Missbrauchsvorwürfe

Du willst doch aber auch nicht behaupten, dass du noch nie bei irgendeiner Aussage mal "Hä? wie jetzt?" oder Ähnliches gedacht hast.
Die Intention ist eben gerade bei nicht so wirklich bekannten Personen nicht immer eindeutig.
Wenn wir uns in der Firma über den Weg laufen und ich dir was zur Wetterlage erzähle ist meine Absicht doch auch nicht, deine Meinung zum Wetter zu erfahren.
Oder um dein Beispiel zu verwenden: Ich stehe in der Firma in der Küche und mach mir einen Kaffee, kommt ein kaum bekannter Kollege rein und sagt "die Hose sieht echt gut aus". Meine Antwort ist ein simples "Danke". Ich behaupte einfach mal, dass Menge X an Männern die Sache als "Sie hat meine Aussage zur Kenntnis genommen" abhaken und Menge Y sich denkt "schade, dass sie ein Gespräch komplett geblockt hat".
Unter Menschen, die sich relativ gut kennen, ist Kommunikation meist wesentlich einfacher. Aber auch gerade Beziehungen gehen nicht selten kaputt, weil zwei Menschen nicht klar miteinander kommunizieren.

Natürlich hilft gesunder Menschenverstand enorm weiter, aber du machst es dir mMn zu einfach.

 

Sicher, das kommt noch dazu.

Wie gesagt: Soziale Interaktion ist extrem difizil. Kann man ja selbst vor dem Spiegel mal üben. Ein offenes Lächeln kann eine Aussage schon völlig verändern.

 

"Neuerdings grinst der immer so creepy. Der macht mir etwas Angst."

 

wenn dir schon hier das schwer fällt mit den Smilies die unterschiede zu erkennen ist das in realen Leben vermutlich für dich anhand von Körpersprache gar unmöglich die unterschiede zu erkennen

wenn man es nicht kann, sollte man besser Abstand nehmen von Komplimenten

 

oder ob das Gegenüber überhaupt eine hier anhat

" netter Rock"

 

Es geht doch aber nicht darum, dass der Komplimente-Machende das schnallt, der Empfänger muss es doch tun. Und darauf hast du als Machende(r) wenig Einfluss.

 

dann verstehst du nicht falsch

ich meine doch auch dem Empfänger

seine Smilies sollten verdeutlichen, das man ein und die selbe aussage durch Gestik unterschiedlich rüber bringen kann

umgekehrt kann auch jemand, der vielleicht nicht viel unter Leute kommt, auf Empfängerseite alles missverstehen oder Dinge reininterpretieren

Beispiel gemeint:

Schöner Rock.

verstanden:

schöner Rock

 

Sehr witzig: Dir ist gerade gar nicht bewusst, dass diese deine Aussage für mich eine ganz klare Grenzübertretung darstellt und mich ziemlich triggert, oder? Und du willst mir ernsthaft erzählen, dass deine Meinung darüber, was in Konversationen angebracht ist und was nicht, in irgendeiner Weise eine Referenz darstellt?

 

Ach, die Smilies sollten erkennbarer Bestandteil der Aussage sein. Jetzt hab ich das geschnallt...fehlt mir wohl der gesunde Menschenverstand

 

Für eine Frau war das schon ganz schnell geschaltet.

 

Du Sexist!

 

#Fieslegal

 

Jetzt geht der Thread in eine richtige Richtung

 

Awwww, sind wir bald son Powercouple?

 

Ein was? Ah Moment....

Kann ich mit leben

 

Ich provoziere hier bewusst, weil es mir wichtig ist, dass sexuelle Belästigung nicht erst Weinstein-Ausmaße erreichen muss, um beachtenswert zu sein. Klar, in manchen Fällen wird übertrieben (der Manspreading-Furor z.B.), aber es kann auch nicht sein, dass plötzlich eindeutig belästigende Kommentare à la "Arschf*ck gefällig?" als normal hingenommen werden.

Ich bin da deshalb so energisch, weil ich im beruflichen Alltag eine zunehmende Akzeptanz und Gleichgültigkeit gegenüber assozialem Verhalten erlebe. "Das ist doch gar nicht so schlimm" oder "der/die soll sich halt nicht so anstellen" hört man häufiger als "es war ein Fehler und die Konsequenzen müssen getragen werden".

