Was habt ihr euch heute angeschaut? - Teil VII

Also ich habe das Buch nicht gelesen, kann in der Richtung also keine Vergleiche aufstellen.

Aber wieso wurde Grenouille zu gut aussehend gecastet? Er ist ja jetzt kein Orlando Bloom oder DiCaprio. Oder ist er im Buch sehr viel abstoßender beschrieben?
Und welche Liebesgeschichte meinst du im Film? Ich konnte da keine wirklich ausmachen.

 

Grenouille wird im Buch als so hässlich beschrieben dass ihn jeder automatisch hasst

Und okay, Liebesgeschichte ist eine starke Übertreibung meinerseits. Aber im Film steigt er doch mit dem einen Mädchen ins Bett dass er danach tötet, oder? Und davor wird er auch relativ turtelnd dargestellt. Im Buch war er von Anfang an an ihrem Duft interessiert und lauert ihr schlichtweg auf. Er hat im Buch keinerlei positiven menschlichen Gefühle und diese Leere in ihm versucht er mit der Suche nach dem perfekten Duft zu stopfen.

Ist jetzt nicht allzu störend, wie gesagt der Film ist ja auch nicht schlecht an sich. Aber das Buch ist halt wirklich schwierig zu verfilmendes Material gewesen.

 

Es ist schwer, ein Gott zu sein (2013)

Ich habe die Blu-Ray lange vor mir hergeschoben, denn der Film geht fast 3 Stunden und wurde nicht ins Deutsche übersetzt. Also muss man den Film in Russisch und deutschen Untertiteln schauen.

Zur Story: Historiker wurden auf einen Planeten geschickt, der etwa 800 Jahre in der Entwicklung zurückliegt. Sie wollen die Renaissance hautnah miterleben, mischen sich deshalb als adlige Nachkommen von Gottheiten unters Volk. Sie dürfen weder in die Geschichte eingreifen, noch sagen wer sie wirklich sind. Und sie dürfen keinen Planetenbewohner töten. Doch plötzlich startet ein blutiges Progom, bei dem alle Gelehrten und Bücherfreunde getötet werden sollen. Die Geschichte nimmt einen völlig anderen Lauf. Don Rumata, der vor Ort das Treiben hilflos mit ansehen muss, fällt es dabei zunehmend schwerer, dem brutalen Gemetzel einfach tatenlos zuzuschauen. Doch was tun als ein Gott, dem die Hände gebunden sind?

So einen Film habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Die Kulissen und die Bevölkerung sind unglaublich authentisch. Wirklich überall ist Matsch, Regen, Scheiße, Schweiß und Dunst. Und die Kamera hält überall drauf und ist immer ganz nah an den Gesichtern und modrigen Kleidern dran. Die Drehtage müssen alle an ihre Grenzen gebracht haben. Es ist wirklich unvorstellbar, wie man so einen Film verwirklicht hat.
Es gibt keinen Storyfaden, wie man ihn sonst aus anderen Filmen kennt. Vielmehr begleitet man Don Rumata beim durchstreifen dieser dreckigen Welt und beim beobachten der gewalttätigen Ereignisse.

Der Film ist definitiv kein Unterhaltungsmedium und man fühlt sich nach den 3 Stunden eher dreckig und verschwitzt. Aber hinsichtlich Filmerlebnis ist das schon eine große Erfahrung. Aber immer will ich solche Filme nicht gucken müssen.

[7/10]
(mit leichten Bonus, weil der Aufwand für so einen Film einfach enorm gewesen sein muss)

 

Kenne nur den alten Film Es ist nicht leicht ein Gott zu sein. Schade dass die Neuverfilmung keine Synchro erfahren hat.
Den alten fand ich sehr gut. Vielleicht gebe ich auch dem 2013er irgendwann ein Chance wenn mir die Lust nach Lesen steht.

 

Basiert übrigens auf einem Roman der Strugatzki-Brüder. Auch sehr empfehlenswert.

