Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

Aaaber dann würde der Insasse tatsächlich besser dastehen, als der freie Mindestlohn-Verdiener, der selbst für die Miete aufkommen muss. Das finde ich auch nicht geil ehrlich gesagt. Und dann werden vermutlich auch die Auftraggeber wegbrechen, wenn der Preisvorteil wegfällt. Damit wäre wird beim Klassiker: Ist schlecht bezahlte Arbeit besser als keine Arbeit?

Wie man es dreht und wendet: Irgendwas ist immer Mist. Ein richtig blödes Thema.

Imo sollte ein Insasse am Ende genügend Geld haben um ein normales Leben besser starten zu können und in seine Rentenversicherung sollte auch genug fließen. Er sollte aber auch einen Teil seines Aufenthalts selbst finanzieren müssen. Und das dürfte in der Summe die Kosten für die Auftraggeber explodieren lassen. Blöd.

 

Nicht zu vergessen das die Gefängnissbetriebe auch den einen oder anderen Azubi haben.

 

Müsste der Insasse doch quasi so auch.

In dem Szenario wäre sogar die Ausweitung der Haft legitim.

 

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du meinst, ich glaube wir schreiben gerade aneinander vorbei.

 

Szenario: Leute im Gefängnis werden zur Arbeit verpflichtet, erhalten im Gegenzug allerdings mindestens den Mindestlohn. So kommt der Insasse, wie jeder andere auch, für seine Unterbringung und Verpflegung auf und hätte nach der Haft ein gewisses Startkapital.

Hier fände ich eine Haftverlängerung bei Verweigerung ok.

Besser? ^^

 

Haftverlängerung? Srsly?

Gefängnisstrafen sind in Deutschland das letzte Mittel. Selbst bei Diebstählen, Körperverletzung und Ähnliches wird die Strafe meist zur Bewährung ausgesetzt. Aber ARBEITSVERWEIGERUNG soll mit Gefängnis bestraft werden?

 

Im Gefängnis mit den genannten Voraussetzungen - ja.

 

Und das kannst du sicher auch irgendwie begründen? Vong Verhältnißmäßigkeit her?

 

Wer übernimmt sonst die Kosten seiner Inhaftierung?

 

Die Gefängnisbäckerei kann doch im Leben nicht die Kosten erarbeiten die so ein Gefangener kostet

 

Der Staat. Das ist seine Aufgabe. Immerhin sperrt der Staat auch weg.

 

Mit dem Mindestlohn können die Haftkosten meines Wissens bei weitem nicht beglichen werden. Startkapital für nach der Haft bleibt erst recht nicht übrig.

 

Quasi wie jetzt.

Gut, dann sollte man die derzeitige Ausbeutung auch verweigern dürfen.

 

Darf man doch auch. Nur wird man dann halt nicht wegen guter Führung entlassen.

 

Mh ne, ich sehe hier gerade zwei Szenarien:

A) Die Kosten für Unterbringung und Verpflegung werden vom Mindestlohn abgezogen. Dann sind wir vermutlich ziemlich auf dem aktuellen Niveau, bzw. es müsste noch mehr abgezogen werden und der Insasse hätte noch weniger über. Wie gesagt, mindestens 100€ pro Tag und Nase sagen die ersten Google Treffer alle.
B) Der Mindestlohn wird wirklich ausgezahlt, der reale Lohn (von dem die Kosten abgezogen werden) liegt also höher. Dann werden die Produkte aber zwangsläufig deutlich teurer und die Nachfrage der Konzerne wie Gardena gehen zurück - weniger Arbeit für die Insassen.

 

Wait, what? Der größte Teil vom Arbeitsentgelt der Gefangenen wird Zwangsgespart? Und im Februar 2016 hat der Gefangene aus dem Bericht 311€ Netto erhalten, während er dann nur 1600€ ausgezahlt bekommen hat?

Irgendwie passt das nicht zusammen.

