Stell dir vor, es ist Krieg und du bist mitten drin!

Kalter Krieg: kennen wir. Russen marschieren in Europa ein: kennen wir auch. Russen und NATO bekämpfen sich in Europa: auch das kennen wir. Russen landen in den...

von - Gast - am: 27.03.2008

Kalter Krieg: kennen wir.
Russen marschieren in Europa ein: kennen wir auch.
Russen und NATO bekämpfen sich in Europa: auch das kennen wir.
Russen landen in den USA: das hatten wir noch nicht so oft.
Das alles in einem Spiel, welches uns das Gefühl gibt, diesen fiktiven Konflikt live mitzuerleben: das hatten wir noch nie!





World in Conflict reisst uns als Spieler von unserer über allem schwebenden Wolke herunter, weg von der unangreifbaren Allmachtsposition, mitten hinein ins Schlachtengetümmel. Wir sind plötzlich nur noch ein Teil des Ganzen und nicht mehr der Herrscher über das Ganze.
Während um uns herum russische Panzer den Brückenkopf am Hochseehafen von Seattle festigen und sich heftige Kämpfe mit KI-gesteuerten amerikanischen Einheiten liefern, rasen wir mit zwei mickrigen Bradley-Schützenpanzer durch die um uns ausgebrochene Hölle und versuchen Schadensbegrenzung zu betreiben. Denn Seattle ist, vorerst, verloren. Und das teil und das Spiel erstmal mit äusserst beeindruckender Bildersprache mit, dauernd explodiert irgendwo irgendwas in gigantischen Rauchwolken, zig Einheiten rollen oder fliegen an uns vorbei, von oder über uns weg oder, selten gut, auf uns zu. Da bleibt nur der Rückzug, ein Manöver, welches mehrere Missionen andauert, bevor wir den Russen zeigen dürfen, wo der Hammer hängt.


Das dauert irgendwas passiert, hat aber auch seine Nachteile, denn nur ganz am Anfang gehen uns die meisten dieser Dinge nichts an. Die Lernkurve steigt steil an, bald müssen wir uns um eine Vielzahl der Brennpunkte selber kümmern und das mit einer meist erschreckend kleinen Truppe. Trotzdem bleibt World in Conflict fair, entweder bringen sog. taktische Hilfen, Sonderaktionen, wie Artillerieschläge, die wir selber immer wieder anfordern dürfen, oder fulminant in Szene gesetzte Skriptereignise eine kleine Verschnaufpause.

Die hervorragende Inszenierung zieht sich konsequent durch das ganze Spiel, hinzu kommt die hervorragende Story, welche uns unmissverständlich klar mach:
Das hier ist ein Krieg, in dem Menschen sterben, Menschen mit Persönlichkeit. Und um Menschen, die für ihre Ziele kämpfen und sterben. Das Spiel zeigt uns, dass Krieg nicht nur aus Helden und deren glorreichen Taten besteht, nicht nur aus hell und dunkel, gut und böse.


Und es zeigt uns sehr eindrücklich und berührend, dass eine Atombombe nicht ein grosser Feuerwerkskörper ist, mit dem man Basen zerscheppert, die 5 Minuten später wieder aufgebaut sind...





Die Kampagne von World in Conflict ist arg kurz, selbst wenig erfahrene Spieler sollten auf dem untersten Schwierigkeitsgrad nach etwa 12 Stunden durch sein. Und wenn die Kampagne durch ist, ist sie durch, die Russen dürfen wir nur im Multiplayer spielen. Allerdings ist auch fragwürdig, ob die sorgfältig aufgebaute Story um die Amerikaner beim Spielen der Russen nicht zusammenbrechen würden.





Der Multiplayerpart ist schnell, innovativ und abwechslungsreich. Die Aufteilung der Armee in vier Truppentypen und ein ausgeprägtes Stein-Schere-Papier-Prinzip fördern das Teamspiel ungemein. Unzählige Medaillen und Abzeichen für fast jede erdenkliche Errungenschaft motivieren.





Fazit: Das Spiel macht vieles anders und fast nichts falsch. Wer gerne Strategiespiele spielt, muss World in Conflict haben! Das Ganze ist aber verdammt schnell, wer nicht sicher ist, soll lieber erst die Demo spielen, um sicher zu gehen, dass er mit dem Tempo mitkommt.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(1)
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