Beschissene Arbeitsangebote, Bewerbungsgespräche und dergleichen II

:mally:

Ich kann ja mal nachfragen, wie es mit der Gehaltserhöhung aussieht, über die wir gesprochen haben.

 

Ich versuche jetzt auch seit mehreren Wochen über ein Recruiter einen neuen Job zu ergattern (hab momentan nicht viel Zeit mich selbst zu bewerben), bin es aber jetzt nach ein paar Telefoninterviews und Vorstellungsgesprächen schon wieder leid. Ich wurde letzte Woche auf eine Stelle, auf die ich mich eigentlich gar nicht beworben habe, per Telefon interviewed (hab mich auf eine andere Stelle in der selben Firma beworben - ist wohl bei denen etwas schief gelaufen).
Für diese Stelle wird bereits Erfahrungen mit einem bestimmten Framework vorausgesetzt, die ich natürlich nicht habe, da falsche Stelle. Also direkt am ANFANG gesagt "ich hab keine Erfahrungen mit diesem Framework, wäre aber gewillt in der Überbrückungszeit mich einzuarbeiten". Habe fest mit einer Absage gerechnet, jedoch kam eine Einladung zu einem Vorstellunggespräch. Was passiert heute? Im Vorstellungsgespräch werden spezifische Codingaufgaben über das Framework gestellt - unfassbar . Obwohl der "Chef" ganz genau wusste dass ich keine beruflichen Erfahrungen mit dem Framework habe (am Telefon hat er mich noch versichert das es kein Problem wäre). Hab jegliche Lust an Vorstellungsgesprächen für die nächste Zeit verloren.
Mein Respekt für die ganzen Leute hier im Thread, die diesen Bewerbungsprozess immer und immer wieder über mehrere Monate durchziehen (bzw. müssen).

 

Hast du ihn denn nochmal darauf angesprochen bzw. hat er sich dazu geäußert, ob und inwiefern das jetzt in die Bewertung mit einfließt? Hast du überhaupt schon ne Absage bekommen? Ich mein, es zeugt zwar trotzdem nicht von guter Organisation, aber es könnte ja zumindest sein, dass er angesichts mehrerer Bewerber den Überblick verloren hat.

 

Wird die Werbungskostenpauschale immer automatisch abgezogen, oder erst Ende des Jahres?

 

yay!

 

Ja, es ist wirklich frustrierend. Ich bin nur froh, dass ich keine Kinder und Frau habe und zu Hause wohnen darf. Sonst müsste ich einfach irgendwas annehmen.

In der Maßnahme der Arbeitsagentur, die ich besuche, befinden sich hauptsächlich Menschen mit Ausbildung und es ist schon schlimm, dass es in manchen Branchen fast nur noch Zeitarbeit gibt und fast gar keine unbefristeten Stellen. Und das sind alles Industrieunternehmen.

Hab mich auch weiter nach Stellen im Ausland umgeschaut. In den USA und Kanada werden kaum deutschsprachige Mitarbeiter gesucht, aber in Dublin suchen sie wie verrückt und ich wurde auch schon mehrfach angerufen. Allerdings sind die Mieten in Dublin noch höher als in München, Brutto werden nur zwischen 24.000€ und 28.000€ pro Jahr gezahlt und die Jobangebote passen nicht wirklich zu meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium. Sind halt hauptsächlich Stellen im Bereich CRM, sprich man telefoniert z.B. nicht zahlenden Kunden hinterher. Oder man macht was für Google, beispielsweise für das "Recht auf Vergessen"-Programm. Reizen würde mich auch Osteuropa als Auslandserfahrung, da kommt man mit einem niedrigen Gehalt deutlich besser über die Runden.

 

Das weiß ich leider nicht.

 

Das geht immer nur rückwirkend. Wenn dir Heute Kosten anfallen, kannst du die erst 2019 mit der Erklärung für 2018 angeben. Die Pauschale selber wird automatisch bei der Erklärung abgezogen.

 

Die Pauschale wird bei den monatlichen Gehaltszahlungen schon berücksichtigt. Bei der Steuererklärung hat sie also nur dann Auswirkungen, wenn du z.B. nur bestimmte Monate im Jahr gearbeitet hast oder du sehr unterschiedliche Monatsgehälter machst und dein Arbeitgeber keinen Jahresausgleich vornimmt.

 

Gestern ist mein befristeter Vertrag ausgelaufen (Krankheitsvertretung). Ist echt Schade, zumal mich das Team sehr gerne behalten hätte.

