World of Tanks Generals - Hearthstone mit Panzern

Die World-of-Tanks-Macher von Wargaming.net haben mit World of Tanks Generals ihr eigenes Sammelkarten-Duellspiel an die Front gerollt. Was das Browserspiel in der Beta-Phase bereits kann, klären wir in unserer Preview.

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Wenn die beiden Begriffe World of Tanks und Kartenspiel gleichzeitig in unserem Gehirn einschlagen, fühlen wir uns unwillkürlich auf den Pausenhof der Grundschule versetzt. Damals hat man mit Begeisterung Autoquartett, Hubschrauberquartett und eben auch Panzerquartett in der Trumpf-Variante gespielt. »Geschützkaliber: 75 Millimeter!« führten zu »Ha! 85 Millimeter. Her mit der Karte!«. Wir schleuderten uns die technischen Daten der Fahrzeuge um die Ohren, um am Ende den kompletten Kartenstapel in der Hand zu halten und so den Mitspieler zu besiegen.

Obwohl es so nahe läge, haben die Entwickler von Wargaming.net ihr neues Free2Play-Kartenspiel World of Tanks Generals nicht als Trumpf-Kartenspiel designt. Stattdessen orientierten sie sich ganz klar an Blizzards Hearthstone und anderen ähnlich gelagerten Trading-Card-Games. Nicht die schlechtesten Vorbilder, wie sich beim Anspielen der Closed-Beta-Version zeigt.

Jetzt ausprobieren:Auf der Webseite zu World of Tanks Generals können Sie sich zur Closed Beta anmelden.

HQ statt Helden

Die Rolle der Helden aus Hearthstone wird in World of Tanks Generals von den Hauptquartier-Karten eingenommen, die als zentrale Karte eines Decks den Spielstil beeinflussen und auch das primäre Ziel darstellen, dessen Verlust eine Partie entscheidet.

Zug für Zug spielen wir aus einem vorher von uns aus unserem Kartenvorrat zusammengestellten Deck von 40 Karten unsere Einheiten und Spezialfähigkeiten aus, mit denen wir dem Gegner zu Leibe rücken. Das heißt konkret: Auf gegnerische Einheiten und vor allem das HQ schießen.

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Wie viele Karten wir pro Zug auf den Tisch legen dürfen, hängt davon ab, welche Anzahl von Treibstoff-Punkten unser gewähltes HQ produziert. Mächtigere Panzer auszuspielen kostet entsprechend mehr Treibstoff. Völlig widersinnig ist nur, dass Panzer, die wir eingesetzt haben, selbst zusätzlich Treibstoff generieren anstatt den wertvollen Sprit zu verbrauchen. Je mehr Panzer wir auf dem Feld haben, desto mehr Karten dürfen wir also spielen. Wir vermuten mal, dass diese doch etwas gewöhnungsbedürftige Mechanik im Verlauf der Betaphase noch angepasst wird.

Ein bisschen Schach gefällig?

Apropos Feld: Anders als in Hearthstone legen wir unsere ausgespielten Karten nicht einfach vor uns ab um sie zu aktivieren, sondern teilen uns mit unserem Kontrahenten das Schlachtfeld: Ein drei mal fünf Quadrate großes Spielbrett, auf dem wir beide unsere Karten ausspielen. So ist es möglich, Gegnerzüge durch geschicktes Manövrieren zu blocken und den Feind in seinem eigenen HQ einzukesseln.

Manövrieren? Genau. Da es sich bei allen Einheiten um Panzer, Sturmgeschütze oder andere gepanzerte Vehikel handelt, können diese je nach Einheitenklasse auf dem Schlachtfeld-Brett umherbewegt werden. Leichte Panzer rasseln zwei Felder weit vorwärts, notfalls auch diagonal, während mittlere Panzer nur ein Feld weit rollen. Jagdpanzer haben den Vorteil, bei Angriffen immer zuerst zu schießen, dürfen sich aber nicht diagonal bewegen - so ähnlich wie der Turm beim Schachspiel. Diese Manövriermöglichkeiten klingen interessant, wirken sich jedoch in der Praxis weniger stark aus, als man glauben könnte.

