Ist die AfD wählbar?

Du bist auch ein junger Mann. Meine Tante ist über 70 und dass sie mehr Bedenken hat als ich ist verständlich.

Hatte auch in Mannheim schon Glück gehabt, als ich über einen Platz nachts bin und zeitgleich eine Schießerei war.

Ich kenne Assideutsche und - Ausländer. Resultat: Assi = Assi

 

Ich fühle mich so sicher wie vor zehn Jahren, egal ob nun in der Mannheimer Innenstadt oder in dem Gewerbegebiet/Rotlichtviertel in Heidelberg, in dem ich zehn Jahre lang gewohnt habe. Die einzige Gruppe Menschen, die mir eigentlich immer unangenehm auffällt und bei mir ein mulmiges Gefühl hinterlässt sind besoffene Männer U30 - unabhängig von der Nationalität. Mit genügend Alkohol verwandelt sich fast jeder Mensch in einen unangenehmen Zeitgenossen, solange er nicht schläft.

 

Ich vermisse die Lockerheit die in Deutschland herrschte, die in der WM2006 gipfelte.

Heute werden doch schon kleinere Stadtfeste mit Wasserblockaden geschützt, oder querstehenden Feuerwehrautos. Damals war es auch nicht unüblich als Jugendlicher bis spät in die Nacht (2 - 3 Uhr) durch die Stadt mit Freunden zu tingeln. Manch eine/r war gerade mal 14.

Heute unvorstellbar. Aufjedenfall hier im Rheinischen.

 

In Köln hat sich da nicht viel verändert

 

Das hat nun mal akute Anlässe als Grundlage - zu häufig sind Autos und Lastwagen in den letzten Monaten dafür genutzt worden, um gezielt in Menschenmengen hineinzurasen. So gerne ich auch sagen würde, dass das einfach nur fehlende Lockerheit ist, so ehrlich muss man einfach auch sein und sagen: mit (fehlender) Lockerheit hat das nichts zu tun.

 

Für mich war die WM2006 eine verdammt nervige Zeit. Es gab NUR Fußball, es gab keine Möglichkeit als Desinteressierter dem zu entfliehen und ständig grundloses Gehupe auf der Straße (habe da noch in einer Kleinstadt im Osten gewohnt).

 

Oh doch, hat es sich. Die Kölner Ringe haben sich ganz schon verändert, und das nicht zum positiven.
Und Kalk oder Mühlheim sollte man nach 21-22 Uhr auch meiden.

 

Da sollte man auch 2006 nicht unbedingt nachts hin^^

 

Hier haben sie nach dem Italienspiel Italiener gejagt, deren Flaggen verbrannt und Ausländer raus gerufen

 

Und das war früher anders?

 

Die Kölner Ringe waren schon vor fünf Jahren ein Pflaster, vor dem man zwar keine Angst haben musste (so wie heute auch), man aber dennoch aufpassen musste mit was für Gestalten man sich anlegte. Da läuft halt alles rum, vom untersten Teil der Gesellschaft angefangen bis zu mindestens Möchtegern-Eliten (durch Diamonds Club, Vanity & Co angezogen). Als Hort insbesondere krimineller Flüchtlinge/Ausländer (um den Dreh zu AFD-Behauptungen hinzubekommen) sind mir die Kölner Ringe hingegen bis jetzt nicht einmal in Gesprächen/Eigenerfahrung begegnet. Du bist der erste der diesen Zusammenhang herstellt, sofern ich deinen Post nicht falsch verstehe.

 

D

Die Viertel - Bzw. Teile davon, es leben in beiden zahllose harmlose Studis und junge Familien - hat man schon meiden müssen, als ich meinen Zivi hier gemacht hab. Vor 17 Jahren. Da hieß es auch immer, man müsse sich auf den Ringen vor Zuhältern und Türstehern hüten. Und wenn der Express wieder von Prügeleien am Freitag schrieb, war das nix besonderes.

Nee, ganz ehrlich: für mich hat sich hier nicht viel verändert. Gerade wieder beim Konzert um Tanzbrunnen gewesen. Lockere Stimmung, entspannte Leute. Ist aber vielleicht nur meine Auffassung.

 

Mir ist letztens, als ich mit Kinderwagen durch die Stadt marschiert bin, ein Trupp von etwa 10 Männern so zwischen 25 bis 40 mit südländischem Teint entgegengekommen. Alle mit Bärten / Vollbärten, bei denen man laut AfD Angst haben muss, dass sie die Frauen und Kinder vergewaltigen pipapo. Naja es war Abends gegen 19 Uhr etwa, da wurde es auch schon dunkler. Habe dann andere Wege genutzt.
Bisschen mulmig war mir zugegeben schon.

 

Das haben die Leute auch damals schon erzählt "Ja früher konnten wie als jugendliche noch Nachts raus!!!!!"

 

Bei uns kann man als Frau Abends nicht mehr wirklich alleine auf die Straße, traurig aber wahr.

 

Weil? Vor allem wo ist bei euch?

 

https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/auslaenderkriminalitaet-die-gewaltspirale-dreht-sich/

Sehr guter Artikel!

