Der Psychiater Dr. Jerald Block aus Portland behandelt Menschen die ein Problem mit Online-Rollenspielen haben. Er hatte zuvor in einem Artikel darauf bestanden, dass »Internet Abhängigkeit« ein anerkannter Begriff werden solle. In einem Interview mit dem Boston Globe erweiterte er jetzt seine These.
Block zufolge ist es seinen Klienten peinlicher World of Warcraft Spieler zu sein, als sich pornographische Bilder anzusehen. »[...] Leute fühlen sehr viel Scham wenn es um Computerspiele geht. Wohingegen ein Problem mit Pornographie auf mehr soziale Akzeptanz stößt.«
Viele Leute und Psychiater verstehen weder die komplexe Welt der Spiele noch deren Jargon, sagt Block weiter. Sie verstehen nicht warum ein Spieler Stufe 70 erreichen will, warum er sich seiner Gilde gegenüber verpflichtet oder warum er einfach banal Monster für Erfahrungspunkte tötet.
Als Beispiel gab er den Fall eines Klienten an, der regelmäßig über Jahre hinweg EVE Online gespielt hatte. Sein gesammeltes Repertoire an Spiel-Gegenständen war gegen Ende ungefähr 11.000 Euro wert, als er seinen Charakter und alle Ausrüstungsteile verlor.
»Wie beschreibt er diese Erfahrung so, dass diese jemand versteht? Es ist sehr bizarr und fremdartig. Um ehrlich zu sein, ist es so bizarr, dass viele Therapeuten sich nicht daran wagen.«
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