Fussball Manager 13 im Test - Serienmeister in der Formkrise

Alte Schwächen, neue Probleme: Der Fussball Manager 13 verzichtet ein weiteres Jahr auf den überfälligen Neuanfang und schlittert im Test damit in die Formkrise

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Schlechte Stimmung im Team, eine launische Diva als Spielmacher, ein aufgeblähter Kader voller überbezahlter Durchschnittskicker, ein einziger Deutscher in der Stammelf, ein langfristig verletzter Topstürmer und keinerlei erkennbare Spielphilosophie: Endlich ist Tester Heiko mal froh, Fan des VfL Wolfsburg zu sein.

Denn kein anderer Verein liefert derzeit so viele Baustellen und damit auch motivierende Spielziele, die er im Fussball Manager 13der Reihe nach abarbeiten kann. Auch in der traditionsreichen Managerserie gibt es eigentlich mehr als genügend offene Baustellen. Doch statt diese erst mal zu schließen, haben die Entwickler von Bright Future lieber neue eröffnet. Mit vorhersehbaren Folgen.

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Origin-Pflicht
Der Fussball Manager 13 muss einmalig über EAs Online-Plattform Origin aktiviert werden und lässt sich somit nicht mehr weiter verkaufen. Nach der Registrierung können Sie das Spiel auch offline starten, müssen dann aber auf einige (unwichtige) Statistiken und Erfolge verzichten.

Käfer auf dem Rasen
In trauriger alter Serientradition sind wir auch beim Test des Fussball Manager 13 wieder auf zahlreiche Bugs und Ungereimtheiten gestoßen -- von Kleinigkeiten wie unpassenden Kommentaren bis hin zu größeren Problemen wie fehlendem Konditionsverlust zur Halbzeit. Mehrfach ist uns das Spiel auch komplett abgestürzt. Dafür ziehen wir jeweils einen Punkt bei Atmosphäre, Realismus und Spielzügen ab.

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Team-Dynamik: Theorie vs. Praxis

Erste Baustelle: die schlechte Stimmung. Um uns diesem Problem zu widmen, wollen wir uns die neue Team-Dynamik zunutze machen. Die Theorie klingt spannend: Jeder Spieler will nicht mehr nur erfolgreich (und reich) sein, sondern verfolgt nun auch individuelle Ziele. Diego möchte unter anderem die Freistöße schießen, Marcel Schäfer in einer fairen Mannschaft spielen und Ivica Olic Torschützenkönig werden (haha!). Da der VfL Wolfsburg zu Saisonbeginn ja Dampfhammer Naldo verpflichtet hat, der ebenfalls die Freistöße übernehmen will, ist ein Konflikt mit Diego vorprogrammiert.

Die Psycho-Spielchen mit der neuen Team-Dynamik klingen in der Theorie spannend, nerven in der Praxis aber mit viel zu wenigen Einflussmöglichkeiten. Die Psycho-Spielchen mit der neuen Team-Dynamik klingen in der Theorie spannend, nerven in der Praxis aber mit viel zu wenigen Einflussmöglichkeiten.

Aus solch größtenteils nachvollziehbaren Problemen, aber auch positiven Einflüssen (etwa Freundschaften oder einer fairen Gehaltsstruktur) errechnet unser Co-Trainer eine Team-Dynamik-Punktzahl, die sich entsprechend auf dem Platz auswirkt.

Das Problem: In der Praxis fühlen wir uns viel zu oft hilflos, weil es an logischen Maßnahmen und Gesprächsoptionen fehlt. Da schießt Ivica Olic gegen Lokalrivale Hannover einen lupenreinen Hattrick und wir dürfen ihn nicht mal dafür loben! Oder wir bekommen 200 Punkte Abzug, weil zu viele unserer Spieler sprachlich isoliert sind, können aber nicht das Offensichtliche machen und sie zum Sprachunterricht schicken.

Außerdem wirken sich die altbekannten Ungereimtheiten der nahezu unveränderten und mittlerweile hoffnungslos veralteten Spielszenen nun noch stärker auf den Manageralltag aus. Schlimm genug, dass unsere Spieler sechs gelbe Karten kassieren, obwohl wir mit 25 Prozent Einsatz ein nahezu körperloses Spiel angeordnet haben. Dass im Anschluss aber auch noch Marcel Schäfer rumnölt, weil er nicht mehr in einer fairen Mannschaft spielt, sorgt für ein paar unschöne Bissspuren in der Tastatur.

Bundesliga pur: War gut, bleibt gut

Zweite Baustelle: der inhomogene, aufgeblähte Kader. Jetzt darf der Fussball Manager 13 endlich zeigen, was er kann. Mit Hilfe von (teuren) Spielerberatern und Schnäppchenpreisen können wir immerhin sechs Spieler ins In- und Ausland zu verticken. Einzig beim völlig überbezahlten Sortiros Kyrgiakis holen wir uns reihenweise Absagen ab und müssen schließlich kostspielig dessen Vertrag auflösen.

Die neue Schnellzugriffs-Leiste am unteren Bildschirmrand können wir frei belegen. Die neue Schnellzugriffs-Leiste am unteren Bildschirmrand können wir frei belegen.

Dafür gelingt es uns dank gezielt gestreuter Gerüchte und viel Schleimerei, mit Bayerns Anatoliy Tymoschtschuk ein perfekt passendes Teil für unser Stammelf-Puzzle zu verpflichten. Ein bundesliga-erfahrener Ballgewinner für das Mittelfeld -- fair, professionell, trainingsfleißig, führungsstark und dazu noch mit Ivica Olic befreundet.

Seine Verpflichtung macht sich nicht nur in den Zweikampfwerten auf dem Platz sofort bemerkbar, sondern auch in der (erstmals visualisierbaren) Team-Hierarchie und – jawoll – auch punktemäßig bei der Team-Dynamik. Und schwupps, schon fühlen wir uns wie Felix Magath persönlich, weil Bundesligalizenz, sorgfältig recherchierte Daten und eine zumindest in diesem Fall funktionierende Spiellogik perfekt ineinandergreifen.

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