 

Gettysburg

Ich habe The Killer Angels nicht gelesen, dementsprechend kann ich keinen Vergleich zum Buch ziehen. VIelleicht sollte ich das mal nachholen.
Die Umsetzung beschreibt in über 270 Minuten die dreitägige Schlacht so gut man das in der Zeit eben kann und konzentriert sich dabei meistens auf die wichtigen Figuren: Lee (Martin Sheen), Chamberlain (Jeff Daniels), Longstreet (Tom Berenger), Buford (Sam Elliot) usw.
Für mich ist es eine sehr gute Inszenierung, auch schauspielerisch hervorragend (vor allem Jeff Daniels), lediglich die Musik ging mir manchmal auf die Nerven.
Vorkenntnisse zum Schlachtverlauf und dem Gebiet sind übrigens nicht verkehrt, der Film verbringt eher weniger Zeit damit das Schlachtfeld zu erklären. Es geht natürlich auch ohne, aber imho hab ich durch etwas Vorwissen hier viel mehr mitgenommen. Auch weil der Produktion natürlich Grenzen gesetzt sind. Hier waren mehrere tausend Statisten im Einsatz, aber damals auch über 150000 Soldaten.

Das historische ist da schon eher schwierig. Gettysburg zeigt beide Seiten in eher propagandamäßiger Manier, eben so wie sich wohl selbst gesehen hatten. Es ist einfach eine Darstellung.
8,5/10

 

Absolut. Kann mich nicht daran erinnern von den beiden jemals ein schlechtes Buch gelesen zu haben.

 

Die Schnecke am Hang bzw. Unruhe finde ich ein bisschen zäh, aber ansonsten sehe ich das auch so.
Das Experiment und Die bewohnte Insel sind meine Lieblingsbücher von ihnen. Letzteres wurde ja auch recht werkgetreu verfilmt.

 

The Autopsy of Jane Doe

Ich mag nur atmosphärische Gruselfilme, alles was so auf Schock, jumpscares usw setzt kommt bei mir meistens nicht so an. Letztes Jahr hat mich vor allem the witch sehr glücklich gemacht, Martyrs und House of The Devil find ich insgesamt Noch fantastisch, Tusk hatte durch seine fantastische Eröffnung auch viel Spaß gemacht. Und nun ist The Autopsy endlich raus und auch hier ist besonders die erste Stunde extrem stimmig und spannend. Ich will nicht zu viel erzählen, ich finde, der Film bringt ein paar frische und tolle Impulse auf der Handlungsebene, macht vieles etwas anders, nicht unbedingt neu, aber vor allem in sich stimmig und unverbraucht. Kann ich jedem, der auf atmosphärischen Grusel steht auf jeden Fall empfehlen, aber da das ganze eine Autopsie ist muss man auch abkönnen, das Menschen seziert werden und das durchaus grafisch (allerdings ohne zum Selbstzweck zu verkommen)

7;5/10

 

Den alten Film habe ich noch nicht gesehen. Aber der ist ja sogar in Farbe und dann auch noch übersetzt. Ich dachte, mit dem 2013er tue ich mir hinsichtlich Komfort einen Gefallen. Aber das scheint ja genau das Gegenteil zu sein.

 

Wobei das schon gut 25 Jahre her sein dürfte als ich den damals gesehen habe. Könnte also heutzutage etwas angestaubt wirken.

Topic: Die Muppets



Witziger als gedacht. Die Sprüche sind der Hammer. Alles andere ist gewohnt liebevoll gemacht wie man es aus der Kindheit von den Muppets kannte. Gut, das Gesinge war jetzt nicht so ganz meins, aber was solls, gehört halt dazu und nimmt auch nicht überhand.

Was ich sehr witzig fand waren die ganzen Stars die sich die Klinke in die Hand gegeben haben, auch wenn sie oft nur Sekunden zu sehen waren.
8/10 Punte.

 

Kenne nur Picknick am Wegesrand, muss endlich mal die gesammelten Werke weiterlesen

 

Ich mache mal einen kleinen Rundumschlag der letzen Wochen. Alternativer Titel: Die 7er-Riege

Zodiac
07/10
Auch wenn ich Fincher sehr mag und der Film wirklich an allen Ecken und Enden ganz klar seine Handschrift trägt, wollte Zodiac bei mir nicht so recht zünden. Die Dialoge sind mir viel zu schnell und wirken wie vorgetragen, die Handlung ist dafür aber zu gemächlich und am Ende zieht es sich wie Kaugummi, weil die Auflösung zu offensichtlich präsentiert wird, der Film aber noch 45 Minuten weiter geht. Wenn ich es mal mit anderen Filmen mit "Detektivarbeit" abseits der Polizei vergleiche (und sogar beim gleichen Schauspieler bleibe) dann hat mich z.B. Spotlight deutlich mehr gepackt.


