Der Imperator darf stolz sein!

Mit Dawn of War und Company of Heroes hat Relic bereits bewiesen, dass Sie ausgezeichnete Strategiespiele entwickeln können. Nun versuchen Sie sich an der...

von - Gast - am: 09.03.2009

Mit Dawn of War und Company of Heroes hat Relic bereits bewiesen, dass Sie ausgezeichnete Strategiespiele entwickeln können. Nun versuchen Sie sich an der Fortsetzung des Warhammer 40.000 Titels und fügen Rollenspielelemente hinzu. Ob das gelingt lesen Sie im Test.

Wer kämpft wo?

Aurelia wird angegriffen und Sie sind derjenige, der den Sektor, welcher drei Planeten beherbegt, verteidigt. Mit Ihnen als Force Commander der Blood Ravens, einem Orden der Space Marines, kämpfen noch Cyrus (Anführer einer 3-Mann-starken Scouttruppe), Avitus (»Squadleader« eines 3-Mann-Unterstützungstrupps), Tarkus (befehligt 3 Taktische Marines), Thaddeus (mit 2 weiteren »Assault-Marines« inklusive Jetpacks) sowie Thule (ein gefallener Captain, der nun in einer Cybot-Rüstung in die Schlacht zieht) nebst ein paar Unterstützungstrupps der Space Marines und der Imperialen Armee für Sie.

Im Auftrag der Ehre

Am Anfang der Kampagne wissen Sie erst einmal nicht worum es geht und warum die Orks Ihren ersten (und am Anfang einzigen) Planeten Calderis überfallen. Schnell stellt sich jedoch ein Zusammenhang zwischen den zwei anderen Rassen des Spiels, den Eldar und den Tyraniden dar. Packend inszeniert von kleinen, imposanten Filmchen (die leider selten sind und sich teilweise wiederholen) vor den Missionen angetrieben und durch Personen im Hintergrund, denen Sie zum Teil untergeben sind, in Minifenstern im Strategiemenü erzählt, präsentiert sich die Handlung ganz im Stil von StarCraft. Die Missionen wechseln zwischen »Halte die Stellung« und eliminiere diesen »Gegner«, sind ganz nett zu spielen und motivieren am Anfang sogar durch die Geschichte, die bei jedem Auftrag erzählt wird. Schnell jedoch merkt man, dass es sich ständig wiederholt und im Prinzip keine Abwechslung vorhanden ist. Hierbei finden Sie aber durch die Storymissionen nötige Unterbrechung des Einerleis und erleben spannende Aufträge mit wechselnder Handlung während Sie auf dem Schlachtfeld stehen. So sollen Sie bei einer Mission ein Tor zu einer Stadt auf Meridian schließen, damit die Tyraniden nicht hineingelangen. Zuerst müssen Sie Generatoren aktivieren, welche für die Hydraulik sowie für Geschütztürme gebraucht werden. Als Nebenquest erhalten Sie die Aufgabe möglichst viele der sechs Imperialen Trupps zu retten. Die ganze Zeit werden Sie allerdings von Orks behindert und wenn Sie es am Ende tatsächlich schaffen, greift Sie am Tor eine Horde Tyraniden an bevor Sie in letzter Sekunde den Hebel umlegen und die Stadt sichern können.
Vor den Missionen wählen Sie drei weitere Trupps nebst Ausrüstung aus, welche Sie auf der Planetenoberfläche unterstützen. Im Einsatz gibt es keinerlei Ressourcen oder gar Basisbau, sollten Sie Verluste einstecken, hilft Ihnen entweder ein »Drop Pod« oder Ihre Recken besuchen den nächstgelegenen Eroberungspunkt (auf Wunsch auch per Rückzugstaste in erhöhtem Tempo).

Energieaxt oder Plasmawerfer?

Ein Faktor, der sehr schnell zur Suchtspirale beiträgt, ist das Sammeln von Ausrüstung und Erfahrungspunkten. So können Sie Ihre Trupps, sowie Ihren Hauptkommandierenden, in zwanzig Stufen erweitern. Jedes Mal wenn ein Trupp eine Stufe aufsteigt, verteilen Sie zwei Punkte auf die vier Fähigkeitsgruppen Stamina, Fernkampf, Nahkampf und Energie. Nach 5 verteilten Punkten in einer Kategorie erhält der Trupp eine neue Spezialfähigkeit wie z.B. die Selbstheilungsfähigkeit des Cybots, was diesen allerdings fast komplett abschaltet (er lässt sich nur noch sehr langsam bewegen).
Die Ausrüstung für Ihre Soldaten, die ebenfalls in 20 Level unterteilt ist, finden Sie entweder auf dem Schlachtfeld (meist nach dem auslöschen stärkerer Gegner) oder nach einer erfolgreichen Mission als Belohnung. Neben Boltern, Flammenwerfern und Jumppacks gibt es eigentlich jedes nützliche Item aus dem Warhammer 40.000 Universum.

