Drogenpolitik im 21. Jahrhundert - gebt das Hanf frei?

Dieses Thema im Forum "Smalltalk" wurde erstellt von Thandor, 25. Januar 2018.

  1. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Eben. Würde auch eher über die Schiene mit den Freiheitsrechten kommen.
     
  2. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Bei Cannabis. Eingeschraenkt. Die anderen Stoffgruppen ignorieren wir?

    Ich meine, gerade eine eventuelle Alternative zu Antidepressiva mit all ihren Nebenwirkungen ist quasi voellig egal...
     
  3. Timber.wulf Unsterblicher Forengott Moderator

    Timber.wulf
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    Wo hast du das her? :hmm:
     
  4. Aspen Call me BAKA

    Aspen
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    Eben nicht. Die Nutzung von Cannabis in der Medizin ist in Deutschland noch sehr stark eingeschränkt und die medizinische Anwendung umfasst hierbei eben nicht nur die rein körperlichen Aspekte. Aber davon abgesehen dürfte die Begründung "ich will einfach nur High sein" wohl noch viel schlechter bei den alten Leuten in der Politik ankommen, keine Ahnung in welchem Universum diese Begründung einer legalisierung zuträglich sein soll.
     
  5. Thandor

    Thandor
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    Opioide werden zB vielfach zur Schmerztherapie genutzt.
     
  6. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Ketamin, MDMA und LSD gelten als vielversprechend in der Behandlung von Depressionen, Psylocibin als bahnbrechendes Mittel wenns um Clusterkopfschmerzen geht. Ich haette das nur gern unter aerztlicher Aufsicht, und nicht im munteren Selbstversuch mit Zeug von der Strasse. Weil das geht 110% schief :ugly:

    Ich rede von nicht verkehrsfaehigen Substanzen.
     
  7. Timber.wulf Unsterblicher Forengott Moderator

    Timber.wulf
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    Und ich dachte, du redest von Cannabis. :topmodel:
     
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  8. Standardabweichung gesperrter Benutzer

    Standardabweichung
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    Find mal nen Arzt der Bock hat dich 48 Stunden runterzulabern wenn du Koppkino schiebst :ugly:
    Und das Substanzen die maximal noch in der Notfall und Militärmedizin (oder im Schlachthof) eingesetzt werden gegen Depressionen helfen (Ketamin) -Naja... für wie lange?
    Wenn dir langweilig ist schick mir doch mal die Grundlagen für deine Aussagen - bin da selber interessiert (nur wenn man MDMA und LSD in einem Atemzug nennt... bei depressiven Patienten... nunja, Quelle bitte ;)

    Hervorragende Lophophora williamsii oder Psilocybe cubensis wachsen übrigens auch auf dem Fensterbrett :D

    Ach das Zeug... arbeite grad in der Schweiz :D
     
  9. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Ketamin
    MDMA
    LSD
    Psylocibin

    Das ist halt... Gar kein Argument. Also nicht mal ansatzweise :ugly: Ketamin wird ausserdem auch in der Zahnmedizin als Betaeubungsmittel verwendet, wenn du die Leute nicht vollkommen ausknocken willst. Keine Ahnung woher du dein Halbwissen hast.
    Die medizinische Wirksamkeit von Cannabis zweifelt ja nicht mal mehr @legal an. Ich will ihn jetzt noch zum logischen Schluss bekommen durch eine Abschaffung der Liste nicht verkehrsfaehiger Substanzen die Forschung damit zu ermoeglichen, aber bisher geht er nicht drauf ein, sondern behauptet man duerfte 'zuerst nur Gras freigeben, weil sonst alle sofort nur noch druff sind'. naja :ugly:
    48h? Junge, was schmeisst du dir denn ein?
     
    itistoolate und Yash gefällt das.
  10. Standardabweichung gesperrter Benutzer

    Standardabweichung
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    pm
    edit: pm geht nicht? Freundschaftsanfrage gestellt. Wir klären erst die Qualifikationen und dann lerne ich gerne dazu :groundi:
     