 

Irgendwie habe ich kein Mitleid mit Straftätern. Kosten den Sozialstaat sowieso Unsummen, jetzt sollen sie also noch genug verdienen damit sie ein ordentliches Startkapital für später in Freiheit haben? Leuchtet mir nicht ein, sollen sie halt keine Straftaten begehen und schon können sie wie meinereiner auch durchgehend zu einem anständigen Lohn arbeiten.

Der Mindestlohn ist eine gute Sache und sollte auch immer wieder den realen Gegebenheiten angepasst werden. Aber Straftäter sind davon meiner Meinung nach auszunehmen.

 

Ist vielleicht auch für die Gesellschaft eine gute Idee, Leute nicht möglichst perspektivlos aus der Haft zu entlassen.

 

Warum überhaupt wieder rauslassen? Warum nicht für immer wegsperren? Hätten sie halt mal keine Straftaten begangen, so wie unsereiner. Gelle?

 

Ja warum eigentlich? Genug Leute haben wir auch so.

 

euch ist schon klar, dass die meisten insassen die arbeit als zeitvertreib nutzen und um nach der haft sagen zu können, sie haben gearbeitet?

 

Aha. Woher hast du diese Information?

 

Quatsch. In Wirklichkeit sind das DIE Drogenumschlagplätze überhaupt!

 

die gründe sind einfach. wenn das halbe gehalt irgendwelche leistungsprämien sind, fallen diese im krankheitsfall und urlaub weg. folgerichtig ist man so richtig gefickt, sobald man urlaub nimmt. die firma will einen da ausnehmen. sozialleistungen werden natürlich auch stark gekürzt (rente! arbeitslosengeld nach zeit in der ausbeuterfirma!)
das gleiche gilt bei 20stunden verträgen, wo man aber 40stunden arbeitet. im krankheitsfall zahlt man dann nur für 20stunden. sehr beliebt in der sozialbranche. vorteil hier: wenigstens die sozialleistungen sind voll und ganz bezahlt, da diese ja nicht stundenabhängig sind sondern bruttogehaltstechnisch...

knastis müssen ihre knastzeit im lebenslauf ja schon irgendwie frisieren. ansonsten kommen die ja zu nix mehr im leben. hängt natürlich auch davon ab, weshalb man gesessen hat.

 

So - mein Chef hat mich bei Xing zu seinen Kontakten hinzugefügt.

Ich frage mich wieso er das macht - hatte mit ihm bisher nur wenig zu tun

 

Das ist eines der Hauptprobleme, welches ich an der aktuellen Situation sehe. Ob man jetzt den Gefangenen nur einen minimalen Lohn bezahlt oder den Lohn nominell erhöht, dafür aber die Kosten für "Unterbringung", Verpflegung, etc. (anteilig) abzieht, man unterm Strich keinen Unterschied.

Dass die Gefängnisbetriebe aber zunehmend in Konkurrenz zur freien Wirtschaft treten, ist hingegen ein Problem. Früher haben die Gefängnisbetriebe ausschließlich/überwiegend für den Staat produziert. Die Schreinereien haben z.B. Möbel für Behörden produziert, die Druckereien verschiedene Behördenvordrucke, etc. Das war relativ unproblematisch, da der Staat im Gegenzug ja auch die Kosten für die Gefängnisse trägt.

Wenn aber z.B. die Gefängnis-Schreinerei plötzlich mit extrem niedrigen Preisen am freien Markt auftritt, die kein normaler Betrieb (der u.a. reguläre Löhne, Sozialabgaben, etc. bezahlen muss) anbieten kann, ist das schon problematisch. Das führt zu massiven Verzerrungen des Wettbewerbs und kann im Extremfall sogar reguläre Betriebe vom Markt drängen. Diesem Problem sollte man schon entgegen treten (z.B. indem man gesetzliche Preisuntergrenzen definiert, die von den Gefängnisbetrieben nicht unterschritten werden dürfen).

Das ist einer der (zahlreichen) Gründe, warum ich online nirgends unter meinem realen Namen auftrete.
Für Bewerbungen/berufliche Angelegenheiten habe ich eine gesonderte E-Mail-Adresse und eine Festnetznummer mit Anrufbeantworter. Alles andere geht den (potentiellen) Arbeitgeber nichts an.