Gemeinsam für das Imperium

Natürlich bietet das Spiel auch einen Multiplayermodus, welcher entweder im 1 gegen 1 oder im 3 gegen 3 gespielt werden sollte. In diesem gibt es auch erstmals im Spiel Panzer zu befehligen. Eigentlich schade, dass dies nicht schon in der Kampagne möglich ist, allerdings vermissen Sie die größeren Gefährte in den schnellen und kurzen Missionen auf kleinen und engen Karten kaum. Selbstverständlich kann man im Mehrspielermodus nun auch die anderen drei Rassen befehligen, was zu deutlich mehr Abwechslung als im Einzelspielermodus führt. Außerdem hat jede der vier Rassen, anders als im Einzelspielermodus, drei Helden, unter denen Sie wählen können. Diese Helden sind in die drei Kategorieren Angriff, Abwehr und Unterstützung. Die aus dem ersten Teil bekannte Flaggeneroberung wird in Dawn of War 2 übernommen. So erobert man nun wieder Ressourcenpunkte, die einen mit Ressourcen belohnen, sowie Strategiepunkte, die die gegnerischen Tickets dezimieren (sind diese auf 0 hat das Team verloren), sobald Sie sie einnehmen (das Prinzip ist bekannt aus Battlefield). Basisbau entfällt, wie im Singleplayer, vollständig. Einzig und allein ein Hauptgebäude, sowie ein Landeplatz für Ihre Truppen, stehen Ihnen zur Verfügung. Sollte dieser Gebäudekomplex zerstört werden, sind Sie ausgelöscht. Aber keine Angst die Bauweise im 40. Jahrtausend ist sehr stabil und so bedarf es einiger Feuerkraft und Zeit. Die Gefechte spielen sich recht schnell und enden meist binnen 30 Minuten. Für besonders erfolgreiche Online-Spieler gibt es von Relic spezielle Ausrüstung zur Belohnung (z.B. goldene Rüstung für die Space Marines). Eine Online-Rangliste motiviert zusätzlich. Außerdem lässt sich die Solokampagne auch mit einem Freund bestreiten. Dieser kann jederzeit eingeladen werden und befehligt dann einfach zwei Ihrer vier Trupps.

Die Technik des 40. Jahrtausends

Neben der phänomenalen Grafik inklusive Explosionen, Licht- und Schatteneffekten und perfekten Animationen, beeindruckt auch die Soundkulisse mit mächtigem Bolterfeuer und passender Hintergrundmusik. Dawn of War 2 läuft angemessen flüssig für das Gebotene und lässt sich über alle gängigen Einstellung in den Grafikoptionen anpassen. Außerdem gibt es ein Physiksystem, welches allerdings nur auf Rechnern mit mindestens zwei Kernen aktiviert werden sollte. Dann jedoch fliegen die Trümmerteile und Monster physikalisch korrekt durch die atemberaubende Spielwelt.

Alles gut im Universum?

Dawn of War 2 ist ein rundum gelungenes Echtzeitstrategiespiel mit Rollenspielanleihen, die sich sehr gut in die Warhammer 40.000 Welt einfügen. Fans des Tabletop-Pendants sind Pflichtkäufer dieses epochalen Actionspektakels, für alle anderen lohnt sich in jedem Fall ein Blick.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Tolle Animationen, Explosionen, Physik
  • Sound: Bolterfeuer klingt imposant, Musik untermalt gut
  • Balance: Vier Schwierigkeitsgrade, freie Missionswahl
  • Atmosphäre: Tolle Rendervideos, super Sprecher, Setting
  • Bedienung: Einstellbare Grafikoptionen, logische Tastenkürzel
  • Umfang: Lange Kampagne mit Coop, viele Items und Taktiken
  • Missiondesign: Super Storymissionen
  • KI: Agiert immer klug und trotzdem fair
  • Einheiten: Alles was das Warhammer-Herz begehrt
  • Kampagne: Fesselnd bis zum Schluss, neue Trupps und Items
  • Grafik: -
  • Sound: -
  • Balance: Zu leichte Storymissionen wenn man vorher levelt
  • Atmosphäre: Zu wenig Storymissionen, kaum Videos
  • Bedienung: Keine Steuerungso., nervige Trupp-Ausrichtung
  • Umfang: Nur eine Kampagne mit Blood Ravens
  • Missiondesign: Sich wiederholende Nebenmissionen
  • KI: Eigene Trupps stehen rum, statt zu kämpfen
  • Einheiten: Kein kontra, es ist Warhammer 40.000
  • Kampagne: Ende kommt zu schnell

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(4)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.