Der schwedische Entwickler Paradox hat sein Strategiespiel Victoria 2nicht nach dem Preispudel des Chefprogrammierers benannt, sondern nach der englischen Königin. Doch Moment, die aktuelle Monarchin ist doch die Hut- und Handtaschen-Fetischistin Elisabeth II., und zwar schon seit 1952. Satte 58 Jahre also.
Den Thronrekord hält allerdings Königin Victoria (1819 bis 1901): Die brachte es auf über 63 Jahre, sodass sie einer ganzen Epoche ihren Stempel aufdrückte – dem Viktorianischen Zeitalter. Zeitweise regierte sie über ein Fünftel der Erde und ein Drittel der Weltbevölkerung.
Doch England ist nur eines der rund 200 Länder, die Sie in Victoria 2 lenken können. Darunter imperialistische Großmächte wie Preußen, Frankreich oder Spanien, aber auch so ungewöhnliche Nationen wie Texas, das sich gerade von Mexiko lossagt hat und prompt von den Sombrerosoldaten überrannt wird.
Victoria 2 - Die wichtigsten Funktionen erklärt ansehen
Die Kriegsführung ist zwar wichtig, aber nur ein Teilereich von Victoria 2; wir müssen uns genauso um Innenpolitik und Wirtschaft, Forschung und Diplomatie kümmern. Denn was nützt die dickste Flotte, wenn in der Staatskasse Flaute herrscht? Dadurch ist Victoria 2 sogar noch komplexer als der Weltkriegs-Koloss Hearts of Iron 3. Was der Imperialismus-Simulation aber nicht nur zum Vorteil gereicht.
Das Szenario: umbrüchig
Victoria 2 beginnt immer 1836 und endet 1937, es gibt noch keine einzelnen Kampagnen oder Zeitabschnitte – laut Paradox sollen sie per Patch nachgeliefert werden. Die beiden Eckdaten zeigen schon, was hier auf uns zukommt: der Höhepunkt der Industrialisierung, Kolonialpolitik, der Siegeszug der Eisenbahn und Dampfschiffe, Gewerkschaften, revolutionäre Umbrüche. Und natürlich der Erste Weltkrieg!
Wie Hearts of Iron 3 läuft Victoria 2 in Echtzeit ab, lässt sich aber fünfstufig beschleunigen oder ganz pausieren. Was auch bitter nötig ist, denn die vielen Möglichkeiten erschlagen den jungen Herrscher schier. Vor allem der Bereich Produktion bietet prima Möglichkeiten, sein Land mit wenigen Klicks in die Insolvenz zu jagen: Wer hier die falschen Fabriken baut, gibt zum einen Unsummen aus, fährt zum anderen aber auch Verluste ein, weil niemand die Produkte braucht.
Typisch Paradox: Niemand warnt uns vor solchen Folgen, wir müssen schon selber schauen, ob wir Fleisch und Stahl für die Konservendosen-Fabrikation selber herstellen oder auf dem Weltmarkt günstig kaufen können. Und ob unsere Bevölkerung überhaupt Dosenfutter braucht.
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