Hähä

http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/exorzisten-klagen-uber-nachwuchsmangel

 

diese 500.000 Italiener waren vor dem Exorzisteneinsatz bestimmt alle beim Reiki-Heiler.. Teufelszeug

 

Hab auf meine Ehrlichkeit im Telefoninterview verwiesen (keine Berufserfahrung) und dass er mir gerne Programmieraufgaben in meinen Bereich stellen kann. Es war auch keine Verwechslung, er dachte ich arbeite mich in das Framework innerhalb der Woche (neben meiner Arbeit ein) - ja genau .Das Vorstellungsgespräch wurde dann normal zu Ende gebracht, wobei diese Passage doch einen faden Beigeschmack hinterlassen hat. Ich hab noch kein Feedback bekommen, war halt gestern nur richtig sauer

Aber dein Studium sollte dich doch mindestens auf dasselbe Level von den ganzen Azubis (im Wirtschaftswissenschaftlichen Bereich) bringen? Hast du keine Möglichkeit (falls noch nicht gemacht) evtl. ein Master anzuhängen?

 

Das ist auch schon reichlich lächerlich.. wenn die Erwartungshaltung im laufenden Betrieb ähnlich realistisch ist, dann ist die Firma ein Fall für @Xaviar & Collegen

 

Ich bin ja schon Anfang 30, da will ich erstmal Berufserfahrung sammeln (die einschlägigen Praktika sind schon länger her) und dann kann ich immer noch überlegen ob ich berufsbegleitend einen Master mache.

 

Edit. Falscher Thread

 

Uiuiui, so ein Arbeitsvertrag von einem kleinen Unternehmen sieht ganz anders aus, als so ein Traifvertrag eines Konzerns. Dann mach ich mich jetzt mal am besten noch vor Vertragsunterzeichnung unbeliebt und schlage ein paar Änderungen vor.

 

z.B.?

 

Als wir über das Gehalt gesprochen haben, haben Sie mir gesagt, dass Sie für die Stelle eigentlich mit weniger kalkuliert haben und ich daher erstmal mit etwas weniger anfange und mein Gehalt dann nach der Probezeit auf mein Wunschgehalt angehoben wird. Im Vertrag steht da jetzt, dass nach der Probezeit mein Gehalt neuverhandelt wird und bei entsprechender Leistung auf den Betrag angehoben wird. Das ist was anderes und wäre jetzt das einzige über das ich nochmal sprechen würde.

Wobei die Klausel zur Nebentätigkeit auch recht hart ist, da muss ich auch nochmal drüber nachdenken.

Bei dem Rest vom Vertrag siehst du, halt einfach, dass da jede Klausel vom Arbeitgeber kommt. Wenn du ne starke Gewerkschaft hast, hast du im Tarifvertrag jede Menge Dinger die von der Arbeitnehmerseite reinverhandelt werden. Die juristischen Streitsucht in mir, will da eigentlich zu jedem Punkt zu Gunsten des AG noch einen zu Gunsten von mir reinschreiben

 

Auch ganz interessant übrigens.Fauen sollten umd das Gender Gap zu schließen vielleicht öfters fragen.


https://de.statista.com/infografik/10763/jeder-fuenfte-verhandelt-nie-ueber-das-gehalt/

 

Die wissen halt dass sie eh nicht mehr bekommen werden

 

Oder haben einen Tarifvertrag der automatisch Erhöhungen vorsieht bzw. regelmäßig neue Tarifabschlüsse gemacht werden.

 

auch da kann (und sollte) man sich anders einstufen lassen...

 

Sonst kommt ja raus, dass ich schon das verdiente nicht verdiene.

 

Bidung und Soziales = Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst

Irgendwie klar, dass die nicht groß verhandeln. Ähnlich sieht es bei Ärzten aus...wer soll da verhandeln, außer vielleicht die paar Ärzte in irgendwelchen Privatkliniken?

 

alle angestellten Ärzt?!

 

Ärzte in Kliniken haben auch Tarifverträge, soweit ich weiß.

Niedergelassene fallen raus, die sind ja praktisch selbstständig...also welche Ärzte sollen da genau nach mehr Gehalt fragen?

 

In der Vergangenheit war auch das schwierig. Entweder es plagt das Gewissen oder aber zumindest einige Medien wetzen die Moralkeule (wie kann man als Arzt nur). Der Marburger Bund hat deswegen vor einigen Jahren mal Menschen für das Protestieren bezahlt. Das war natürlich eine saudumme Entscheidung (die auch in eigenen Reihen für Kritik sorgte), spätestens ab diesem Punkt haben die Medien dann überhaupt nicht mehr inhaltlich berichtet.

