Review: “Vikings: Wolves of Midgard (PC+PS4)"

  “V:WoM” ist ein klassisches Hack’n’Slay, angesiedelt im allseits beliebten Wikiniger-Universum. Es bietet eine interessante...

von Brakus am: 20.04.2017

 

“V:WoM” ist ein klassisches Hack’n’Slay, angesiedelt im allseits beliebten Wikiniger-Universum. Es bietet eine interessante Geschichte um einen tapferen Recken, der sein Dorf gegen wüste Monster verteidigt und zum Häuptling aufsteigt. Fortan trägt er die Verantwortung für alle Dorfbewohner und führt nach und nach Missionsaufträge für diese aus, auch um das völlig zerstörte Dorf so wieder nach und nach aufzubauen. Dazu reist er füssigerweise oder mit einem Boot zu den Missionsorten und vollführt seine Rundumschläge durch die Gegnerhorden, bis der jeweilige Auftrag erfüllt wurde.

 

 

Was gleich ins Auge sticht, bei beiden Plattformen, ist die Präsentation, denn diese ist sehr gelungen und offenbart viele Details (auf dem PC vllt. noch etwas genauer). Die Umwelt ist in steter Bewegung und es gibt überall kleine Animationen zu begutachten, wenn denn die Zeit dafür bleibt, denn auch wenn die KI-Gegner teils eher behäbig reagieren, sind sie dann doch plötzlich schnell zur Stelle und es gilt alles niederzumetzeln, bevor der eigene Lebensbalken gen Null schnellt. Dies kann durchaus rasch passieren, denn blindes draufloskloppen hilft nicht oft, es muss viel ausgewichen und gerollt werden, um gerade bei den größeren Gegnern lange bestehen zu können. Diese sind ebenfalls herrlich detailliert gezeichnet und animiert, müssen aber eben leider schnell erledigt werden, so bleibt keine Zeit zum Angucken^^.
Das gilt insbesondere auch bei den vielen, bunten Zaubereffekten, die je nach Gegner oder Kampfwahl über den Bildschirm zucken und ein wunderbares Blitzlichgewitter veranstalten können. Zu Sehen gibt es also viel, dies ist den Entwicklern sehr gelungen.

 

 

Die Kämpfe gehen dann auch auf der Konsole recht flott von der Hand, am PC ist das alles etwas holpriger und es wird gerne “daneben” geklickt, so dass sich die Kämpfe oft unnötig gefährlich in die Länge ziehen.
Sein Leben füllt der Held an speziellen magischen Brunnen auf, die immer mal wieder entdeckt werden können – genauso wie manche heilige Schreine, an denen der Häuptling verschiedene, temporäre Boni erfährt – oder mit Hilfe seines Heilungstotems, das eine gewisse Ladungsanzahl aufweist, ist diese verbraucht, dauert es ein gutes Weilchen, bis wieder etwas zur Verfügung steht, daher sollte in Kämpfen gut darauf geachtet werden.

Die Gegnerhorden wechseln sich je nach Umgebung, Ort und Mission relativ abwechslungsreich ab und die Zwischen- und Endbosse der jeweiligen “Level” sind recht apart, in Optik und Fähigkeiten. Erfahrenere Spieler durchschauen diese zwar recht schnell (die Trollhexe stellt z.B. immer wieder Heiltotems auf, die es rasch zu zerstören gilt), aber dennoch ist dies wohlgefällig wahrzunehmen und sorgt für Hingucker, Schmunzler und eben Abwechslung.