  11. Ich lese oft über "Alkohol hat eine Kultur". Mal davon abgesehen, dass ich hier @Butterhirsch recht geben muss, dass es ein äußerst schlechtes Argument für irgendwas darstellt.
    Cannabis hat in der Menschheitsgeschichte als Nutz und Rauschpflanze ebenfalls eine sehr alte Kultur.
    Und seit den 70er/80er schon hat Cannabis gar eine ganze Jugendgeneration geprägt die in der Popkultur und Film und Fernsehen bis heute reichen. Siehe "68er" Hippiekultur und die ganzen Kifferfilme/Komödien, Raggae -> BobMarley, HipHop -> Dr.Dre, SnoopDogg, Merchandisingartikel -> Hanfblatt auf T-Shirts usw usf

    Cannabis ist die mit weitem Abstand am meisten konsumierte illegale Droge der Welt und genießt in der Popkultur einen nicht nur guten sondern gar ausgezeichneten Ruf. Legale Kifferzubehörartikel füllen ganze Lädengeschäfte. In jeder Tankstelle findet sich an der Kasse Kifferzubehör (OCB Blättchen in allen Variationen z.B.)

    Hat schon jemand eine Crackpfeife an der Kasse einer Tankstelle gesehen?
    Und selbst diese ganzen Gangsterrapper, zelebrieren höchstens das Hanfblatt, aber nicht die Heroinspritze.

    Und wo befinden wir uns heute? Die Politik hat gnädigerweise Schwerstkranken ermöglicht ihre Cannabis-Behandlung von der Krankenkasse übernehmen zu lassen nach dem ihr Imunsystem zuvor jahrelang mit irgendwelcher nebenwirkungsreichen Chemie in Grund und Boden geprügelt wurde.

    Man kann hier ja gern über Für und Wider Drogenliberalisierung diskutieren. Allerdings denke ich sollte man nicht so naiv sein zu glauben, dass unsere politische Flakhelfergeneration auch nur im Entferntesten sowas wie eine allgemeine Drogenfreigabe in Erwägung ziehen würde. Wenn ich es hier noch zu meinen Lebzeiten eine Cannabisfreigabe ala Colorado erlebe, dann würde es mich schwer beeindrucken.
     
  12. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Das ist ja auch nicht ganz die Formulierung die man verwenden würde. :D

    Was bitte heißt „nicht mal mehr“. Wo habe ich es denn getan?
    Und Forschung freigeben ist was anderes als eine allgemeine Freigabe. Oder darfst du zuhause Affen halten und ihnen Sonden in den Kopf drehen? Das sind zwei paar Stiefel die auch getrennt genehmigt werden können.

    An der Notwendigkeit einer stufenweisen Freigabe halte ich fest.
     
  13. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Also mal grundsätzlich: Etwas zu erlauben braucht keine Argumente. Denn das ist der natürliche Zustand. Argumente braucht, wer etwas verbieten möchte.

    Alkohol ist erlaubt, es gibt kein ausreichendes Argument es grundsätzlich zu verbieten. Punkt.
     
  14. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Was passiert, wenn man das ohne Einschränkungen macht, kann man gerade sehr gut an den USA sehen.
     
  15. Thandor

    Thandor
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    Das stimmt. Ich habe bereits von 2 Wochen Codein Hustentabletten (!) leichte Entzugserscheinungen gehabt. Man denkt innerlich dran, die könnte man jetzt doch nehmen ... schon krass.

    Andererseits sind das eben hochwirksame Mittel, zB damit Krebskranke im Endstadium nicht leiden müssen.
     
  16. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Aber es gibt mehr als genug ausreichende Argumente, um den Konsum durch Reglementierungen einzuschränken. Die von dir genannte "stufenweise Freigabe" kann man eben auch als "stufenweise Einschränkung" in die andere Richtung durchführen.

