Fazit: Tyranny - Freiheit für das Böse

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Fazit der Redaktion

Michael Graf
(@Greu_Lich)

Moment Mal, dachte ich beim ersten Blick auf Tyranny, das sieht ja aus wie der kleine Bruder von Pillars of Eternity. Und das ist als Kompliment gemeint, Pillars of Eternity war schließlich großartig. Zugleich hat Tyranny jedoch genügend eigene Ideen, um sich vom Pillars-Erbe zu lösen: Falls es wirklich stets mehrere Dialogoptionen und Lösungswege gibt, falls sich die Welt durch die Startentscheidungen wirklich spürbar verändert und falls die Fraktionswahl die Quests und die Story wirklich massiv beeinflusst - dann wird Tyranny vor allem eine Riesenstärke entfalten: Es wird sich wie MEIN Abenteuer anfühlen, weil ICH bestimme, wie's verläuft.

Da freue ich mich schon drauf, Geschichten mit den Kollegen auszutauschen: »Hey, hast du diese eine Quest gesehen?« - »Nein, ich habe doch am Anfang diese andere Entscheidung getroffen und dann diesen einen Typen umgebracht, danach lief alles anders!« Dieser Mut zur Lücke, dieser Mut dazu, dass Spieler bei einem Durchlauf eben nicht alles sehen, kann sehr faszinierend sein - siehe The Witcher 2. Und dann wäre da ja auch noch die freie Charakterentwicklung! Den Verzicht auf ein starres Klassenkorsett mochte ich schon bei Elder Scrolls, ich mag ihn auch hier. Wie soll ich denn sonst meinen typischen, schlösserknackenden Feuerschleichpaladin basteln?

Allerdings steht da oben noch oft »falls«, vieles ist bislang nur ein Versprechen. Klar, die Tiermenschen-Mission klang interessant, aber sie war nur ein kleiner Ausschnitt aus einem - hoffentlich - umfangreichen Rollenspiel. Ob Obsidian dieses Niveau hält oder gar ausbaut? Die Entwickler verdienen zumindest einen Vertrauensvorschuss, sie haben mit Fallout: New Vegas und nicht zuletzt Pillars of Eternity bewiesen, dass sie fantastische Geschichten erzählen können. Ich bin guter Dinge, dass Tyranny mit seiner Variabilität eigene Akzente setzen wird. Spontan schade finde ich nur die geschrumpfte Gruppengröße, Kombotalente hin oder her. Aber hey, dafür darf ich mal wieder böse sein, richtig böse! Nicht, dass ich das, äh, wollte. Natürlich nicht.

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