Wonder Woman
07/10
Da hatte ich mehr erwartet. Standard Superhelden-Originstory mit Standard Fish-out-of-Water-Trope. Dazu fürchterliches CGI und ein fürchterlicher 3. Akt. Ja, es ist erfrischend die Geschlechterrollen mal vertauscht und eine starke weibliche Hauptfigur zu sehen, aber erstens macht das allein für mich noch keinen guten Film und zweitens werden alle starken weiblichen Rollen außer Wonder Woman nach den ersten 20 Minuten für den Rest des Films einfach komplett ignoriert. Kann man mal anschauen, hebt sich für mich aber nicht sonderlich von anderen Comicverfilmungen der letzten Zeit ab.


Guardians of the Galaxy 2
07/10
Ich war schon kein besonders großer Fan vom ersten Teil und auch der zweite reißt mich nicht vom Hocker. Zumal hier das Timing deutlich weniger stimmt als im ersten, die Sache mit dem (zugegebenermaßen richtig tollen) Soundtrack mittlerweile gefühlt jeder 2. Film macht und bestimmte Figuren/Beziehungen einfach nur nervtötend sind. Immerhin gibt es einen überraschend emotionalen Einschlag.


Brick
7,5/10
Eines muss man dem Film lassen: Er ist verdammt ungewöhnlich. Einen knallharten Thriller mit Drogen, Gewalt und Mord konsequent in ein Highschool-Setting zu verpflanzen ist eine super Idee und funktioniert überraschend gut. Nur leider hatte ich ein bisschen Probleme mit der Hauptfigur, die sich gerne mal in einem Moment unglaublich clever und im nächsten Moment unglaublich dämlich anstellt. Außerdem merkt man die Diskrepanz zwischen den Settings dann irgendwann doch, spätestens wenn es um die Auswirkungen des Handelns der Figuren geht.


Buster's Mal Heart
7,5/10
Kleiner, feiner Mystery-(Mindfuck)-Streifen. Rami Malek in seinem Element, denn meiner Meinung nach ist seine Figur hier nicht sehr weit von seiner Paraderolle in Mr. Robot entfernt. Die nichtlineare Erzählweise macht Spaß, die schauspielerischen Leistungen sind sehr gut und der Stil des Films trifft bei mir einen Nerv.



Außerhalb der 7er-Riege:

Blade Runner 2049
9,5/10
Eine mehr als würdige Fortsetzung eines unfassbar lange zurückliegenden ersten Teils, was ja heutzutage leider eine Seltenheit geworden ist. Ja, die Story ist etwas dünn, aber Denis Villeneuve schafft es in Verbindung mit dem hervorragenden Score, dass sich mir Einstellungen und Situationen schon nach nur ein mal schauen ins Hirn gebrannt haben. Mein Film des Jahres.

Chinatown (1974)

Ohne Wertung, aber dicker Daumen nach oben. Wie könnte es bei einem jungen, sympathischen und cleveren Jack Nicholson auch anders sein? Handwerklich ist der Filme für diese Zeit einfach beeindruckend.

 

Ich muss auch sagen, dass es für mich der "schwächste" Film von Fincher ist. Es ist immer noch ein guter Krimi, aber er zieht sich an einigen Stellen schon sehr. Ich habe auch kein Bedürfnis gehabt, den Film ein zweites Mal zu sehen. Dazu war er über lange Spielzeit zu zäh.

Spotlight ist top. Hat mich auch richtig gepackt.

 

Wer Fincher mag sollte sich Netflixs Mindhunter anschauen.

 

Bin dabei und fast durch damit

Ist fantastisch.

 

Also ich würde The Game, Verblendung, Fight Club, Panic Room oder Sieben immer bevorzugen gegenüber Zodiac.

Aber nun gut, Zodiac wird auch seine Fans haben.

 

Ist Zodiac echt so beliebt? Aber selbst das würde den Film für mich ja nicht besser machen. Da können 95% der Welt ihn toll finden, ich fand ihn stellenweise recht langatmig.

