Die Quests
Arcania: Das Questdesign in Arcania ist deutlich schlechter als in New Vegas und Two Worlds 2. Zudem sind den Entwicklern wohl irgendwann die Ideen für optionale Aufgaben ausgegangen. So wird unser Questlog im späteren Spielverlauf immer leichter, bis wir im letzten Drittel des Spiels fast gar keine Aufgaben mehr bekommen. Darüber hinaus erzählen die Aufträge allesamt belanglose und langweilige Geschichten. Mal ganz davon abgesehen, dass sie nur sehr selten mehrere Lösungswege bieten, die sich zu keinem Zeitpunkt im Spiel auf unseren Helden oder seine Umwelt auswirken.
Fallout: New Vegas: Fallout: New Vegas besticht durch eine unglaubliche Aufgabendichte. Viele der über 150 (!) Kartenziele sind in irgendeiner Form Teil einer oder gleich mehrerer konkreter Aufgaben. Auch die Kampfbegleiter müssen wir im Verlauf einer längeren Questreihe auf unsere Seite ziehen. In den witzigen, dramatischen oder spannenden Aufgabenstellungen können wir zudem jedes Mal aus mehreren, zum Teil vollkommen unterschiedlichen Lösungswegen wählen. Handeln wir »gut« oder »böse«, mit Gewalt oder mit Diplomatie oder halten wir uns raus? Es liegt alles in unserer Hand. Und die Abrechnung kommt am Schluss. Wie bei den Fallout-Spielen üblich werden wir am Ende des Spiels mit den von uns getroffenen Entscheidungen und deren Konsequenzen konfrontiert. Unser Held hat also der Spielwelt unwiderruflich seinen Stempel aufgedrückt.
Two Worlds 2: An Quest-Abwechslung und -vielfalt braucht Two Worlds 2 den Vergleich mit New Vegas nicht zu scheuen, lediglich bei der unterschiedlichen Lösungswegen müssen wir deutliche Abstriche machen, da es weniger Entscheidungen samt Konsequenzen gibt. Dafür versucht sich Two Worlds in Einbruchsmissionen an Spielmechaniken aus Spielen wie Thiefoder Assassin’s Creed, was für nette Abwechslung sorgt, aufgrund der schwammigen Steuerung aber etwas unbefriedigend bleibt. Dazu erleben wir skurrile wie spannende Geschichten von untoten Regenschirmen, verbrecherischen Hausverkäufern, einzigartigen Uni-Vorlesungen oder Notständen an Stripperinnen auf Studentenpartys. Allerdings erleben wir all diese Geschichten wirklich nur auf Auftrag, denn ohne passende Quest läuft in Two Worlds 2 wenig. Wer gerne von sich aus die Gegend nach Höhlen, Schätzen oder versteckten Aufgaben absucht, wird enttäuscht. Die meisten Dungeons können wir zum Beispiel erst mit einer passenden Aufgabe betreten.
Fazit
3. Platz: Arcania: Arcania ist ein ideales Spiel für Rollenspiel-Neulinge. Die Grafik ist hübsch, das Wesentliche schnell erlernt und der Anspruch ans spielerische Können gering. Durch seine lineare Gestaltung der Spielwelt nimmt es Spieler zudem sehr an die Hand. Veteranen der Gothic-Reihe sowie Liebhaber komplexer Open-World-Rollenspiele kommt Arcania allerdings wie ein Schlag vor den Kopf vor, ignoriert es doch so ziemlich alles, was die Vorgänger stark gemacht hat. Wer sich auf ein Rollenspiel »light« einstellen kann, erlebt aber durchaus ein paar schöne Stunden in Arcania.
Für wen geeignet: Rollenspiel-Einsteiger und Grafik-Fans
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2. Platz: Two Worlds 2: Das radikale Open-World-Prinzip des Vorgängers wurde zu Gunsten einer lineareren Spielführung und mehr Geschichte stark beschnitten. Entdeckernaturen wenden sich mit Grausen ab, dafür freut das Quest-Erfüller und Geschichten-Erleber. Das Charakter-, Kampf- und Crafting-System erfordert Eigeninitiative und Einarbeitung, belohnt dafür aber mit Vielfalt und Raum für Experimente. Technisch ist Two Worlds 2 solide, wenn auch etwas altbacken. Als einziger Titel besitzt Two Worlds 2 auch einen Mehrspieler-Teil.
Für wen geeignet: Fortgeschrittene Rollenspieler, die sich aber gerne an die Hand nehmen lassen
» Test-Artikel zu Two Worlds 2 lesen
1. Platz: Fallout: New Vegas: Der neueste Spross der Fallout-Reihe bleibt unter den Vergleichskandidaten der Referenztitel, obwohl (oder gerade weil) sich gegenüber dem Vorgänger Fallout 3 fast nichts verändert hat. Fakt ist aber, dass New Vegas (wie auch die beiden Konkurrenten) die Symptome des gesamten Rollenspiel-Genres zeigt: Die Entwicklung stagniert, stattdessen wird altbewährtes noch mal (eventuell leicht verbessert) wiederaufgelegt. Von dem – die Möglichkeiten eines PCs nicht einmal annähernd ausreizenden – technischen Stand ganz zu schweigen. Eine Revolution im Genre fand in diesem Herbst nicht statt, was aber nicht heißt, dass man in den länger werdenden Nächten mit New Vegas nicht Spaß haben kann. Im Gegenteil: Wer braucht schon das echte Vegas, wenn es New Vegas gibt?!
Für wen geeignet: Entdeckernaturen, Endzeit-Liebhaber, Mehrfach-Durchspieler
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