Nationen-Mix: Erlaubt, aber sinnlos

Das Hauptquartier dient gleichzeitig als Feuerbasis und spielt damit auch eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der gegnerischen Trefferpunkte. Je nach Vorliebe können wir uns Hauptquartiere aussuchen, die mehr Treibstoff-Ressourcen generieren, mehr Trefferpunkte haben, härter austeilen oder andere Spezialisierungen aufweisen.

Ausgeglichenes Spiel: Beide Seiten haben eine Menge Panzer auf dem Spielfeld. Das amerikanische HQ generiert aber weiterhin 10 Benzinpunkte, das deutsche HQ in diesem Fall nur 7. Ausgeglichenes Spiel: Beide Seiten haben eine Menge Panzer auf dem Spielfeld. Das amerikanische HQ generiert aber weiterhin 10 Benzinpunkte, das deutsche HQ in diesem Fall nur 7.

Das geht sogar noch einen Schritt weiter: Bestimmte Sonderfähigkeiten auf manchen Karten funktionieren nicht mit jedem Hauptquartier. Daher ist es wenig sinnvoll, deutsche Panzer und Spezialfähigkeiten mit einem amerikanischen HQ einzusetzen, obwohl das dank der in World of Tanks üblichen Kraut-und-Rüben-Regel zum Mischen von Fahrzeugen unterschiedlicher Nationen durchaus erlaubt ist.

Neue Karten erhalten wir, wie in Wargaming-Titeln üblich, in dem wir Erfahrungspunkte und erspielte Ingame-Devisen für Forschung ausgeben. Ganz wie in World of Tanks, wo wir Panzerkomponenten erst erforschen und dann noch einmal kaufen müssen, um sie einzubauen, kostet uns hier jede Ausgabe einer Karte separat Geld. Die meisten Karten lassen sich bis zu dreimal kaufen und in unserem Deck unterbringen. Ausnahmen sind einige mittlere Panzer wie den Panzer IV und den Sherman M4A3E8, die das Attribut »Massenproduktion« aufweisen und sich bis zu zehnmal verwenden lassen.

Schöne Karten, lahme Granaten

Die in so einem Spiel wichtigen Karten sind schön gestaltet und weisen auf ihren Bildern die hohe Qualität auf, die mittlerweile bei Promo-Material und Hintergrundbildern von Wargaming.net durchgehend zum Einsatz kommt. Besonders auffallend sind die Karten für die Spezialfähigkeiten, die bekannte Propagandaposter der verfügbaren Kriegsparteien Amerika, Deutschland und Sowjetunion aufgreifen.

Die Karten sind hübsch gestaltet und lassen sich per Rechtsklick in Vergrößerung anzeigen, wie hier diesen T-21. Die Karten sind hübsch gestaltet und lassen sich per Rechtsklick in Vergrößerung anzeigen, wie hier diesen T-21.

Umso trauriger ist es, dass die Animationen im Kartenspiel keinesfalls mit der Blizzard-Konkurrenz Hearthstone mithalten können. Jeder Angriff, egal ob durch das HQ, durch einen leichten oder einen schweren Panzer oder ein Selbstfahrgeschütz, wird durch den gleichen langweiligen Granatentreffer dargestellt, so dass es fast keinen Spaß macht, den Gegner unter Feuer zu nehmen. Hier wäre mit Schüssen verschiedener Kaliber, Artilleriebarragen oder einfach ein paar abwechslungsreichen Explosionen durchaus Luft nach oben.

Klar, es ist »nur« ein Kartenspiel, bei dem es viel mehr auf die inneren Werte und die Spielbalance ankommen sollte, aber ein bisschen mehr Feuerwerk kann eigentlich nie schaden. Vielleicht wird das aber im Lauf der Beta noch etwas besser.

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