 

Warum arbeitet er sich an Tatverdächtigen anstatt an verurteilten Tätern ab?

 

Nun einmal völlig unabhängig von den Problemen beim Zustandekommen der PKS und den darin enthaltenen systematischen Verzerrungen: "gut" kann ich den Artikel nicht nennen, da ich es notwendig fände, die Gruppen weiter aufzuschlüsseln und analysieren. Das Problem, was man mit solchen Statistiken immer hat, ist, dass sie das "Ausländersein" irgendwie als "Ursache" für die Kriminalität nahelegen, da sie gegen keine andere Variable kontrollieren. Vor dem Hintergrund, dass sowas immer stigmatisierend auf eine Gruppe zurückfällt finde ich so ein Vorgehen generell problematisch. Ich mein, es gibt auch keine Kriminalitätsstatistiken aufgeschlüsselt nach BMI, Haarfarbe, Körpergröße, Veganer oder nicht, Bildung, Fußballfan ja oder nein, etc. Und ich wette, bei mindestens einer dieser Variablen gibt es sehr signifikante Unterschiede in der Kriminalität.

Daher: Der Artikel ist für mich ein wenig ein Muster ohne Wert, da er nicht in die Tiefe geht. Der Anstieg der Gewaltkriminalität ist allerdings in der Tat ein Problem - nur will ich da keine AfD-Lösungen haben.

Edit: Da mich das schon interessiert: Kennt jemand zufällig repräsentative Kriminalitätsstatistiken, aufgeschlüsselt nach möglichst vielen Faktoren (Bildung, Einkommen, soziales Milieu, etc.)? Nach den Zahlen im obigen Artikel würde mich schon einmal interessieren, wie groß die Unterschiede zwischen anderen Gruppen sind.

 

Wie man die Variablen auswählt, so ergibt sich das Ergebnis. Was diese Seite darstellt, findet man ja nur kurzer Recherche im Internet.

 

Da hast du freilich recht, wobei ich auch mit so einer Argumentation vorsichtig wäre, denn: Würde das etwas ändern?

Sprich, wenn das Argument ist: Immigration/Asyl/o.ä. stoppen, da diejenigen xyz Prozent öfters schwerstkriminell werden.
Dann spielt es vermutlich keine größere Rolle, warum genau Kriminalität innerhalb einer solchen Gruppe höher ist.

Plakativ gesagt: Wenn jemand vor deiner Haustür ist und ich dir sage, die Chance steht 50% dass er dich umlegt wenn du ihn rein lässt. Dann könntest Du natürlich analysieren, ob das nun so ist, weil derjenige aus Kulturkreis XYZ kommt, weil er einen niedrigen sozioökonomischen Status hat, weil er psychische Probleme hat, weil er dich einfach nicht mag, oder sonstiges.
Aber die Schlussfolgerung wäre vermutlich in jedem der Fälle die gleiche: Du würdest ihn höchstwahrscheinlich nicht in dein Haus lassen wollen.

Kurzum: Ursachenforschung ist denke ich wichtig, um bereits bestehende Probleme in der Gesellschaft lösen zu können. Ich weiß aber nicht so recht, ob es in Immigrationsdebatten einen ähnlichen Mehrwert bringt.

 

Mit Sicherheit. Nämlich weiß man, wo man ansetzen könnte. Siehe die Nordafrikanischen Einwanderer. Die fallen auf, weil sie in bereits bestehende Milieus aus diesen Ländern geraten. So weiß an, woran es hier liegen könnte und ggf. einen Lösungsvorschlag.

 

Aus den Sprüchen auf den AfD Wahlplakaten habe ich mir folgende Zukunft mit der AfD zusammengereimt, falls diese an der Macht kommen sollte.

Zuerst wird natürlich die Einwanderung gestoppt:





Ohne Einwanderung würde die Bevölkerung in Deutschland jährlich um etwa ca. 700.000 Menschen schrumpfen. Auf das BIP-Wachstum umgerechnet wären das immerhin -0,9%.

Damit das nicht passiert wird es wohl eine Art von Fick-Förder-Programm geben:







Was dem geplanten Kinderboom undienlich ist muss beseitigt werden. Nur das klassische Familienbild wird gefördert:









Hoffentlich fordert von denen nicht irgendwann einer Lebensraum im Osten.

 

Joa, ich würd auch sofort an Hitler denken, wenns darum geht dass ein Land mehr Nachwuchs braucht. Wie jeder gesunde, normal denkende Mensch

 

Sind also alle, die keinen Nachwuchs wollen, weder gesund noch normal denkend?

Sry...hab mich verlesen

 

What?

 

editiert.

 

"Home-Ehe für Flüchtlinge? Nicht mit uns."

Äh?

 

Ist die AfD dann für eine deutsche Ehe für alle?

Das wäre ein Fortschritt!

 

Nun, also das meint, dass ... mh ... also, nun. Hä? Wahrscheinlich wollen die nur mit Buzzwords die Passanten triggern.

