Fazit: Wasteland 2 im Test - Comeback für den Weltuntergang

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Fazit der Redaktion

Maurice Weber: Wasteland 2 ist ein Rollenspiel zum Nach­denken - über jeden verteilten Fertigkeits­punkt, über den klügsten Weg zum Ziel und über meine Entscheidungen in Quests. Al­les, was ich mache, hat handfeste Auswir­kungen - manchmal nur im Kleinen, wenn ich einen geretteten Auftraggeber später wieder sehe, aber mehr als einmal war ich auch an der Entvölkerung ganzer Gebiete schuld. Die gelungenen Dialoge bieten beste klassische Rollenspielkost, gewürzt mit einer ganz eigenen schwarzhumorigen Note.

Die Kämpfe wollen aber nicht so recht begeistern, in Divinity: Original Sin oder XCOM: Enemy Within haben mir die Rundenschlachten mit ihrer riesi­gen Vielfalt an Optionen um einiges mehr Spaß gemacht. Dabei ist es nicht mal so, dass sie in Wasteland schlecht sind, aber sie sind eben »nur« grundsolide. Und grundso­lide passt einfach nicht zum sonst so ehr­geizigen Rest. Wasteland 2 ist trotzdem ein tolles Rollenspiel der alten Schule gewor­den, hat aber auch Potenzial verschenkt.

Andre Peschke: Ich bin Backer von Wasteland 2, allerdings nicht aus Überzeugung. Ich habe damals für das Spiel gespendet, weil ich aus beruf­lichen Gründen den Alpha-Zugang wollte, das Original habe ich nie gespielt. Bei ei­nem Budget von drei Millionen habe ich of­fen gestanden von Anfang an nichts Groß­artiges erwartet. Nun bin ich aber doch sehr positiv überrascht, denn Wasteland 2 ist Oldschool im positivsten Sinne.

Die KI ist nicht super, aber das Spiel ist dennoch hart und fordernd. Munitionsknappheit und eine ganze Liste von Verletzungszuständen sorgen dafür, dass ich sogar in Kuhfladen wühle, um ja alles Brauchbare mitzuneh­men. Die Knappheit gibt dem Loot eine Be­deutung und unterstreicht zugleich das postapokalyptische Überlebensszenario, in dem man sich eben nicht zu schade sein darf, mit den Eutern verstorbener Kühe zu handeln.

Klar, die Grafik ist hoffnungslos veraltet, aber Wasteland 2 gleicht das aus: mit Text! Die Beschreibungstexte erzeugen in meinem Kopf eine Spielwelt, die weit über die mäßigen Polygone auf dem Bild­schirm hinausgeht. Kurz: Wasteland 2 ist eine Oma. Ein bisschen tatterig, und man muss ihr nachsehen, dass sie aus einer an­deren Generation stammt - dafür aber lie­benswert und mitunter mit beeindrucken­der Altersweisheit gesegnet.

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