Die Maxime »Besser schlecht ausgedacht als gut geklaut« mag höchstens für Bastelarbeiten im Kindergarten gelten. Zwar muss der Entwickler Gas Powered Games (Supreme Commander) auch am Strategiespiel Demigod noch rumbasteln, aber grundsätzlich handelt es sich bei dem Titel um eine wirklich gut geklaute Idee.
Das Team um Chris Taylor hat sich kräftig bei Defense of the Ancients (unter Fans kurz »DotA «) bedient, einer Modifikation zu Warcraft 3. Wie in DotA züchten Sie auf überschaubaren Karten nach dem Rollenspiel-Prinzip Heldencharaktere hoch und statten die mit neuen Fertigkeiten und besseren Rüstungen aus, um den Gegner in die Schranken zu weisen. Dass der das Gleiche mit Ihnen versucht, liegt in der Natur eines klar auf Multiplayer-Schlachten ausgelegten Titels.
Einzelgänger, Herdentiere
Acht Klassen sind es, aus denen Sie wählen können, um maximal fünfköpfige Teams auf jeder Seite zu bilden. Dabei werden zwei Typen von Spielern angesprochen: der klassische Strategiefan, der gerne Truppen (Heiler, Fern- und Nahkämpfer) in die Schlacht führt, und eher actionaffine Menschen, die sich lieber auf eine Figur konzentrieren.
Wer Einheiten verwalten will, greift zu einem der vier Generäle, wer alleine losziehen möchte, schnappt sich einen der vier Assassinen. Alle acht besitzen individuelle Spezialfähigkeiten, die Sie freispielen, indem Sie Flaggen einnehmen und Gegner sowie Verteidigungsanlagen umhauen. Allerdings muss man erst eine Weile experimentieren, um zu erkennen, welche Fertigkeiten sich sinnvoll miteinander kombinieren lassen. Der »Torch Bearer« (Fackelträger) kann sowohl mit Eis als auch mit Feuer hantieren. Wenn man beide Pfade beschreitet, weil sie gleichermaßen prima Flächenangriffe haben, muss man ständig zwischen zwei Eis- und Feuerhaltungen hin- und herschalten.
Ähnliches gilt für die »Queen of Thorns« (Dornenkönigin). Die Dame kann sich in ihrer Rosenblüte verstecken oder über der mobilen Pflanze schweben. Beide Optionen bieten unterschiedliche Fertigkeiten. Verwirrend bei Generälen: Das Spiel graut die Einheiten-Icons nicht aus, wenn die maximale Truppenstärke erreicht ist.
Große Generäle
Rollenspieltypisch gilt in Demigod: Wer viele Gegner umhaut, steigt flotter im Rang auf und hat schneller Zugriff auf Fertigkeiten. Zu Beginn einer Partie sollten Sie erst mal das Kleinvieh von der Karte räumen, auch wenn die feindlichen Halbgötter vor Ihrer Nase rumtanzen. Generäle wie die Katzenlady Sedna haben dabei einen leichten Vorteil gegenüber den Assassinen, die mit ihren Basisangriffen zunächst nur Einzelziele aufs Korn nehmen können.
Dementsprechend langsamer geht’s beispielsweise für den Scharfschützen Regulus in höhere Levelstufen. Hat man den Mann jedoch etwas hochgepäppelt, kann er zum gefährlichsten Charakter einer Partie werden. Dass es mit der Balance so weit nicht her sein kann, beweist unser kleiner Versuch, bei dem wir in einer Partie mit ausschließlich KI-Mitstreitern und -Gegnern einfach mal nichts gemacht haben. Dennoch gewannen die beiden Generäle, die an unserer Seite kämpften, gegen drei Kontrahenten trotz Unterzahl deutlich.
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