“Gender-Lügenpresse und Homo-Flüchtlinge für Islamische Korrektheit? Danke Merkel. Nicht mit uns.“

 

Irgendwie stelle ich mir nun AfD Mitglieder vor die Passante anspringen und "Homo-Ehe! Flüchtlinge! Deutsche Kultur" brüllen

 

Es ist doch kein Geheimnis, dass die AfD gezielt provokative Buzzwords einsetzt um Aufmerksamkeit zu erregen.

Und die Idee Passanten direkt anzusprechen gabs wohl sicher auch, aber nachdem der Höcke dann direkt eine flammende Rede über Lebensraum im Osten* gehalten hat, hat man sich wieder auf Plakate besonnen.

*War nicht so gemeint, er meinte natürlich Thüringen.

 

Schon bei Punkt 1 falsch. Der Missbrauch des Asylrechts und die illegale Einwanderung/Grenzübertritt soll gestoppt werden.
Ist das so schwer zu verstehen für manche?

 

Das ist für AfD-Jünger wie "Hey Siri!" bei iPhones. Da springen die automatisch drauf an.

 

Zu spät. Hat Ska Keller von den Grünen schon.

 

Um mal was nur halbwegs passendes, aber mMn interessantes zu posten:
Sarrazin, Rasse und Ethnie
Ein Podcast von WDR 5 der Sarrazins "Rassenlehre" wissenschaftlich untersucht.

Thilo Sarrazin hat Bestseller geschrieben - und damit provoziert. Seine These Einmal Unterschicht, immer Unterschicht, was genetisch bedingt sei. Damit schuf er, so Experten, den Grundstock des Denkens der Neuen Rechten. - AutorIn: Ingo Zander

Hab grad nur den iTunes Link:
https://itunes.apple.com/de/podcast...-das-feature/id954131165?mt=2&i=1000391326273

 

Es ist bezeichnend, dass die AfD reihenweise Personen wie Holger Arppe in den Landtagen sitzen hat (sein Mandat gibt er übrigens nicht ab).
http://www.spiegel.de/politik/deuts...lichen-gewaltfantasien-zurueck-a-1165584.html
http://www.ndr.de/nachrichten/meckl...eter-traeumt-vom-Apartheidsstaat,afd1204.html

Das sind Rechtsradikale, für fast jedes Bundesland lassen sich ähnliche Entgleisungen des Spitzenpersonals belegen.
Wer sie wählt, wählt rechtsextrem und sollte sich dessen bewusst sein.

Am besten finde ich übrigens deren Wahlslogan: "Es gibt nur eine Alternative". War nicht die Merkelsche "Alternativlosigkeit" ihr großer Aufreger? Jetzt behaupten sie das Gleiche...

 

1. Das sind keine Nazis, das sind einfach nur Leute mit fragwürdiger Meinung.

2. Traue niemals einer Alternative oder dem Messias, der sich als solches bezeichnet.

 

Das Problem hier ist, dass man anhand von oberflächlichen Merkmalen die Gefährlichkeit von anderen Menschen einschätzen möchte. Das ist sehr nachvollziehbar, aber auch sehr gefährlich und vor allem sehr irreführend. Wenn wir das bei Ausländern machen, dann spricht in meinen Augen auch nichts dagegen, das bei allen anderen Gruppenmerkmalen zu tun. Bspw. Gewaltdelikte aufschlüsseln nach Einkommen, Bildung, Kleidung, BMI. Wenn wir dann feststellen würden, dass die Gruppe der Anzugträger viermal weniger gewalttätig ist, als alle anderen Gruppen, was leiten wir dann daraus für Konsequenzen ab?
Das ist ja das Problem an diesen Statistiken: Sie werden eben hauptsächlich nicht deskriptiv oder zur vertieften Ursachenanalyse genutzt, sondern um Ressentiments zu schüren. Ich will so starke Aufschlüsselungen nach Gruppen gar nicht prominent in irgendwelchen Zeitungen lesen, weil das Gruppen auseinanderbringt. Bei Ausländern ist das nochmal gefährlicher, weil das Integration verhindert und die Probleme letztlich nur verschärft.

Daher glaube ich, dass uns die Debatte auf dem Niveau gesellschaftlich vielmehr schadet, als hilft. Ursachenforschung ist gesellschaftlich viel wichtiger, weil es Vorurteile gegen Gruppen aufgeteilt nach oberflächlichen Merkmalen verringert und weil es effektive Maßnahmen an die Hand legt. Wir wissen ja, dass es in Flüchtlingsunterkünften vermehrt zu Gewaltausbrüchen kommt. Das ist nun nichts, was ausländer-spezifisch ist; sperr unter den Umständen mal 100 BVB- und 100 Schalkefans mehrere Monate ohne große Privatsphäre zusammen und die schlagen sich dann auch die Köppe ein.

Insofern: Wenn man genau analysiert wo Dinge herkommen, dann werden die eingeordnet und das hilft den Menschen weniger Angst vor anderen Gruppen zu haben und hilft uns als Gesellschaft mit diesen Problemen effektiver umzugehen. Der Einzelperson sei es da immernoch unbenommen bei irgendwie "verdächtig" aussehenden Personen die Straßenseite zu wechseln, aber das ist nicht das Lösungsniveau, was ich - anders als die AfD - für die Gesellschaft will.