Die Spielmechanik: Vielschichtiger als gedacht
Schusswechsel finden in World of Tanks fast immer über sehr große Entfernungen hinweg statt, lediglich im Häuserkampf oder in engen Schluchten gegen die Kriegskolosse zwangsläufig auf Tuchfühlung.
Ballistische Flugbahnen simuliert World of Tanks zwar, spürbare Auswirkungen hat das aber selten: Meist sausen die Geschosse kerzengerade. Die Ausnahme sind Artilleriegranaten, die in hohem Bogen fliegen. Die Flugbahn legt das Spiel allerdings automatisch fest, Geschützfahrer müssen lediglich auf die Feindpanzer zielen.
Was aber nicht heißt, dass jeder Schuss sitzt: Wenn sich Ihr Ziel bewegt, müssen Sie entsprechend vorhalten, insbesondere auf hohe Distanz. Außerdem feuert Ihr Tank nicht immer genau auf den Punkt, den Sie anpeilen. Es kann also sein, dass Sie verfehlen, obwohl der Gegner direkt im Fadenkreuz herumlungert.
Am ungenausten schießen Sie in logischerweise in der Bewegung. Wenn Sie einen Moment lang stillstehen, treffen Sie am exaktesten. Dabei spielen auch die Trefferzonen eine Rolle: Frontaler Beschuss prallt gerne mal von der dicken Frontpanzerung ab, während Treffer ins empfindliche Heck große Schäden anrichten.
Außerdem können Sie die Ketten zerlegen, um den Gegner zu lähmen. Oder Sie zerbeulen seinen Turm, damit er sein Geschütz nicht mehr drehen kann. Oder Sie zerschießen den Motor, das Munitionslager. Oder Sie erledigen gar feindliche Crewmitglieder – das Schadensmodell ist ausgesprochen detailliert.
Während Crewmitglieder tot bleiben, reparieren sich beschädigte Bauteile nach kurzer Zeit von selbst, allerdings nicht vollständig: Ein Panzer mit geflickter Kanone kann zwar wieder schießen, aber nur noch ungenau.
All das macht aus World of Tanks keinen Realismus-Koloss, dennoch ist das Spiel vielschichtiger, als es zunächst aussieht. Zumal sich auch die individuellen »Charakterwerte« der Panzers spürbar auswirken. Ein deutscher Tiger II etwa schießt genauer als ein russischer KV-3, der dafür an den Flanken dicker gepanzert ist.
Die Rollenspiel-Elemente: Sinnvolle Aufrüstung
Zwischen den Schlachten rüsten Sie Ihren Panzer auf oder kaufen sogar einen neuen. Und zwar mit Geld, das Sie durch erledigte oder zumindest beschädigte Gegner verdienen. Außerdem sammeln Sie Erfahrungspunkte, mit denen Sie frische Panzermodelle und Ausrüstung freischalten.
Letztere umfassen neue Ketten, die das Wendetempo erhöhen. Oder flottere Motoren, bessere Funkgeräte, schneller drehbare Türme, stärkere Kanonen. Bei manchen Panzern dürfen Sie sogar zwischen zwei Geschützarten wählen: Normale Kanonen müssen nach jedem Feuerstoß einen Moment lange nachladen; Flaks feuern im Stakkato, richten pro Geschoss aber wenig Schaden an. Jedes Upgrade wirkt sich spürbar und nachvollziehbar aus.
Außerdem kaufen Sie Verbrauchsgegenstände wie Arzneikoffer (päppeln verletzte Crewmitglieder zwei Minuten lang auf) sowie sündhaft teuere Zusatzmodule, darunter ein Splitterschutz (mehr Widerstand gegen Artillerieschläge) und ein Super-Werkzeugkasten (höheres Reparaturtempo).
Dank Upgrade-Freischaltung und -Kauf gibt es stets etwas, auf das Sie sich freuen können. Frei nach dem Motto: »Nur noch vier Schlachten, dann gibt’s die neue Kanone!« Das hält den Motivationsmotor wochenlang am Laufen.
Während die Upgrades nicht sonderlich teuer ausfallen, gehen zusätzliche Panzer richtig ins Geld. So fasst Ihre Garage anfangs zwar bis zu fünf Kampfwannen, für fortschrittliche Modelle müssen Sie jedoch lange sparen.
So verdienen Sie anfangs rund 2.000 Geldmünzen pro Partie, ein deutscher PzKpfW III/A schlägt mit dann satten 79.700 zu Buche. Und der gilt wohlgemerkt noch als leichter Panzer, für das mittlere Einsteigermodell sind schon 182.500 Klimperstücke fällig.
Wer World of Tanks kostenlos spielt, braucht Wochen, um sich im Technologiebaum hochzuarbeiten. Zumal Sie von den Kampferlösen auch Munition und Reparaturen bezahlen müssen. Dank der flotten Gefechte fällt das Geldsammeln allerdings durchaus kurzweilig aus.
Außerdem lohnt es sich, mehrere Panzer zu besitzen. Falls Ihr Kettenkoloss im laufenden Gefecht zerstört wird, können Sie das Schlachtfeld einfach verlassen und mit einem anderen Vehikel schon mal ins nächste Gefecht ziehen. Die Belohnung für die verlassene Partie fließt automatisch auf Ihr Konto, sobald diese endet.
Durch diese »gleichzeitigen« Schlachten verdienen Sie schneller Geld und Erfahrung. Wobei Sie die Erfahrungspunkte erstmal nur einsetzen können, um Bauteile und Nachfolgemodelle für den aktuellen Panzer freizuschalten. Wer mit dem PzKpfW III/A Punkte sammelt, kann sie auch nur in den PzKpfW III/A investieren.
Alternativ stecken Sie die Zusatz-Erfahrung in die Panzercrew, die durch absolvierte Schlachten ebenfalls immer stärker wird und auf der höchsten Stufe sogar Spezialtalente à la »Tarnfähigkeit des Panzers erhöhen« lernt.
Um verdiente Erfahrung auch für andere Panzer verwenden zu können, müssen Sie sie zunächst in »freie Erfahrung« umwandeln. Das kostet echtes Geld – womit wir bei den Bezahlvorteilen von World of Tanks wären.
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