 

Bei Sprüchen welche die Kompetenz in Verbindung zum Geschlecht stellen, sehe ichs eindeutig ein. Grade im beruflichen Umfeld aber nicht nur dort. Ich will mir auch nicht anhören müssen, "für einen Mann bist du aber einfühlsam" oder so. Bei Sprüchen wie dem von dir zitierten, liegt die Belästigung aber wohl eher in der Derbheit und Direktheit. Eine diskrete Aufforderung in den sexuellen Verkehr ein zu treten, ist ja für sich genommen nicht "belästigend". Wobei es hier sicher auch noch auf die Umstände ankommt. In einem Swingerclub wird das akzeptabler sein als im Beruf.

Irgendwelche "Flirtkanäle" muss man aber offen lassen.

 

Es besteht aber durchaus das Risiko, dass Menschen, die der Diskussion folgen und sich durchaus für die Gegenseite interessieren irgendwann sagen "Das wird mir jetzt zu doof. Wegen eines ungeschickten Kompliments soll ich jetzt wie der Weinstein sein?" und quasi aussteigen. Das ist einer der Hauptgründe, warum diese ganze Thematik um Feminismus, Frauchenrechte und Gleichstellung teils auf so starke Ablehnung stößt. Übrigens nicht nur bei Männern.

 

So hab ichs ja auch nicht gesagt. Mein Standpunkt ist nur, dass man nicht erst ein Weinstein (ergo: mutmaßlicher Vergewaltiger und systematischer Belästiger) sein muss, um sich falsch zu verhalten. Und falsches Verhalten sollte man auch als solches benennen dürfen.

Die (berechtigte) Frage ist mMn halt die, wo man den Anfang macht. Deswegen ists mMn wichtig, sehr milde Fälle von Sexismus à la "ich hätte nicht gedacht, dass eine so schöne Frau unsere Staatsekretärin ist" nicht einfach wutschnaubend in die Diskussion zu werfen, sondern klarzustellen, warum auch das als beleidigend/belästigend empfunden werden kann.

Bei mittelschweren Fällen à la "Arschf*ck gefällig?" erübrigt sich aber imo jede Diskussion, ob man sich davon jetzt beleidigt und belästigt fühlen darf.

 

Schon klar, deswegen bin ich dafür, solche kleineren Missverständnisse erstmal unter vier Augen zu klären, statt sie anzuprangern. Und das ist, denke ich, bei den meisten auch übliche Praxis.

Wenns aber überhand nimmt, sollte es auch Kanäle geben, den Frust loszuwerden. In manch einem Umfeld gibts dafür aber keine (funktionierenden) Kanäle.

 

Ich hoffe ja immer noch ganz stark, dass dieser Aspekt niemals in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ich fühle mich jedenfalls nicht belästigt, wenn mich jemand auf Arbeit zivilisiert anflirten sollte (wenns kein Vorgesetzter ist). Wichtig ist aber dabei, dass eben im Falle einer Ablehnung auch abgelassen wird.

Der Flirt ist in erster Linie ein Kompliment. Belästigend wird es dann, wenn Leute penetrant werden.

 

Ja Fiesefee, ich geh aber nicht auf Arbeit, um zu flirten oder angeflirtet zu werden, sondern um zu Arbeiten.

 

Wo hab ich denn sowas gesagt?

 

Das heisst jetzt nicht zwingend, dass du dich damit gemeint haben musst. Ich habe es mehr als eine allgemeine Aussage verstanden, meine mit meiner Antwort also nicht dich direkt.

Aber was ich nicht so ganz verstehe ist, wieso es kein Vorgesetzter sein soll. Das eine ist doch so schlecht wie das andere.

Theoretisch bliebe da nur der Flirt mit seinesgleichen, denn wenn ich mit einem Untergebenen flirte, bin ich der Vorgesetzte.

 

Das ist meine persönliche Einstellung. Ich würde mich irgendwie unwohl fühlen, wenn ein Vorgesetzter sich herantasten sollte. Da schwingt im Hinterkopf immer so ein bisschen Sorge um eventuelle Konsequenzen bei Ablehnung mit.

Meine Vorgabe, falls es mal zu Beziehungen mit Arbeitskollegen kommen sollte waren immer: Definitiv niemals gleiches Büro, niemals gleiche Abteilung und nach Möglichkeit auch nicht zu häufig direkt zusammenarbeiten. Also in Endeffekt nur Leute aus anderen Abteilungen.

Das muss aber jeder und jede für sich ausmachen.

 

Okay, in diese Ecke habe ich noch gar nicht gedacht. Jetzt verstehe ich das.

