9KY


Wertung
Pro und Kontra
  • flottes, rundes Gameplay
  • moderate Hardwareanforderungen
  • oldschool-Gefühl
  • Ausgezeichnete Steuerung
  • keine Genre-Innovation
  • bisweilen ein wenig generische Optik

Zusätzliche Angaben

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



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