Da muss ich jetzt nochmal nachfragen. Warum ist Panic Room "natürlich auch objektiv kein besonders guter Film"? Er ist kein Meisterwerk, aber ich fand ihn schon richtig spannend. Manchmal habe ich gar nicht atmen können vor lauter Anspannung. Ein paar Logiklöcher waren auch drin, wie fast in jedem Film dieses Genres.

 

Zodiac und Sieben kämpfen bei mir um Platz 1 und ich glaube, Zodiac hat leicht die Nase vorn. Danach kommen Fight Club und The Game.

 

Babylon Berlin (bis Folge 6)

Wirkten die ersten Folgen noch etwas bemüht nach typisch deutschem Historiendrama mit ein bisschen mehr Dreck, entfaltet sich die Serie in den späteren Folgen überraschend gut - man merkt, dass hier Profis am Werk waren (Tom Tykwer, Handloegten). Die Kulisse ist schlicht fabelhaft und die Schauspielerriege kann sich sehen lassen, selbst in kleinen Nebenrollen findet sich noch A-Klasse-Cast wie Lars Eidinger, Matthias Brandt oder Benno Fürmann.
Anders als anfangs befürchtet, geht das ganze auch nicht den "gewollt, aber nicht gekonnt" überstilisierten FilmNoir-Weg, sondern bleibt eher realistisch mit ein paar Arthouse-Elementen.

Einzige Schwäche: Die männliche Hauptfigur wird zwar von Volker Bruch gut gespielt, wirkt aber eher einfarbig und unnahbar, eine klare Positionierung oder ein großer innerer Konflikt angesichts der absolut abgefuckten Situation dieser Zeit ist abseits des obligatorischen Kriegstraumas nicht vorhanden.
Die Story um einen Goldzug für Trotzki und die Sadomaso-Porno-Erpressung von Adenauer wirkt außerdem etwas arg konstruiert und wird etwas ungeschickt miteinander vermengt. Da es aber immer spannend bleibt, stört mich das nicht besonders.

Ignoriert man das, bekommt man eine schöne Thrillerserie mit einem Hauch True Detective, Boardwalk Empire und L.A. Confidential.

Tendenz: gut

 

1922

Ein neuer Netflix-Film nach einer Novelle von Stephen King. Um ihr geerbtes Land zu bekommen, tötet ein Farmer zusammen mit seinem Sohn seine Ehefrau. Während sie vor dem Sheriff und anderen Farmern den Mord zu verschleiern versuchen, gerät vieles auf der Farm aus den Fugen.

Der Film ist ganz nett und auch ziemlich atmosphärisch. Allerdings merkt man schon an einigen Ecken, dass dort nur eine Novelle verfilmt wurde. Aber der Film ist trotzdem ein solider Thriller.

Wer sich sehr vor Ratten ekelt, sollte den Film allerdings nicht gucken.

[6,5/10]

 

Das Buch ist noch bedeutend "verstörender" an einigen Stellen . Insgesamt auch deutlich besser als der Film. Die Vorlage ist mMn auch nicht wirklich verfilmbar, weil diese komische "Leere", diese nicht Menschlichkeit des Hauptcharakters nicht wirklich fassbar ist. Im Grunde ist er nämlich fast eine Art "Tier", welches einzig und allein bestrebt ist, sich durch den perfekten Duft auszufüllen!
Wobei, die Szene mit dem Mirabellenmädchen ist schon ganz gut getroffen (und Carolin Herfurth ist rrrrrrr).

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Blade Runner 2049 OT/3D
Für einen Hollywoodblockbuster erstaunlich ruhig teilweise und mit viel Ruhe inszeniert. Optisch eine Pracht! Die Dystopie wird insgesamt sehr gut eingefangen und CGI, Kulisse und reale Schauplätze verschmelzen wirklich sehr gut miteinander. Da ich 3D nicht sonderlich gut "wahrnehmen" kann, hatte das für mich keinen großen Mehrwert und wird für mich auch immer so bleiben, bis es vllt mal das "Holodeck" gibt Teilweise ist die Story etwas sehr wirr und man muss sich viel zusammen reimen - auch wenn man den ersten Film kennt!
Nichtsdestoweniger macht der Film wirklich Spaß und vor allem die "Liebesgeschichte" zwischen Joe und seinem Hologramm fand ich sehr erfrischend!
2+

 

