World of Warplanes - Luftkampf in der Open Beta

Bei unserem letzten Besuch im Luftkampf-Spiel World of Warplanes war der Wargaming-Titel noch in der geschlossenen Beta. Seit Anfang Juli läuft nun aber die Open Beta und wir haben uns die Neuerungen angesehen.

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Die öffentliche Beta-Version von World of Warplanes, dem Online-Kampfflugzeugspiel von Wargaming.net, ist seit dem 2. Juli 2013 im Einsatz. Wir haben einen Aufklärungsflug gestartet, um herauszufinden, ob World of Warplanes ein ähnlich rundes Erlebnis bietet wie World of Tanks.

Zuhause im Hangar

Wenn wir zum ersten Mal den Hangar betreten, fällt uns sofort die Ähnlichkeit zu World of Tanks auf. Alle verfügbaren Flugzeuge sind am unteren Menürand angeordnet, der aktuell angewählte Flieger lässt sich in allen Details betrachten und frei drehen. Das Garagenmenü aus dem Panzer-MMO wurde praktisch unverändert übernommen; Wargaming will den Wechsel zwischen seinen Fahrzeug-MMOs offenbar so leicht wie möglich machen - beim noch nicht spielbaren World of Warships wird uns also sehr wahrscheinlich ein ähnliches Menü erwarten.

Unser erster Ganzmetall-Eindecker-Jäger: Eine Me 109 B. Unser erster Ganzmetall-Eindecker-Jäger: Eine Me 109 B.

Hinzu kommt: Wer in World of Tanks echtes Geld für Premium-Leuchtspurmunition ausgibt, ist wahrscheinlich viel eher bereit, sich in World of Warships eine neue Turbine und bessere Sprenggranaten für seine Zerstörer zu kaufen, da der Wargaming.net-Account übergreifend für all deren Spiele gilt.

Mission: Freie Jagd

Die Einsätze in World of Warplanes laufen alle nach den gleichen, bewährten Schema ab wie in World of Tanks: Das Matchmaking-System teilt die Teilnehmer eines Luftgefechts in (hoffentlicht) gleich starke Teams ein, die dann auf einer der zufällig eingespielten Karten den Luftraum von Gegnern säubern müssen, um zu gewinnen - wird man nicht frühzeitig abgeschosssen, dauert das um die 15 Minuten pro Einsatz.

Ganz wie im richtigen Leben haben die Luftgefechte dabei die Choreografie und Eleganz von Bierzeltschlägereien - am Ende zählt nur, wer noch nicht am Boden liegt. Formationen oder clevere Manöver helfen nicht weiter. Die beste Taktik ist, sich an einen Gegner zu hängen, der einen Kollegen beschießt und daher vor lauter Zielfixierung eine leichte Beute darstellt. Sehr oft kommt es auch zu Zusammenstößen, vor allem bei Frontalangriffen, wenn beide Piloten zu stur zum Ausweichen sind.

Gemein: Die KI-Heckschützen, die einige Flugzeuge mit an Bord haben, schießen auch bei den wildesten Ausweichmanövern ihrer Piloten, als würden sie jeden Morgen eimerweise Zielwasser trinken.

Neu im Gegensatz zu World of Tanks ist nur, dass auf den Karten auch am Boden einige Ziele und Flakstellungen verteilt sind, damit auch die Jagdbomber etwas zu tun haben: Wer möchte, kann im Gebiet des Gegners auf die Jagd nach Radarstationen, Lagerhäusern, dem gegnerischen HQ oder anderen Punktzielen gehen, muss aber aufpassen - die gegnerische Flugabwehr knabbert kontinuierlich an den Trefferpunkten unvorsichtiger Flieger. Mit einem leichten Jäger ist man bei Bodenangriffen schnell durchlöchert.

Wir hätten uns für dieses Feature gewünscht, dass das Spiel für jeden Einsatz ein einziges Bodenziel vorgibt, das von den Jägern verteidigt und den Angreifern eliminiert werden muss, um die Luftschlacht besser auf einen Bereich der Karte zu konzentrieren.