 

Das ist doch üblich. Auch wenn er Dich nicht direkt kennt, wirst Du ihm als Kontakt über andere Kontakte angezeigt. Letztendlich geht es ja nicht darum, dass er dich bzgl. Informationsgewinnung stalked, sondern lediglich großflächiger als Unternehmen auftreten will.

Auf solche Portale würde ich, wie auch bei Facebook und Co., niemals eine E-Mail-Adresse geschweige denn eine Telefonnummer hinterlegen. Auf Xing und LinkedIn wird man eh direkt angeschrieben.


Hab vor 2 Wochen übrigens mit meinem Chef gesprochen und eine Gehaltsanpassung bekommen. Situation war ja relativ amüsant. Ich sprach vorher mit dem CFO, bekam da die Freigabe für meine "Forderung". Wollte mich dann in Ruhe darauf vorbereiten und dann im August das Gespräch suchen. Jetzt besprachen wir aber bereits die Personalkosten allgemein in der Holding inkl. Full Year Effects für Folgeperioden .. im Raum: CEO, CFO, moí. Auf einmal sagt der CFO: "So, wir wir gerade beim Thema Finanzen sind .. *zeigt auf mich* er hat da ein Anliegen." Ich also mehr oder weniger unvorbereitet meine grobe Argumentationskette begonnen. Lief letztendlich auf ein "Halt die Klappe und sag was du willst" raus und fertig war das.

 

Ist doch kein Problem. Grad bei Xing kann und sollte man doch Kontakte sammeln, wie ne babylonische Hu.... Ne, schlechter Vergleich

Solange du deine Privatsphäre so eingestellt hast, dass ihm keine Änderungen angezeigt werden (z.B. wenn du deinen Status auf "offen für Angebote" stellst), ist doch alles super.

 

eben. Xing ist da relativ problemlos und spätestens mit premium bzw projobs (was bei akuter suche ein muss ist) kann man sehr genau einstellen, wer was sehen darf und wer nicht.

 

reportagen/berichte
http://www.deutschlandfunkkultur.de...t-arbeiten.976.de.html?dram:article_id=350380

 

Das von dir Behauptete steht da garnicht drin

 

ups. falscher link. aber immerhin der resozialisierungsgedanke war auch dabei
http://www.wienerzeitung.at/nachric...rreich/782278_Billigarbeit-im-Gefaengnis.html

oder einfach "arbeit" und "gefängnis" googeln und durchklicken, da es wohl auch unterschiedliche regelungen in den einzelnen staaten gibt (österreich dürfte arbeit sogar pflicht sein, was den niedrigen lohn dann natürlich in ein ganz anderes licht rückt)

 

Auch da steht nicht drin was du behauptest. Kommst du dir da nicht blöd vor?

 

wenn du texte nicht verstehen kannst oder willst, kann ich auch nix dafür

 

In den meisten deutschen Ländern ist Arbeiten im Gefängnis auch Pflicht. Das ist dir sicher besser bekannt.

 

Nicht auf Jobsuche, offen für Angebote steht dort immer. Hab kein Problem damit. Will er mich halten muss er eben mehr zahlen

 

Für sowas habe ich scheinbar den falschen Beruf ergriffen bzw. bewerbe mich auf die falschen Stellen. Die Geschäftsführung meines letzten Betriebs hat ja z.B. noch nicht einmal gewusst, wie Facebook funktioniert und bei den meisten Arbeitgebern hier in der Region sind Bewerbungen per E-Mail schon das höchste der Gefühle.

Besonders schlimm ist da indes der öffentliche Dienst. Da ist vielfach noch die Papierbewerbung per Post die einzige Möglichkeit, sich auf Stellen zu bewerben.

 

Sind dann aber eher auf Kommunaler und Landesebene oder? WIr haben ja sogar einen Twitteraccount mit unglaublichen 22k Followern