 

Im öffentlichen Dienst sind die Stellen ja in der Regel mit einer gewissen Entgeltgruppe bewertet. Danach richtet sich dann auch die Bezahlung. Viel Verhandlungsspielraum gibt es da einfach nicht. Eine Ausnahme hiervon sind Stellen, bei denen es massiven Bewerbermangel gibt. Da bieten manche, kommunale Arbeitgeber dann teilweise übertarifliche Zulagen an, um mehr Bewerber anzulocken.

Als (zumindest teilweisen) Ausgleich hierfür gibt es innerhalb der einzelnen Entgeltgruppen allerdings nochmal mehrere Stufen mit höherer Bezahlung, die man mit zunehmender Erfahrung/zunehmenden Dienstjahren erreichen kann.

 

Die einzige Möglichkeit wäre, wenn der dementsprechende Tarifvertrag es zulässt, einen vorzeitigen Stufensprung auszuhandeln, was jedoch im Endeffekt nur die Wartezeit verkürzt und nicht unbedingt direkt einen Effekt hat. Im Regelfall läuft das ja alles nur über die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften. Sehr toll ist es dann natürlich, wenn es zwar ein "dickeres" + beim "Grundgehalt" gibt (womit sich die Gewerkschaften dann natürlich rühmen), eventuelle Sonderzulagen (die nicht garantiert werden) dann aber gekürzt werden, sodass diejenigen, die eine zusätzliche Aufgabe übernehmen, im Endeffekt eine prozentual beschissenere Lohnerhöhung haben, als diejenigen, die nur ihrem Regeljob nachgehen. Ganz lustig wird es dann, wenn jemand mehrere Sonderzulagenm erhält und durch deren Kürzung dann sogar schlechter dasteht als vorher...

 

Das ist mir schon klar, stecke ja selber in dem System.

Deswegen ja, da gibt es letztlich kaum Spielraum für Verhandlungen. Bestenfalls kriegt man ne kleine Gratifikation einmal im Jahr...

 

Mich kotzt diese Haltung aber auch an. Wenn ich überlege, mit welch lächerlichem Ergebnis der Marburger Bund das letzte mal verhandelt hat frag ich mich immer woher die Meinung von so vielen kommt, wir Ärzte hätten angeblich so eine starke Lobby.
Da wäre es wirklich legitim für uns, auch mal wieder auf die Straße zu gehen, am besten gemeinsam mit dem Pflegepersonal und den MTAs denen es ja zugegebenermaßen auch nicht besser geht. Aber entweder wird uns dann vorgeworfen, wir müssten unseren Beruf ja selbstlos ausüben, oder, dass wir schon genug verdienen würden im Gegensatz zum restlichen Personal im Gesundheitswesen. Wenn ich dann aber sehe, was Netto bei meinen MTAs rauskommt und bei mir auf der Gehaltsabrechnung steht ist erschreckend, wie gering die Differenz dann reell überhaupt ausfällt. Danach hat sogar mein MTA mit seinen "Du verdienst doch eh mehr als genug" Sprüchen aufgehört.

Die Arbeitsbedingungen für angestellte Ärzte in Kliniken und privaten Krankenhausträgern sind echt alles andere als rosig und im Vergleich zu den Kollegen in vielen anderen Ländern gehen wir mit einem ziemlich unbefriedigenden Gehalt nachhause. Dazu kommt noch die Unflexibilität der Tarifverträge, ich habe z.B. auch als Assistenzarzt in der Position als Laborleiter schon Personalverantwortung und bekomme dafür auch keinen einzigen Cent mehr.
Die niedergelassenen Kollegen dürfen sich dann mit der Deckelung durch die Kassen herumschlagen und entweder Therapien und Arbeitszeit aus der eigenen Tasche bezahlen oder Patienten wegschicken, worüber dann verständlicherweise auch in der Öffentlichkeit gemeckert wird.
Da darf es keinen wundern, warum so viele junge Ärzte den Weg ins Ausland suchen oder es in der freien Wirtschaft weg von der Patientenversorgung probieren, wenn alles außer der eigentlichen ärztlichen Arbeit besser entlohnt wird. Ich hab mich auch schon ein paar mal geärgert, weil ich nach dem Examen erstmal an eine Uniklinik wollte und dadurch einen richtig lukrativen Vertrag in der Privatwirtschaft hab sausen lassen, sobald die Ernüchterung im Arbeitsalltag einsetzt ist es nämlich mit Idealismus schnell vorbei und Linderung schafft nur das Schmerzensgeld am Ende des Monats....

 

Das Problem ist eher, dass es bei Ärzten einfach eine große Spanne vom Assistenzarzt in irgendeiner Klinik bis zum Besitzer von irgendeiner privaten Klinik für Luxusschönheitsoperationen gibt.