    Meiner Meinung nach wäre das beste Vorgehen, dem legalen Konsum von Tabak und Alkohol ein paar weitere Grenzen aufzuerlegen und dann andere Drogen auf das gleiche Niveau zu bringen. Mit Cannabis kann man da meinetwegen direkt anfangen, mit dem meisten anderen Zeug sollte man da doch eher schrittweise vorgehen.
    Die wirkliche Problematik ist doch, dass viel zu viele Leute weder verantwortungsvoll noch verantwortungsbewusst mit Dingen umgehen (und das schließt das gesamte Spektrum der Drogen ein). Das betrifft bei weitem nicht nur pubertäre Teenager (und von denen sollte man die Drogen, einschließlich Tabak und Alkohol, ohnehin soweit wie irgendwie möglich fernhalten).
     
  17. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Exakt. Daher möchte ich ja nur stufenweise friegeben und helfende Strukturen schaffen.

    Und erst mal als Versuch. Dann schauen.

    Man sollte auch an die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft denken. Das ist sozial.
     
  18. Allquantor

    Allquantor
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    Nicht nur Hanf. Es gibt viele Drogen, deren Illegalität nicht nachvollziehbar ist, wenn Alkohol der Maßstab für eine legale Droge ist. Dazu gehören z.B. die meisten psychedelischen Drogen. LSD hat keine Toxizität und nicht das geringste Abhängigkeitspotenzial.

    Selbst gelegentlicher MDMA-Konsum ist als Hobby angeblich weniger schädlich als Reiten.
     
  19. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Ein etwas schräger Vergleich. :D
     
  20. Ulsterman Madden des GSPB

    Ulsterman
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    Kann aber Angstanfälle, Paranoia und Wahnvorstellungen auslösen. Der berühmt-berüchtigte "bad trip".

    :ugly: Den Vergleich hätte ich nicht mal Butterhirsch zugetraut :ugly:
     
  21. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Ich denke man muss halt auch mal festhalten: Drogensucht ist ein Problem. Und bei einer kompletten Freigabe, wird dieses Problem eher größer als kleiner. Das muss man abfedern und Hilfsangebote für die bereitstellen, die mit dieser Freiheit überfordert sind.

    Oder wir machen einen auf Darwin und sagen: Mir egal.
     
  22. itistoolate Sarkasmus!

    itistoolate
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    Naja, man könnte die Argumente nutzen mit denen das Verbot anderer Drogen begründet wird oder die 74.000 Toten.
     
  23. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Könnte man, wenn man grundsätzlich für Drogenverbote wäre.
     
  24. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    Ich behob dies fuer dich. Und der Umgang mit Suechtigen - die Kriminalisierung, die fehlende Hilfe, die gesellschaftliche Verachtung, die fehlende Aufklaerung - ist schlicht und ergreifend abstossend, widerlich und einer angeblich liberalen und toleranten Gesellschaft wie unserer nicht wuerdig. Daraus laesst sich keine Freigabe ableiten, wohl aber eine Entkriminalisierung aller Drogen. Wir stellen wegen Sportsuechtigen oder Computerspielsuechtigen ja auch nicht den Verkauf und Besitz von Fussbaellen und CounterStrike unter Strafe (aber Spielen ist ok!).

    Doch, dafuer gaebe es, wenn man die Massstaebe der derzeitigen Drogenpolitik anlegt, eben jede Menge. Da die derzeitige Drogenpolitik aber scheisse ist, sollte man das vlt. lieber lassen :ugly:
     
  25. Das sehe ich ähnlich.
    Allerdings hast du bzw. bringen viele das Kulturargument um damit den legalen Status des Alkohols zu erklären und da schwingt häufig auch eine Rechtfertigung mit. Für mich ist das wenig nachvollziehbar im Kontext des Cannabisverbotes, da es nun mal ebenso eine ewig lange Tradition in vielen Kulturen hat.

    Und wenn man Alkohol als Maßstab für Legalität und Illegalität berauschender Mittel nimmt, dann wird die Groteske einfach zu offensichtlich.
    Nicht falsch verstehen: Hier geht es mir nicht um die Frage warum Alkohol erlaubt ist sondern warum unter der Prämisse die anderen illegal sind.