Rühren am Steuerknüppel

In unserer Preview zur geschlossenen Beta-Version des Spiels im Juli 2012 war die Steuerung der Flieger noch ein großer Kritikpunkt. Die serverseitige Steuerung, bei der die Kontrolleingaben erst durch einen Wargaming.net-Server geschleust werden müssen, bevor das Flugzeug auf dem Bildschirm das verlangte Manöver ausführt, gibt es immer noch, wie uns Wargaming.net bestätigte. Erfreulich ist, dass unsere Flieger inzwischen sehr direkt und butterweich auf Steuerknüppel-Rührereri reagieren, ohne ärgerliche Verzögerungen.

Als Steuerinstrument hat sich die Maus etabliert. Zwar lässt sich World of Warplanes auch per Gamepad, Pfeiltasten oder - ganz klassisch - mit Steuerknüppel steuern, mit denen mehr Rollmanöver möglich sind, die Maus schießt aber - im wahrsten Sinne des Wortes - bei der Zielgenauigkeit den Vogel ab.

Pilot denkt, Flugzeug lenkt

Wer World of Warplanes mit der Maus steuert, fliegt sein Flugzeug nicht direkt, sondern gibt nur die Richtung vor. Wer World of Warplanes mit der Maus steuert, fliegt sein Flugzeug nicht direkt, sondern gibt nur die Richtung vor.

Bei aktivierter Maussteuerung fliegen wir unser Flugzeug allerdings nur indirekt, der Flieger richtet sich automatisch in der anvisierten Richtung aus. Bei hektischen Kurvenkämpfen sieht das so aus, dass wir eigentlich nur das Anvisier-Fadenkreuz in Richtung Gegner drehen, während das Flugzeug selbstständig versucht, seine Nase herumzuschwenken. Unsere Aufgabe besteht dann darin, ein zweites Fadenkreuz, mit dem angezeigt wird, wo unsere Kanonen und MGs gerade hinzeigen, auf dem vorberechneten Vorhaltepunkt zu platzieren, der vor einem anvisierten Gegner hertanzt.

Die Tatsache, dass radargesteuerte Systeme zur Berechnung des Vorhaltewinkels erst in den späten 40er Jahren zum Einsatz kamen, hindert World of Warplanes nicht daran, den Spielern diese Hilfe über das Interface einzublenden, auch wenn sie in einem absolut antiquierten Vorkriegs-Doppeldecker sitzen.

Blackouts oder andere Piloten-Effekte beim Fliegen zu heftiger Kurven gibt es übrigens nicht. Außer bei einem Strömungsabriss behalten wir unsere Maschinen immer unter Kontrolle.

Zuschlagen und zurückziehen

Manövrieren und Zielen mit der Maus klappt übrigens am besten, wenn wir realistische Jägertaktiken des Zweiten Weltkriegs einsetzen: Sturzangriffe, bei denen wir ein nichtsahnendes Ziel in einem schnellen Vorbeiflug beharken, dann unsere Geschwindigkeit nutzen, um uns in Sicherheit zu bringen und einen weiteren Anflug zu planen. Für wilde Kurvenkämpfe ist die Steuerung weniger geeignet, da das Kanonen-Fadenkreuz bei schnellen Richtungswechseln nicht gut mitkommt.

So pingelig wollen wir an dieser Stelle gar nicht sein, schließlich macht World of Warplanes gar keinen Hehl daraus, dass es kein Flugsimulator sein möchte, sondern eine fliegende Arcade-Schießbude mit hohem Spaßfaktor und niedriger Einstiegsschwelle für neue Piloten. Im Gegensatz zu War Thunder, das sich je nach gewählter Realismus-Einstellung auf Simulations-Territorium begibt, ist World of Warplanes reiner Arcadespaß für Luftgefechte zwischendurch.

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