 

Tja, das ist das grundlegende unprofessionelle Problem in Deutschland, sowohl was Pflegepersonal als auch medizinisches Personal angeht, und solange wir da nicht endlich wegkommen, wird sich auch nicht viel ändern.

 

Wobei ich immer sagen muss, die Leute sind es selbst schuld. War bei meinem alten Arbeitgeber, klassischer Mittelstand, nicht anders.

Ich kannte berufsbedingt alle Gehälter dort und die waren zum Himmel schreiend ungerecht. Da verdienten zimmerkollegen für vergleichbare Arbeit teils 50% mehr bzw. weniger, weil alles individuell ausgehandelt wurde. Der eine war dreister als der andere, der nächste hatte mehr Glück und, natürlich, Faktor Nase oder familiäre Bindungen nicht zu vergessen. Hinzu das typisch deutsche Problem der fetten Alt- und mageren neuverträge. Im Kern wusste das auch jeder, selbst, wenn sie nicht wie ich die genauen Zahlen kannten.

Wenn du aber in den Diskussionen mit den Kollegen einen Vorstoß gemacht hast, sich über das Gehalt auszutauschen, mal zu zweit oder zu dritt Druck zu machen, oder gar Themen wie Betriebsrat auf den Tisch gebracht hast... nix. Mauern, nachplappern von neoliberalen Floskeln und jeder kommt für sich am besten zurecht. Eine unsägliche Mischung aus Angst, Faulheit, Egoismus und verinnerlichter Arbeitgeber-Propaganda. "So etwas macht man nicht", usw.

Kein Wunder, dass da keine Solidarität aufkommt und wir Arbeitnehmer immer weiter geschröpft werden.

 

Och der Marburger Bund holt schon was raus. Nur halt nicht für alle Ärzte.

Und sind so Sachen wie das Budget bei Krankheiten (was an sich schon bekloppt ist), nicht auch Sache der Ärzte und von euch änderbar?

 

Das ist doch nur Ausdruck der Tatsache, dass Arbeitnehmer grundsätzlich in einer nachteiligen Position stehen. Mit der eigenen Karriere zu pokern, insbesondere wenn man keine echten Auffangnetze (Vermögen, elterlicher Betrieb, Hochwert- und/oder Mangelqualifikation o.ä.) hat, halte ich für keine Selbstverständlichkeit. Dementsprechend würde ich auch nicht unbedingt sagen, dass die Leute selber Schuld sind.

In diesem Zusammenhang könnte man auch hinterfragen, ob die Gründung eines Betriebsrats bei Vorliegen der Voraussetzungen nicht besser ein Automatismus sein sollte. Dann kommen die Mitarbeiter gar nicht erst in die Verlegenheit, die Wahrnehmung ihrer Beteiligungsrechte gegen mögliche Repressalien von Unternehmensseite abwägen zu müssen.

 

Ich habe am Donnerstag mein drittes Vorstellungsgespräch seit Jahresanfang und daher schon ein wenig Routine. Dennoch würde mich mal interessieren, wie ihr Euch auf Vorstellungsgespräche vorbereitet? Webseite intensiv studieren ist klar, auch einige Standardfragen durchgehen und Antworten überlegen. Und sonst?

 

Sich (soweit möglich) auf eventuell aufkommende, fachliche Fragen vorbereiten. Ich versuche z.B. immer, mich nochmal etwas in die juristischen Fachgebiete einzulesen, die in der jeweiligen Stelle gefordert werden.

 

Elevator pitch zurechtlegen und einstudieren, sodass er zwar strukturiert und "gut", aber nicht auswendig gelernt rüber kommt. Überhaupt schadet es nicht, wenn man sich auch nochmal mit seinen eigenen Bewerbungsunterlagen intensiv auseinandersetzt und sich überlegt, welche Punkte man mit Blick auf die jeweilige Stelle besonders hervorheben kann.

Nicht nur die Webseite studieren, sondern auch Hintergrundinformationen zur Branche, Konkurrenten usw. Man kann den Informationsumfang hier ja beliebig skalieren, was aber wohl nur dann Sinn macht, wenn man einige wenige "maßgeschneiderte" Bewerbungen abschickt. Wenn die scheitern und man in die Phase übergeht, in der man den Arbeitsmarkt mit standardisierten Bewerbungen flutet, kann man diesen Aufwand nicht mehr unbedingt stemmen.

Falls du ein kleiner Perfektionist bist: Passen Gestik und Mimik? Ich meine jetzt nicht, dass man das vor dem Spiegel oder mit Freunden praktisch üben sollte, aber sich da zumindest mal die Basics durchlesen, kann einen auf schlechte Angewohnheiten hinweisen.

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