 

 

Wer besondere Herausforderung neben der linearen Hauptstory sucht, kann sich an der göttlichen Aufgabe versuchen in einer speziellen Arena (unendlich) Welle um Welle an verschiedensten Gegnern zu bekämpfen. Je weiter man hier kommt, desto besser fallen die abschliessenden Belohnungen aus.
Derer gibt es übrigens nicht all zu viele im Spiel, es fallen zwar hie und da Ausrüstungsgegenstände aller couleur (normal, besonders, episch, legendär), aber eine echte Sammelsucht kommt hier weniger auf. Dies soll wohl auch Absicht sein, denn die Spieler werden eher genötigt, sich alles herstellen zu lassen oder bei Händlern zu erwerben. Dafür gibt es überall Rohstoffe einzusammeln, z.B. läßt sich fast jedes herumstehende Geäst zerhäckseln, um an Holz zu gelangen. Ausserdem bezahlt der Held mit seinem Blut (hier eine speziellere Währung, weniger aus dem Körper abgesaugt^^), um z.B. spezielle Attribute im Tempel zu steigern (mehr Kampfgeschwindigkeit, u.a.)!

 

 

Was dem Spiel leider sehr fehlt ist eine gewisse Führung, so gibt es zwar anfänglich kleine Textfenster, die grob das Nötigste erklären, aber die Bereiche des Dorfes (was ist wo) müssen hinweislos erkundet werden und da dort in erster Linie Ruinen stehen, kann z.B. der kleine Tempelhügel zunächst leicht übersehen werden.
Auch die Attributssteigerungen erklärt man sich am besten selbst, wenn es auch eine große Statistik-Seite zum Aufrufen gibt, die viel darstellt für den geneigten Liebhaber von derlei Zahlenkolonnen. Was völlig fehlt ist die (deutliche) Erklärung der Auswahl der göttlichen Level-Wahl, also welchen Weg man beim Steigern seines Spiel-Charakters einschlagen sollte, so stehen die verschiedenen Götter für die verschiedenen Kampfmöglichkeiten (Nahkampf – Fernkampf, Einhand – Zweihand) und wenn dort entsprechend Punkte verteilt werden, erhält der Spieler die jeweilige (aktive) Fähigkeit als Hot-Key, kann diesen aber nicht ändern! Nur zuletzt Gewähltes scheint hier verfügbar, so ist ein breites Verteilen der Punkte eher unangebracht.
Um die jeweils gelernte Fähigkeit dann an sich zu verbessern, muss der o.g. Tempel erst aufgebaut bzw. verbessert werden und hierfür werden richtig viele Ressourcen benötigt, so dass man lange Zeit mit rudimentären Kampffähigkeiten herumläuft, wenn man nicht aufpasst.
Da wird man etwas allein gelassen und das fällt recht unangenehm auf.

 

 

Der Multiplayer-Part ist netzwerktechnisch gut umgesetzt, so findet sich immer schnell Zugang zu einem Spiel, blöd dabei nur, dass das Levelmatching eher selten passt – oder es war zu den Testzeiten einfach niemand anderes verfügbar? – da hier meist 10-15 Level Unterschied herrschten und bei Einstieg in entsprechende Spiele die Gegner entsprechend überlegen waren.
Ansonsten wird hier bekannte Multiplay-Kost geliefert.

 

 

Insgesamt liegt hier ein Spiel vor, dass vieles sein wollte und an einigen Stellen einfach den Ideen nicht gerecht wird. Es ist beileibe keine Gurke und kann durch die Bank weg auch Spass machen, wenn man es nur als schnelles Hack’n’Slay betrachtet, aber es hätte viel mehr sein können und so bleiben die Mitbewerber des Genres verdient auf ihren besseren Plätzen sitzen. Die PS4-Version wusste insgesamt mehr zu gefallen, auch weil man hier interessanterweise seltener an kaum wahrnehmbaren Hindernissen hängenblieb und nicht weiterkam! Spielthematisch blutig sind alle Versionen gleich.

PC: Gerade so eben noch 4 von 6 Punkten für die Story-Elemente an sich und die schicke Präsentation.
PS4: Solide 4 Punkte für ein solides Metzel-Werk.

 
Wertung:


Spielspaß: 6 von 6 Punkten.

 

Daten:
Plattform: PC (Steam), PS4
USK: 18
Publisher: Kalypso Media

 


Wertung
Pro und Kontra
  • Präsentation
  • Spielführung

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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