Mindhunter Staffel 1

so genial. Ich hab als Kind schon immer Akte X geliebt und besonders die Folgen in denen es um die psychologischen Fälle geht. Fincher geht hier viele Schritte weiter, erdet die Szenarien historisch und schildert in fantastischen Dialogen und psychologischen Analysen die Besessenheit des hauptermittlers und die der Serienkiller amerikas. Einerseits mit fantastischem Humor aber auch subtiler Suspense geht man hier hart ins Gericht und gerade im Vergleich zu Hannibal bedient man hier keine platte Schaulust durch hyperinszenierte Szenerien sondern geht viel mehr auf das Innenleben und die psychologische Erkundung ein... exakt mein Geschmack. Ich liebe die Serie und freue mich auf mehr. Nicht ganz true detective overthetop Crime aber viel Soziologie und Psychologie. Right into my alley.
9/10

 

"NINJA WARRIOR AUSTRIA" -
das schmackhafteste Fastfood der entspannten Abendunterhaltung!

 

Interessiert vermutlich kein Schwein mehr, weil ihn eh schon alle gesehen haben, aber trotzdem:

Blade Runner 2049 (2D OT Atmos)
Bin ein braver Boardler und eurer Empfehlung zu Dolby Atoms gefolgt Beim ersten Ton des Film ist mir tatsächlich die Kinnlade runtergeklappt. BOOOOOM.

Nun gut, zum Film... es ist ein Remake, es ist eine Fortsetzung, es ist eine Hommage, es ist ein eigenständiger (und überraschend depressiver) Film - und diese Kombination fand ich nicht zu 100% gelungen. Trotzdem ist der Film immer noch sehr gut, viele Dinge sind mir im Gedächtnis eingebrannt. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es viel weniger Film Noir, dafür mehr "clean" Sci-Fi. Design mäßig ist der Film nicht halb so verrückt, wie noch der erste Teil, das fand ich irgendwie enttäuschend. Teil 1 war wirklich ein extrem bunter Mix verschiedener Stile, vor allem in Soundtrack und im Propdesign. 2049 ist eher Monoton geraten.

Na gut, das muss ja nicht schlecht sein, der Film will halt seinen eigenen Stil haben - dann verstehe ich aber widerrum nicht, warum man bspw. das Küchendesign aus Blade Runner einfach 1:1 in die Fortsetzung kopieren musste. Oder warum bestimmte Szenen sehr einfach erkennbar als Remake in 2049 auftauchen - ich nehme an, dass sollte irgendwie alles Fanservice sein...? Auch dass die Story allzusehr bemüht ist, eine Fortsetzung zur ambivalenten und sehr einfachen Geschichte des ersten Teils zu sein, war imo nicht wirklich nötig, hier hätte mehr Mut zur Lücke vermutlich geholfen.

Soundtrack ist nett, aber wie gesagt - Zimmer und Wallfisch kriegen vielleicht noch Track 1 von der CD sehr gut immitiert, für den Rest der stilistischen Experimente von Vangelis hat dann wohl die Zeit zum anhören nicht mehr gerreicht, schade!

Gut nun zum Rest: Wenn der Film mal nicht krampfhaft versucht, wie ein Remake gewisse Elemente schlicht zu kopieren oder die alte Story mit supertollen Twists (die halt auch recht vorhersehbar sind) neu aufzufrischen... dann ist der Film in diesen Szenen, wo er eigenständig arbeitet wirklich genial! Und versteht mich nicht falsch, der ganze Remake-Kram funktionier sogar und die Story ist auch solide genug, um den Zuschauer bei der Stange zu halten - und so ist das Ergebnis eben sehr gut! Hätte besser sein können klar, aber ich bin über das Ergebnis durchaus glücklich.

Ein paar Elemente haben sich gut in meinem Gedächtnis eingebrannt. Bspw. den Charakter von Joi fand ich faszinierenderweise anziehend und abstoßend zugleich - nach dem ersten Schauen, war das für mich DAS Element, dass den Film wirklich am stärksten aufwerten konnte und auch wirklich viel im Subtext über (un-)menschliches Verhalten ausdrücken konnte, ohne es dabei auf dem Silbertablett zu servieren. Super gemacht und bringt mich immernoch viel zum Nachdenken.