    Unter diesem Aspekt darf man die Aufklärung nicht unterschätzen. Minderjährige die z.B. stets mit der Gefährlichkeit von Cannabis bei gleichzeitiger Zelebration und systematischer gesellschaftlicher Verharmlosung von viel gefährlicherem Alkohol konfrontiert werden, werden zu recht sich die Frage stellen ob das alles nicht ein riesengroßer Schwindel ist und man nicht auch Koks oder Meth probieren kann. "Da wird ja vielleicht auch maßlos übertrieben". Hinzu kommt der Reiz des Verbotenen.

    Das ganze Thema und der Umgang damit ist völlig kontraproduktiv und gehört auf den Prüfstand.
     
  26. Ich bin im Übrigen schon zu lange raus aus der Schule und würde gerne erfahren ob das Thema Drogen überhaupt allumfassend in den weiterführenden Schulen behandelt wird? Und wenn ja wie? Unter welcher Agenda? Weiß da jemand mehr zu?

    Ich finde hier sollte eine vernünftige, rein sachliche und ojektive Behandlung stattfinden. Ohne irgendwelche Horrormärchen auf der einen noch Verharmlosung auf der anderen Seite
     
  27. Alex86 Nick der Schlitzer McGurk

    Alex86
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    Wie ist man den "damals" dieser Komasaufen-Epidemie Herr geworden?
    Gabs da hervorragende Aufklärungskampagnen in den Schulen oder sind da die Kids selber drauf gekommen?
     
  28. Dazu kann ich leider nichts sagen, da ich meinen Rausch ausgeschlafen habe als das Thema in der Schule behandelt wurde
     
  29. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Eher letzteres. Wobei das Problem in meinen Augen auch medial aufgebauscht war.
     
  30. Butterhirsch Der mit dem Hirsch tanzt

    Butterhirsch
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    ISt man nicht. Es wird unter Jugendlichen genauso viel gesoffen wie vorher. Frag mal den geneigten RettSan ;)

    Da das Thema medial weniger praesent ist, entsteht ein entsprechender Eindruck.
     
  31. itistoolate Sarkasmus!

    itistoolate
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    Ich frage mich nur warum du ständig beim Alkohol andere Maßstäbe anlegst.
    Die Argumente die gegen „harte“ Drogen sprechen, sind ja größtenteils richtig, treffen aber auch auf Alkohol zu.
    Deiner Argumentation nach müsste man die „harten“ Drogen legalisieren.
     
  32. abelian grape Normalteiler

    abelian grape
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    Nein, müsste man nicht, weil man hier nicht zwingend einen Gleichbehandlungsgrundsatz anlegen muss. Wenn wir uns einig sind, dass Alkohol teils sehr schädliche Auswirkungen hat und wir ihn aus praktischen Gründen nicht verbieten können, warum sollte man dann ähnlich schädliche Drogen erlauben? Das halte ich für die falsche Schlussfolgerung.
     
  33. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Soweit... daher plädiere ich doch seit Tagen für eine Legalisierung der harten Drogen. :ugly:

    Es bringt mir dann halt nichts die Argumente der Gegenseite zu bedienen, indem ich Argumente gegen Alkohol raushaue.
     
  34. Timber.wulf Unsterblicher Forengott Moderator

    Timber.wulf
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    Wie will man sich denn mit illegaliserten Substanzen auseinandersetzen dürfen? Da wird einem als Lehrer im Regelfall garantiert jemand auf's Dach steigen. M.E. hilft es, wenn man schulische Konzepte nutzt, die auf die Peer Group als Multiplikatoren. Aber das braucht Zeit und ist auch ein Aufwand.

    Sofern ich weiß, führen bei den alkoholbedingten Krankenhauseinweisungen noch immer Männer über 40. Also bei den akut intoxikierten.
     
  35. Das ist einleuchtend. Das Thema spannend. Hier offenbart sich ein wichtiges Dilemma. Die aktuellen Verbote sind ja selten faktenbasiert. Eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit der gesamten Drogenthematik in der Schule hingegen dürfte unweigerlich die aktuelle Gesetzeslage in Frage stellen. Daher dürften die meisten Lehrer dieses heiße Eisen nur sehr ungern behandeln oder liege ich da falsch? Gibt es hier Lehrer im Forum?
     