Aber dann war die Ablehnung mehr als richtig, weil du willst ja mit nem erwachsenen Menschen gehen und nicht mit nem bockigen kleinen Kind, der seinen Lolli nich kriegt.

 

Mir ist sowas noch nicht passiert, aber manchmal sind Regeln fürs Leben ganz gut.

Ich glaube, hier gab es auch Missverständnisse was echte Vorgesetze sind:
Ich bin Abteilungsleiterin einer 3-Personen-Abteilung (inkl. mir). D.h meine beiden Untergebenen scheiden für mich kategorisch aus. Über mir steht gemäß Firmenstruktur nur der Vorstand IT (wobei ich die anderen beiden Vorstände auch einfach dazu zähle). Für mich scheiden also 5 Personen kategorisch aus. Da ich Leuten aus anderen Abteilungen nix zu sagen habe und dir mir genausowenig, ist der Rest rein theoretisch fair game.

 

Jo so passt das wohl. Gleiche Befehlskette macht nur Ärger.

 

Die allermeisten hier würden wohl zustimmen, dass ein solcher Altherrenkommentar unangebracht ist. Wenn ich ein einem Kollegen oder einer Kollegin sage, dass ihm/ihr ein Sakko/Blazer etc. pp steht und die Person sich dadurch belästigt fühlt -- dann ist mir das offen gestanden ziemlich schnuppe. Das ginge in meinen Augen ins Groteske.

 

Bis man sich auf einmal verliebt, was man halt nicht so richtig steuern kann.

 

Doch kann man.

http://sciencev1.orf.at/science/news/134781

 

Anbei ein Plädoyer fürs Flirten. Um die Meinung der Autorin geht es mir gar nicht so sehr da subjektiv, viel mehr möchte ich folgenden Teil hervorheben, der auch wieder die unterschiedlichen Ansichten hervorhebt und die schwierige Rolle des Mannes kurz anreißt:

 

Ich schrieb ganz bewusst "nicht so richtig" und nicht "nicht".

 

Okay. Ich habe ein anderes Wortverständnis von nicht so richtig^^. Mein Fehler. Bitte verzeihe mir und schicke mich nicht ins Fegefeuer.

Andererseits, bei dieser Sexismusdebatte wird eines außer acht gelassen. Die Gesellschaft gibt doch vor, wie Mann und wie Frau zu sein hat.

Da muss ich zuallererst an die Amoreliewerbung denken, die damit wirbt, "ich will einen Mann, der mich küssen und verführen kann". Dann diese völlig bescheuerte Weihnachtswerbung mit diesem Weihnachtsmann und den na**** Frauen drumrum, die singend Werbung für ein E****portal machen.

Oder sonstige E***werbung im Fernsehen nach 0:00 Uhr.

All das zeigt doch immer noch, wie ein Mann, und wie eine Frau zu sein hat. Der Mann in einem lächerlichen Fummel und 20 na**** Frauen drumrum, die sich scheinbar noch freuen, sich zu präsentieren wie Gummibärchen. Das sind also nicht nur Einzelfälle, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem/Idealzustand.

Ich kann natürlich jede Frau verstehen, die sich unwohl fühlt. Aber solange se*** sells, solange wird sich auch nichts dran ändern. Das macht die ganze Debatte zur Makulatur und l#sst Weinstein und co wie Opfer wirken, nicht wie Täter, die sie auch sind.

Ein Lösungsvorschlag wäre z.B, dass man eben E****werbung auch angezogen machen kann. Nicht machen kann, sondern auch macht.

In der Modeindustrie hat es doch auch funktioniert, dass die Magermodels immer mehr verdrängt werden.

 

Wenn mich als Kunden jemand als Schatz oder Hase ansprechen würde, wäre ich sicher das letzte Mal dort gewesen. Wenn man sich nicht auch privat kennt halte ich es für absolut unangebracht.

 

Auch wenn du der Chef dieser Kollegin bist oder sie deine Chefin? Oder der Kommentar von deiner Seite jeden Tag kommt? Weil es am Arbeitsplatz oft auch um Macht geht, sind solche Sachen nicht immer glasklar.

"Grotesk" ist in diesem Zusammenhang imo ein ganz falsches Wort, wenn es auf alle Situationen generalisiert wird. Bei "(über)empfindlich" würde ich noch mitgehen, wenn es wirklich nur um ein Lob der Kleidung/Haarfarbe geht.

 

Wenn mich als Kunde jemand mit Schatz oder Hase ansprechen würde, würde ich mich beim Geschäftsleiter beschweren.

Vor allem, da ich Hase als Beleidigung empfinde.