Zum Thema Dolby Atoms (ich mag den Typo nach dem Krach, dem ich da ausgesetzt war, ich glaub ich bleib dabei ) kann ich sagen: Genau wie mit dem Rest des Films Freude und Enttäuschung gleichermaßen. Wenn die Spinner durch Kalifonien fliegen, dann hatte ich schon das Gefühl, dass des ganze Saal gleich dabei mitfliegt - aber die ach-so-tolle Ortbarkeit des Sounds fand ich jetzt auch nicht aufregender, als bei normalen 5.1 Tracks. Ob nun hinten-rechts oder schräg-hinten-rechts... naja, da ist nicht wirklich viel Unterschied dabei. Plastisch oder besonders "räumlich" kam der Sound nicht rüber (wobei ich gerne 2 Reihen weiter vorne gesessen hätte). Zudem kam hinzu, dass der Saal sehr heftig mit Raummoden zu kämpfen hatte (der Bass brachte öfter mal irgendwas im Raum zum scheppern) - und das in einem Saal, der gerade mal 3 Wochen alt ist!!! Akustisch wirklich sehr zwiespältig, das Ganze. Vielleicht sollte ich noch IMAX zum Vergleich probieren.

Alles in allem: Trotz aller Kritikpunkte klare Empfehlung und definitiv später auch auf Blu-Ray. Kino lohnt sich, weil die Bilder und der Sound sind einfach überdimensional und wird man so in seinem Wohnzimmer nur bei sturmfreier Bude und ohne Nachbarn hinkriegen.

 

Liest sich nach dem, was ich erwartet habe. Viel Fan Service, viel "remake" und ein Teil eingeständiges, bei dem man sich wünscht es gäbe mehr. Werde mir den Film dennoch nicht im Kino ansehen. Statt 14EUR o.ä. viel für die Kasse, kauf ich dann die 16EUR BD und schau den Film auf meinem 55'' mit 5.1 Analge. Alles ohne nervige Kiddies die ihre Finger nicht vom Handy lassen können weil ihre Leben ja SO wichtig ist, dass sie nicht ohne können.

 

Solche Leute wirst du in Blade Runner aber kaum finden. In meiner Vorstellung war der Altersdurchschnitt deutlich höher. War allerdings auch OV, was natürlich auch ein Faktor sein dürfte.

 

Mag sein, ich schein da immer Pech zuhaben. Das dauerknutschende Pärchen, der Depp der alles kommentieren muss, die Handy zücker vor und neben einem, der Typ der dir mit den Knien in den Rücken tritt - all die hab ich immer in meinen Vorstellungen. Das und das es kaum 2EUR mehr für die BD sind, sind Gründe warum ich kaum noch ins Kino gehe. Großer TV und HeimKino Anlage komplementieren das nur.

 

ich habe den film auch erst gestern gesehen und kann vieles 1:1 unterschreiben.
mir gefällt v.a. nicht, dass er nicht eigenständig ist, sondern fast zwanghaft versucht wird, eine brücke zum original zu bilden. doch das misslingt mmn völlig. zu vieles wurde neu interpretiert.

blende ich das aus, bleibt ein solides, dunkles SciFi-abenteuer zurück, aus welchem v.a. die parforceleistung von Gosling und die grossartigen langsamen und lauten "landschaftszenen" herausstechen. die story ist gar nicht mein ding, zu vieles darin ist einfach keine gute idee. trotzdem kein schlechter film und für mich den gang ins kino wert (in den zeiten, wo ein film wie wonder women schon als gut gilt, auch nicht gerade schwer).

 

Gestern El bar angeschaut, echt empfehlenswert:
http://www.imdb.com/title/tt5121816/

Keine Laufsteg-Hollywood-Models sondern echte Menschen! Die auch noch interessante Dinge erleben

 

Oh ja, der war wirklich klasse. Wer mal was anderes sucht wo man viel rätseln kann was das ganze nun soll ist hier genau richtig.
Der Film hat mich super unterhalten.

 

Heute kommt auf Tele 5: Chuck Norris - Der Gigant, werde das wohl anschauen.