  36. Xaviar Mr. Pain

    Xaviar
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    seinem Leben genervt
    Teilweise sind da auch Gesetze geändert worden, in Baden-Württemberg sind z.B. bis heute die sogenannten "Flatrate-" und "1€-Parties" verboten.

    Was Cannabis betrifft, bin ich persönlich gegen eine Freigabe (auch, wenn das nicht ganz zu meinem sonstigen, eher freiheitlichen Weltbild passt). Der Grund dafür ist, dass ich persönlich noch niemanden erlebt habe, der das Zeug halbwegs regelmäßig konsumiert hat, ohne dadurch massive Probleme im geistigen/gesundheitlichen Bereich zu bekommen. Das hat sich dann natürlich auch entsprechend negativ auf die schulische/studentische/berufliche Laufbahn ausgewirkt.

    Wobei man natürlich fairerweise sagen muss, dass regelmäßiger, übertriebender Alkoholkonsum ähnliche Folgen hat.
     
  37. legal Der Zufall und die Zeit Moderator

    legal
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    Kenne auch einige Kiffer die ganz schön abgebaut haben.

    Aber naja, muss letztendlich jeder selbst wissen.
     
  38. Alkohol ist ein Zellgift welches den Körper systematisch und langfristig zerstört. Es greift ins zentrale Nervensystem ein und stört massiv neuronale Kommunikationen.

    Bei THC und CBD ist dies nicht gegeben. Was Cannabis "gefährlich" macht, ist die Einnahme durch Minderjährige deren Gehirn sich noch im Wachstum befindet. Cannabis hat die Eigenschaft zu entspannen aber auch albern und gleichgültig zu machen. Der Ehrgeiz lässt häufig stark nach. Die kognitiven Fähigkeiten u.a. die Konzentrationsfähigkeit werden beeinträchtigt allerdings nur dann wenn man unter Einfluss von THC steht. Sobald die aktive THC - Wirkung nachgelassen hat, ist die physische Verfassung im Prinzip wieder hergestellt während bei Alkohol ein physischer Regenrationsprozess in Gang gesetzt wird. Das Problem nun bei minderjährigen Cannabiskonsumenten ist, dass sie bei regelmäßigem Konsum quasi alles links liegen lassen, vor allem auch den obligatorischen Denksport, der maßgeblich für die Gehirnentwicklung ist. Insofern wundert es mich auch nicht, wenn jugendliche Cannabiskonsumenten, die auf dem Zeug hängen bleiben, kognitiv nicht zu den Überfliegern zählen und auch sonst wenig Ehrgeiz zeigen irgendwas im Leben zu erreichen.

    Ein Erwachsener hingegen, dessen Gehirnentwicklung abgeschlossen ist und einen normalen, durchschnittlichen oder von mir aus auch überdurschnittliche Intelligenzentwicklung besitzt, sollte in der Regel nach Absetzen des Konsums wieder seine volle kognitive Leistungsfähigkeit erlangen. Ein trockener Schwerstalkoholiker hingegen wird bis zum Ende seines Lebens die Folgen seines jahrelangen Konsums spüren.
     
  39. Terranigma

    Terranigma
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    In der Tat: in Deutschland erfolgte das Verbot für Cannabis aufgrund politischen Drucks aus dem Ausland. In den USA wurde das Verbot durch die rassistische Agitation des US-Drogenbeauftragten Anslinger vorangetrieben, der Cannabis als "Neger-Drogen" sah und 1961 seine rassistischte Agitation als UN-Beauftragter durch einen UN-Beschluss auch international durchsetzen konnte. Zumindest dem Cannabis-Verbot lag nie eine wissenschaftliche Argumentation zugrunde, sondern eine moralisch-rassistische. Auch jetzt lässt sich das Verbot von Cannabis oder die Legalisierung von Alkohol ja nicht wissenschaftlich verargumentieren, sondern basiert im Prinzip auf Gewöhnung: man ist's gewohnt, dass man in Deutschland saufen, aber nicht kiffen darf. Njo.
     
  40. Timber.wulf Unsterblicher Forengott Moderator

    Timber.wulf
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    Das ist nun mal bei allen psychoaktiven Substanzen so.
     
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