 

Schneemann

Ganz, ganz großer Müll, und das bei einem eigentlich sehr guten Cast. Ein aufgeblasener, extrem langweiliger und sehr unterdurchschnittlicher Tatort, der sich zieht wie Kaugummi.
Der Trailer hatte mich sofort und hat mich einen spannenden, düsteren Thriller erwarten lassen, aber leider sind gut 50% des Trailers gar nicht im Film gelandet. Schaut man sich den Trailer nach dem Film nochmal an, könnte man meinen, er gehört zu einem anderen Film.
Wie ich eben noch erfahren habe, hat das Studio wohl extrem viel Druck gemacht und wollte den Film unbedingt rausbringen, sodass große Teile des Drehbuchs gestrichen und umgeschrieben werden mussten. Absolut keine Empfehlung für niemanden. Ist die Zeit und das Geld nicht wert.

/10

 

http://www.schnittberichte.com/news.php?ID=12626

 

Ich hab auch 55" und 5.1, aber dennoch: solltest du ein IMAX oder einen Dolby Atoms Saal irgendwo in der Nähe auftreiben können, lohnt sich der Abend audiovisuell auf jeden Fall. An solch ein Elebnis kommt man als Normalsterblicher nur ran, wenn man WIRKLICH in ein Heimkino investiert und dann kiloeuro-teure LS aufgestellt in einer Raum-im-Raum Konstruktionen mit Verbundplattenresonatoren, vielleicht sogar noch selbstbau-LS hat...

Ich muss 2049 auch zu Gute halten, dass mir viele Szenen immernoch im Gedächtnis haften, hauptsächlich wegen Bild und Ton.

 

Joa, das sagt halt alles. Absolute Katastrophe.

 

Babylon Berlin Staffel 1

Gegen Ende wird mein Hauptkritikpunkt der Serie bereinigt, nämlich dass die Figur des Gereon Rath blass und distanziert wirkte. Sein Schicksal wird zwar etwas spät, aber dafür bewegend beleuchtet.

Ärgerlicher ist hingegen, dass einen die Staffel aufhört, als es endlich anfängt spannend zu werden: Stalinisten, Trotzkisten, Nazis, die Mafia, zwielichte Doktoren, Sozialdemokraten, korrupte Cops, opportunistische Unternehmersfamilien, kaisertreue Militaristen...alle Komponenten der explosiven Gemengelage der Weimarer Republik sind da und es ist tatsächlich eine interessante und einigermaßen plausible Handlung vorhanden. Die aber auch nach acht Folgen scheinbar erst ganz am Anfang steht, fast alles ist nach wie vor rätselhaft und ich habe keine Ahnung, wo das alles hinführt.

Mich erinnert das Ganze am ehesten an L.A. Noire, wo ja auch Kriegstraumata, zwielichte Polizisten, seltsame Doktoren und politische Intrigen eine große Rolle spielen. Hoffentlich ist das Ende dann nicht ähnlich banal wie dort.

Immerhin: Offenbar gehts schon im November weiter mit Staffel 2. Warum man dann nicht einfach eine, in sich geschlossene Staffel gedreht hat, erschließt sich mir dabei nicht.


Tschick

Der Film fängt die Stimmung und den Geist des Buches an sich gut ein, Fatih Akin hat ein Händchen für solche Stories. Jedoch verstehe ich nicht ganz, warum so viele Szenen nicht umgesetzt wurden - ohne große Not bleibt der Film dadurch weitaus oberflächlicher als die Vorlage, u.a. wenn es um Maiks Reifung und um die Figur Tschick geht. Überhaupt ist Tschick mMn die Schwäche des Filmes - während Maik und Isa gut getroffen sind, wirkt Tschick einfach viel zu normal und harmlos.

7/10

 

Nu ja, zwei der fünf Hauptpersonen entsprachen vielleicht deiner Anti-Model-These - der Hipster-Typ und allen voran Elena sind aber alles andere als "keine Laufsteg-Hollywood-Models". Und als der Bettler sein Hemd auszog, musste ich auch erstmal gut losprusten: gut trainiert, der Penner!

Der Film war okay, aber rätseln konnte man dabei bis man schwarz wurde - irgendeine Art der Aufklärung sucht man in El Bar nämlich vergebens.

Für mich eine okayer Thriller mit komödiantischen Anleihen.

 

Jo, würde ich so unterschreiben. Fand ihn zwar gut/unterhaltsam - im Vergleich zu sonstigem Schrott, aber nichts was wo ich in 10 Jahren sagen würde: "WAS, ihr hab den Film nicht gesehen!".